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#1210508 - 09.05.16 11:59 Der Innradweg
Anja Joest
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Von St. Moritz nach Passau - Ein Reisebericht
Den Bericht mit Bildern gibt es übrigens auf meinem Blog: http://dasfliegendeklassenzimmerblog.wordpress.com
Endlich ist es soweit es kann losgehen. Dieses Mal treibt uns unsere Reiselust an den Inn. Wir nehmen den Nachtzug nach Basel, so können wir den Tag in aller Ruhe nutzen, um zu packen und die Tiere zu meinen Eltern in ihren wohlverdienten Urlaub zu schicken. Ausnahmsweise hatte ich mir diesmal die Fahrradtickets nicht per Post schicken lassen – warum eigentlich? Sondern sie am Automaten zurücklegen lassen. Und so beginnt der erste Urlaubsstress schon, bevor der Urlaub so richtig angefangen hat. Als ich die Fahrkarten am Automaten mit meiner EC Karte abholen will sagt mir dieses dämliche Ding immer wieder: „Karte wird nicht akzeptiert.“ Na Klasse denke ich nicht nur, dass wir jetzt nicht an unsere Fahrkarten kommen. Wenn mit der EC Karte etwas nicht stimmt kriegen wir ja auch im Urlaub kein Geld.“ Obwohl ich am liebsten die gesamte Deutsche Bahn in die Luft jagen würde zwinge ich mich zur Ruhe, inzwischen steht mir der Schweiß auf der Stirn und ich werde leicht panisch, da unsere Abfahrt immer näher rückt aber ich reiße mich zusammen und gehe zum Servicepoint. Anders als ich, die mit Macht die Fassade der ruhigen Bahnreisenden versucht aufrecht zu erhalten ist mein gegenüber die Ruhe in Person. Offensichtlich ist im nicht bewusst, welcher Gefahr er sich aussetzt, als er ganz ruhig sagt: „ Das tut mir leid, aber da kann ich ihnen auch nicht helfen.“ Was dann geschieht, ist im Nachhinein schwer zu rekonstruieren. Vermutlich habe ich geschimpft wie ein Rohrspatz, denn plötzlich hat sich ein Bahnmitarbeiter unserer angenommen und sie da, am dritten Automaten haben wir wirklich unsere Tickets bekommen. Erleichtert und nichts Böses ahnend machen wir uns auf zum Bahnsteig. Um zu sehen, wo wir uns auf dem Bahnsteig am besten positionieren, werfen wir einen Blick auf den Wagenstandsanzeiger. Und o Schreck laut Anzeiger gibt es in dem Zug gar kein Fahrradabteil. Also bemühe ich erneut das überaus nette und hilfsbereite Bodenpersonal der DB und gerate tatsächlich an einen zwar hilflosen aber netten Vertreter seiner Art. Er hat zwar keine Ahnung, rät mir aber mir keine Sorgen zu machen. Ich glaub ihm einfach mal und tatsächlich, dank vieler helfender Hände bekommen wir unsere Räder rechtzeitig in den Zug. In der Hoffnung, dass niemand eine Radtasche voll mit Unterwäsche klaut, lassen wir alles am Rad, schnappen uns unsere Lenkertaschen und laufen eine gefühlte Ewigkeit durch den Zug, um an unsere Plätze zu kommen. Die Luft ist stickig und warm, bei jedem Schritt haben wir das Gefühl, wir brauchen ein scharfes Messer um uns den Weg durch diesen Dunst zu bahnen aber endlich angekommen müssen wir feststellen, dass die Sitze einigermaßen bequem sind und zumindest für ein Paar Stunden, fallen uns die Augen zu. Bevor ich endgültig wegtrete, überlege ich noch kurz, ob sich die Investition in einen Liegewagen nicht doch lohnen würde.
Das Umsteigen in Basel am nächsten Morgen klappt reibungslos. Zu kämpfen haben wir hier nur mit unseren Augen, denn die fallen immer wieder zu. In Chur beim Umsteigen dann wieder der Service, den wir in der Schweiz schon schätzen gelernt haben: Ein eigener Waggon für die Räder und ein netter Mann, der beim Verladen hilft. Uns fallen immer wieder die Augen zu, doch schlafen wollen wir auf gar keinen Fall.

Die Strecke von Chur nach St. Moritz gehört zum Weltkulturerbe und ist atemberaubend. Der Zug schraubt sich über Brücken und durch Tunnel den Berg hinauf und ich muss immer wieder an Jim Knopf und die Emma auf Lummerland denken. Nach 12 ½ Stunden erreichen wir völlig ko St. Moritz. Und wie sollte es in den Alpen auch anders sein es geht natürlich gleich bergauf. Ich schaffe die kleinsten Steigungen nicht ohne Pausen und frage mich kurz, ob wir uns nicht zu viel vorgenommen haben. Ich will nur noch auf meine Isomatte. Und dann hat Jana auch noch einen Platten. Ein Glück ist der Campingplatz bereits in Sichtweite. Also fahre ich vor, lade das Gepäck ab und hole Jana. Als wir alles auf dem Campingplatz haben, sind wir total alle. Ich mache mich noch auf um etwas einzukaufen und wechsle Janas schlauch. Obwohl unser Zelt quasi mitten auf einer großen Kreuzung steht, schlafen wir um 20.00 Uhr ein.

