Re: Bremsenlösung für Radanhänger auf Reisen?

von: Schnubu

Re: Bremsenlösung für Radanhänger auf Reisen? - 02.01.18 11:37

Schiet: Sendebutton zu früh geklickt...hier der zweite Teil:

Die Bremsen am Thule/Chariot sind per Zug betätigt. Man könnte den Zug verlängern und über die Deichsel zum Lenker des Pino führen. Trotzdem bleibt es mehr oder weniger ein Feststellbremse und keine Schleppbremse.
Letztlich bleibt a.m.S. nur die Bremsanlage am Pino max. auszubauen: mindestens 203er Rotoren rundum, 4-Kolben-Bremssättel (a la Saint, Zee, MT5/7 o.ä.), Discs mit breitem und wenig durchlöchertem Reibring, Beläge aus Sintermetall mit Kühlrippen, Rotoren mit mindestens 2mm-Breite und schwimmend gelagerten Reibring.
Doppelbremsscheiben für das Vorderrad wurden schon genannt. Tektro bietet mit der Auriga Twin ein recht günstiges Set an (sogar mit Feststellmöglichkeit).
Ob diese Doppeldisc-Bremse genügend Energie aufnehmen kann, bleibt letztlich nur auszutesten. Offizielle Angaben wird es von den Herstellern wohl kaum geben. Einzig Magura veröffentlicht eine Tabelle mit Empfehlungen bzgl. Gesamtgewicht und Bremsanlage. Aber auch das ist nur ein Anhaltspunkt.
Es gibt auch innenbelüftete Discs von Hope, die aber nur mit zwei Hope-Bremsen kompatibel sind. Angeblich sind 15% mehr Energieaufnahme möglich. Das wäre dann in etwa das Gewicht des Anhängers, das es zu kompensieren gilt.

Letztlich bleibt nur, abzuwägen, was aus dem Reigen der Möglichkeiten für dich preislich machbar ist. Die innenbelüftete 4-Kolben-Doppelbremsanlage sollte das Optimum darstellen, wird aber preislich ordentlich ins Kontor schlagen. Der obligatorische Gabelumbau und eine neue Vorderradnabe kommen noch dazu.

Eventuell können die Cracks hier im Forum mal mathematisch nachhelfen und mal konkrete Wattzahlen und deren Vernichtung errechnen. Ich tippe mal darauf (ist aber nur eine Vermutung), dass viel Geld in Bremsprojekte versenkt werden kann, aber das Ergebnis überschaubar bleibt und letztlich Abkühlpausen je nach Außentemperatur, Untergrund und Wegbeschaffenheit trotzdem nicht zu vermeiden sind.