Türkeiquerung ratsam?

Hallo zusammen! Möchte mit dem Rad anfang April losfahren. Das Ziel sind dieGUS-Staaten via Türkei. Nun wollt ich fragen wie Ihr die Sicherheitslage einschätzt. Ist es sinnvoll im jetztigen Zeitpunkt die Türkei zu queren? Vielen Dank für Eure Antworten. Rolf aus der Schweiz.

Hallo Rolf,

mal ungeachtet dessen, wie hoch die Gefahr tatsächlich ist, dass man mit der Staatsmacht in Konflikt gerät, würde mir eine Reise jetzt nicht soo viel Spaß machen. Ich möchte nicht bei jeder meiner Aktionen vor Ort drüber nachdenken müssen, ob das jetzt verdächtig ist oder nicht. Das ist natürlich eine sehr subjektive Sache. Zur realen Gefahr kann ich nichts sagen.

Wenn du natürlich in die GUS-Staaten radeln möchtest, musst du wahrscheinlich auch die alternativen Routen mit in deine Überlegung einbeziehen und da ist die Grenze zwischen der Ukraine und Russland jetzt auch nicht besser als die Türkei. Evtl. eine Fähre...

ich würde erstmal dieses Referendum abwarten, vorher ist da hitziger Wahlkampf und je nach Ergebnis, könnte es zu Unruhen kommen



Aber wir Reiseradler haben ja eine Tarnkappe und innenpolitischen Problem gehen uns ja nichts an.

Stimmt schon, das Referendum kann zumindest in den großen Städten die Stimmung aufheizen. Den Aufenthalt in Istanbul solltest Du also kurz halten.
Nun ist die Türkei bislang ein zivilisierter Staat, deren kritischste Regionen im Südosten liegen. So lange Du dich im Norden hältst, was wohl auch deine Strecke wäre, dürfte das gut gehen.
Wenn Du erst Anfang April losfährst, kommst Du wohl auch erst zwei Wochen später in der Türkei an.
Beobachte bis dahin die Nachrichten und die Reisewarnungen des Außenministeriums.
Richte dich darauf ein, das Zentrum von Istanbul zu meiden. Zum Beispiel mit der Fähre von Yeniköy nach Beykoz.

https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TuerkeiSicherheit.html
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/ver...dietuerkei.html

Und möglichst nicht wild zelten ohne sich gut zu verstecken, nach dem was hier in letzter Zeit berichtet wurde.

Davon abgesehen gibt's in fast jeder Stadt ein billiges Hotel, nicht schön aber besser als nichts...

Kommt drauf an, wo du genau hinwillst. GUS-Staaten sind groß.
Die Grenze Georgien/Russland geht auch, soll aber einiges an Lkw-Verkehr haben.
Und die Fähre von Baku nach Aktau ist stark gewöhnungsbedürftig.

Die Türkei ist m.E. nach aber durchaus machbar. Auch mit Wildcampen etc.

Hallo Rolf,
die Entscheidung kann dir niemand abnehmen
Ich selbst würde die Nordroute wählen. Dort ist absolute AKP- Erdogan Region . Am Schwarzen Meer entlang, würde ich unterwegs aber auf politische Diskussionen total verzichten. Auch wirklich überlegen, wo und was du ablichtest. Momentan liegen in der Türkei die Nerven relativ blank.
Bei Übernachtungen per Zelt in der Pampa, unbedingt darauf achten, dass dich niemand sieht.
Ich/wir hatten im letzten Jahr ein größeres Problem in der Türkei. Hier kannst Du es einsehen: Problem
Ich will dir damit aber keine Angst machen. Unser Problem war im Süden. Die südliche Region im Ostteil der Türkei würde ich aber momentan wirklich nicht empfehlen. Das Problem dort ist, dass übergeile Gendarmen ein wirkliches Problem sein könnten.
Egal wie du dich entscheidest, wünsche schon jetzt herrlich Tour. Trotz rustikaler Erlebnisse im letzten Jahr, liebe ich noch immer die Türkei, denn tausende schöner Erlebnisse, bei vielen Touren vorher, haben die Oberhand behalten
Höre einfach auf dein Bauchgefühl. Mein Bauchgefühl sagt mir, Norden ja, Süden unbedingt momentan meiden
Es gibt auch eine Fähre von Bulgarien nach Georgien

Google mal "Rausgefahren", die beiden waren bis vor ein paar Tagen dort und können dir aktuelle Infos geben.

Vielen dank für eure tipps!!! Eine gute zeit!