Am nächsten Morgen erwartet uns nicht nur eine Bilderbuchlandschaft, sondern auch die wohl härteste Etappe unserer Tour. Nach dem Frühstück fahren wir zunächst noch durch das Tal und genießen den herrlichen Blick auf die Berge. Doch wir beide wissen, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm ist, denn heute geht es so richtig hoch. Wir quälen uns Kurve um Kurve den Berg hoch und plötzlich liegt der INN viele Hundert Meter unter uns und wir sind mit dem Rad tatsächlich dort gelandet, wo kein Baum und kaum noch ein Strauch wächst.

An einem kleinen Gebirgsbach machen wir Pause, füllen unsere Flaschen auf und treffen ausgerechnet hier zwei Frauen aus Polen, die ebenfalls den Innradweg machen. Dank des ersten Radfahrergesetzes geht es nach jedem Anstieg auch wieder runter und so lassen wir es auf der Abfahrt nach Zermez so richtig krachen. In Zermez gehen wir noch einkaufen und nehmen den Zug nach Scoul. In Scoul, einem netten Dorf angekommen landen wir auf einem super Campingplatz, genau dem richtigen Ort für einen Pausentag. Am Abend fängt es an zu regnen, doch der Campingplatz ist genau auf solche Situationen eingerichtet und wir können in der Gemeinschaftsküche unser wohlverdientes Gulasch zubereiten und essen.
Den Ruhetag nutzen wir für Ausgleichssport und machen eine Bergtour mit ungeahnten Folgen. Als wir am nächsten Morgen wach werden, ist uns schnell klar, dass die Bergtour keine gute Idee war – uns tun alle Knochen weh.

Unter Stöhnen schleppen wir uns zum Waschraum, anschließend versuche ich die drei Stufen zur Rezeption zu er4klimmen, sie erscheinen mit fast unüberwindlich und dann steht heute auch noch eine lange Steigung auf dem Programm. Wer ist eigentlich auf die doofe Idee mit der Bergtour gekommen? Mit erheblichem Kraftaufwand und mit zusammengebissenen Zähnen schwingen wir schließlich das Bein über den Sattel und fahren los. Als die Muskeln langsam warm werden, lässt der Schmerz nach und der tolle Weg tut sein Übriges, um uns unsere Lust am Radeln wieder zu geben. Doch dann wird de3r Weg immer steiniger und plötzlich kommt von hinten: „Mama, ich glaub ich hab einen Platten“. „Mist“ aber was soll’s. Wie gut, dass wir gestern noch einen neuen Schlauch gekauft haben. Also abpacken, Rad umdrehen – in diesem Moment kommt eine Gruppe Fahrradfahrer vorbei und bietet ihre Hilfe an. Wir bedanken uns und verkünden siegesgewiss, dass wir allein zurechtkommen. Wie heißt es so schön: Hinterher ist man immer schlauer, dummerweise aber eben erst hinterher. Ich baue das Rad raus, ziehe den neuen Schlauch auf und oh zensiert, der neue Schlauch hat ein Autoventil. Also alles wieder runter, alten Schlauch wieder drauf und dann eben alle paar Meter bis zum nächsten Ort pumpen. Leider müssen wir sehr schnell einsehen, dass das Loch für diese Variante viel zu groß ist. Man kann es drehen und wenden aber uns ple3ibt nur eine Pumpe mit Autoventil und genau die haben wir nicht. Plötzlich höre ich Stimmen und im selben Moment kommt eine Gruppe Mountainbiker um die Kurve. Selbstlos stelle ich mich ihnen in den Weg und frage nach einer entsprechenden Pumpe und ein Glück, sie haben eine. Also alles wieder von vorne: Alten Schlauch runter, neuen drauf und dann endlich Luft im Reifen. Wir bedanken uns herzlich und machen uns auf den Weg, denn der Anstieg liegt immer noch vor uns. Wir kämpfen uns den Berg hoch. Zum Schluss schaffe ich noch 20 Tritte und muss dann kurz anhalten. Der Weg ist wunderschön aber er treibt uns an unsere Grenzen. Immer wieder der Blick auf den Tacho, doch der scheint kaputt zu sein, wir kommen keinen Meter voran. Und dann sind wir plötzlich oben und werden mit einer tollen Abfahrt belohnt.
An der Grenze nach Österreich angekommen liegen noch etwa 10 Kilometer Landstraße inklusive einem Tunnel vor uns aber alles klappt reibungslos, die Autofahrer nehmen sehr viel Rücksicht. Auf dem Campingplatz angekommen bauen wir schnell auf und fahren noch 4 Kilometer ins nahegelegene Pfunds zum Einkaufen. Den Rest des Tages verbringen wir lesend auf unseren Isomatten, immer in der Hoffnung nicht aufs Klo zu müssen, da jede Bewegung weh tut.

