Re: Wildcampen in Island soll verboten werden

von: Fricka

Re: Wildcampen in Island soll verboten werden - 14.07.17 09:08

Tatsächlich könnte ich zu dieser Art Womo-Fahrer gar keine Beispiele nennen. Wahrscheinlich gehe ich ihnen instinktiv aus dem Weg.

Ich erinnere mich da dankbar an eine Übernachtung neben einem extrem-unfreundlichen Campingplatz. Wir waren seit Tagen im strömenden Regen unterwegs. Kamen klatschnass zu spät (also nach 18 Uhr) am Campingplatz an. Wegen einer Reifenpanne. Schiebend. Weil uns die Reparatur irgendwie nicht gelang. Nach einem langen Tag. Das Personal war noch da aber nicht mehr im Dienst. Nur noch im Dienst genug, um uns zu versichern, dass man verhindern werde, dass wir unsere Räder etwa am Schlagbaum vorbei auf den Platz schieben, um dort zu campen. Und das Sanitärgebäude war sowieso nur über eine Karte zugänglich.

Wir gingen also in die zugehörige Gaststätte, um uns mit einem Bier aufzuwärmen. Dort saßen etliche Camper, die meinten, wir sollten uns einfach auf den Womo-Platz vor dem Schlagbaum stellen. Woandershin wollten wir sowieso nicht mehr schieben. Wir schliefen also ungewaschen und ungetrocknet im nassen Zelt.

Als ich am nächsten Morgen den Zelt-Reißverschluss öffnete, um hinaus in den strömenden Regen zu sehen, wurde mir von draußen ein Becher Kaffee gereicht. Mit einer Sanitär-Karte für den Fall, dass wir gerne duschen würden. Komplettierend eine nette Einladung zum Frühstück. Das rettete irgendwie den Tag.

Eigentlich habe ich eher den Eindruck, dass die Womo-Fahrer bewundernd zu uns aufsehen. Die meisten erzählen, wie gerne sie auch so reisen würden. Warum sie das aber nicht können. Wegen der kleinen Kinder. Weil sie aus dem Alter raus sind. Weil sie krank sind. Weil sie es sich nicht trauen.

Eigentlich werden doch solche Schubladen nur gebraucht, um sich voneinander zu separieren. Die Dauercamper, die Wohnmobilisten, die Radfahrer und die Wanderer. Eigentlich schade. Ein ganz besonders übles Grüppchen: die Buspilger. Auf die die Fußpilger geradezu mit dem Fernrohr herabsehen.

Ich denke, bei all diesen Belastungen macht die Dosis das Gift. Wie immer. Und die kann der einzelne gar nicht steuern und an denen hat er auch eher keine Schuld. Ich kenne Camper jeder Art eigentlich so, dass sie ihr Fleckchen sauberer verlassen, als es vorher war.

Jedenfalls kann ich euch im September berichten, wie ich das vor Ort erlebt haben werde. Ich werde aufmerksam hingucken.