Re: Nordspanien. Welche Route

von: veloträumer

Re: Nordspanien. Welche Route - 26.02.20 18:48

Man kann noch anders fahren, weil zwischen der Küstenroute und der El-Camino-Route südlich über Burgos liegt ja das Kantabrische Gebirge mit vielen spannenende Passstraßen. Ich bin durch das Gebirge und die Küste im Wechsel auf meiner Vuelta Verde 2008 (Link führt zum Beginn des Berichts, die Planung wird zuvor diksutiert) umgekehrt gefahren und habe dabei vielfältige Eindrücke reingebracht. Gewiss ist diese Route recht anspruchsvoll gewesen.

Die Küstenroute kann man nicht pauschal bzgl. Verkehr beurteilen. In einigen Abschnitten kann man gar nicht am Meer entlang fahren, andere Abschnitte sind sehr verkehrsarm, nochmal andere sind Hauptverkehrsader mit nicht immer Alternativen. Eine Karte wird dir aber Hinweise zu den Straßenhierarchien geben - oder aber auch meine Bericht. Im Baskenland habe ich eine weitere Tour gemacht, die sowohl an der Küste bis Bilbao reichte als auch ins in mehreren Wechseln ins Hinterland führte: Euskal Herria 2018. Da wirst du erkennen, dass der größte Teil der baskischen Küstenroute verkehrsarm gestaltet werden kann, aber Exkursionen ins Bergland gleichwohl sehr spannend sind.

Zwischen der Bilbao-Bucht mit Getxo und Portugalete ist die Küstenroute nach Kantabrien dann ein längeres Stück sehr betriebig. Erst mit dem Marismas de Santoña Natural Park bekommst du wieder länger durchgehende Alternativrouten abseits der Hauptader an der Küste. Die Bucht von Santander ist wiederum ein Verkehrsmoloch, in Santander selbst gibt es aber vorbildiche Radwege am Meer entlang. Vielleicht nimmst du meine Anregung an, den Tier- und Naturpark Cábarceno zu beradeln, damit kann man die Bucht etwas umfahren und die ungemütliche Einfahrt verkürzen. Wenn an der Küste entlang, würde ich allerdings Santander nicht ausfallen lassen. Jenseits weiter westlich gibt es dann immer eine Alternative zur zur Hauptader, der Autobahn. Bei Ferrol/A Coruña gibt es nochmal eine ungemütlich Agglomeration, zumindest A Coruña lohnt aber einen Besuch dennoch. Zu Gijón kann ich nichts sagen.

Helmpflicht: Sie existiert und ich wurde sogar damit konfrontiert, obwohl das nicht zwingend sein muss. Die Geschichte kannst du in diesem Kapitel (nach unten scrollen zu "Pleiten, Pech und Pannen") meiner Tour Pyrénées Cathares-Catalán 2011 nachlesen. In der Folge habe ich auf meinen Reisen mit Spanien-Anteil ("Die Legende von Pirineosaurus 2014", "Euskal Herria - Land des Baskischen 2018") einen Helm namens "Casco Nuevo" mitgeführt, aber nie benutzt. Er war nur stiller Passagier in einer meiner Lowrider-Taschen. Will sagen, die ernsten Begegnungen mit den spanischen Vorschriften blieben auch folgend sehr selten - aber es kann passieren, dass es mal anders ist.