Re: Italientour von Nord nach Süd

von: fabianovic

Re: Italientour von Nord nach Süd - 23.09.16 09:10

Teil 4

Am Abend bekam ich dann das volle Programm seviert. Wieder mal ländlich deftige Küche, in riesigen Portionen, wahrscheinlich alles aus eigener Produktion nur der Single Malt am Ende nicht.
Für die Übernachtung mit voller Verpflegung habe ich hier vierzig Euro bezahlt, echt günstig.
Die Betreiber sind unheimlich sympathische Menschen. Wer mal in der Gegend ist der kehre doch am besten bei LU Ceppe ein. Ich hoffe das Erdbeben neulich, dessen Epizentrum nur wenige Kilometer entfernt lag, hat hier nicht all zuviel Schaden angerichtet.

15.04.2016 Cittareale – Varco Sabino

Bei frischen aber sonnigen zwei Grad ging es am Morgen erst einmal hinab ins Velinotal.
Türkisfarbenes Wasser im Fluß, schneebedeckte Gipfel um einen herum, die Sonne scheint, herrlich hier zu radeln.









Hinter Rieti ging es dann im Saltotal hoch zum Lago di Salto. Das letzte Stück hoch zu Staumauer war mal wieder ganz schön steil. Die Anstrengung wurde dann aber mit einem atemberaubenden Blick über den See belohnt.





Gerne hätte ich hier Station gemacht, aber die Pension am See hatte noch zu.
So blieb ich ein Weilchen am Seeufer und streckte mal die Füße ins kalte Wasser.
Ich machte Rast bei einem Lift für Wasserskifahrer, der von jungen hippen Italienern betrieben wurde.



Die empfahlen mir, schon wegen des guten Essens in ein Agriturismo nach Varco Sabino hochzufahren. Mal eben dreihundert Höhenmeter nach oben. Aber irgendwie war ich inzwischen so fit, dass mich das nicht abschrecken konnte. Schade nur den See so schnell wieder zu verlassen.
Unterwegs kam ich noch in dem tollen kleinen Ort Rocca Vittiana vorbei, der halb verlassen am Berghang oberhalb des Sees liegt.





Weiter ging es hoch nach Varco Sabino einem einsam im Wald gelegenen Örtchen.
Das Agriturismo war ein altes saniertes Bauernhaus inmitten von blühenden Wiesen.
Und das Essen hielt auch, was unten am See versprochen wurde.










16.04.2016 Varco Sabino – Balsorano Vecchio

Den nächsten Vormittag fuhr ich erst mal wieder durch einsame Berglandschaften. Hier ist es zum Teil einsamer als auf meiner Norwegentour vor zwei Jahren. Viele Dörfer hier sind nur zum Teil bewohnt.







Mittags in Carsoli deckt ich mich erst mal wieder mit Proviant ein. Unterwegs in den kleinen Dörfern gibt es oft nicht mal eine Bar.
Meine Beine waren etwas schwer an diesem Tag und so beschloss ich, mir die nächste Bergwertung zu sparen und nahm den Zug von Carsoli nach Tagliacozzo. Von hier ging es weiter auf einer Hochebene, wo mir zum Teil stürmischer Wind entgegenblies. Ein italienischer Rennradfahrer gesellte sich zu mir und wir fuhren zusammen bis Capistrello und er versicherte mir, dass der Gegenwind danach aufhören würde.
An Wochenenden sind in Italien ja immer Massen von Rennradfahrern unterwegs, jung und alt, dick und dünn, sportlich und unsportlich. Manche haben mich ein Stück begleitet und wahren vielleicht froh mal etwas langsamer machen zu können.





Hinter Capistrello ging es dann steil hinunter ins Val Roveto und weiter das Tal hinab.
Der Gegenwind war aber so heftig, dass manchmal das Bergauffahren leichter gewesen wäre. So kam es mir jedenfalls vor.



Am Abend fand ich ein schnuckeliges kleines Häuschen in Balsorano untehalb eines Castello.
Ich machte noch einen Abendspaziergang durch den Ort, der vor hundert Jahren komplett vom Erdbeben zerstört worden war.












Fortsetzung folgt.