Re: Gewinde im Rahmen vorsorglich aufbohren?

von: irg

Re: Gewinde im Rahmen vorsorglich aufbohren? - 11.12.17 06:41

Hallo!

In Antwort auf: derSammy
Ich verstehe die ganze Diskussion hier auch nicht so recht bzw. halte sie für recht akademisch.

Ja, dass die unteren Halteschrauben von Gepäckträgern brechen, kommt vor. Das liegt meines Erachtens daran, dass sich diese Schrauben lockern und dann, wenn die Vorspannung weg ist, übel auf Scherung belastet werden. Und zwar "rüttelnd" bei jeder Bodenunebenheit. Das hält kaum eine Schraube (mit Sollbruchstellen in Form der Gewindegänge) lange aus.

Ich versuche Spacer und sonstige Dinge so weit wie möglich zu meiden, oder wenn, dann möglichst dicke Ausführungen zu verwenden. Die dünnen Tubus-Spacer übereinandergestapelt "schmieden sich gern untereinander kalt", so dass deren effektive Dicke abnimmt, was dem Effekt nach dem Lockern der Schraube gleich kommt. Ähnlich auch die Kontaktfläche zum Rahmen. Ist der Spacer zu dünn, hämmert der nur den Lack weg und wenn der fehlt, sind wir wieder bei der Schraube mit zu wenig Anzugsmoment. Dicke Spacer stützen sich so großflächig ab, dass der Lack unversehrt bleibt - vorausgesetzt die Auflagefläche ist plan genug. Auch die Schutzblechstreben gehören nicht auf die gleiche Seite des Gepäckträgers (wenn der was tragen soll), denn auch die können verformt=komprimiert werden.

Diese hochfesten Schrauben sind in meinen Augen eine vermeintliche Lösung für ein Problem, was real nicht besteht. Dafür dann freiwillig Nachteile wie die Rostanfälligkeit in Kauf nehmen? Nee, brauch ich nicht.


Sammy bringt, wie ich meine, ein wesentliches Argument ein: Schrauben, die sich lösen.

Ich habe anfangs mehrfach Lowrider und Gepäcksträger mit Kunststoff-Spacern verbaut. (Ich bin mir nicht mehr sicher, ob diese von Tubus waren, sie waren jedenfalls genau dafür hergestellt und verkauft worden.) Ohne diesen wäre eine Montage nur unter brutaler Gewaltanwendung möglich gewesen wäre. Ich bin bald davon abgekommen, da die dafür hergestellten Kunststoffteile im Lauf der Zeit immer wieder nach gegeben haben und für lockere Schrauben gesorgt haben. Deshalb verwende ich als Spacer, wo sie sich nicht umgehen lassen, nur mehr Metallteile, also Muttern oder Beilagscheiben geringeren Durchmessers. Einmal habe ich auch einen Spacer aus einem Rest Bandalu hergestellt. Diese Spacer aus Metall waren unproblematisch.

Beim Dachträger am Auto haben wir auch Kunststoffteile im Klemmbereich, die anfangs nach gegeben haben. Die geben nach regelmäßigem Nachziehen mit der Drehmoment-Ratsche inzwischen Ruhe. Damit das so bleibt, lasse ich den Träger das ganze Jahr über am Dach. Das kostet zwar manchmal etwas mehr Treibstoff, ich möchte aber nicht riskieren, den Träger mit dem Tandem aus dem hinter uns her fahrenden Auto klauben zu müssen.
Je nach Material könnten Kunststoff-Spacer im Einzelfall auch nach einer gewissen Zeit der Beobachtung dauerhaft die Spannung erhalten. Ich teste das aber nicht mehr.

lg!
georg