Servus,
ich werde demnächst von Leon aus über Riano an die Nordküste von Spanien fahren. Dabei werde ich wahrscheinlich die N-621 nehmen.
Ist diese Straße schon mal jemand gefahren und gibts da besonderes zu beachten?

jomo

Mit dem mopped bin ich die schon gefahren. ansonsten gilt wie auf allen spanischen Nationalstrassen, die Spanier sind recht rücksichtsvoll gegenüber Radfahrern, sie fahren aber gern schnittig und schnell.
Ich würde möglichst die Nationalstrassen meiden, sie sind aber besser wie deutsche Landstrassen.

Die N-621 im oberen Verlauf ab Riano kenne ich nicht, ich bin aber 2013 die N-621 von der Küste (Unquera) bis Potes mit dem Auto gefahren, von dort weiter bis Fuente Dé. Soweit ich mich erinnere, war die Straße nicht übermäßig stark befahren (war aber ein Sonntag), der Randstreifen breit genug zum sicheren Befahren mit dem Fahrrad.

In welche Richtung möchtest Du denn nach Erreichen der Nordküste weiterfahren? Davon hängen wesentliche Planungsentscheidungen ab. Im Internet gibt es eine scheinbar interessante und autoarme Alternative , die ab La Hermida die N-621 verlässt und über die CA-282 über Navedo und Quintanilla bis zur CA-281 bei Puntenansa führt (schau Dir das Fenster mit der Karte an, das in der Seite integriert ist). Der Ort hat offenbar zwei sehenswerte Höhlen, die von Chufín ist Weltkulturerbe. Von dort hättest Du die Möglichkeit, auf der Straße weiter Richtung Küste zu fahren (Die Beschreibung erklärt den Weg von bzw. nach Santander). Die Bilder würden mir Laune auf das Ausprobieren der Strecke machen.

Gruß,
Martin

Hi Jomo,

ich wäre an einem Austausch von Infos zu Strecken in Nordspanien interessiert. Wenn Du was rausfindest, bitte teilen. Wir fliegen im August mit den Rädern nach A Coruña und fahren Richtung Frankreich. Ich weis noch nicht, ob wir überwiegend Küste fahren oder über Leon, Burgos nach Donostia. Wenn jemand hierzu einen Tip geben kann....
2012 sind wir von Bilbao über Vitorio Gasteiz und Pamplona in die Pyrenäen gefahren. Sehr schöne Landschaft.
Die Nationalstraßen sind vor allem zwischen den Industriestandorten ziemlich frequentiert. Die N 625 dürfte aber nicht viel Verkehr anziehen, da es östlich und westlich je eine Autopista gibt.

Da offenbar noch frisch im Forum, kennst du vielleicht noch nicht meine Vuelta Verde zwischen Porto und Cerbère, in den natürlich auch dein angedachter Abschnitt fällt. Eine ziemlich verwinkelte Route mit vielen Bergrouten und immer wieder auch etwas Meer. In Donostia und rüber nach Frankreich war ich mal auf einer anderen, hier nicht dokumetierten Tour - aber der Ableger lässt sich ja leicht anschließen. Besonders empfehlenswert etwa ab ca. Leitza durch Naturparks, darunter auch eine via verde (Plazaola-Leitzaran). Die Corniche bin ich noch ein zweites Mal gefahren, für die frz. Grenzecke dort kannst auch einen Blick in das letzte Kapitel meiner Pirineosaurus-Legende werfen (Bericht im Profil).

Hallo,
Konkrete Strecken nicht, aber im August würde ich dort aus zwei Gründen die Küstenstrecke fahren, einen weiteren gibt es saisonunabhängig.

1. Pilger, die Dir dort wie die Ameisen im Sommer entgegenkommen wenn Du in der Nähe des "Camino Frances" fährst. An der Küste ist die weniger belaufene Pilgerroute "Camino del Norte"
2. Temperaturen. Es ist zwar Nordspanien, aber im August kann es da gerade im trockenen Binnenland tierisch heiß werden. An der Küste kommt immer ein frischer Wind vom Atlantik (, der mir nächstes Jahr auf dem Hinweg natürlich immer entgegenkommen wird :-( )
3. (Saisonunabhängig): Die Küstengegend dort ist atemberaubend schön finde ich.

Viel Spaß jedenfalls!

ElGato

Matthias, in deinen Bericht hatte ich schon mal reingesehen. Wir sind über 50 und ich fahre mit meiner Frau und es ist unser Urlaub. Ich muss also eine Strecke wählen, die einen Kompromiss aus schöner Landschaft, gutem Essen und für uns beide meisterbarem Profil darstellt

Dann macht ihr es wie wir und bleibt in den Tälern und Schluchten. Für den Überblick vom Berggipfel gibt es Seilbahnen und Busse. Die Picos sind auf jeden Fall eine Reise wert.

