Hallo liebe Radreise-Forum Community,

mein erster Beitrag. Danke erstmal für die Aufnahme, ich bin dabei meine Ausbildung als Krankenpfleger abzuschließen, 24 Jahre alt, auf dem Sprung nach Münster zu ziehen, und suche ein Fahrrad für den Alltag sowie für eine Reise von Vancouver nach San Francisco nächstes Jahr im August/Septembe inklusive Camping und PiPaPo. Budget wäre 1000-1500€. In der Fülle von Informationen fällt es mir extrem schwer ein geeignetes Fahrrad zu finden. Vielleicht habt ihr Ideen.

Ein Randonneur kam mir am ehesten in den Sinn, da ich wenn ich Zeit habe gerne Rennrad fahre.

Falls das Thema hier unpassend ist bitte ich um Entschuldigung.

Willkommen,

Dreh- und Angelpunkt ist dein Budget. Da sehe ich noch nicht recht, wie man daraus einen reisetauglichen Randonneur schneidern kann, aber vielleicht irre ich mich ja auch.

Vorschläge zur Probefahrt: Der TX Randonneur und das TX400 von der Fahrradmanufaktur, letzteres ein "echtes" Reiserad, an dem man nicht mehr wirklich viel nachrüsten oder dranbasteln muss.
Schau mal was noch kommt.

Beste Grüsse
m

Moin und erstmal herzlich willkommen im Forum,

also, bei einem Randonneur in der Preislage, bzw. sogar noch darunter, musste ich spontan an das Fuji Touring denken: Stahlramen, Deore/Alivio Komponentenmix und Felgenbremsen. Ob man Felgenbremsen gut oder schlecht findet, muss man für sich höchstpersönlich entscheiden - wurde auch zur Genüge schon diskutiert hier im Forum. Gleiches gilt für Stahl als Rahmenmaterial.

So ein Fuji Touring wurde hier neulich unter "Unsere Reiseräder" mal vorgestellt: Link. Der Franz ist bestimmt auch für Fragen offen.

Das verbleibende Budget würde ich nutzen um eventuell einen Nabendynamo inkl. Lichtanlage und einem Frontgepäckträger nachzurüsten. Bei Bedarf auch Schutzbleche...

Vielleicht geht das ja in die Richtung, die du dir vorstellst

Kurzer Nachtrag: Seit der 2018er Version ist das Fuji Touring auch mit mechanischen Disc Brakes zu haben. Da Links zu Online-Shops ja glaube ich nicht so gern gesehen sind, einfach mal nach "Fuji Touring Disc" googlen - du wirst fündig. Kostet rund 200€ mehr als die Felgenbremsvariante, hat dafür aber auch einen Deore/XT Mix.

Hallo Jan,

erstmal herzlich willkommen hier!

Randonneur halte ich für eine gute Idee, fährt sich auch gut als Alltagsrad. In Münster muss man wohl nur aufpassen, dass es einem nicht gemopst wird.

Rennlenker kennst du ja und wohl auch so ungefähr deine Geometrievorstellungen. Interessant für das neue Rad wäre noch:
- Felgenbremsen oder Scheibenbremsen? Ich finde ja Scheibenbremsen deutlich sinnvoller. Die Felge ist kein Verschleißteil mehr und auch bezüglich der Bremskraft gibt es Vorteile. Ob mechanisch oder hydraulisch ist dann auch eine Geldfrage. Mechanisch lässt dir die Möglichkeit von Oberlenkerbremshebeln offen.
- Dynamo und Sorgloslichtanlage (und Option auf einen Dynamolader) oder Akkubeleuchtung. Meiner Disziplin mit Lademanagement kommt ein Dynamo weit mehr entgegen, vor allem wenn das Rad auch im Winterhalbjahr bewegt werden soll. Gibt mittlerweile sehr leichte scheibenbremstaugliche Dynamos (Shutter, SON).

Die Frage ist außerdem, ob du eventuell selbst etwas aufbauen willst, oder lieber ein "Rad von der Stange" nimmst. Letzteres ist meist günstiger - vorausgesetzt die Komponenten sind so, dass sie deinen Wünschen entsprechen.