Am nächsten Morgen geht es unserem Muskelkater nur unwesentlich besser, dennoch machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg nach Landeck. Und wie sollte es anders sein es geht bergauf und bergab. Rauf und runter, rauf und runter. Kurz vor Landeck begehen wir einen entscheidenden Fehler: Wir gehen Essen und nachdem jede von uns genüsslich ein riesen Schnitzel verdrückt hat, sind die Anstiege noch viel schlimmer als vorher und ganz so nah ist Landeck dann doch nicht. Wir schlagen uns mit vollem Magen nach Landeck durch und kommen endlich am Campingplatz an. Eine Frau im Dirndl kommt auf uns zu und obwohl sie lächelt, vermute ich, dass sie nicht gerade eine frohe Botschaft überbringt. Und so ist es dann auch. Mit einem Lächeln auf den Lippen verkündet sie, dass der Campingplatz leider voll sei. „Das können sie nicht machen, wir können nicht mehr“ platzt es aus mir heraus. Doch dann beginnen meine grauen Zellen wieder zu arbeiten und ich greife zum Notfallplan: Mache unsere Tour etwas länger, das Zelt etwas kleiner und meine Tochter etwas jünger. Gleichzeitig boxe ich Jana unauffällig in die Rippen, die schon den Mund geöffnet hat, um meine Angaben wieder der Wahrheit anzupassen. Alles läuft wie geplant: Jana hält den Mund und wir bekommen einen Platz zwischen zwei Wohnwagen, die zurzeit leer stehen. Nicht wirklich romantisch, aber zum Schlafen reicht es.

Heute Morgen ist irgendetwas anders als in den letzten Tagen. Erst registrieren wir nicht so recht, was es ist aber dann wird uns klar, dass wir uns schmerzfrei bewegen können und so machen wir uns gut gelaunt auf den Weg nach Stamps. Und endlich können wir mal Kilometer machen, ohne vor Erschöpfung umzufallen und so haben wir Zeit für allerlei Blödsinn. Beispielsweise für eine Wasserschlacht an einem Brunnen oder das Bauen einer Sandburg am Flussufer. Die Landschaft ist herrlich und obwohl wir uns immer in der Nähe der Inntalautobahn befinden bekommen wir von der Autobahn so gut wie nichts mit. Richtig anstrengend wird es dann noch mal auf den letzten Kilometern zum Campingplatz, denn der liegt ziemlich weit oben aber der Ausblick entschädigt für alle Strapazen und wir beschließen hier einen Tag Pause einzulegen.
Als wir am nächsten Morgen aufwachen, gucken wir uns an und sagen gleichzeitig: „Heute machen wir aber keine Bergtour“, und lachen. Wir waschen ein paar Sachen, lesen und wagen die Abfahrt ins Dorf, denn schließlich brauchen wir etwas zu essen und genießen den Tag auf der Isomatte.

Als wir am nächsten Morgen aufstehen, haben wir keinen Bock auf das Brot vom Vortag und beschließen unten im Dorf an der Jausen Station zu frühstücken. Frisch gestärkt geht es bei Hitze und strahlendem Sonnenschein weiter Richtung Innsbruck. Kurz vor Innsbruck braut sich ein Unwetter über uns zusammen und es beginnt ein Wettlauf mit dem Wetter. So kaufen wir in Innsbruck nur kurz ein und versuchen dem Unwetter weiter zu entkommen. In Hall hat es uns dann eingeholt. Es schüttet in Strömen und gewittert.

Eigentlich soll es hier einen Campingplatz geben aber im Dorf kann uns niemand weiterhelfen und so suchen wir Zuflucht in einem Gasthof. Als das Schlimmste vorbei ist fahren wir weiter aber kurz vor Valders holt uns das Unwetter wieder ein. Klitschnass kommen wir auf dem Campingplatz an. Wir bauen schnell auf und dann fängt es auch schon wieder an zu gewittern. Da ein Gewitter im Zelt für mich persönlich ein NOGO ist, denn es ist saugefährlich- schnappen wir uns schnell unsere Sachen und gehen duschen. Wir stehen eine gefühlte Ewigkeit unter der warmen Dusche und obwohl es so wohltuend ist, bekommen wir nach einer gefühlten Stunde ein schlechtes Gewissen wegen dem vielen warmen Wasser und so verlassen wir die Dusche, als das Gewitter abgezogen ist und kochen noch im Zelt. Auch für den morgigen Tag ist Regen angesagt aber wir beschließen uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, lesen noch etwas und versuchen zu schlafen während der Regen auf unser Zelt prasselt.
Nach der etwas unruhigen Nacht gönnen wir uns ein Nobelfrühstück – ein Supermarkt in der Nähe vom Campingplatz bewahrt uns vor dem Brot von gestern. Stattdessen gibt es Brezel, Orangensaft und Salami. Wir können im Trockenen abbauen und gelangen relativ eben und ohne Regen bis nach Kufstein, wo wir einen Tag Pause machen wollen. In der Hoffnung, dass das Wetter besser wird, waschen wir noch unsere verdreckten Klamotten und genießen den Rest des Tages lesend auf der Isomatte. Auch der Pausentag verläuft ruhig, abgesehen von einem Stadtbummel durch Kufstein lesen und spielen wir den ganzen Tag.
Am nächsten Morgen machen wir uns bei schönstem Wetter auf den Weg Richtung Rosenheim. Die schroffen Berge gehen langsam in Hügel über und wir fahren eben immer auf dem Inn Deich entlang.

