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#1210859 - 10.05.16 19:37 die franzoesischen Alpen
basti1995
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 67
Dauer:
Zeitraum:
Entfernung:400 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
Externe URL:http://www.bastiontour.com/2016/05/10/schnee-und-eine-traumhafte-natur/


Ich hab mir schon sorgen gemacht, was ich in diesen Artikel schreiben soll, weil in den ersten 5 Radeltagen nichts besonderes passiert ist, doch am 6 Tag war zum Glück wieder etwas geboten.

Am Anfang waren es einfach schöne, typische Fahrradtagen mit viel Gegenwind aber einer wunder schönen Landschaft und vielen kleinen süßen typisch französischen Städtchen.


Ich habe meinen kleinen Kocher wieder ausgepackt und es hab 3 mal Spagetti mit Pesto, Speck und Käse zum essen. Ansonsten kalte Brotzeit mit Käse und Salami, viel Schokolade und Äpfeln.
Ich habe meine 2. Cousine in Aix en Provonce besucht und bin anschließend innerhalb von 2 Tagen nach Grenoble gefahren.
80 Kilometer vor Grenoble habe ich mich mit Simon, der Franzose mit dem ich 3 Wochen in Asien zusammen geradelt bin und verbracht habe, verabredet. Er wohnt in Grenoble und ist mit mir zusammen das letzte Stück gefahren UND hat mir mein Gepäck abgenommen.
Für mich war es wahrnsinnig schön, einen Freund von meiner Reise nach 5 Monaten wieder zu sehen. Es kamen wieder viele schöne Erinnerungen und alte abenteuerliche Geschichten hoch. Ein sehr besonderer Tag für mich. Er hatte auch noch meine warmen Pullis, die ich Ihm damals in Thailand mitgegeben habe. Ich bekam die warmen Sachen genau zum richtigen Zeitpunkt, denn am 6. Radeltag ging es auf den ersten hohen Pass in den Alpen hoch.
Mal wieder, wie damals die Glocknerstraße, war ich am Ende total erschöpft und kurz vorm Aufgeben.

Das Wetter war schlecht, es hat geregnet, hatte 1-2 Grad Celsius und ich hatte Gegenwind. Grenoble liegt auf 200 Höhenmeter und ich musste auf mehr als 2000 Meter. Ich startete erst Mittags in Grenoble, wollte den Pass aber noch am selben Tag erreichen. Um 8 Uhr Abends war ich nach 90 Kilometer bergauf, total kaputt, 5 Kilometer vor dem Pass. Der Wind wurde plötzlich auf der Höhe immer stärker und beachte so starke Windböhen mit sich, dass es mich sogar einmal vom Fahrrad geschmissen hat. Ich musste auf der Mitte von der Straße fahren, weil mich der Wind manchmal bis zu 2 Meter auf die Seite gedrückt hat. Am Straßenrand zu fahren, währe Lebensgefährlich gewesen. Im Schritttempo ging es dann zum Pass Col du Lautaret, wo auch die Tour de France verläuft. Ich musste Ihn noch erreichen und auf der anderen Seite etwas runter fahren, da das zelten dort mit dem Wind unmöglich war. Mir war aber auch klar, dass die Nacht mit der Kälte und dem vielen Regen im Freihen sehr ungemütlich werden wird.
Nach einer halben Stunden und 2,5 Kilometer weiter, hielt ein Auto an. Ein Mann, der direkt auf der Passhöhe wohnte, lud mich zu seiner Familie nachhause ein, packte das Fahrrad in das Auto und ich konnte gleich unter die heiße Dusche. Vor dem Holzfeuer gab es dann noch ein leckeres warmes Essen.
Der absolute Höhepunkt war aber in der Früh, als ich in einem warmen kuschligen Bett unter einer dicken Daunendecke aufwachte und aus dem Fenster schaute. Alles war Weiß.


Das war eine schöne Belohnung für den anstrengenden Tag zuvor. Wie ein kleines Kind habe ich mich gefreut und war einfach nur glücklich. Vor 3 Wochen noch wegen der Hitze in Afrika gekotzt und jetzt das. Die Unterschiede motivieren mich und treiben mich immer noch mehr und mehr an.


Meine Etappe in Europa verläuft viel in den Bergen und ist für mich ein absoluter Traum und einer der schönsten Orte auf der Welt. Landschaftlich ist es unbeschreiblich und es gibt eine saubere, intensieve und gut riechende Natur. Nicht zu vergleichen mit Indien, Asien und Afrika wo ziehmlich viel Müll zu finden ist. Zum Fahrrad fahren ist es, bis auf den Gegenwind, den ich an fast allen Tagen hatte, auch perfekt. Das Wetter ist kühl und die Distanzen sind klein. Die vielen Ansteigungen bemerke ich wegen dem angenehmen Wetter und der wunderschönen Natur ueberhaupt nicht mehr.



Eine perfektere Eingewöhnung an Zuhause, an Europa und einfach an alles kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Alles verläuft Schritt für Schritt. Ich habe meine Verwandtschaft getroffen, einen Freund besucht und benutze im Moment auch wieder Warmshower und kann mich somit an das europäische Leben perfekt gewöhnen. Bevor ich dann meine Freunde und Familie sehe, besuche ich noch Oma, Opa, Onkel und Großmutti. Mir geht es dabei super und ich bin über glücklich.


Frankreich und die erste Alpenüberquerung ist geschafft. Jetzt gibt es nur noch einen Espresso in Italien, noch ein mal eine Alpenüberquerung in der Schweiz, einen kurzen Blick nach Lichtenstein, eine Abfrischung im Bodensee, eine Weißwurst in Bayern und dann ein verdientes Weizen in Eichstätt und schon ist meine halbe Welttour vollbracht und vorbei.




Bilder und Videos findet ihr unter diesem Link:

http://www.bastiontour.com/2016/05/10/schnee-und-eine-traumhafte-natur/
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