Re: Septimerpass

von: Cruising

Re: Septimerpass - 25.09.18 20:07

Hi Karl, hi Panta,

ich bin noch mal in mich und meine Fotos durchgegangen – und dabei habe ich erst mal festgestellt, dass meine Septimer-Überquerung doch tatsächlich schon neun Jahre zurück liegt lach War im September 2009. Hier ein paar Bilder:



Dieses Bild zeigt den Güterweg auf der Nordseite. Wie erwähnt, gut fahrbar, doch wie Daniel richtig sagt gibt es ein paar steilere Rampen, die es schon in sich haben (12% vielleicht? Nach Quäldich mit Spitzen um die 15. Hab‘ außer Tacho keine elektronischen Messgeräte). Ich konnte trotzdem alles fahren bis auf ein Stück von etwa 3-400 Metern, da drehten meine ollen Town-and Country-Reifen durch und ich musste aus dem Sattel. Ein älterer Bündner Bauer kam des Wegs daher und meinte: "Stüügt a biz, hä?“ Dem war eigentlich nichts hinzuzufügen grins



Oben auf der Passhöhe ist es sehr schön. An Daniels Holzhütte zum Übernachten erinnere ich mich nicht, aber man könnte dort oben sicher biwakieren wenn man das wollte. Und dann beginnt auf der Südrampe gleich der Saumpfad, der mich weitgehend schieben ließ.



Mit einem modernen Fully könnte man sicher fast alles fahren. Auch über die berühmte kleine Römerbrücke kommt man drüber:



Dort (und an einigen anderen Stellen) ist noch das Original-Pflaster erhalten (bzw. restauriert), das mich stark an die Via Appia Antica erinnerte. Hier noch ein Bild:



Das, was rechts unten so eben aussieht, ist allerdings ein Bach grins Später kam dann wieder eine gut fahrbare Almstraße bis hinab nach Casaccia an der Maloja-Straße. Okay, ihre 15% wird sie sicher auch gehabt haben…



Fazit: Mit modernem Rad sicher zu 80% fahrbar – von Nord nach Süd. Und: Ob der Status Quo ‘09 auch heute noch gilt, kann ich leider nicht sagen.

Vielleicht wird mancher sich fragen, warum ich kein „tauglicheres“ Rad genommen habe. Die Antwort ist einfach: Ich habe keins schmunzel Bin halt ein bekennender Asphalt-Cowboy und Citybiker, mit einem Faible für die Berge. Und ich hatte schon immer was übrig für historische Verkehrsachsen. Auf den Septimer wurde ich aufmerksam, als ich mal wo gelesen hatte, da sei einstens Hannibal mit seinen Elefanten drüber. Das ist zwar zwischenzeitlich widerlegt, aber auf jeden Fall war der Septimer in grauer Vorzeit eine wichtige Straßenkreuzung (mit dem Pass Lunghin; so kam man von Juf herauf, das heute Sackgasse ist), bis ihn geografische (und sicher auch politische) Gegebenheiten in der Bedeutungslosigkeit verschwinden ließen. Mehr dazu hier.

Übrigens: Den alten Bock (Giant Boulder) auf den Bildern gibt’s immer noch. Nur hat er zwischenzeitlich Blümels statt der Schutzbleche (mit Betonung auf „Blech“), V-Brakes, NaDy und Shimano STX/RC 8fach statt der alten 6fach-Schraubkranz-Rival. Und ist jetzt mein Stadt- und Winterrad mit mittlerweile weit über 50.000 km. Ich fahre immer noch sehr gern damit schmunzel

So long, Gruß Thomas
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