In Rosenheim kaufen wir kurz ein und erreichen am frühen Nachmittag den Campingplatz. So haben wir noch genügend Zeit für ein Bad im angrenzenden Badesee.

In der Nacht regnet es wieder wie aus Eimern und der Weg zum Klo ist ein einziges Schlammfeld. Pünktlich zum Frühstück hört es auf und wir machen uns fertig für die wohl längste Etappe unserer Fahrt. Ich sitz schon auf dem Rad als Jana brüllt: „Halt, ich habe einen Platten.“ Ich krieg die Krise und könnt mich echt in den Arsch beißen, weil ich nicht schon längst einen neuen Schlauch gekauft habe. Aber es hilft ja alles nichts, ich packe ab, erfahre, dass der nächste Radladen 4 Kilometer entfernt ist und mache mich auf den Weg. Immerhin denke ich, bis nach Rosenheim wären es 9 Kilometer gewesen. Doch zu früh gefreut, die Straße nach Pfaffenhofen wird neu geteert und ist gesperrt. Scheiß drauf, denke ich und fahre einfach weiter, an den Stellen, die gerade frisch gemacht sind, muss ich allerdings schieben aber besser als eine ewig lange Umleitung. Endlich in Pfaffenhofen angekommen kaufe ich gleich zwei Schläuche und radel in einem Affenzahn zurück zum Campingplatz. Und was sehe ich da: Meine Tochter und ein älteres Ehepaar. Alle grinsen mich irgendwie blöd an. Mir wird schnell klar warum: Das Rad ist geflickt und meine Tour war irgendwie nicht wirklich nötig. Obwohl ich mich natürlich innerlich ärgere, freue ich mich auch über die Hilfsbereitschaft. Wir bedanken uns und machen uns auf den Weg, denn es liegen noch einige Kilometer vor uns.

Der Weg ist herrlich, nur leider hat uns der Regen schon nach wenigen Kilometern eingeholt und irgendwie stimmt das Höhenprofil auch nicht mit dem in unserem Reiseführer überein. Aber auf den können wir uns eh nicht mehr verlassen, da der Radweg schon seit Kilometern einer Umleitung folgt und wir irgendwie nicht mehr nachvollziehen können, wo wir überhaupt sind. Doch nach langer orientierungsloser Fahrt kommen wir schließlich am Ziel an: Mühlendorf, wo wir in einer Jugendherberge mit Gemeinschaftsküche unterkommen. Aufgrund mangelnder Gäste gibt es leider kein Abendessen und so kaufen wir noch schnell im nahegelegenen Supermarkt ein. Es gibt Schinken- Tortellini in Sahnesoße. Wir duschen ausgiebig, kochen und fallen ins Bett, Jana oben und ich unten. Irgendwann in der Nacht werde ich dann wach, weil an mir Tortellini vorbei fliegen. Ich brauch einen Moment, um zu registrieren, dass ich mich nicht auf einer exklusiven Reise durch die italienische Küche befinde, sondern, dass meine Tochter kotzt, was das Zeug hält.
Am nächsten Morgen breche ich auf zur Apotheke, versorge Jana mit allem Notwendigen und freue mich, dass der überaus nette Herbergsvater das Unheil, was in unserem Zimmer entstanden ist mit Fassung trägt – wir bekommen neues Bettzeug und ausreichen Putzmaterial. Während ich bei mäßigem Wetter meist vor der Jugendherberge sitze und lese schläft Jana und gegen Abend geht es ihr besser. Ein Glück hatten wir für den nächsten Tag nur gut 30 Kilometer bis nach Marktl, dem Geburtsort von Papst Benedikt dem XVI. Dann plötzlich unterwegs das Schild :“Achtung Biberschäden!".Zuerst habe ich das ja nicht so ernst genommen, aber was wir dann zu sehen bekommen haben war der Hammer, jeder dritte Baum war angeknabbert oder gefällt.

In Marktl angekommen dann eine Überdosis Papst. Eigentlich wollte ich in der Touriinfo nur nach einem Supermarkt fragen aber so viel Papst hat mich dann doch umgehauen. Als ich wieder raus kam, fragte Jana nur ganz besorgt: „Was ist denn da drinnen passiert?“ Irgendwie muss ich wohl verklärt geguckt haben.

