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#1320866 - 04.02.18 05:22 Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse
Falter
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 90
Hallo zusammen,

ich habe ein Gudereit LC 90 aus 2009. Vor ein paar Tagen habe ich die originale Federgabel durch eine Aluminium Starrgabel mit Scheibenbremsaufnahme ersetzt. Die Gabel ist beim gleichen Fachhändler neu gekauft und stammt ebenfalls von Gudereit.

Die vorgegebenen Dremomente habe ich berücksichtigt. Nach dem Umbau habe ich den Werkstattleiter vom Händler drauf schauen lassen. Aus seiner Sicht alles OK.

Grundsätzlich bin ich von der neuen Konfiguration begeistert. Fährt sich gut. Bremst super. Die Gabel habe ich ohne "Papiere" bekommen. Vermutlich stammt sie aus der aktuellen SX Serie.

Gibt es eigendlich Bedienungsanleitungen für Gabeln?

Wie ist es mit der Lebensdauer?

Hier sind ja ständig Lastwechselvohanden. Darf man jede beliebige Scheibenbremsgröße die passt anbauen?

Ich habe gehört, dass die Räder bei Gudereit auf 120 KG Systemgewicht getestet und zugelassen sind. Auf Reisen komme ich da schon verdammt nah dran. Die meißten Kilometer fahre ich jedoch in der Stadt und komme dort durchaus auf 105 kg.

Ich möchte keinen Bruch an der Gabel erleben....daher meine Fragen.

Viele Grüße
Thomas
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#1320871 - 04.02.18 07:40 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
Wenn es eine Gabel aus aktueller Produktion ist, dann wird die Konstruktion in Ordnung sein. Die Gabel wird meist in der Betriebsanleitung für das Gesamtrad mit behandelt, insbesondere zulässige Gesamtgewichte und erlaubte Scheibengrößen. Die Bremse selbst in deren Betriebsanleitung. Unbedingt diese Doku beschaffen und sich daran halten.
Es bewahrt einen leider nichts vor möglichen Probleme bei Reibungsbremsen in der Zukunft (Geräusche, ungleichmäßiges Bremsen, .....). Die können z.B. erst auftauchen, wenn alles prima eingefahren ist oder wenn es naß wird oder, oder, .... Aber kein Grund nervös zu werden. Es liegt zum einen an der fragilen, schwingungsfähigen Konstruktion eines Rades und zum anderen, dass im Gegensatz zu allen andere Fahrzeugen, kein Fahrrad als Komplettsystem entwickelt und getestet wird, sondern sogar der Endkunde aus zugekauften Teilen zusammenbaut. Je teurer und individueller die Räder, desto weniger übrigens, weil der Kunde aus viel zu vielen Varianten wählen kann, was vorab nicht mehr testbar ist. Glücklicherweise klappt es meistens. Die Grundlagenbibel für Bremsen-Konstrukteure ist dies (eine kurzweilige Lektüre und kostet weniger als eine Bremse). Darin ist auch schön erläutert, warum Bremsen quietschen, rubbeln, gurgeln, muhen (kein Witz!!), knarzen usw. In freier Wildbahn begegnet man diesen Leuten recht selten, Aufzucht und Hege findet hier statt.
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#1320874 - 04.02.18 08:24 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
In Antwort auf: Falter
... Wie ist es mit der Lebensdauer? Hier sind ja ständig Lastwechselvohanden. Darf man jede beliebige Scheibenbremsgröße die passt anbauen? Ich habe gehört, dass die Räder bei Gudereit auf 120 KG Systemgewicht getestet und zugelassen sind ...
Die offizielle Antwort, ob Alu-Teile regelmäßig gewechselt werden müssen, findet sich auch in Betriebsanleitungen (z.B. Ritchey für Lenker), aber bei einer Alu-Gabel für typische Trekking-Räder noch nie gehört (Mail an Gudereit-Service). Die Scheibengröße sieht auf 160mm beschränkt aus (Mail an Gudereit-Service). Die 120kg sind Zuladung, d.h. dann ca. 140kg Systemgewicht als Grenze (Mail an Gudereit-Service).
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#1320884 - 04.02.18 10:10 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
Velo 68
Mitglied
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Beiträge: 1.665
Die wichtigste Frage bei eine Scheibenbremsen Gabel ist, bis zu welchem Durchmessender der Scheibe diese zugelassen ist.
Für mich ist es ein Qualitätszeichen, wenn die Gabel bis 200 zugelassen ist.
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#1320890 - 04.02.18 10:27 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
Falter
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 90
Hallo Andre,

