Re: Regeln für erste Hilfe

von: tkikero

Re: Regeln für erste Hilfe - 11.04.08 18:45

In Antwort auf: Holger2003

Zitat:
Das mit dem "wir bestimmen den Druckpunkt bei der Reanimation mit Fingerabzählen" wurde nicht nur Ersthelfern, sondern sogar angehenden Rettungsassistenten in ihren Lehrgängen weißgemacht ...


Ich kann nur sagen, dass es es in den Lehrgängen nicht mehr so geschult wird.


Gut so ... ich wählte ja die Vergangenheitsform. Ich durfte mich nach ernsthafteren Rückenproblemem schon seit längerer Zeit aus dieser Branche verabschieden ...
In der Praxis vergisst man den Lehrgangsstuss sowieso schnell, bzw. man erkennt, dass mind. 40% des Prüfungsstoffs irrelevant sind (soll ja in vielen Ausbildungen so sein, für die restlichen 60% kann man dann dankbar sein). Bei älteren Patienten sind Rippenbrüche bei der Reanimation manchmal nicht zu vermeiden, und wenn man das auf den Milimeter ausmisst und 100%ig im 90-Grad-Winkel drückt ... oder man drückt zu schwach, dann knackst zwar nix, dann könnte man es aber gleich sein lassen, der Rippenbruch ist nämlich auf jeden Fall das kleinere Übel.
Na gut, gleich sein lassen könnte es man sowieso in den meisten Fällen, wenn die Reanimation nicht von Laien, sprich Ersthelfern, unmittelbar nach Eintritt des Herzstillstandes begonnen wurde, haben Arzt und Assistenten wenig Chancen (wenn sie nicht gerade um die Ecke standen). Ich habe ganze 2 Fälle erlebt, in denen das geklappt hat, 1x rüstiger Herr, Mitte 70, Herzschrittmacherversagen, in der Nähe Passanten mit Mut und Erste Hilfe Kenntnissen, haben tatsächlich reanimiert, in den frühen 90ern ein sehr ungewöhnlicher Anblick, 1x ebenfalls älterer Herr, der brauch auf einem --- kein Witz! --- Notärztekongress zusammen ... da kann man eigentlich nicht von Laienreanimation reden.

Also rein in die Ersten Hilfe Kurse .... und wenn man die alle 2 Jahre auffrischt, evtl. auch abwechselnd bei verschiedenen Organisationen, dann erwischt man irgendwann auch einen von den guten Ausbildern, falls man sich beim ersten mal geärgert oder gelangweilt hat ... und man sollte nicht vergessen, dass oft der Ausbilder das in seiner Freizeit macht, ehrenamtlich ....