Re: Bikepacking als Alternative

von: veloträumer

Re: Bikepacking als Alternative - 22.09.16 13:39

In Antwort auf: Martina
Neue Gepäcklösungen finde ich immer interessant, aber das heißt doch nicht, dass ich den alten komplett abschwören muss. Ich könnte mir jedenfalls problemlos vorstellen, die Satteltasche mit Packtaschen zu kombinieren. schmunzel

Ich nicht. "Konventionelle" Satteltaschen (wie auch Rahmentaschen) sind ja ohenhin viel zu klein, um Nennneswertes einzupacken. Das ist eher kontraproduktiv, viele kleine Verpackungen ans Rad zu packen, wo am Ende die notwenigen Sachen nicht reinpassen. Soweit größere Sattelpacktaschen gemeint sind, wie sie hier offenbar auftauchen, sollte man auch an Gesamtkonzept des Rades denken: Bei mir kollidiert es mit der Zweit/-Ersatzrückleuchte und mit dem Kabelschloss. Am Ende muss ich das Schloss in eine Tasche packe und nimmt dort wieder Platz weg. Der Gepäckträger ist eben bei mir auch deswegen frei, um z.B. nicht das Rücklicht zu verdecken. Zudem erweist sich der leere Gepäckträger als Reserve immer gut, z.B. wenn man Müll transportieren muss, den man nicht in die Landschaft schmeißen möchte. In vielen Ländern ist eine freier Gepäckträger wichtig für den Transport von Baguette (in Längsache) - quasi lebenserhaltend. schmunzel In Taschen packen ist da beides nicht so prickelnd.

Die Befestigungsschlaufen von Radtaschen benutze ich zudem als Verankerung für nasse Wäsche - also zum Trocknen oder auch zum Befestigen von Landkarten. Bei genauer Betrachtung ergibt eben ein halbwegs durchdachtes System noch eine Reihe von weiteren nützlichen Nebeneffekten, während sich die Nachteile des Systeme von Tüftlern und Wurschtlern erst mit der Zeit offenbaren. Mit der Zeit sammeln sich dann eine Reihe von ineffizienten Nebentaschen, Tüten und Schlaufen an, die einen nicht zuletzt bei Transporten wie etwa mit der Bahn behindern, evtl. sogar beim Fahren. Kauft man teure verwindungssteife Räder, lässt man dann unsinnig Leichtgepäck herumwedeln - passt nicht zusammen.

Die Frage ist auch, wie lange die Tüftlersysteme bei jeweiligen Fahrer überleben. Über die anfänglichen Erfolge hinaus ist bei vielen nach einigen Jahren sicherlich Schluss mit den Experimenten - das wird aber so rein statistisch nicht erfasst. Alter spielt letztlich auch immer eine Rolle - da wächst ja bekanntlich nicht nur die Weisheit (?), sondern auch die Empfindlichkeit gegenüber rustikalem Naturalismus.