Den Rest des Tages haben wir es uns auf einem tollen kleinen Campingplatz vor dem Zelt bequem gemacht und waren noch auf Fotosafari am See. Die haben wir allerdings vorzeitig abgebrochen wegen einem Angler, der uns immer hinterher gelaufen ist und da man mit einer Angel ja nicht unbedingt spazieren geht, haben wir dann doch lieber das Weite gesucht. Bevor wir uns auf den Weg nach Obernberg gemacht haben, haben wir noch einen Ruhetag am See eingelegt.
Der Weg nach Obernberg ist toll, allerdings fahren wir die meiste Zeit durch die pralle Sonne. Irgendwann fangen wir an uns unser Trinkwasser einfach über den Kopf zu gießen. Der Inn wird nun immer breiter und uns wird schmerzlich bewusst, dass wir uns dem Ende unsrer Tour nähern. In Obernberg stürzen wir gleich ins Freibad.
Am nächsten Morgen brechen wir zu unserer letzten Tour auf. Das Wetter wird wieder schlechter. Einmal können wir uns noch in einen Gasthof retten, doch beim zweiten Gewitter bleibt uns nichts anderes übrig als unter einer Brücke Schutz zu suchen. Dann sind wir auch schon am Ziel, wir stehen in Passau machen ein Zielfoto und begeben uns zum Campingplatz. Dort duschen wir, suchen die Klamotten raus, die am wenigstens´stinken und gehen wie jedes Jahr am letzten Abend essen. Den Abend lassen wir anschließend mit Radfahrern aus aller Welt und einer Ratte aus der ILZ ausklingen.

Wir verstauen schnell alles Essbare im Innenzelt und können trotz des unerwarteten Besuchs gut schlafen.
Am nächsten Morgen am Bahnhof ist die Hölle los, denn in Passau treffen sich mehrere Radwege und alle wollen mit dem Zug nach München. Obwohl ich nicht mehr daran geglaubt habe, bekommen wir noch einen Platz im Regionalzug und erreichen auch unseren Anschluss nach Köln.
Die Etappen im Überblick
1. Etappe St. Moritz – Scoul 30km
2. Etappe Scoul – Vorderranth 28 km
3. Etappe Vorderrandt – Landeck 34 km
4. Etappe Landeck – Stams 42 km
5. Etappe Stams – Volders 50 km
6. Etappe Volders – Langkampfen 65 km
7. Etappe Langkampfen – Schecken 62 km
8. Etappe Schecken – Mühlendorf 59 km
9. Etappe Mühlendorf – Marktl 28 km
10. Etappe Marktl – Obernberg 48 km
11. Etappe Obernberg - Passau
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#1210561 - 09.05.16 15:01 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
Gerhard Finster
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 42
Hallo Anja
Deinen Bericht hab ich bereits auf deinem Blog gelesen.
Toll geschrieben.
Der Inntalradweg steht auch noch auf meiner Agenda.
Liebe Grüße
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#1210895 - 11.05.16 06:20 Re: Der Innradweg [Re: Gerhard Finster]
kaspress
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 159
Bin den Inntalradweg auch schon gefahren. Echt schöner Radweg. Vor allem zwischen St. Moritz und Innsbruck.
Mtb- und Wanderblog mit kulinarische Tipps:

www.kaspressknoedel.com
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#1210904 - 11.05.16 07:32 Re: Der Innradweg [Re: kaspress]
Keine Ahnung
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 12.920
In Antwort auf: kaspress
Bin den Inntalradweg auch schon gefahren. Echt schöner Radweg. Vor allem zwischen St. Moritz und Innsbruck.


Da stimme ich zu. Nach Innsbruck wurde er teilweise etwas langweilig, da es recht flach an dem Fluss entlang ging ...
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1210986 - 11.05.16 13:11 Re: Der Innradweg [Re: Keine Ahnung]
Seghal
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.084
Dann ists ja gut, daß ich auf meiner diesjährigen Tour hinter Innsbruck ins Zillertal abbiegen werde und dann rüber in den Pinzgau. grins
In Aurich ist's schaurig, in Leer noch mehr. (norddeutsches Sprichwort)
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#1211005 - 11.05.16 14:39 Re: Der Innradweg [Re: Seghal]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.191
In Antwort auf: Seghal
Dann ists ja gut, daß ich auf meiner diesjährigen Tour hinter Innsbruck ins Zillertal abbiegen werde und dann rüber in den Pinzgau. grins

Da muss ich dich entäuschen, das untere Zillertal ist weitgehend Acker- und Gewerbegebiet, topfeben, der Fluss kanalisiert. Auch folgend der dunkle Wald wird von Zell/Ziller bis etwa ersten Stausee/erstes Bergdorf im Schwarzachtal bei dir kaum euphorische Jübelchöre evozieren. Die Schlucht dort ist kaum einsehbar (aufwärts von rechter Fahrbahn noch weniger). Zumindest das untere Zillertal ließe sich über die Zillertaler Höhenstraße interessanter gestalten, allerdings um den Preis einiger Säcke Körnerfutter mehr. schmunzel