Ein neuralgischer Punkt ist außerdem die Übersetzung. Randonneure sind häufig mit den üblichen Rennradgangschaltungen ausgestattet. Mit Gepäck fehlen dir da am Berg kleine Gänge! Ein Dreifachkettenblatt und/oder ein MTB-Ritzel ist definitiv sinnvoll. Oder halt Rohloff (oder Pinion), aber das ist ja außerhalb deines Budgets.

Das Kona Sutra sieht z.B. nicht schlecht aus, wenn man das mit Licht haben will, muss man aber umbauen oder besser ein Rahmenkit selbst aufbauen.

Poison konfiguriert auch Räder ziemlich genau nach deinen Wünschen. Ein Rahmen wie der Cyanit oder der Taxin könnte passen. Im Konfigurator sehe ich aber genau auch das Problem mit den nicht wählbaren kleinen Gängen. Die Leute da sollen aber sehr aufgeschlossen gegenüber Kundenwünschen sein - einfach mal anfragen.

Als "Randonneur" ginge auch ein einfaches Cyclocross mit Alurahmen, Alugabel und neuer 4700er Tiagraausstattung samt mechanischen Scheibenbremsen durch. Sind aktuell, da Saisonende schon ab 650-750 Euro zu haben z.B. Centurion Crossfire 2000 - habe das gerade selbst gekauft!
Dazu noch Gepäckträger (100-120), bergtaugliche Kurbel (60) und ggf. Kassette (30-50).
Je nach Gusto noch Nady Laufrad (80), Beleuchtung (ab 50), Schutzbleche (30) und vielleicht bessere Reifen (ab 60).
Ob das realistisch sein kann für dich, hängt aber auch vom Umfang des Gepäcks und des "Selberschrauben" "Können" und "Wollens" ab.

Hi, ich würde mir eine gebrauchte HP Velotechnik Streetmachine besorgen. Oder was von FLUX, z.B. das S600 oder S800. So oder so würde ich Dir vor einer langen Radreise empfehlen, mal ein Liegerad über Land probezufahren. Der niedrige Luftwiederstand (je nach Modell) und das entspannte, schmerzfreie Liegen beim Fahren machen die Räder für mich zum besten Reisegefährt.

Als Alltagsrad eignen sich Liegeräder auch. Man muss nur in bestimmten Situationen so defensiv fahren, dass man vom generell zu schnellen Autoverkehr nicht übersehen/überfahren wird. Das ist nichts für besonders Ängstliche/Vorsichtige.

Bis zu der Reise solltest Du 1000-2000 km auf dem Rad abkurbeln, ab dann wird die Handhabung deutlich eleganter als am Anfang.

Könnte man grundsätzlich natürlich auch so machen. Dabei sollte man nur darauf achten, dass die Kettenstreben lang genug sind, um nicht mit den Hacken an die hinteren Packtaschen zu stoßen. Cylcocrosser haben häufig eher kürzere Kettenstreben. Wenn's passt, umso besser. Nur so als Hinweis...

Bei o.g. Rad (Kettenstreben 415mm / Radstand 1.01m) passen jedenfalls grosse Vaude Taschen hinten bei Schuhgröße 44. Vorne auch mit richtigen Schutzblechen kein der Kontakt der Fußspitzen mit diesen.
Mag aber individuell auch anders ausfallen .

Lt. den Geo-Daten bei Bike-Discount sind die Kettenstreben beim Crossfire 425mm lang.

Fast wichtiger als die reine Kettenstrebenlänge ist die Position der Anlenkpunkte des Gepäckträgers und die Form des Gepäckträgers selbst. Also wie viel der Gepäckträgerfläche liegt nach der Montage vor und hinter der Radachse.

