Vom Ruhrgebiet nach München

von: pedaloki

Vom Ruhrgebiet nach München - 18.02.18 19:34

Nach jahrelangem Mitlesen, mal wieder ein Beitrag:
Wir wollen im Juli vom Ruhrgebiet nach München, drei Mann (Ü40, 13 u. 10) mit kleinem Zelt. Der Rhein scheidet aus, den bin ich schon gefahren, einmal reicht. Der vorläufige Plan sieht so aus.
Jetzt die Fragen zum Streckenverlauf in die Runde: Fahrbar? Verbesserungsvorschläge? Highlights, die man gesehen/gefahren haben muss? Tipps? Kritik? Sonstiges?
Ich freue mich auf alle Anregungen und danke schonmal im Voraus!
von: Uli

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 18.02.18 21:26

Wenn ich das richtig sehe, hast du im ersten Teil bis Frankfurt regionale Radwege kombiniert. Chapeau, so was gefällt mir. Trotzdem ist dieser Teil mit ordentlich vielen Höhenmetern gesegnet, ich hoffe die beiden kleinen Mitfahrer haut das nicht vom Sattel. Eine Alternative wäre die Ruhr aufwärts bis Bestwig, dann Richtung Willingen und weiter entlang der Eder zur Fulda südl. von Kassel fahren. Fulda bis Fulda (sehenswert) und dann über den Hess. Radweg R3 zum Main. Sind auch alles ausgeschilderte Radrouten. Ist zwar etwas länger, hat dafür aber etwas weniger Auf-und-ab.

Ab Frankfurt würde ich am Main bleiben, die kleine Abkürzung lohnt sich m.E. nicht. Im südlichen Teil würde ich der Altmühl weiter über Eichstätt (sehenswert) bis kurz vor Kipfenberg oder bis zur Mündung folgen und dann über Ingolstadt (sehenswert) und durch die Hallertau Richtung München. Oder gibt es einen Grund für die Schlängelei zum Schluß deiner geplanten Strecke?

Für deine Jungs ist sicher das Fossilien-Museum im Altmühltal ein Knaller.

Gruß
Uli

von: pedaloki

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 18.02.18 22:14

Das ist für mich schwer einzuschätzen, ists durchs Bergische und durch den Westerwald wirklich so bergig?

Der Schlenker über Offenbach sowie Groß-Umstadt ist jeweils einem Besuch mit Übernachtungsmöglichkeit geschuldet.

Das Altmühltal haben wir von Treuchtlingen bis Kelheim vor 4 Jahren bereits abgeradelt, deshalb hab ich mir ab Dollnstein den Amper-Altmühl-Radweg ausgesucht. Hast aber recht, da gibts vermutlich noch Optimierungsbedarf.

Sollten wir wirklich so weit kommen, wartet in Dachau ebenfalls wieder eine Übernachtungsmöglichkeit.
von: Felix-Ente

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 18.02.18 23:15

Wenn du die Strecke mit Kindern radeln willst, musst du die Pausen und Etappen gut setzen. Die Kohlenbahntrasse am Anfang ist nicht so schlimm, dann geht es runter durch das Wuppertal. Da musst du dann schon überlegen - nimmst du mit knapp 40 km in den Beinen noch den Anstieg nach Lennep in Angriff? Wenn ihr den habt, beendet ihr die erste Etappe oben oder lasst ihr noch bis Wipperfürth rollen? Spätestens da ist vermutlich Pumpe, nach 65 km kannst du die 20 km Anstieg bis Marienheide eher nicht mit den Jungs fahren. Ob Lennep oder Wipperfürth würde ich davon abhängig machen, was euch bessere Laune macht: Die 2.Etappe gleich mit einer Steigung beginnen oder erstmal ein paar Kilometer bergab rollen. (Ich würde erst einrollen wollen.)

Für den weiteren Verlauf solltest du dir das Höhenprofil nochmal etappenweise ansehen (damit der Maßstab besser ist). Langsam und stetig bergauf ist besser als ständig hoch und runter, erst recht, wenn im Tal eine Schnellstraße verläuft, wo du den Schwung nicht zur nächsten Steigung mitnehmen kannst, weil du an der Kreuzung anhalten und massenhaft MIV vorbeilassen musst.
von: Bernie

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 08:17

Hallo!

Alternativ zu Ulli seinem Vorschlag kannst Du auch die Ruhr bis nach Winterberg fahren und von dort über Battenberg an die Lahn. Die fährst Du über Marburg bis Gießen und von dort durch die Wetterau an den Main. Den Rest würde ich auch ähnlich wie Ulli gestalten.

Es grüßt

Bernie
von: Uli

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 09:51

Zitat:
Das ist für mich schwer einzuschätzen, ists durchs Bergische und durch den Westerwald wirklich so bergig?

Durch die Mittelgebirge in den Frankfurter Raum würde ich vermutlich fast genauso fahren. Ich kann aber nur schwer einschätzen, was deine Jungs so abkönnen. Bis zur Lahn geht das halt nur hoch oder runter, wenn auch manchmal gemächlich. Der Übergang im Taunus ist weniger wild, die Strecke dafür nicht so schön. Die ausgeprägte Spitze bei Groß-Umstadt könnt ihr umgehen, wenn ihr über Aschaffenburg fahrt, ist nur unwesentlich länger. An der Tauber überrascht die meisten die kurzen, aber heftigen Anstiege im unteren Teil. Nach Rothenburg hoch schieben die meisten, ebenso beim Anstieg auf die Frankenhöhe hinter Rothenburg.

