Re: Rad anschließen unterwegs?

von: derSammy

Re: Rad anschließen unterwegs? - 15.09.16 00:12

Der Faden ist zwar schon ne Woche alt, ich antworte trotzdem mal.

Ich finde es sinnvoll vor der Schlosswahl sich ein Bild von potentiellen Dieben zu machen. Da gibt es:
1) Kleinkriminelle, die Fahrraddiebstahl im Zuge von Beschaffungskriminalität betreiben.
2) Leute, denen das Rad schlicht gefällt und die es gern behalten wollen.
3) Professionelle Banden, die im großen gewerblichen Stil klauen und über schweres Werkzeug verfügen.
Außerdem kommen alle drei Gruppen prinzipiell für den Diebstahl von Komponenten in Frage.

Gegen 1) und 2) hilft meist schon ein leichtes Schloss und häufig auch so ganz banale Dinge wie blockierte Bremsen, Klickpedale, ungewöhnliche Radtypen (Liegerad, Tandem, etc.).
Gegen 3) kann man sich nur sehr schwer absichern, aber "Individualisierung" des Rades und sichtbare Nutzungsspuren können hier helfen. Ganz allgemein sind nicht immer die teuersten Räder die klaugefährdesten, sondern vor allem die, die bekannt sind und sich gut zu Geld machen lassen. Bei vielen Leuten erzeugt ein "XT" wohl einen größeren Klaureflex als ein "XX1" oder ein "Speedhub" ("Wasn das?").

Ach ja, auf Radreise parkt unser Rad naturgemäß meist da, wo Diebe der Kategorie 1) oder 3) sowieso sehr unwahrscheinlich sind. Die professionellen Banden laufen wohl kaum durch den Wald. zwinker Gegen 2) schützen wir uns mit einem Bügelschloss, was meist nur zum Ab- aber nicht zum Anschließen eingesetzt werden kann. Letzteres geschieht dann über ein Schlaufenkabel.

Mittlerweile parken wir das Reisetandem auch mit weniger Sorgen mal in größeren Städten. Es fasziniert zwar und zieht stets Blicke auf sich, aber Werkzeug um ein Bügelschloss zu öffnen haben Diebe der Kategorie 2 in der Regel nicht dabei. Außerdem schreckt viele wohl auch die Ungewissheit im Umgang mit einem Tandem ab. Und weil es eben so auffällig ist, muss auch jeder Dieb davon ausgehen, bei seiner Tat genau beobachtet zu werden und womöglich aufzufliegen.