Hi,
ich bin auch überzeugter Liegeradfahrer da ich max. 3 Stunden auf einem Up ohne Schmerzen hin bekomme. Bei der Liege gibt es bei mir keine Schmerzen egal wie lange ich fahre. Jetzt hab ich zu der Streetmaschine noch ein Scorpion Trike gebraucht gekauft. Seit der letzten Radreise mit dem Trike kann ich nur sagen: Hätte ich vor Jahren schon kaufen sollen. Also leih dir mal ein Trike und teste es aus. Für 1500 Euro bekommst Du ein Gebrauchtes Hp Velotech oder Steintrike also die Edelhersteller. Der Vorteil ist du kannst Liegerad testen ohne Liegerad fahren gelernt zu haben. Vorderradfederung brauche ich nicht. Hinten sollte es schon gefedert sein. Ganz harte können aber ganz auf die Federung verzichten und Big Apple mit 1,8 bar fahren.

Ich mußte am Main aufpaßen das ich nicht beim Treten eingeschlafen bin, so bequem ist das Trike.

Schöne Grüße Jürgen

Danke für die neuen Informationen. Also Liegerad habe ich null Erfahrung mit, würde mich aber mal auf eine Probefahrt einlassen um neues auszuprobieren.

Scheibenbremsen und Nabendynamo inklusive Lichtanlage wären schön.

Das Fuji Touring Disc für 1200€ ohne Probefahrt kaufen und dann umrüsten mit neuem Laufrad (Fahrrad Vorderrad 28 Zoll,29 Zoll DT Swiss 545 Disc schwarz & Shutter PD8 schwarz) und hinten das Laufrad belassen was ab Werk mitkommt? Anschließend noch Lichtanlage verbauen plus Schutzbleche könnte auf 1500€ hinauslaufen..

Sinnvoll oder irgendwo ein Denkfehler ?

Hallo Jan,

ich habe mal Reiseräder für max 1.500 Euro zusammengestellt. das müsste noch aktuell sein: Klick

Und hier gibt es eine weitere Übersicht zu 21 reisetauglichen Rädern bis 1.000 Euro: Klack

Ich persönlich denke, dass das TX400 von vsf eine gute Idee ist.

Schau gerne auch mal hier: da habe ich Reiseräder für 2017 zusammengestellt und mit dem Trek 920 (vielleicht etwas über den 1.500), als auch den Genesis und Ridgeback sind da gute Alternativen dabei: Klock

Viele Grüße,

Nö, ist kein Denkfehler und ein sinnvoller Umbau.

Akutell ist aber gerade Ausverkaufszeit bei den Händlern, ich würde eher versuchen ein Vor- (oder Vorvor-)jahresmodell zu ergattern. Da bekommst du wesentlich mehr fürs Geld. Bei vergleichbarer Ausstattung würde z.B. das Trek Disc 200€ billiger sein, vorausgesetzt die Größe passt dir.

Ich frage mich noch, ob du die Lenkerendschalthebel willst? Alternativ kannst du z.B. auch ein Rad mit Claris- oder Tiagra-Ausstattung nehmen (die sind meist nur mit 2fach-Kettenblatt) und dann nen 3fach-STI anbauen (z.B. ST-R2030 oder ST-2403), einen 3fach-Rennradumwerfer und eine MTB-3fach-Kurbel dran. Ggf. braucht es noch ein Schaltwerk mit einem längeren Käftig (MTB bis 9fach), aber das aus der Claris-Gruppe ist eigentlich schon recht lang.

P.S.: Martins Listen sind wirklich gut. Wenn man die Räder für den Preis hier bekommen könnte, wäre es noch besser. So muss man ein bisschen schauen, was hier auf dem Kontinent auch verkauft wird. Ein Kauf in GB kann sinnvoll sein. Das ist EU (kein Zoll) und das Pfund ist ja auch gerade nicht mehr so stark. Direktbezug aus den USA ist in der Regel mit heftigen Aufschlägen verbunden.

Ich würde zwei Räder kaufen: Was billiges Gebrauchtes für die Stadt und ein Reiserad. Ob bei letzterem ein Nady sinnig ist, hängt m.E. von der Nutzung ab: Falls nicht ständig Strom benötigt wird, reichen Akkuleuchten. Aber da scheiden sich die Geister.
Wichtig ist m.E. bei Rädern mit Rennlenker die maximal mögliche Reifenbreite. 37 mm sind für Holperstrecken deutlich angenehmer als schmale Reifen. Der Lenker istein Sonderthema, ich finde die "gerundeten" Lenker in der unteren Griffposition unbequem.

