Re: Ein mythos ist gestorben. Whizz wheels Räder h

von: Anonym

Re: Ein mythos ist gestorben. Whizz wheels Räder h - 08.07.16 17:51

Die sichere Auslegung von Fahrrädern auf ein zulässiges Gesamtgewicht ist keine einfache Übung. Die DIN EN14764 macht/versucht dies für Räder bis 100kg (Rad + Fahrer + Gepäck). Die Autoren der Norm hatten die Schwierigkeit, die kaum beschreibbare Wirkung des Verhaltens dieser 100kg in Kräfte auf alle Fahrrad-Teile umzurechnen. Diese Überlegungen sind nicht in der Norm selbst zu finden, aber die Ergebnisse in Form von Testvorschriften für die meisten Teile eines Rades (nicht alle).
Beispiel Rahmen: Wiegetrittprüfung mit abwechselnd 1000N auf jedes Pedal über 100.000 Zyklen.
Beispiel Laufrad: Statische Belastung mit 250N seitlich auf den Reifen bei eingespannter Achse. Dynamische Prüfung auf Rolle mit Rumpelleiste, bei 25km/h und 640N Last über 750.000 Stöße.
Beispiel A-Head-Vorbau: Statisch 600N auf den Vorbau im Bereich der Lenkerklemmung.
Beispiel Gesamtfahrrad: 36kg am Sattel, 18kg an jedes Pedal, 6,75kg an jeden Lenkergriff, 10 - 25kg auf dem Gepäckträger. Dann auf Prüfrollen mit Rumpelleisten 6h mit 8km/h fahren.
Jetzt gibt es (mindestens) drei Probleme:
a) Sind sie wirklich in allen Abschnitten ein gutes Abbild für die Wirkung der 100kg auf die Teile? Wenn nicht, modifizieren/verschärfen die Komponentenhersteller und Radhersteller die Tests intern?
b) Was macht ein Fahrradhersteller, der sein Produkt für 160kg konstruieren, prüfen und freigeben will? Rechnet er alle Prüfkräfte nochmals mit 1,6 hoch?
c) Was machen Hersteller, zu deren Komponenten gar nichts in der Norm steht (z.B. Naben!)?
Das Ganze ist knifflig, wenn nicht nur plump überdimensioniert, alles mit Stahl ausgefüllt wird und damit die Räder sackschwer werden - was Leicht- und Normalfahrer überhaupt nicht schätzen!!!