Re: Subakromiales Impingementsyndrom der Schulter

von: frando

Re: Subakromiales Impingementsyndrom der Schulter - 03.05.09 21:36

Hallo Reiner,

Kurze Vorgeschichte: Schwerer Radsturz vor 9 Jahren mit zahlreichen Brüchen (Schulter u.a.) die konservativ behandelt wurden, auf OP wurde bewusst verzichtet. Keine Probleme bis Herbst 2007, dann jedoch wegen schwerer Bauarbeit (Hausumbau) Schulterschmerzen. Orthopäde lässt MRT machen, Diagnose siehe Deine. Behandlung Physiotherapie, falls diese keine Besserung bringt, muss operiert werden. Therapie war für die Katz. Inzwischen war es März 2008 geworden und ich auf einer Schitour in steilem Gelände bergauf unterwegs, rutsche plötzlich unkontrolliert zurück, falle hin, verspüre Schmerzen im Knie, gehe jedoch weiter auf den Gipfel. Bei der Abfahrt merke ich, dass ein Knie nicht mehr hält, komme allerdings noch hinunter und nach Hause. Am nächsten Tag zum Hausarzt. Wieder MRT, Diagnose: Meniskus eingerissen. Jetzt waren plötzlich zwei OP notwendig. Mein Hausarzt rät mir zu einem anderen Orthopäden, der bei uns als Erster mit arthroskopischen Op angefangen hat, deshalb über die größte Erfahrung verfügt und lt. anderer Quelle, wie ich auch dort erfahre, als hochkompetent gilt.

An Hand der Bilder die ich ihm vorlege erklärt er mir, dass beide OP gemacht werden müssten und er beide unmittelbar nacheinander durchführen würde, wobei ich in Vollnarkose umgelagert werden muss. Ich stimme zu und der Termin für die OP wird für 2.April festgelegt. Um 7.30 h bin ich mit den Bildern in der Klinik, werde kurz untersucht (Internist, Anästhesist), um 11.ooh werde ich geholt, eingeschläfert und als ich wieder zu blinzeln beginne, sehe ich den Anästhesisten vor mir, der beruhigend mitteilt: alles vorbei, alles gut gegangen! Am Abend kommt der Operateur um sein Opfer zu begutachten, findet ebenfalls alles i.O. und meint, er würde Morgen noch einmal kommen. Am nächsten Tag kommt er um 19.30 h und erklärt, dass ich nach Hause gehen kann. Ich packe meine Sachen, gehe ziemlich vorsichtig, wegen des op rechten Knies und der linken Schulter und bestelle ein Taxi. Mit dem Stadtbus wollte ich dann doch nicht fahren.

Nun zu Deinen Fragen:
1. Die Ursache der Schmerzen wird durch die OP behoben, indem der verengte Raum durch aushobeln vergößert wird, so dass die durch den Raum laufende Sehne nicht mehr an den Knochen scheuert und wieder freies Spiel hat. Die Sehne ist durch das bisherige Scheuern an den Knochen allerdings mehr oder (hoffentlich) weniger geschädigt (aufgefasert), d.h., dass die Sehne u.U. einmal reissen könnte. Dieses Risiko bleibt also bestehen, weil bei dieser OP an der Sehne nichts gemacht wird.

2. Nun, die Schulter war schon etwas hartnäckig, so dass ich schon damit gerechnet habe, dass da eine Einschränkung bleiben würde. Am ersten Tag zu Hause habe ich Übungen mit dem Teraband begonnen, (ca 2 Stunden) für Schulter und Knie, die ich dann regelmäßig fortgesetzt habe. Am zweiten Tag habe ich mich zur Probe schon einmal auf das Rad gesetzt und bin ein Stück auf der Ebene gefahren. Eine Woche nach OP habe ich mit Schwimmen begonnen, ein paar Tage später die erste Bergwanderung (dreieinhalb Stunden) gemacht, wobei ich grundsätzlich dabei Stöcke benutze, sodass dabei auch der ganze Oberkörper und insbesondere die Schulter trainiert wird. Dreieinhalb Wochen nach OP wieder schwere Bauarbeit, weil diese notwendig war. Das alles war natürlich immer mit mehr oder weniger Schmerzen verbunden. Fünf Wochen nach der OP habe ich dann mit meinen "üblichen" Radfahrten begonnen, wie ich sie auch jetzt mache. Das sind Bergfahrten mit ca 20 bis 32 km Länge insgesamt, 830 bis 930 Hm, max. 12% ( bis ein kurzes Stück 14%) Steigung, je nach Strecke die ich fahre. Der Berg liegt praktischerweise allerdings vor meiner Haustüre.

Insgesamt ist zu sagen, dass das Knie sehr unproblematisch war und vergleichsweise schnell wieder völlig hergestellt, die Schulter jedoch ca. ein halbes Jahr Schmerzen bereitete und langsam aber doch inzwischen ihre volle Beweglichkeit wieder erreicht hat. Das hatte ich eigentlich nicht mehr erwartet, ist aber erfreulicherweise dennoch eingetreten. Eine Physiotherapie nach der OP habe ich nicht in Anspruch genommen.

Das wichtigste ist ein guter Arzt, und weil immer wieder zu Knie oder anderen orthopädischen Problemen Fragen gestellt werden, hier ist einer:
www.menapace.com

Gruß Franz