Auf dem Foto für das 2018er Model erkennt man ein kleines (kunstoff) Teil, auf dem Sitzrohr, an dem die Streben befestig werden können. Anyroad2 2018. Auch das 2017er wurde wohl schon ausgeliefert.

Die Lowriderösen fehlen in der Tat.

Das Radtouren-Magazin hatte das Anyroad1 (bessere Shimano-Aussattung) getestet. Der Rahmen wird dort jedenfalls sehr postiv bewertet. Seit damals hat er insofern noch Verbesserungne erhalten, als die Position der hinteren Bremse bverändert wurd eund zusätzliche Ösen für einen Gepäckträger vorhanden sind.

Ich glaube, ich schrieb das hier schon. Ich bin vor vielen Jahren genauso rangegangen wie du. Und habe festgestellt, dass ein Rad für Alltag und Radreise eigentlich Mist ist.

Der Verschleiß pro km im Alltag ist enorm groß durch, viel größer als auf Radtouren! Was dann dazu führt, dass das Rad meistens genau dann abgeranzt ist, wenn man auf Reise gehen will. Dann musst du erst mal bauen. Am Alltagsrad verschleiße ich mindestens(!) eine Kette, einen Ritzelblock und einen Satz Bremsgummis pro Jahr. Eher noch mehr.

Und zum zweiten möchte ich im Alltag nicht Dinge unnötig spazierenfahren (und der Witterung aussetzen), die ich auf Radtour brauche, aber auf dem Arbeitsweg nicht. Dazu gehören ibs. ein Lowrider, viele Flaschenhalter, Navi etc. Zumal eine tolle Reiseradausstattung natürlich auch Diebe anzieht.

Nach 3 Jahren war ich davon so genervt, dass ich mir ein Stadtrad (gebrauchtes altes MTB) günstig bei Ebay Kleinanzeigen geschossen habe.

Gruß
Thoralf

Ich habe bei meinem Alltags/Pendlerrad ganz andere Anforderungen an die Geometrie als beim Reiserad. Ansonsten gebe ich dir Recht.

Hallo,

ich bin mit dem Fuji Touring 2018 bisher überaus zufrieden und nutze es auch hauptsächlich zum pendeln.
Ich fahre es noch ohne den Reiseklimbim wie Lowrider etc. Am Rad hab ich lediglich die Ortlib Back Roller am original Gepäckträger und keine Probleme mit der Ferse wobei die Taschen das erste Drittel über der Achse liegen. Breite Reifen lassen sich vorn wie hinten bequem montieren da genügend Platz vorhanden ist. Das zulässige Systemgewicht beträgt lt. Herstellerauskunft 160Kg.

Auf der Küstenstraße in den USA waren viele Radler mit sehr wenig Gepäck unterwegs. Wenn du mit wenig Zeug auskommst, dann könnte auch ein Gepäckträger an deinem Rennrad ausreichend sein. Ich habe an mein "normales" Rennrad mit Schellen einen Gepäckträger befestigt und bin damit auch schon ein paar Touren gefahren - aber ohne Campingausrüstung.
Dieser Herr hat das Reisen mit wenig Gepäck ziemlich auf die Spitze getrieben.

Prinzipiell macht ein neues Rad natürlich mehr Spaß.

Gepäck minimieren hat da was, es ist überhaupt nicht flach. Wobei ich war als Schwerlaster unterwegs und es ging auch. Hängt halt davon ab was die Beine hergeben.

Die einfachste Lösung: Billigesstadtrad kaufen und die Radreise mit dem Rennrad machen. Dieser Karbonrenner hier wurde von einer Dame quer durch die USA gesteuert - von Ost nach West:
https://picload.org/view/dgalcodw/p8185034.jpg.html

Dieser Herr auch.

Ich bedanke mich erstmal für die zahlreichen Antworten, bei Zeiten werde ich mich mit allen Möglichkeiten befassen und eine Entscheidung ggf. Foto vom Rad hochladen.