Links oben bei GPSies siehst du das Höhenprofil. Aufgrund der Länge der von dir geplanten Route ist das etwas grob und verzerrt, gibt aber schon einmal einen guten ersten Eindruck. Ich empfehle den Tipp von oben, die Strecke in Etappen aufzuteilen, dann sieht man die Höhendifferenzen etwas besser. Vielleicht ist es wg. der Höhendifferenzen trotzdem eine Option den Rhein entlang fahren, ist wg. der Schiffe und Burgen für deine Jungs vielleicht auch interessanter.

Gruß
Uli
von: sugu

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 11:03

In Antwort auf: pedaloki
Das ist für mich schwer einzuschätzen, ists durchs Bergische und durch den Westerwald wirklich so bergig?

Zumindest auf dem Stück von der Wipper(Wupper) bis nach der Wiehltalsperre und von der Sieg bis zur lezten Abfahrt Richtung Lahn: Ja! Landschaftlich reizvoll, aber anstrengend. Hinter der Wiehltalsperre fährst du 3 km an Rom vorbei (die 15 Häuser muss man nicht unbedingt gesehen haben). Der Taunus entlang des Emsbaches ist dann vergleichweise harmlos.

Da fällt es mir schwer, eine Empfehlung zu geben, weil die meisten Flüsse dort Ost-West verlaufen (Wupper, Agger, Sieg, Wied). Das nächste, was an Tälern Nord-Süd verläuft, wäre parallel zur Bahnstrecke Hagen - Siegen - Wetzlar - Gießen, oder in Flüssen ausgedrückt: Lenne - Sieg(kurz) - Dill. Entlang von Lenne und Dill gibt es einen ausgeschilderten Radweg, Siegen muss man nicht gesehen haben (Sorry, liebe Siegener).

Edit: Falls du die Variante wählst: In Siegen kann man mit der Bahn die Wasserscheide zur Dill unterqueren (bis Dillenburg).
Ab Wetzlar kann man dann überlegen, südlich von Gießen vorbei die Wetterau statt des Taunus zu nehmen
von: veloträumer

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 14:19

Leider kann ich keine konkreten Fahrwege für Räder angeben etc. Westerwald, und dann noch mit Kindern, lässt mich aber nicht jubilieren - eine recht zähe, spröde Gegend. (Naja, etwas gebrandmarkt, weil ich dort die Bundeswehrzeit verbringen musste, Nachtmarsch nach Hachenburg z.B.; "Westerwald, wo der Wind pfeift so kalt..."). Würde deswegen auch oben gemachte Vorschläge weiter östlich raten. Wenn im Taunus-Gebiet, würde ich versuchen was über Königstein zu finden, Anschluss an die Nidda, Frankfurt-Umfahrung im Norden. Höchst würde ich meiden, auch wenn die Chemie heute weniger riechen soll als zu meinen Zeiten. Außerdem halte ich Franfurt-Süd für ziemlich öde. Aber vielleicht geht es nicht anders wegen der Offenbach-Übernachtung.
von: Mooney

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 15:40

Ich bin einmal über den Westerwald gefahren, und es ist auch lange her. Meiner Erinnerung nach war das eine ausgezeichnete Tour ohne viel auf und ab. Seitdem läuft der Westerwald bei mir als Hochebene, die man zwar erstmal erklimmen muß, aber wenn man einmal oben ist, kann man problemlos Kilometer bolzen. Ganz anders als der Taunus übrigens.

Ich weiß nicht mehr, welche Strecke ich damals gefahren bin, aber sie verlief jedenfalls weiter östlich, denn es ging von Bad Laasphe nach Limburg. Weder war es kalt noch besonders windig.

Wolfgang
von: LudgerP

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 15:51

Moin,
ich würde die Ruhr weiter hoch fahren bis Wennemen und dann über Wenholthausen, Schmallenberg, Jagdhaus, Bad Berleburg, Bad Lasphe, die Lahn entlang bis Cölbe, Kirchhain, Alsfeld, Bad Salzschlirf, Fulda, Gmünden am Main, Würzburg, Ochsenfurt, Rothenburg ob der Tauber. Ist eine schöne landschaftlich sehr schöne Strecke.

Grüße, Ludger
von: Karl der Bergische

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 18:55

Kenne die Strecke von Hattingen bis Gummersbach-Derschlag gut und finde sie o.k. Der anstrengendste Anstieg ist vermutlich der von Wuppertal-Langerfeld nach Remscheid-Lüttringhausen durch das Marscheider Bachtal (Anliegerstr. fast ohne Kfz). Remscheid-Lennep hat mit dem H2O ein auch bei Kindern beliebtes Schwimmbad.
Karl
von: CarstenR

