Re: Hoch und runter radeln durch Korsika +1 Fiasko

von: motion

Re: Hoch und runter radeln durch Korsika +1 Fiasko - 15.05.15 20:52

Tag 7
Von Corte nach St Florent
Länge: 113 km
Fahrzeit: 6,26 h
Schnitt: 17,6 km/h
Höhenmeter: 1500 m
Route: https://www.komoot.de/tour/4435548

Eigentlich war heute geplant durch das Hinterland zu fahren. Das heißt östlich von Corte und der Hauptstraße auf Nebenstraßen durch die Berge. Allerdings war ich nachhaltig beeindruckt von der Abfahrt vorgestern und so beschloss ich in der früh die Hauptstraße nach Ponte Leccia zu fahren und dann erst noch durch die Asco Schlucht und danach wieder zurück und Richtung St Florent.

Die Nacht war überraschend frisch. Das erste Mal, das ich meinen Schlafsack nachts zumachen musste und ihn nicht als Decke nutzen konnte. Der Tacho zeigt 5 Grad. Entsprechend Kondenzwasser ist an der Innenseite des Außenzeltes. Da ich halb acht aufbreche und der Platz im Schatte liegt, wandert das Zelt mal wieder klatschnass in den Packsack. Trotz das es eine der Hauptverkehrstraßen ist, kommt mir zwischen 8 und 9 Uhr kaum ein Auto entgegen und so nervt die große Straße auch nicht und man kann sogar die traumhaften Aussichten genießen.

Blick zurück nach Corte.





Auch das nächste Dörfchen Soveria ist einen Blick wert.



Die Fahrt nach Ponte Leccia vergeht wie im FLug und so bin ich kurze Zeit später bereits da.

Blick Richtung Asco Tal, mein One Way Abstecher.



Die ersten Kilometer sind ziemlich flach und man rollt gemütlich auf die Berge zu. Nach circa 10 km ist manan den Bergen. Plötzlich sind die Wände ganz na und es geht recht gemütlich nach oben. Im nu ist man in der Schlucht und ich bereue es nicht im Geringsten, diese Option gewählt zu haben. Diese Schlucht hat ein völlig anderes Bild als die letzte. Anstatt roter Stein, herrschen hier das Grün der Pflanzen. Ich genieße noch die Schlucht bis zum Ende und drehe in Asco um und rolle wieder runter.









Bald darauf bin ich wieder im Tal in Ponte Rosso, um nun den letzten großen Pass auf dieser Reise in Angrif zu nehmen. Es geht nochmal bis auf knapp 1000 m rauf. Im nachhinein wird sich zeigen, das jetzt der anstrengeste Teil der gesamten Tour war. Während es meistens mit 3 bis 6 % Steigung bergauf geht sind es hier 8 bis 12 %. Das ist dann schon nen UNterschied. Aber es ist auch eine der einsamsten Straßen. Auf 2 h kommen mir zwei handvoll Autos entgegen. Mehr nicht. Die Aussicht ist top und die Leute sehr freundlich. Wahrscheinlich sind hier nicht so oft Touristen.

Nach den ersten Höhenmeter mache ich hier Pause.



Gerade beende ich meine Pause und fahre 5 Minuten bergauf, so kommt mir ein Radler entgegen. Natürlich aus dem Rad Forum. WIr machen ein Miniforumstreffen auf der Straße und quatschen mindestens eine dreiviertel Stunde. Wir stehen mitten auf der Straße und müssen nicht einmal zur Seite gehen. Es kommt einfach niemand :bg: Dann müssen wir weiter, denn zumindest mir steht noch ein bisschen Weg bevor.

Diese hier fehlten mir noch in meiner " Was steht alles am Straßenrand" Sammlung



Kurze Zeit später zeigt sich das erste kleine Bergdörfchen Costa Roda.



Auch diese Bilder fehlten noch in meiner Straßenrand Sammlung. Leider nicht mehr so ganz aktiv :ignore:





Das nächste Dorf Carnavaggia zeigt sich. Der V Ausschnitt zwischen den Bergen ist der Pass über den es bald geht.





Blick zurück nach Corte. Das liet hinten bei den schneebedeckten Bergen.



Der Pass braucht seine Zeit bis man oben ist, aber danach hat man den ersten Blick Richtung Westküste 2. Tag



Ab jetzt heißt es noch über 20 km mehr oder weniger zum Meer hin rollen. Immerhin gilt es noch knapp 1000 hm zu vernichten. Es gibt schlimmeres. Die Abfahrt ist schön, mit immer wieder tollen Ausblicken in die Landschaft oder die Durchfahrt von kleinen Dörfern die am Wegesrand liegen.

Die Kirche San Michele bei Murato.



Weiter geht es noch über Oletta weiter runter Richtung St Florent. Ich entscheide mich für den 3. Campingplatz in der Reihe von Plätzen, die hier hintereinander kommen. Definitiv keine schlechte Wahl. Ich baue mein noch immer klatschnasses Zelt unter großen Eukalyptus Bäumen auf und gehe dann erstmal Richtung Stadt. Die letzte große Etappe ist geschafft. Morgen geht es dann noch auf eine kleine Runde zurück nach Bastia.