Habe seit Anfang dieses Jahres auch einen Nabendynamo (Shutter Preicision PL 8) am Randonneur im Einsatz. Für faule Menschen wie mich ist das perfekt, man braucht keine Ersatzbatterien mehr mitzunehmen und auszutauschen.

Merke den Widerstand vom Dynamo fast garnicht (das ist natürlich immer etwas subjektiv). Im August bin ich die bisher längste Strecke am Stück gefahren, ein 600km Brevet einmal quer durchs Sauerland (ohne Schlaf)

Link zur Strecke bei Strava

Das Giant Revolt ist evtl auch was fuer dich. hat oesen fuer schutzbleche und gepaecktraeger. Dazu passen locker 50mm reifen drauf, ein echter komfortgewinn.

Giant generell hat auch immer ein sehr gutes P/L verhaeltnis.

Viel glueck und lass mal hoeren wass es geworden ist.

Evtl etwas uebers budget, aber komplett ausgestattet und evtl irgendwo runtergesetzt zu bekommen, der.bergamont randonneur: http://store.bergamont.de/hamburg/bikes/cyclocross/prime-cx-rd/

Gr, jan

Edit: im gleichen preisbereich gibts auch der bulls daily grinder, hat nen kollege von mir neulich fuer 1500E im angebot bekommen.

Die kleinen 160mm Bremsscheiben und die Rahmengeometrie mit dem kurzen Hinterbau scheinen eher für den schnellen Kurztrip geeignet als für Langstreckenreisen mit Packtaschen. Auch ist nirgends das zulässige Gesamtgewicht und Eignung der Gabelösen für Lowrider erwähnt. Somt bliebe nur Bikepacking mit sehr teuerem Zubehör, was eigentlich nicht unbedingt zu dem niedrigen Budget für das Rad selber paßt.

Krass - da bist Du ja im wahrsten Sinne des Wortes bei mir in 33154 vor der Haustür langgefahren... Hätte ich das gewusst, hättest Du bei mir Kaffepause machen können...

Mit der Beurteilung bin ich ganz bei dir,konnte es Probe fahren und war nicht überzeugt vom Rad. Das zulässige Gesamtgewicht ist lt. Website mit 115kg angegeben und nach Auskunft von Bergamont ist ein Lowrider trotz Ösen nicht angedacht.

Als Radonneur ist vielleicht auch das Hartje Brandmeister interessant. Das ist ein sehr vielseitiges Rad, ich fahre es eher in einer MTB-Konfiguration, habe es auf einer Messe aber auch schon als Radonneur mit 26" gesehen.
Als Radonneur mit Lichtanlage, Gepäckträger und mechanischen Scheibenbremsen kostet der 1668 Eur - mit 10% Rabatt (zB für Vereine) kommst du genau auf 1500.

Einziges Manko an meinem Rad ist die Draco-Bremse (schlecht einstellbar), aber die Option gibt's beim Radonneur garnicht.

Ob das im Verhältnis ein guter Radonneur ist, kann ich nicht beurteilen, da für mich relativ schnell klar war, dass es in die MTB-Richtung geht.

Welche Komponenten hast du verbaut ?

STIs wären schön.

Gruß

Es wird etwas konkreter, derzeit bin ich bei folgender Überlegung nachdem ich auf Poison gestoßen bin.
Poison Taxin Randonneur

Laufrad Mavic XM119 28/29 Zoll
Shutter Precision PD 8
Continental Contact II 32-622
Avid BB7R vorne 180mm hinten 160mm
Shimano 4703 Tiagra 3x10 50/39/30 Kassette 11-32
Hinterradnabe Novatec D042SB
Controltech Agudo Lenker
Contec Brut Select Sattelstütze
💡 B&M Lyt B / B&M Toplight Flat S Plus
Schutzbleche SKS Bluemels schwarz (bis 60mm Reifen)
Tubus Cargo Classic
Pedale Shimano PD M324

Kurz vor Antritt der Reise oder bei unerwarteten Einkünften Upgrade auf Son edellux II und höherwertigem Rücklicht sowie das zusätzliche Erwerben eines Lowridefs zur Gewichtsverteilung. Radreise/Berg- und alltagstauglich?

