Ein Wunder ist geschehen - Einbremsen der Disk

von: Nordisch

Ein Wunder ist geschehen - Einbremsen der Disk - 03.08.17 21:40

Hallo,

wer meine Beiträge in den vergangenen Jahren zu meiner Scheibenbremse gelesen hat,
konnte sehr deutlich meinen Unmut hören. Trotz 1000 bis 2000 km und auch ein paar Einsätzen im bergigen Norwegen wollte sich kein angenehmes Bremsverhalten einstellen. Die Bremse/Gabel stotterte stetig beim leichten Anbremsvorgängen und die Bremsscheiben verzogen sich beim harten Bremsvorgängen aus hohen Geschwindigkeiten leicht aber dauerhaft.

Nun habe ich das Rad (Crossrad) mit der Disk mit zu der Veranstaltung Rad am Ring genommen.
Es kam ab der 3. Runde zum Einsatz, da mein Renner mit 39 Zähnen vorn und 32 hinten für meine schwindenden Kräfte doch etwas grenzwertig war für die die letzen 400 m der hohen Acht.
Recht wohl war mir eigentlich nicht dabei, die rasendenden Abfahrten mit einer bisher fragwürdigen Bremse zu absolvieren.
Nun passierte ein Wunder, noch vor der schnellsten Abfahrt in der Fuchsröhre hatte sich das Problem in Luft aufgelöst. Und spätesten ab der 5. Runde konnte ich so etwas wie einen Vorteil einer Scheibenbremse gegenüber meiner Rennbremszange spüren. In der letzten 6. Runde genoss ich es gar damit zu fahren, weil sie ein hohes Gefühl an Sicherheit vermittelte.

Auch verzogen sich die Bremsscheiben nicht weiter, auch nicht die eine, die ich etwas wieder gerichtet hatte. (Als Anmerkung: In der 3. und 4. Runde fuhr ich ein Vorderrad mit Nabendynamo und ab der fünften, im Hellen ein Vorderad, ohne. Daher kamen zwei unterschiedliche Scheiben jedoch des selben Modells -RT64- von Shimano zum Einsatz. Hinten ist rahmenbedingt weiterhin eine Mini-V-Brake verbaut, die ihre Arbeit wie gewohnt unauffällig verrichtete.)



Ich kann nur mutmaßen, dass zumindest die Bremsbeläge schon enorm gefordert werden müssen, um eingebremst zu sein.

Im Alltag und selbst mit gezieltem Einbremsen mit Sprints auf gut 40 km/h um dann eine Vollbremsung hinzulegen, scheint es wohl nicht getan zu sein. Das wäre das vorherige bis dato erfolglose Einbremsprozedere für die jetzigen Koolstop Beläge gewesen.

Den Vorgängerbelägen von Avid genügten nicht einmal mehrere Abbremsvorgänge aus 50 bis 70 km/h bei der Abfahrt nach dem höchsten Pass Norwegens.

Aber wenigstens scheint das Problem nach Rad am Ring mit den derzeitigen Koolstop Belägen behoben zu sein. schmunzel

Nicht ganz auszuschließen wäre zudem, dass gut 5 kg weniger Systemgewicht die Gabel weniger an ihre Grenze brachte.

Was meint ihr zu der Geschichte, kann ein Einbremsen für ordentliche Funktion wahrlich so langwierig sein und müssen erst so hohe Energiemengen wie bei Rad am Ring vernichtet werden, damit eine Bremse endlich ordentlich funktioniert?

Ich will mich jedoch nicht zu früh freuen. Noch habe ich das Rad hier im Flachen nicht wieder ausgiebig gefahren. Dort werden die Bremsvorgänge ja mit leichterem Druck als bei der besagten Veranstaltung durchgeführt.

Viele Grüße,
Andreas