Zum Inntal: Die Langeweile empfinde ich auch schon zwischen Landeck und Innsbruck, eher noch mehr als zwischen Innsbruck und Kufstein. Auch hier sind (eher bergtüchtige) Umfahrungen denkbar - etwa der Kühtaisattel ab Ötztal, oder ab Imst bereits über das Mieminger Plateau. Auch Inn-abwärts von Innsbruck gesehen fehlt es nicht an Alternativen, wenn man den Radweg verlässt. Aus Eigenanschauung und hier bereits berichtet darf ich zumindest mal das Stück zwischen Kramsach und Kufstein erwähnen mit Reintaler See und Mariastein - weit weniger anspruchsvoll als zuvor genannte Hochbergrouten. Einige weitere Alternativrouten im/ums Inntal stehen noch auf meinen Plankorridoren und sind mehr oder weniger leicht auf Landkarten zu erkennen.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen

Geändert von veloträumer (11.05.16 14:40)
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#1211131 - 12.05.16 07:06 Re: Der Innradweg [Re: kaspress]
Wegekuckuck
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 741
In Antwort auf: kaspress
Bin den Inntalradweg auch schon gefahren. Echt schöner Radweg. Vor allem zwischen St. Moritz und Innsbruck.


Moin
Auch mir ist es so ergangen. Beim ersten Mal bin ich Flussabwärts gefahren. Ab Innsbruck wurde die Landschaft für mich immer eintöniger und hinter Kufstein gab es dann gar keine Berge mehr zu sehen. Dann hätte ich auch hier im Norden an der Elbe bleiben können war mein Gedanke. Beim Rhein ab Basel war das auch so. Die zweite Inntour war dann Flussaufwärts und ich hatte immer wieder neue Berge im Blick. Für mich irgendwie nicht so eintönig
Gruß Knut
Mein Freund wenn es mal länger dauert
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#1211140 - 12.05.16 07:47 Re: Der Innradweg [Re: Wegekuckuck]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Ich sollte also ab Innsbruck Richtung Passau fahren..... . grins
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1211216 - 12.05.16 13:41 Re: Der Innradweg [Re: Wegekuckuck]
Hansflo
Mitglied
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Beiträge: 3.858
In Antwort auf: Wegekuckuck
... und hinter Kufstein gab es dann gar keine Berge mehr zu sehen. Dann hätte ich auch hier im Norden an der Elbe bleiben können war mein Gedanke. Beim Rhein ab Basel war das auch so.


sowas aber auch, da hat jemand über Nacht die Berge weggeräumt. ;-)

Hans
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Off-topic #1211242 - 12.05.16 14:43 Re: Der Innradweg [Re: Hansflo]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.191
In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: Wegekuckuck
... und hinter Kufstein gab es dann gar keine Berge mehr zu sehen. Dann hätte ich auch hier im Norden an der Elbe bleiben können war mein Gedanke. Beim Rhein ab Basel war das auch so.


sowas aber auch, da hat jemand über Nacht die Berge weggeräumt. ;-)

"Basel liegt ja schon unter dem Meerespiegel..." - so zumindest kommentierte mal ein Interviewer die Exil-Lebensstation Basel des Grazer Trompeters Oscar Klein (zuletzt im Stuttgart-nahen Plüderhausen lebend), so als häbe dieser sonst ein paar Bergetagen höher gelebt (tatsächlich hat Plüderhausen eine ähnliche Meereshöhe wie Basel und Graz ist auch nicht gerade Hochgebirge). Könnte sein, dass Basel das lange verschwundene Atlantis ist oder dass es gar nicht existiert - also quasi das Bielefeld der Schweiz. Sollte man Berge nicht sehen, reicht es manchmal den Kopf umzudrehen. Geographie ist halt pure Magie. schmunzel
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Off-topic #1211244 - 12.05.16 14:46 Re: Der Innradweg [Re: veloträumer]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.858
In Antwort auf: veloträumer
Geographie ist halt pure Magie. schmunzel


Dieser Gedanke ist mir auch schon gelegentlich gekommen, aber so schön formuliert noch nie. Das würd' ich mir patentieren lassen. schmunzel

H.
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Off-topic #1211249 - 12.05.16 14:52 Re: Der Innradweg [Re: veloträumer]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.262
In Antwort auf: veloträumer
Sollte man Berge nicht sehen, reicht es manchmal den Kopf umzudrehen. Geographie ist halt pure Magie. schmunzel
Magie reicht am Inn lange lange nicht. Da siehts aus wie in Holland. Ob in die eine oder die andere Richtung. teuflisch
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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Off-topic #1211250 - 12.05.16 14:54 Re: Der Innradweg [Re: veloträumer]
manfredf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.293
Also bitte, Graz hat gleich in der Nähe den mächtigen Schöckl grins
Der ist übrigens per Rad erklimmbar, sogar asphaltiert - auch wenn die alte Mautstraße schon eher desolat sein dürfte. Wär doch was für Bergspezialisten schmunzel
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Off-topic #1211252 - 12.05.16 15:01 Re: Der Innradweg [Re: Juergen]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.858
In Antwort auf: Juergen
Ob in die eine oder die andere Richtung. teuflisch


Das Magische an der Geografie ist, dass es nicht nur zwei, sondern viele Richtungen gibt. Ein paar hundert Meter oder ein paar Kilometer abseits eines Flussufers gibt es noch Leben und Zivilisation: mit Straßen, Dörfern, Menschen und da schaut es ganz ohne Zauberei gleich um vieles spannender aus.

