Re: Klagenfurt-Maribor-Zagreb-Split-Rijeka-Klagenf

von: veloträumer

Re: Klagenfurt-Maribor-Zagreb-Split-Rijeka-Klagenf - 11.05.21 21:39

Mal ein paar Aspekte...

Klagenfurt - Maribor:

Es gibt schöne Randrouten im ersten Teil, die aber zusätzliche Höhenmeter verlangen, z.B. über Schaidasattel, Eisenkappel nach Bleiburg. Spezielle Geomorphologie des Gesteins, Höhlen usw. Der Klopeiner See ist meist überlaufen, kleinere Seen mit weniger Betrieb liegen südlicher. Insgesamt trau ich der Drau nicht sehr viel zu bis Maribor. Es gibt sicherlich stille Winkel, aber landschaftlich m.E. nicht so ergiebig.

Anspruchsvoll, aber besonders reizvoll wäre der Grenzwechsel bereits mit Paulitschsattel bei Eisenkappel. Gleich nach der Abfahrt Abstecher ins Traumtal Logarska Dolina mit Wasserfall-Abschluss. Danach von Solcava nach Crna Koroskem, Mezica und Ravna na Koroskem (Bergbauorte, enge Täler). Die weiteren Alternative wurden schon genannt oder ggf. Drau ab Dravograd.

Noch zwei anspruchsvolle Optionen wären denkbar: Nach Maribor kann man auch durchs Porhorje-Gebirge fahren, eine Straßen in der Höhe sind aber Pisten. Ausgangspunkt könnte Radlje/Vuhres an der Drau sein. Pohorje ist eher waldreich und mit weniger Aussicht. Eine panormareichere Alternative bietet die Südsteirische Grenzstraße auf der der Österreich-Seite. Aufstieg von Lavamünd nach Soboth (Stausee dort auch tolles Baderevier).

Maribor - Zagreb:

An der Drau ist zwischen Maribor und Ptuj ganz schön zu fahren. Ptuj ist eine tolle Stadt, viel Flair. Das wunderbare Weinbaugebiet Ormoz-Jeruzalem im Osten dürfte ein zu weiter Umweg sein, aber doch auch lohnen. Die schönste Route führt Nord-Süd südlich von Ljutomer durch den Ort Jeruzalem.

Auch das kroatische Zagorje nördlich verfügt über schöne Weinhügellandschaft und viele Burgen und Schlösser. Varazdin und Krapina gehören da sicher mit rein, aber lies dich ein, wie man am besten ein schöne Route legt. Ich war noch nicht da, aber schon öfter geplant, habe etliches Propektmaterial darüber.

Zagreb - Split:

Ich halte mich mal eher innerkroatisch. Wenn ihr noch nicht an den Plitvicer Seen ward, gehören die hinein. Aber auch Zeit mitbringen. Der Weg dort hin hat sicherlich mehrere Optionen, die nicht schlecht sind. Ich kenne viele Teile aber nicht. Ich würde den weiteren Weg nördlich von Karlovac zum Grenzfluss Kolpa/Kupa suchen und dort möglichst lang entlang fahren. Leider nur wenige Übergänge. Dann über Vrbovsko (Canyon, Höhle) nach Ogulin (nettes Städtchen mit Schloss, Jazzclub und Märchengeschichte), Ostarje, Josidpol, Kunic nach Plitivice.

Richtung Knin würde ich nicht über Udbina fahren (ziemlich öde), sondern entweder über Unafluss in Bosnien oder über Gospic (gelungener neuer Charme), Sveti Rok und den traumhaften Schotterpass Mali Alan, wo ihr die Piste mit Meerblick runterfahren würdet. Auch die Steilrampen auf Asphalt Richtung Obrovac bleiben dann abwärts. Dort Richtung Gracac, aber vorher abzweigen zum Kloster Krupa am gleichnamigen Winnetou-Fluss. Sensationelle Westernlandschaft, Fluss kann man aber nur queren, heftige Mulde. Wenn man den besonderen morbiden Kriegscharme spüren wollt, fährt man über Ervenik auf Schotter nach Kistanje. Andernfalls muss man einen Umweg fahren.

Weiter nach Knin (schwer vom Krieg getroffen, aber verdient zu besuchen) und dann eine tolle Piste an der Krka mit Badestellen in Ruinen. Über Kijevo gehts zur schillernden Cetinaquelle. Dem Fluss so weit wie möglich folgen und auch den attraktiven unteren Teil nicht versäumen, man gelangt in Omis südlich Split ans Meer.

Split - Rijeka:

Nicht alle Küstenteile sind attraktiv, aber viele. Bei Sibenik Abstecher zu den Krka-Fällen. Die Insel Pag lohnt mit seine Mondlandschaften. Rab? Krk? Haben auch ihre Reize, eniger aber zum Durchfahren. Die anliegenden Küstenpässe wären natürlich ein Traum, aber das kostet noch mehr Zeit. Baske Ostarije Richtung Gospic sind tolle Kehren durch Karstfelsen mit Ausblicken auf die nackten Felsinseln. Bei Jablanac über die Alan-Hütte und gleichnamigen Pass ermöglicht eine Bergroute durch bzw. am Rande des NP Nördlicher Velebit (über Schotter und Berghütte Zavizan). Über den Oltare vrata kommt man recht weitschweifig nach Sveti Juraj hinunter. Auch der Vratnik bei Senj ist ein schöner Pass zum Karstkamm, wenngleich verkehrsreicher.

Rijeka - Klagenfurt:

Wenn man Rijeka wegen Verkehr meiden möchte, kann man bereits bei Novi Vinodolski wunderbar einsam ins Hinterland, teils durch Märchenwald nach Fuzine (bekannt für Wildspezialitäten). Weiter: Lokve, Crni Lug, Gerovo, Prezid, Cerknica-See, Rakov Skocjan (Karstbrücke), evtl. Postojna (Höhle). Mehr Kultur und Sighseeing über Ljubljana, Skofia Loka, Kranj zum Loiblpass. Verschwiegener und mehrfach bergig über Godovic/Idrija oder auch Ziri nach Cerkno, Davca, Petrovo Brdo, Bohinjsko Bistrica (evtl. auch zum See), Bled, Loiblpass.

Die Zeit wird für alles nicht reichen.