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 21:36

Hallo,

den ersten Teil der geplanten Strecke habe ich vor ein paar Jahren befahren. Besonders empfehlenswert finde ich die Bahntrassenradwege im Bergischen Land, von denen sich noch ein paar mehr einbauen lassen. Ich habe beispielsweise die Wuppertaler Nordbahntrasse in guter Erinnerung, anschließend ging es über die Korkenziehertrasse nach Solingen. Nach den Stationen Müngstener Brücke und Schloss Burg kam ich in Wermelskirchen auf die nächste Bahntrasse, die mich nach Marienheide führte. Auch von Drolshagen nach Olpe gibt es einen Bahntrassenradweg, ebenso von Freudenberg ins Siegtal bei Kirchen. Von dort bin ich an der Sieg flussaufwärts gefahren, wobei die Fahrradinfrastruktur im Siegtal gelinde gesagt suboptimal ist. Im rheinland-pfälzischen Teil existiert der Siegtalradweg nicht, und das Stadtgebiet Siegen habe ich als äußerst fahrradunfreundlich in Erinnerung. Dies lohnt sich meines Erachtens nur, wenn man bis zur Siegquelle fährt, von wo aus man auf dem Lahntal- oder Ederradweg fortsetzen kann. Dorthin kommt man ab dem Ruhrgebiet alternativ auch auf dem Ruhrtalradweg bis zur Quelle bei Winterberg und dann auf ruhigen Nebenstraßen durch das Rothaargebirge.

Der Abschnitt Main-Tauber-Altmühl ist durchaus empfehlenswert, da die Infrastruktur hier hervorragend ist, nur sollte man wegen der Massen die Wochenenden und Feiertage in der wärmeren Jahreszeit meiden. Ich habe diesen Abschnitt letztes Frühjahr in umgekehrter Richtung befahren. An Altmühl und Tauber war es eher beschaulich (abgesehen von Rothenburg), aber den Abschnitt am Main von Wertheim bis Aschaffenburg nahm ich ausgerechnet am Sonntag vor dem 1. Mai unter die Räder, und da waren Heerscharen unterwegs.

Gruß aus Duisburg
Carsten
von: veloträumer

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 21:40

In Antwort auf: Mooney
Ich bin einmal über den Westerwald gefahren, und es ist auch lange her. Meiner Erinnerung nach war das eine ausgezeichnete Tour ohne viel auf und ab. Seitdem läuft der Westerwald bei mir als Hochebene, die man zwar erstmal erklimmen muß, aber wenn man einmal oben ist, kann man problemlos Kilometer bolzen. Ganz anders als der Taunus übrigens.

Ich weiß nicht mehr, welche Strecke ich damals gefahren bin, aber sie verlief jedenfalls weiter östlich, denn es ging von Bad Laasphe nach Limburg. Weder war es kalt noch besonders windig.

Wie du an o.a. Routenempfehlungen siehst, liegt auch deine vermutliche Strecke in anderer Lage als die vom Threadersteller erdachte. Von Bad Laasphe nach Limburg lässt sich ggf. eine Route weitgehend durch Hessen ziehen – wenn man so will ist das Westerwald „light“ - auch die Himmelsrichtung gemäß Kompassnadel ist verschieden. Wie du gut festgestellt hast, lässt sich der Westerwald als Hochebene interpretieren. Wäre da nicht die Sache mit dem Widerspruch zum Wortsinn HochEBENE. Die meisten dergleich bezeichneten Landschaftsgebiete zeichnen sich durch wenig ausgeprägte Täler oder mehr oder wenig fallstrickartige Senken aus – die, oh Wunder – zu recht sperrigen Auf und Abs führen. Letztlich ist es ja eine Erhebung des Rheinischen Schiefergebirges - Basalt, Ton, Bimsstein - jede Menge Arten von Erdklumpen und Stein.

Schon die „Ebenen“ der „Hochebenen“ sind nicht selten Stein des Anstoßes für zähes Fortkommen, lassen sich dortige Steigungen kaum erkennen, obwohl vorhanden. Von den Senken usw. gar nicht zu sprechen. In Karstregionen sind sie manchmal wie eine Berg- und Tallandschaft – nur scheinbar ohne System und ohne Fluchtkanal nach unten. Gewiss, selten erreichen Steigungen auf Hochebenen die der Aufstiege, das verleiht ihnen aber lange noch nicht sanfte Anmut – zumindest nicht aus Sicht des Radlers, noch weniger aus Sicht des ungeübten Radlers. Ich könnte hier weitschweifige Analysen von Filderebene und Schwäbischer Alb aus jahrelanger Betrachtungen ebenso geben wie über „Hochplateaus“ in alpinen Regionen. Alle sie würden aber nur eines sagen: Wenige Wege ergeben einen leichten Lauf des Abrollens, die meisten Wege zeugen von zumindest zähen, wenn nicht teils ziemlich kantigen Steigungskurven. Die geschickte Planung erlaubt natürlich meistens auch entspannte Varianten – aber eben nicht per Federstrich schlechthin.