H.
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Off-topic #1211257 - 12.05.16 15:23 Re: Der Innradweg [Re: Hansflo]
Juergen
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.262
In Antwort auf: Hansflo
Ein paar hundert Meter oder ein paar Kilometer abseits eines Flussufers gibt es noch Leben und Zivilisation: mit Straßen, Dörfern, Menschen und da schaut es ganz ohne Zauberei gleich um vieles spannender aus.

H.
Genau!
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Off-topic #1211262 - 12.05.16 15:46 Re: Der Innradweg [Re: Juergen]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.191
In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: veloträumer
Sollte man Berge nicht sehen, reicht es manchmal den Kopf umzudrehen. Geographie ist halt pure Magie. schmunzel
Magie reicht am Inn lange lange nicht. Da siehts aus wie in Holland. Ob in die eine oder die andere Richtung. teuflisch

Das Objektiv muss mal geputzt werden. grins
Solche Radwege verlässt man besser. Die anliegenden Straßen bieten oft mehr Ausblick - allein schon, weil nicht soviel Buschwerk da ist. Erinnert mich an einige Bahntrassenradwege. Natürlich hängt es auch mit Wetterlagen zusammen. Man kann aber z.B. von München durchaus die Alpenkette sehen, selbst wenn es rundum flach ist. Einige Kilometer vor Memmingen kann man ebenfalls schon die Alpenkette erkennen, obwohl dazwischen noch das gesamte Allgäu-Hügelland liegt und man sich auf einem schnurgeraden, platten Fahrweg befindet. Vom Südschwarzwald kann man bereits ebenfalls die Schweizer Alpenkette erkennen - natürlich nur von nach Süden offenen Höhen. Aus den Tallagen sicherlich schwieriger - vom Hochrhein fast nirgendwo wegen Jura-Hügelkette als Sichtblockade (aber das sind ja auch Berge). In der Oberrheinebene gibt es zu beiden Seiten die Bergketten von Schwarzwald und Vogesen. Bei trüben Wetter fährst du einfach am Bergrand entlang und nicht den Rheinradweg in der Mitte. Wenn man Berge sehen will, weiß ich auch nicht, warum man dann sklavisch auf Flussradwegen in die Ebene rein fährt. Kommt dann eine Steigung, wird auch wieder gejammert. verwirrt

Man kann übrigens auch in Kufstein in den Zug steigen. Tipp von Rosenheim nach Wasserburg: Über Simssee fahren - Voralpen-Hügelland, auch mit Gipfelblicken bei guter Sicht auf die Chiemgauer Alepn. Dass man von Rosenheim die Alpen sieht, gibt es auch im Fernsehen in einer Vorabend-Krimiserie zu sehen. zwinker Erweiterter Tipp Kufstein - Wasserburg: Über Wildbichl-Pass nach Aschau, Chiemsee/Bad Endorf.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
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Off-topic #1211350 - 13.05.16 06:09 Re: Der Innradweg [Re: veloträumer]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Darf der geneigte Berggucker abgelekterweise überhaupt öffentliche Strassen benutzen?
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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Off-topic #1211381 - 13.05.16 09:32 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
dhomas
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Jetz seid doch nicht so gemein zwinker
Ich komme ja selber aus dem Landkreis Altötting und bin deshalb nicht nur personifiziertes Kulturerbe sondern auch gleichzeitig Papst.

Einige Abstecher rentieren sich schon, z.B. statt in Marktl der gescheiterten Tourismusbehörde auf den Leim zu gehen könnte man 5 Meter weiter die längste Burg Europas bewundern!
Wer auf Kirchen steht kommt in Altötting auf seine Kosten. Aber Vorsicht! Den weltberühmten Kapellplatz gibt es nicht mehr - er heißt jetzt "Papst-Benedikt-Platz", denn wir sind Papst und da wirft man gerne auch mal die tausendjährige Stadtgeschichte über den Haufen.

In Neuötting lohnt sich immer ein Besuch bei meiner Mama, die besser kocht als alle Gaststätten im Landkreis zusammen. Bietet sich natürlich nur an wenn man der Sohn ist.

Weiter nach Braunau, wo man schon mal von Japanern nach dem Hitler-Museum gefragt wird.