Die Küsten sind wirklich traumhaft, die grüne Küste halt, schön und vom Klima äußerst angenehm.

Ich habe jetzt aktuelle Streckenempfehlungen von einem befreundeten spanischen Forumsmitglied aus Santander bekommen, das die Picos seit vielen Jahren gut kennt.

a) Die erste Empfehlung ist, ab Riaño die N-625 Richtung Oseja de Sajambre und weiter nach Cangas de Onis zu nehmen. Man fährt dabei über den Puerto del Ponto (1280 m), der aber von Süden kommend nicht mit größeren Steigungen versehen ist. Man durchquert dabei die landschaftlich beeindruckende Schlucht Desfiladero de los Bellos und hat zudem in Cangas de Onis die Möglichkeit, das Monasterio de Sentina, der Patronin Asturiens, zu besichtigen. Von Cangas de Onis nach Ribadesella geht es dann immer bergab.

b) Die andere Empfehlung ist die N-621 bis Portilla de la Reina über den Puerto de San Glorió (1609 m) mit fantastischen Ausblicken, auch dieser Pass ohne starken Anstieg, ab dort Richtung Norden ebenfalls immer bergab bis Potes und weiter bis Panes bzw. Unquera durch den Desfiladero (= Schlucht) de la Hermida.

In beiden Fällen kommt man an typischen Dörfern der Picos de Europa vorbei.

Ich hoffe, dass Du mit den Infos etwas anfangen kannst.

Gruß,

Martin

So, nun sind wir wieder zurück vom Camino. Die N621 sind wir von Leon über Riano bis an die Küste gefahren, was eine sehr schöne Strecke war. Von da ab der Küste entlang über Donostia nach St. Jean de Luz und wieder zurück zum Startpunkt bei St. Jean a Pied de Port. Die Küste entlang hatten wir gut Rückenwind. Die Biskaya machte ihren Ruf als Schlechtwetterküche allerdings auch alle Ehre. Schönwetterhoch von der Biskaya gibt's so oft, wie magere Salami. Auf den Hinweg über Pamplona, Logrono nach Leon hatten wir auch Rückenwind, was auf den endlos weiten Hochebenen angenehm war. Hätte hier auch eher mit Westwind gerechnet.
Gecampt haben wir am Camping in Riano. Trotz der über 1100m war es dort erstaunlich warm. Auch in der Nacht ist es kaum unter 15 Grad gesunken. Die Küste war erst mal ein Schock, da die Campingplätze randvoll waren. Auf der Route im Landesinneren war es viel ruhiger.
Was die Pilger angeht, waren das immer sehr nette und angenehme Begegnungen. Unterwegs haben wir sie meist nur aus der Ferne gesehen, da wir mit dem Rad nicht auf der Wanderstrecke gefahren sind, sonder meist parallel dazu auf kleinen Straßen. Selbst die Nationalstraßen waren hier praktisch so gut wie ohne Autoverkehr.
War ein sehr schöner Urlaub.

Hallo Jomo,
freut mich, dass ihr eine schöne Reise hattet.
Wir sind in der nächsten Woche an der spanischen Küste unterwegs. Du schreibst die Campingplätze waren rappelvoll. Hattet ihr dann auch Probleme mit dem Rad dort unterzukommen?
Gruß Lena

Für Radler gibts meistens noch irgendeine Ecke, wo man sich reinzwängen kann, auch wenns nicht schön ist. Komplett abgewiesen wurden wir in Estella auf der Route im Landesinneren. Da war mittelalterliches Fest in der Stadt und der Camping komplett voll. Ausnahmezustand also. Wir nahmen dann eine Herberge. Wenn man den nächsten Camping bereits weiß, ist es vielleicht sinnvoll zu reservieren. Kann nicht schaden.

jomo

In Estella (dem stadt nahen Campingplatz ) habt ihr nix verpasst. Der Kompostierbertrieb arbeitet die ganze Nacht und es riecht nicht sonderlich dolle.

Ein paar Km weiter westlich hinter Iraxe gibts nen besseren.

Detlef

Der Wind wäre in diesem Falle günstig gestanden. Der Mann an der Rezeption hat uns aber auf Bitte gleich eine Herberge in der Innenstadt vermittelt. So konnten wir beim Mittelalterfest alles ganz bequem genießen. War richtig was los in Estella.