Für die Nordwest- Südostachse Richtung Taunus durch das Kerngebiet des (rheinland-pfälzischen) Westerwaldes gibt es eine gute bekannte Route, nämlich die A3. Zwischen Lahnbrücke bei Limburg und Ausfahrt Siebengebirge findest du als Autofahrer ausreichend Senken und Hügel, die den weniger geübten Radlwaden durchaus in der Lage wären Furcht einzuflößen. Ich will hier keine Angstszenarien aufwerfen, aber so ein galanter Kinderradweg ist die Route auch jenseits der Autobahn halt nicht. Es gibt hier auch keine Hilfe kleiner Flusstäler, die großen Bekannten der Region wie Sieg, Wied und Lahn sind stark mäandernde Rheinzuflüsse mit zur angestrebten Route konträr quer laufenden Achsen. Mathematiker mit Oberstufenwissen über Kurvendiskussionen in Ergänzung Erdkunde Leistungskurs sprechen ggf. von einem rechtwinkligen Konfrontationskurs zu den Synklinalen und Antiklinalen aus Wellentälern und Wellenbergen.

Immerhin hat es ein Westerwälder namens Rudolf Scharping zum ersten Fahnenträger deutscher Radsporthelden geschafft, wohl nicht ganz zufällig. Andererseits lässt dessen Sprachgeschwindigkeit darauf rückschließen, dass er sich mit großer Mühe über die Hügel des Westerwaldes geschleppt haben muss. Da der Themenersteller und seine Kinder nicht dem Profilager des Apothekenpromotion-Kaders angehören, könnte also die Voraussetzung für lockeres Auf- und Abrollen nicht vollständig gegeben sein. Damit woill ich nicht dsagen, dass 90 % der Forumsfahrer eine Rudolf Scharping zu fürchten haben - zumindets nicht in Sachen Sprachgewandtheit - aber ich spreche ja hier für einen möglicherweise noch zart muskulären Radlnachwuchs aus dem Ruhrgebiet. (Welch Freude, aus Kohlekumpel werden in Zukunft Radkumpel! bravo)

Die Kenntnis über Schnee erhielt ich als Bewohner der geschützten Kölner Bucht durch Autos, die im Winter die Eiskristalle auf ihren Autodächern bis hinunter an den Rhein brachten. Nur den Amerikanern ist im Westerwald (Westerburg) zu warm – sie haben sogar ihre Unterhosen ausgezogen und als Flagge gehisst (wohin auch sonst damit?). Den Wind habe ich mir eigentlich auch nicht erdacht, er pfeift mir heute noch durchs Ohr, war ich doch gezwungen das Westerwaldlied nicht nur häufig mir zu Ohr zu führen, sondern sollte auch noch lautmalende Lippenbewegungen dazu machen. An den Rändern des Westerwaldes gibt es auch Orte wie Winden, Windeck und Windhagen – gemeinhin sind Ureinwohner nicht wählerisch mit Ortsnamen gewesen, sondern haben Eigenschaften ihres Ortes für das geografische product placement verwendet. Anders gesagt: Die Neandertaler haben schon gerufen: „Kommt her, ihr Windradbauer, macht Ökostrom im Westerwald, wo der Wind so pfeift.“

Apropos Windhagen und Bewohner. Eine liebsam aussehende Mitschülerin mit dunklen, unschuldigen Kulleraugen, brauner Teint (Höhensonne Westerwald?) platzierte das fachmännisch (Schlachthof-Hintergrunderfahrung war vorhanden) ausgestochene Rinderauge samt fädenziehender Nerven- und Sehnenstränge auf dem Fahrzeugsperrpfahl des Schulhofes. Ich möchte jetzt nicht den Themenersteller dahingehend abschrecken, dass im Westerwald Gefahr besteht, dass dort Vagabunden Augen ausstechen oder gar Kindermörder unterwegs sind, sondern das vielmehr positiv gewendet sehen, dass man sich dort den Besuch teurer Geisterbahnen sparen kann, der Grusel gleich in den Wäldern daselbst weilt. Weitere Erkenntnisse der Klima- und Anthropologieforschung auch hier.

Als originär der Kaste der Schaumschläger und angeberischen Klüngelkönige möchte ich meine despektierlichen Äußerungen natürlich nicht ungebremst und ohne reumütige Läuterung stehen lassen. Immerhin unterscheidet sich der Lahntäler doch deutlicher vom Westerwälder – Dillenburg, Herborn oder Hadamar sind schon eher Lahntäler als Westerwälder. Mein Bruder war mal auf einem Internat in Hadamar (nein, nein, ich gehe nicht auf Hadamar dunkles NS-Kapitel ein…), welches eine Art Vorort zum Lahntäler Limburg darstellt. Schon der Arm des Limburger Bischofs reicht zu diesem Internat. Und aus dem Limburger Bischofshause ist ja lebensfrohe Lebensweise mit Whirlpool, Marmoraltar und Haut-Cuisine-Küche gut überliefert – ein Genießervolk nahe am Lichtkranz eines Sonnenkönigs. So gesehen gibt es kaum eine lieblichere Gegend und die Grenzen sollen auch dort durchlässig sein zwischen Lahntal und Westerwald.

Ach so: Vorsicht, kann Spuren von Satire enthalten – bekanntlich selten wissenschaftlich fundiert, selten komplett unwahr unsicher bier

Ach noch: Zwischen Erpeler Ley und Neuwieder Becken wird schon Wein angebaut und gesoffen (?), im Westerwald ist man von Weinkultur aber weiter entfernt als in Schweden. Das ist auch ein klimatischer Hinweis. bier2

Ach nee: Höre gerade, die Gottesvertreter haben schon wieder Ärger mit diesem lästigen Goldsäcken, nicht nur Lahntäler...
von: Wendekreis

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 22:31

In Antwort auf: Uli
... durch die Hallertau Richtung München. Oder gibt es einen Grund für die Schlängelei zum Schluß deiner geplanten Strecke?