Und schließlich, wer's gerne profan mag, nicht weit entfernt ist der mystische Ort "zensiert". Das Forum zensiert mich, deshalb ist Rätselraten angesagt zwinker
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Off-topic #1211382 - 13.05.16 09:33 Re: Der Innradweg [Re: cyclerps]
dhomas
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In Antwort auf: cyclerps
Darf der geneigte Berggucker abgelekterweise überhaupt öffentliche Strassen benutzen?


Und ist er dann nicht eher abgeneigt?
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Off-topic #1211384 - 13.05.16 10:03 Re: Der Innradweg [Re: dhomas]
cyclerps
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Naja, ich meine es lässt sich leichter auf einem Radweg halten und gucken als auf der Strasse.
Gruss
Markus
Forza Victoria !

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#1211385 - 13.05.16 10:10 Re: Der Innradweg [Re: Wegekuckuck]
Friedrich
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In Antwort auf: Wegekuckuck
Ab Innsbruck wurde die Landschaft für mich immer eintöniger und hinter Kufstein gab es dann gar keine Berge mehr zu sehen. Dann hätte ich auch hier im Norden an der Elbe bleiben können war mein Gedanke.

Mit der richtigen Entourage fällt die eintönigere Landschaft kaum ins Gewicht und die bereits erwähnten Schlenker und Anregungen (veloträumer, Hansflo, dhomas) bringen einen schnell auf andere Gedanken. Von Jenbach bis zum Achensee ist es bloß ein Katzensprung – die Grammaialm lockt, eine Wanderung um den See ist nicht ohne. Wasserburg und Schärding haben ihren Reiz; von Passau ganz zu schweigen.

Zumindest einen Teil von dem was links und rechts des Weges liegt ist interessanter wie stur dem Innradweg folgen.
Fritz
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#1211387 - 13.05.16 10:14 Re: Der Innradweg [Re: Friedrich]
Anja Joest
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So jetzt muss ich mich ja doch mal zu Wort melden. Ich habe ja nie behauptet, dass der Innradweg das NONPLUSULTRA zum Höhenmeter fressen ist. Meine Tochter war damals 9 und da war der Weg genau richtig. Komisch ist, dass sich niemand über die Passagen entlang der inntalautobahn mokiert, die fand ich nämlich etwas störend.
Na dann diskutiert mal kräftig weiter, ich fahre jetzt erst mal dahin, wo es wirklich flach ist - nach Holland.
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#1211388 - 13.05.16 10:18 Re: Der Innradweg [Re: Gerhard Finster]
Anja Joest
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Hallo Gerhard,
ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie standen bei uns ein paar Jahre Flussradwege auf dem Programm, dann sind wir zu den Bahntrassen gewechselt und nun raddeln wir wild durch die Gegend. dazu muss ich aber sagen, dass meine Tochter mittlerweile auch alt genug ist, um auf er Straße zu fahren und sich selbst in einer italienischen Großstadt nicht mehr aus der ruhe bringen lässt.
liebe Grüße
Anja
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#1211389 - 13.05.16 10:22 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
Hansflo
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Hallo Anja,

dir hat ja auch niemand einen Vorwurf gemacht, dass deine Höhenmeter nicht forumstauglich gewesen wären. Ich für meinen Teil habe in der Diskussion etwas belustigend gefunden, dass der Innradweg anderen Radlern als zu flach und zu wenig aufregend erschien ("da hätte ich ja gleich an der Elbe bleiben können", so der Tenor).

Wo es nun wirklich mehr als genug Abhilfe geben würde.

Die Autobahn empfand ich selber als weitaus weniger störend als vorweg befürchtet. Ich kenne allerdings nicht den ganzen Inn.

Hans
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#1211405 - 13.05.16 11:24 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
dhomas
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Danke für den Bericht. Was hat denn die Tochter dazu gesagt? Macht Spaß?
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#1211448 - 13.05.16 16:33 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
Gerhard Finster
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Beiträge: 42
Hallo Anja

Als ich noch jünger war, die Haare noch nicht grau, bin ich auch durch die Berge gefahren.

Ich leide unter COPD und da wird ein Hügel schnell zum Berg. Ich bin mit einer Gruppe Menschen unterwegs die unter der gleichen Krankheit leiden.
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Off-topic #1211592 - 14.05.16 18:24 Re: Der Innradweg [Re: dhomas]
martinbp
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http://www.drlima.net/2015/09/kissing-petting-zensiert-wedding-in-887-kilometern-in-9-stunden-zum-glueck/
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#1212340 - 17.05.16 20:45 Re: Der Innradweg [Re: dhomas]
Anja Joest
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Meine Tochter geht dieses Jahr zum 10. Mal mit mir auf Radreise, ich glaube das sagt alles.
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#1212377 - 18.05.16 06:52 Re: Der Innradweg [Re: Anja Joest]
Gerhard Finster
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Beiträge: 42
Toll. Und wenn Sie es immer noch gern macht dann werdet Ihr noch viele schöne Strecken erradeln und erleben.
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www.bikefreaks.de