Wenn jemand Zeit hätte sich damit auseinander zusetzen und Kritik zu äußern wäre ich sehr dankbar.

Preis läge bei 1624€.

Hallo Jan,

das sieht gut aus, ähnlich würde ich mir ein neues Rad auch aufbauen. Gutes P/L-Verhältnis bei den Komponenten, aber keine zu kapitalen Kompromisse dafür.

Die Kurbel ist ggf. noch etwas groß. Für den Alltag wird das wohl reichen, aber mit Gepäck und wenn es sehr steil wird, ist das recht grenzwertig. Ich habe bei mir eine MTB-Kurbel (48/36/26) verbaut, das kommt schon eher hin und da kann man vorn auch noch minimal kleiner anbauen - das reicht dann auch für die steilsten Rampen. Aber MTB-Kurbel mit Rennradumwerfer ist immer etwas gefrickel, sowohl mit der Kettenlinie, als auch beim Einstellen.

Was ich sehr unausgewogen finde, ist deine Lichtanlage: Der Lyt steht doch bald im Museum, so alt ist der. Das ist doch wirklich nur ne Positionsleuchte. Für Supernova war mir bisher das Geld immer zu schade, aber Cyo Premium, Luxos B oder auch IQ-X, wenn man denn will, ist da schon eine ganz andere Liga. Denn Lyt schmeißt du nach dem Aufrüsten weg? Auf dem Gebrauchtmarkt wirst du den nicht versilbert bekommen. Dann nimm lieber gleich richtig Geld in die Hand und kauf nicht doppelt.
Beim Rücklicht ist das mit dem Geldsparen auch nicht nachvollziehbar. Ich rate dir zu einem Spanninga Elips, basierend auf den Patenten vom Philips Lumiring. Es gibt zwar minimale Designunterschiede, aber die gute flächige Rückstrahlung ist schon gleich. Das Toplight finde ich hässlich (gut, Geschmackssache) und der Punktstrahler in der Mitte ist auch nicht sooo pralle.

Die Pedale kennst du und sind eine bewusste Entscheidung? Ich habe mit diesem Zwitter aus SPD und Plattform auch den Umstieg auf Klickies angefangen, aber mittlerweile fast ausschließlich Alltagsschuhe mit Cleats. Da kann ich dann etwas Gewicht und vor allem das Gefummel nach der richtigen Seitenwahl (gerade bei den vielen innerstädtischen Stops) durch reine Klickpedale sparen.

Wenn du sparen willst, dann rechne mal ganz genau durch, ob du dir von Poison Licht, Gepäckträger und Schutzbleche anbauen willst, oder ob du das nicht lieber selber machst. Könnte sein, dass du da ein paar Euro billiger kommst.

Ach ja, die Bluemels in der vorgesehenen Breite sind für 32er Reifen zu breit. Klar, geht auch, aber da fährst du unnötig Luftwiderstand mit dir rum. Und die Stilpolizei, naja, lassen wir das. Nimm z.B. die Longboards in 45mm, das ist wirklich alltagstauglich, weil es auch Füße und Tretlagerbereich sauber hält.

Nutze das Centurion bislang nur als Pendelrad, zum "Reisen" steht ein Surly Disc Trucker zur Verfügung.
Der Vorschlag oben war das Resultat aus den Erfahrungen der letzten Jahre und dem neuen Rad:
- Alu statt schweren Stahlrahmen (spart mind. 1kg)
- innenliegende Züge wichtig, Rad ist leichter zu reinigen
- eher Rennradgeometrie
- extrem lange Kettenstreben wie beim Surly nicht nötig
- statt BB7 lieber die TRP Spyre

Zum Poison:
Die Tiagra 4700 ist sehr gut. Schaltqualität ist den 11fach Schaltungen 105er bzw. Ultegra ebenbürtig. Sind da wirklich 180mm Scheiben vorne möglich ? Die Beschränkung auf Conti ist etwas befremdlich. Es fehlen irgendwie schnelle, leichte Reifen >=32mm (4Season ausgenommen). Die BB7 würde ich meiden, habe mich 4 Jahre am Surly damit rumgeschlagen.
Wenn schon 3fach mit STI dann das 30er Kettenblatt gegen etwas Kleineres tauschen. Bei 2fach ist ja bei der 4700er hinten auch schon 11-34 möglich.