Für die Strecke von der Donau nach München standen der Altmühl-Amper Radweg und der Ammer-Amper Radweg Pate. Mit denen wird er nicht glücklich. Ich überbrücke die Strecke von der Donau nach München mit der Bahn. Wenn ich mir in Ingolstadt einmal keine Fahrkarte mehr leisten kann, bieten sich nicht besonders verkehrsreiche Nebenstraßen der eigenen Wahl für den Weg nach München Per Rad an.
von: Wendekreis

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 22:48

In Antwort auf: veloträumer
... Ach nee: Höre gerade, die Gottesvertreter haben schon wieder Ärger mit diesem lästigen Goldsäcken, nicht nur Lahntäler...

Das Kind ohne den kirchlichen Segen darf schon beim Namen genannt werden. Das ist der neueste Finanzskandal der Katholischen Kirche:
http://www.donaukurier.de/lokales/eichstaett/Eichstaett-DKmobil-Finanzskandal-Bistum-Eichstaett-wochennl062018-Faule-Kredite-und-ueberforderte-Geistliche;art575,3673921

Bei Interesse: Mit Googles Hilfe lassen sich zahlreiche weitere finden.
von: veloträumer

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 19.02.18 23:00

Es ging mir hier eher um die "literarische Trinität": Ach so - Ach noch - Ach nee schmunzel
von: krmr

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 09:00

In Antwort auf: pedaloki
Das Altmühltal haben wir von Treuchtlingen bis Kelheim vor 4 Jahren bereits abgeradelt, deshalb hab ich mir ab Dollnstein den Amper-Altmühl-Radweg ausgesucht. Hast aber recht, da gibts vermutlich noch Optimierungsbedarf.


Alternativ könntet Ihr ab Rothenburg ob der Tauber auch nach Süden über Nördlingen und Donauwört nach Augsburg und von dort nach Dachau. Also im Prinzip dem Radweg Romantische Straße bzw. D9 folgen, wobei man den einen oder anderen Schlenker auch weglassen könnte.

Wobei von es dann von Augsburg nach Dachau jetzt nicht unbedingt einen durchgängigen, gut beschilderten Radweg gibt. Bis Altomünster gibt es beispielsweise den Altbaierischern Oxenweg und auch sonst noch lokale Radwege. Das ist dann zwar ein bisschen hügelig, im Vergleich zu den Mittelgebirgen dürfte es aber ziemlich locker sein.

Grüße,
Michael
von: Mooney

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 12:54

In Antwort auf: veloträumer

Den Wind habe ich mir eigentlich auch nicht erdacht [...]

Um Himmels willen, ich wollte keinesfalls deine Westerwaldkompetenz in Frage stellen, sondern lediglich darauf hinweisen, daß es auch dort zumindest vereinzelte Tage gibt, an denen es möglich ist, radzufahren und dabei den Eindruck zu haben, man sei in einer ganz normalen Gegend. erstaunt

Ich kam an jenem Tag übrigens aus dem Umfeld von Meschede und erreichte Bad Laasphe über Winterberg und Bad Berleburg (ich wollte genau diese Abfahrt vom Sauerland runter). Ich bin also von Bad Laasphe ganz sicher nicht die Lahn weitergefahren, denn sonst hätte ich Limburg unmöglich noch am selben Abend erreichen können. Vielmehr fuhr ich südwestlich und habe den Verdacht, daß ich schließlich hauptsächlich auf der B54 unterwegs war.

Wolfgang
von: sugu

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 14:54

Ok, das darf man nicht auf der Arbeit lesen, sonst fragen die Kollegen, was so erheiternd ist - schön geschrieben!

Ein paar Detailergänzungen: Der historische Weg durch den Westerwald (Handelsstraße Köln-Frankfurt) läuft etwas weiter östlich und hat weniger Steigungen, als die A 3, und wird auch heute noch stark befahren: Die B8. Wobei ich wegen des Verkehrs von der Befahrung mit dem Rad abrate (auch die A3 würde ich nicht nehmen schmunzel ). Allerdings gäbe es eine Kombination, mit der man nicht zu viele Steigungen fahren muss: Die Nister bis Hachenburg (der Radweg von der Sieg kommend kürzt nur eine Schleife über den Berg ab) und ab dort über Alpenrod (vom Gräbersberg oberhalb Fernsicht bis zum Feldberg im Taunus) nach Langenhahn in etwa der Bahnstrecke (kommt von Au - Altenkirchen) über Westerburg nach Limburg folgen. Auf der Strecke fährt man passend zum schon genannten Lied an vielen Windparks vorbei.

Es bleibt aber vor dem Westerwald noch das Bergische Land, das in der Original-Planung im Quellbereich von Wipper, Agger, Bigge und Wiehl gequert wird, und das sind auch ordentlich Höhenmeter, ohne flache Alternative.

