Re: Rohloff-Schaltung: Kette lockert sich zu oft

von: Anonym

Re: Rohloff-Schaltung: Kette lockert sich zu oft - 19.07.20 07:03

In Antwort auf: Norbert Bergmann
Ich habe ein Rad von der Fahrradmanufaktur mit Rohloff-Schaltung Speedhub 500/14. Leider lockert sich die neu gespannte Kette etwa alle 400 km so sehr, dass sie abspringt und den Chainglider-Kettenkasten sprengt.
Nach dem letzten Bild ist klar, dass sich der Exzenter verdreht und somit die Kette wieder lockert. Das darf natürlich nicht sein und muss saniert werden. Eigentlich muss man das nicht testen, aber es ist einfach möglich: Markierung nach einstellen anbringen und wenn die Kette dann wieder locker ist, muss sich die Markierung gegen den Rahmen verdreht haben. Schließlich zieht der gesamte Kettenzug am Exzenter und versucht ihn zu verdrehen. Je schwerer der Tritt ist, desto mehr. Die Klemmung muss dem Kettenzug standhalten. Wenn das nicht so wäre, ist irgendetwas anderes oberfaul. Zusätzlich gibt es eine umlaufende Kraft auf diese Klemmstelle und die hat (deshalb auch Linksgewinde) die Eigenschaft, Teile ineinander und gegeneinander abrollen zu lassen. Das sieht man dann als Verdrehung.
In Antwort auf: Norbert Bergmann
Obwohl ich das dann immer wieder hinkriege, ist das auf Touren sehr lästig, vor allen Dingen wegen den verdreckten Fingern. Bei meiner letzten Tour habe ich schließlich jeden zweiten Tag die Kette neu nachgespannt, ohne den Kettenkasten zu öffnen. Das war erfolgreich.
Das ist natürlich nur Notbehelf und nicht verkehrstauglich, also nicht benutzen, so lange unsaniert.
In Antwort auf: Norbert Bergmann
Zunächst ist mir die Kette sogar gerissen, Das führe ich darauf zurück, dass ich sie vor der Tour wahrscheinlich zu stark gespannt hatte. Also bin ich jetzt sehr vorsichtig beim Nachspannen mit geschlossenem Kettenkasten.
Für korrektes Nachspannen mit montiertem CG gibt es Tricks, aber das ist nichts für unterwegs.
In Antwort auf: Norbert Bergmann
Ich hatte mir sogar einen Drehmomentschlüssel besorgt. Damit habe ich zuhause eine Schraube überdreht, so dass das Rad in die Werkstatt musste. Seitdem ziehe ich die Schrauben mit einem kleinen Imbusschlüssel so kräftig wie möglich an...
D.h. eine Schraube der Exzenterklemmung war defekt. Das Rad kam dann in die Werkstatt und danach hat sich der Exzenter immer noch bewegt, also die Reparatur war letztlich erfolglos. Das ist schlecht. Man kann der Exzenterklemmung helfen, wenn man statt Fett z.B. sogenannte Carbonpaste verwendet. Egal wie: Exzenter und Tretlager muss raus, die Stelle begutachtet (ggfs. finden sich dann auch wie oben im Beitrag angesprichen Risse) und saniert werden. Wenn der ständig drehende Stahl-Exzenter aber bereits die Alu-Hülse ausgearbeitet hat, wird z.B. Nachschweißen und Ausdrehen nötig oder Rahmenwechsel. In dieses Problem läuft man, wenn immer nur provisorisch "repariert" wird und dabei das eigentliche Problem nicht gelöst wird. Am Ende ist alles ausgenudelt und keine Passung ist mehr korrekt.