Ich kenne deine Leistungsfähigkeit nicht aber mir wäre mit Gepäck auf Anstiegen das 32er Ritzel zu klein. Ein Ritzel 11-34 oder sogar 36 wäre mir persönlich sehr wichtig.

Naja, so lange vorn noch ein 30er Blatt verbaut ist, brauchen wir zwei Zähne hinten mehr nicht diskutieren. Das ist doch nur so etwa ein halber Gangsprung.

Bei den Shimano 4703 kenne ich mich nicht aus, was als kleinstes Kettenblatt noch geht - 28 ?
Sonst habe ich aber ja auch geschrieben, daß ein 36er Ritzel noch eher in Betracht zu ziehen sei.

Danke für die vielen Verbesserungsvorschläge.

Zur Kurbel: Eine MTB-Kurbel (48/36/26) hört sich nach einem sinnvollen Umbau an. Leider denke ich, dass mir das Wissen für solch einen Umbau fehlt. Bleibt mir wohl nur Gewichtsoptimierung und Training.

Zum Licht: Meinerseits ein Denkfehler. War der Auffassung vorher die von mir angegebene Lichtausstattung zu wählen da sie sich bei der Auswahl um +0.00€ bemerkbar macht, diese dann in der Tat im Müll zu ensorgen. Folglich sollte aber ja der Verzicht auf diese Lichtanlage ja eigentlich den Endpreis reduzieren. Diese Option ist bei der Konfigurationsseite auf Poison scheinbar nicht möglich oder mir nicht ersichtlich. Das Anbringen einer selbsterworbenen hochwertigeren Lichtanlage wäre dann durchaus günstiger wenn Poison bei dem Verzicht auf das Anbringen einer (Billig)Lichtanlage mit dem Endpreis runter ginge.

Zur Pedale: Ich bin vollkommen überzeugt von Klickpedalen, aber die Aufmerksamkeit durch das Herumlaufen in Supermärkten und auf dem Weg zur Arbeit mit Klickpedalen die man unfreiwillig anzieht gefällt mir nicht. Deshalb die Kombipedale. Habe bis jetzt keine Schuhe gesehen die sich „klicken“ lassen und im Alltag tragen lassen. Falls es sowas gibt wäre das natürlich die ideale Lösung.

Bei den Schutzblechen gebe ich dir natürlich Recht

@adrenalin: Poison bietet leider nur Contireifen an. Welche würdest du wählen?

Bietet Shimano Tiagra so etwas überhaupt an ? Oder kann man problemlos z.B eine XT Kassette einbauen?

Hallo Jan,

die Tiagra 4703 hat 110/74mm Lochkreis bei den Kettenblättern. Gibts mit 5 Schraublöchern schon ganz lange. Rein geometrisch gehts da ab 33Z bei der mittleren und äußeren Position und ab 24Z bei der inneren Position los. Für ein Reiserad durchaus brauchbar. Nur ist diese bescheuerte asymmetrische 4-Schraubanordnung noch ziemlich neu und ich habe jetzt auf die Schnelle noch nicht mal Ersatz-KBs für die mittlere Position gefunden. Kann sein, dass dafür -wenn überhaupt- erst in ein paar Jahren die Zahnzahlvielfalt angeboten wird.
Von daher ist tatsächlich der Kurbelumbau der einfachere Weg. Bei HT2 ist der Umbau auch wirklich keine Hexerei. Mit minimalem Sonderwerkzeug machbar.

Gruß Ekki

Die Welt ist ein Dorf. Hallo Mitradler beim 600er. Alles gut überstanden? Und? Schon ein Liegerad gekauft?