PS: Auch nördlich der Erpeler Ley und sogar noch nördlich von Rheinbreitbach grins wird Wein angebaut, auch wenn man sich im Siebengebirge dem Westerwald nicht so sehr verbunden fühlt.
von: Astronomin

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 15:22

Hallo,

die Mittelgebirge wurden ja schon hinreichend diskutiert, deswegen in aller Kürze. Meine 15jährige und mein 10jähriger würden mir auf dieser Strecke kündigen (sind aber auch keine ambitionierten Radfahrer). Sowohl Bergisches Land als auch Westerwald haben wirklich giftige Steigungen.
von: veloträumer

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.02.18 18:22

In Antwort auf: sugu
PS: Auch nördlich der Erpeler Ley und sogar noch nördlich von Rheinbreitbach grins wird Wein angebaut, auch wenn man sich im Siebengebirge dem Westerwald nicht so sehr verbunden fühlt.

Oh je, habe ich die Grenze so ungünstig verschoben, und den Königswinterern ihr Weinfest geklaut? peinlich Der Drache schnaubt. [Mein Lieblingslingsmärchen war immer "Der Drache von Avignon", die zackige grüne Gestalt (farbliche Ähnlichkeiten mit dem Autor dieser Zeilen sind nicht beabsichtigt und rein zufällig), das fremde Wesen, das vermutete Scheusal mit den übergroßen roten Glutaugen - größer als Rinderaugen -, dem das Mädchen fröhlich die Einladung über die Felder pfiff, die Weintrauben zur Maische zu zerstampfen, damit mehr Wein fließen könne, der Polterer als lieber Kerl sich entpuppte, - als wäre es irgendeine Geschichte von heute, die Ängste, die Verdächtigungen - nur die Wunder sind seltener geworden...]

Diese Schunkelkaschemmen also am Rheinufer mit der Tarnung der Wirtschaftswunderetikette aus Sahnetorte und Crevettencocktail - der Hauch von Sündenmeile für die Bonner Politprominenz von einst - Tanzfeste in den züchtige Kostümen des Bürgertums, die von nichts gewusst haben wollen... Saurer Wohlstandswein statt proletarisches Kölsch, der Aufstieg der Klüngelkönige auf der sonnigen Rheinseite - ja, der Wein lässt es ertragen. Ganz zu schweigen vom Menzenberger Eckenblut, quasi direkt vor meinem ehemaligen Schulfenster auf historischem Grund des Karl Simrock - überwuchert von Dornenhecken. Betrieben wir sogar dort praktischen Geschichtsunterricht (ohne Smartphone, mit Dreck an den Schuhen) und sammelten alte Rostnägel, unweit vorbei an Grenzsteinen und Zollbrücken des Herzogtums Nassau. So war es denn auch, jeden Tag eine Grenzüberschreitung. Bad Honnef, dieser weite Weg ins Ausland, jeden Tag... lach
von: sugu

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 21.02.18 11:21

In Antwort auf: veloträumer

Ganz zu schweigen vom Menzenberger Eckenblut, quasi direkt vor meinem ehemaligen Schulfenster auf historischem Grund des Karl Simrock - überwuchert von Dornenhecken. Betrieben wir sogar dort praktischen Geschichtsunterricht (ohne Smartphone, mit Dreck an den Schuhen) und sammelten alte Rostnägel, unweit vorbei an Grenzsteinen und Zollbrücken des Herzogtums Nassau. So war es denn auch, jeden Tag eine Grenzüberschreitung. Bad Honnef, dieser weite Weg ins Ausland, jeden Tag... lach

Du solltest mal wieder in die Gegend kommen: Der Hang oberhalb von Haus Parzival ist inzwischen gerodet, und es stehen ein paar Alibi-Weinstöcke. Ein paar Idealisten wollen dort sogar wieder einen kleinen Weinberg anlegen. Eine etwas professionellerer Rekultivierung hat inzwischen am Unkeler Sonnenberg statt gefunden: Nachdem dort jahrzehntelang zwei Winter im Nebenerwerb nur einen Teil der Fläche bewirtschaftet hatten, hat ein sachkundiger Investor die Fläche in den letzten funf Jahren vervierfacht.
von: pedaloki

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 21.02.18 14:27

Schön, dieses Forum!

Ich danke euch schonmal allen, ich werde die ganze Geschichte nochmal überarbeiten...
Die ursprüngliche Überlegung war, über die Bahntrassen aus dem Ruhrgebiet rauszufahren, wäre eine schönere Alternative, als die Ruhr entlang. Nur dann ist halt, so wie es aussieht, irgendwann Schluss mit Bahntrassen und somit vielleicht auch mit lustig.

Der Vorschlag von Ludger:
Zitat:
ich würde die Ruhr weiter hoch fahren bis Wennemen und dann über Wenholthausen, Schmallenberg, Jagdhaus, Bad Berleburg, Bad Lasphe, die Lahn entlang bis Cölbe, Kirchhain, Alsfeld, Bad Salzschlirf, Fulda, Gmünden am Main, Würzburg, Ochsenfurt, Rothenburg ob der Tauber. Ist eine schöne landschaftlich sehr schöne Strecke.
hört sich für mich sehr interessant an, ich werde den mal ganz genau anschauen.

