Nachdem die Standlichtfunktion an meinem BUMM TOPLINE LINE aussetzte, habe ich in dieses fabulöse "Made in Germany" Produkt mal reingeschaut: Der Supercap der die Energie für das Rücklicht speichert ist jeweils mit zwei winzigen, sandkorngroßen Schweißpunkten mit den Lötfahnen verbunden. Kein Wunder, daß die Schweißpunkte nach nach zwei, drei Jahren kaputtgehen. Ich war bei meinem Händler damit, und er meinte, daß bereits mehrere Kunden mit dem gleichen Problem an ihn herantraten. Der mechanische Aufbau des Kondensators ist für eine mobile Verwendung mit entsprechenden Stößen, Vibrationen und Gerüttel wie sie im Real-Life-Fahrbetrieb nun mal vorkommen, so nicht vorgesehen.

Meine Meinung dazu: Die Konstruktion ist dem ahnungslosen Kunden gegenüber wirklich frech. Normalerweise werden entsprechende mechanische Lasten im Bereich der Elektronikkonstruktion mit Lack oder Heißkleber gesichert - und das selbst bei Geräten die eigentlich unbewegt im Regal oder auf dem Tisch stehen. Aber es geht noch weiter: Die Platine ist nicht versiegelt und bildete an einem der kleinen SMD-Bauteile Zinnausblühungen (sieht aus wie Schimmel).

Warum macht ein Hersteller so etwas? Weil ihm die Rückläuferquote egal ist, solange er in der Gewinnzone damit bleibt?

Ich erlaube mir an dieser Stelle das böse Wort von der "eingebauten Obsoleszenz" zu verwenden. Wenn ich dann noch sehe, daß der Hersteller mit dem Label "Made in Germany" wirbt, koche ich innerlich vor Zorn. Das ist genau das, für das dieses Werbeargument NICHT steht: Schlechter Entwurf plus eingebaute Bauteile von Mao-Tse-Tung-Electronics...