Und den südlichsten Teil der ursprünglichen Strecke (ab Altmühltal) habe ich gedanklich noch gar nicht so intensiv vor Augen, da ich eigentlich nicht davon ausgehe, dass wir so weit kommen. Ausgegebenes Motto und Ziel ist erstmal : "Wir fahren nach Bayern" zwinker

Aber auch da werde ich bezüglich
Zitat:
Für die Strecke von der Donau nach München standen der Altmühl-Amper Radweg und der Ammer-Amper Radweg Pate. Mit denen wird er nicht glücklich
nochmal nacharbeiten.

Aber nach wie vor bin ich für weitere Ideen jederzeit zu haben!
von: sugu

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 23.02.18 10:42

In Antwort auf: pedaloki
Schön, dieses Forum!

Ich danke euch schonmal allen, ich werde die ganze Geschichte nochmal überarbeiten...
Die ursprüngliche Überlegung war, über die Bahntrassen aus dem Ruhrgebiet rauszufahren, wäre eine schönere Alternative, als die Ruhr entlang. Nur dann ist halt, so wie es aussieht, irgendwann Schluss mit Bahntrassen und somit vielleicht auch mit lustig.

Es geht noch zwei Verlängerungen der Bahntrasse, die von der Wupper hochführen: Die Balkantrasse von Bergisch Born bis Leverkusen (Opladen), aber dann die bist du am Rhein. Die andere wäre der Wupper bis Marienheide (wie geplant) zu folgen, und dann am Unnenberg vorbei und die Agger runter bis unterhalb Bergneustadt. Ab dort ist Radweg auf der ehemaligen Aggertalbahn (die ab dort nicht mehr an der Agger entlang führt) bis Olpe inzwischen fertig. Noch einmal über den Berg nach Kreuztal und weiter Richtung Siegen - Dill - Lahn. Das sieht auf der Karte zwar kürzer aus, als entlang zunächst der Ruhr nach Osten zu fahren, aber ob das besser ist?
von: pedaloki

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 25.02.18 15:39

Für alle die, die es interessiert, würde ich hier nochmal fortfahren...

Nach verschiedensten Überlegungen - unter Einbeziehung all eurer Anmerkungen und Vorschlägen - habe ich jetzt hier nochmal eine Alternative zusammengestellt.

Die Idee, das Ruhrgebiet südlich über die verschiedenen bergischen Bahntrassen zu verlassen ist jetzt leider nicht mehr enthalten, vielleicht spare ich mir das für ohne oder mit größeren Kindern auf... Aber den Ruhrtalradweg bis zum Anfang hochzufahren, hat bestimmt auch seinen Reiz.

Entscheidungsschwierigkeiten habe ich bei den verschiedenen Möglichkeiten, von der Ruhr über das Rothaargebirge zu kommen:

- So, über Winterberg, entlang der westf. Höhenroute via Bad Berleburg nach Bad Laaphse?
- Oder ab Meschede am Hennesee entlang, den Sauerlandradring über Bad Fredeburg nach Schmallenberg. Ab da erscheint mir der Übergang über Jagdhaus zur Eder deutlich anspruchsvoller?
- Oder über Willingen, aber wie kommt man da vom Ruhrtal aus am besten hin? Und dann?

Im weiteren Verlauf hätte ich jetzt die Übernachtungsstationen und damit den Großraum Frankfurt einfach mal weggelassen, landschaftlich vermutlich interessanter. Und ganz im Süden dem Verlauf der Altmühl dann doch weiter gefolgt und über Ingolstadt schließlich möglichst direkt Richtung München.

Jetzt würde ich mich über den ein oder anderen Kommentar, Tip oder Alternativvorschlag nochmal freuen, und bedanke mich auch dafür schonmal im Voraus!
von: Bafomed

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 25.02.18 16:15

In Antwort auf: pedaloki


Die Idee, das Ruhrgebiet südlich über die verschiedenen bergischen Bahntrassen zu verlassen ist jetzt leider nicht mehr enthalten, vielleicht spare ich mir das für ohne oder mit größeren Kindern auf... Aber den Ruhrtalradweg bis zum Anfang hochzufahren, hat bestimmt auch seinen Reiz.

Entscheidungsschwierigkeiten habe ich bei den verschiedenen Möglichkeiten, von der Ruhr über das Rothaargebirge zu kommen:

- So, über Winterberg, entlang der westf. Höhenroute via Bad Berleburg nach Bad Laaphse?
- Oder ab Meschede am Hennesee entlang, den Sauerlandradring über Bad Fredeburg nach Schmallenberg. Ab da erscheint mir der Übergang über Jagdhaus zur Eder deutlich anspruchsvoller?
- Oder über Willingen, aber wie kommt man da vom Ruhrtal aus am besten hin? Und dann?


Wenn Du über Winterberg bzw. - beim Start im Ruhrgebiet wahrscheinlicher - von Südwesten durch das Ruhrtal kommst, könntest Du in Assinghausen das Ruhrtal verlassen und dann über Bruchhausen (allerdings hügelig) und die L743 Richtung Willingen fahren. Oberhalb der B251 führt ein Weg durch den Wald, der gut befahrbar ist. Hinter Willingen könntest Du über Usseln an der Diemelquelle vorbei Richtung Korbach bzw. Edersee weiterfahren und Dich dann auf das Fuldatal zubewegen. Vom Edersee bin ich vor ein paar Jahren schonmal den genannten Abschnitt bis Brilon-Wald in umgekehrter Richtung gefahren, den Track müsste ich mal raussuchen.

Gruß,
Martin
von: Horst14

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 25.02.18 18:49

Zitat:
So, über Winterberg, entlang der westf. Höhenroute via Bad Berleburg nach Bad Laaphse?
- Oder ab Meschede am Hennesee entlang, den Sauerlandradring über Bad Fredeburg nach Schmallenberg. Ab da erscheint mir der Übergang über Jagdhaus zur Eder deutlich anspruchsvoller?
- Oder über Willingen, aber wie kommt man da vom Ruhrtal aus am besten hin? Und dann?

Oder über den Ruhr-Eder-Radweg, Winterberg - Hallenberg - Allendorf/Eder.
Dürfte wohl, wenn man zur Eder will, die einfachste Route sein, siehe hier.
Evtl. könnte man von Olsberg bis Winterberg mit der Bahn fahren, um die stärkste Steigung des RTR zu umgehen.

Gruß
Horst
von: Uli

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 26.02.18 09:47

Eine weitere Alternative vom Ruhrtal nach Willingen, wenn man sich die Steigung sparen will: In Bestwig oder Olsberg in den Zug steigen und durch den Tunnel nach Brilon Wald fahren. Die Strecke weiter nach Willingen ist (wie m.W. alle Tipps bislang) Teil des Radroutennetzes NRW, also ausgeschildert und kann online bei www.radroutenplaner.nrw.de geplant werden, inkl. Höhenprofil.

Das gleiche gilt für die weitere Fahrt ab Willingen. Hierzu meine Empfehlung: Über Usseln und Welleringhausen auf ausgeschildertem Radweg nach Korbach, leider mit einem knackigen Gegenanstieg vor Korbach (siehe radroutenplaner.nrw). Ab Korbach auf dem Ederseebahn-Radweg (http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=ederseebahn-radweg) bis Affoldern und weiter der Eder auf dem Radweg folgen bis zur Fulda.

Gruß
Uli
von: Bafomed

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 10.03.18 16:44

Hier mal der (vor ein paar Jahren in umgekehrter Richtung von mir gefahrene) Track für das Teilstück zwischen Willingen über die Diemelquellen bei Usseln bis Korbach:

Brilon-Wald - Usseln - Korbach

Gruß,

Martin
von: sigma7

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 20.03.18 20:24

Schau mal hier: Re: Von Ebersberg/Bayern nach Solingen/NRW (Länder)
von: pedaloki

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 24.03.18 22:29

Nochmal vielen Dank für die vielen Inputs, allen voran Horst für den Tip
Zitat:
Oder über den Ruhr-Eder-Radweg, Winterberg - Hallenberg - Allendorf/Eder.
Dürfte wohl, wenn man zur Eder will, die einfachste Route sein,
Den hab ich bis dahin übersehen.

Der Plan steht somit:
-Ruhrtalradweg bis Winterberg
-Ruhr-Eder-Radweg
-kurz entlang der Eder, über den Lahn-Ederradweg an die Lahn
-dem hessischen Radfernweg R2 folgend bis Fulda und weiter
-Deutschlandroute D9 entlang der Sinn nach Gemünden am Main
-Main bis Ochsenfurt
-über den Gaubahnradweg bis ins Taubertal
-Taubertalradweg bis Rothenburg
-Altmühltalradweg bis Eichstätt/Pfünz
-Donau-Altmühl-Radweg bis Ingolstadt
und sollten wir tatsächlich soweit kommen
-über Schrobenhausen, Markt Indersdorf und Dachau nach München

Da mich südlich von Fulda die Rhön mit ihren Steigungen noch etwas unsicher macht, habe ich als Alternative den R3 entlang der Kinzig bis Gelnhausen und bei Hanau an den Main im Kopf. (Flacher aber weiter und mehr Main...)

Sämtliche anderen Tips, wie Etappen setzen mit Kindern, Steigungen durch Zugfahren umgehen und so, habe ich selbstverständlich immer im Kopf, auch ist die geplante Route keinesfalls zwingend, sowie die ganze Unternehmung auch unter dem Motto "Schaffen wir es nach Bayern?" steht. Vielleicht verbringen wir aber auch zwei Wochen an einer Talsperre im Sauerland, die uns so gut gefällt, oder der Regen zwingt zum Umdenken, oder, oder, oder...
Aber ein Plan, wie es am besten laufen könnte, ist ja nicht verkehrt zwinker

Wenn ihr zu der nun geplanten Strecke noch Anregungen oder -merkungen habt, gerne grins

Leider habe ich bei GPSies wohl versehentlich eine Variante gelöscht, somit stimmt auch der Link aus meinem letzten Post nicht mehr, und da kann ich offensichtlich auch nichts mehr editieren?
von: Mooney

Re: Vom Ruhrgebiet nach München - 25.03.18 13:10

Das Höhenprofil des von dir in Erwägung gezogenen Teils der D9-Route kannst du dir etwa hier betrachten. Wahrscheinlich wirst du feststellen, daß die Lage gar nicht so ernst ist, wie du befürchtest. Natürlich geht es von Fulda bis zum Beginn dieses Abschnitts zunächst mal bergauf, jedoch offenbar moderat, wie du sehen wirst, wenn du dir das Höhenprofil anzeigen läßt.

Wolfgang