dann werde ich bei Gudereit mal direkt nach einer Bedienungsanleitung fragen.

Die besagten 120 kg waren das Gesamtgewicht. Leider. Das hatte mich auch überrascht und ich hatte extra noch mal nachgefragt. Das bedeutet für mich ja auch, dass ich mich selbst in der Stadt nahe der Maximalbelastung bewege. Die meißten Spontanbremsungen habe ich im Stadtverkehr. Daher vermute ich hier die größte Belastung (der Gabel).

Aktuell habe ich eine 180er Scheibe verbaut. Ich könnte aber auch eine vorhandene 160er Scheibe einbauen.

Viele Grüße
Thomas
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#1320891 - 04.02.18 10:30 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Velo 68]
Falter
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 90
Hallo Velo 68,

das hätte ich vorher mal fragen sollen. Wie oben geschrieben werde ich jetzt nach der Bedienungsanleitung be Gudereit fragen.

Viele Grüße
Thomas
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#1320895 - 04.02.18 10:48 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
Starrgabeln mit Freigabe bis 200mm sind selten. Würde mich wirklich für ein Trekking-Rad wundern. Habe mal bei Gudereit gesucht und die Hinweise sind wirklich spärlich bis nicht vorhanden. Auch die BA kann man nicht runterladen, habe aber eine als pdf unbekannten Datums. Steht überraschenderweise auch nix drin. Im Katalog 2018 findet sich bei schnellem Suchen auch nichts zum zulässigen Systemgewicht. Normalerweise ist der Hinweis auf die maximale Beladung oder Systemgewicht oder wie es auch immer formuliert wurde, schon zur Abwehr von Gewährleistungsforderungen nach Überladung angegeben. Die DIN-EN-Norm kennt als Standard-Gesamtgewicht 100kg. Die meisten Hersteller gehen darüber (und rechnen die DIN-EN-Tests hoffentlich auch hoch oder was sie denn auch immer tun). Da würde ich mal wirklich den Gudereit-Service anrufen oder anmailen und die Fragen dort stellen. Das Hochrüsten eines Trekking-Rades auf Reiserad kann da ein Problem sein.
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#1320900 - 04.02.18 11:14 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
Die Anfrage ist gerade raus. Ich habe Gudereit eine Mail geschickt.
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#1321014 - 05.02.18 08:31 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Auch weil hier wieder so auf dem Gesamtgewicht rumgeritten wird: Relevant für die Belastung der Gabel sollte zweierlei sein:
(1) In der Tat sowas wie die Anzahl der Lastwechsel, sprich Anzahl an Bremsvorgängen, die die Gabel ab kann. Bei uns am Tandem war irrtümlich eine leichte MTB-Gabel verbaut. Die ist irgendwann bei ner 08/15-Bremsung durchgebrochen, Dauerschwingbruch. Gut konstruiert (und sachgerecht eingesetzt) sollte der Fall bei einer Gabel nicht auftreten.
(2) Was die Gabel an typischen Spitzenkräften verdauen muss. Neben der Scheibenbremsgröße spielt da vor allem auch eine Rolle, wie die Lastverteilung auf dem Rad aussieht. Ein 120kg-Fahrer ohne Gepäck, der im Zweifelsfall nen Salto über den Lennker macht, bedeutet weniger Spitzenbelastung als 80kg-Fahrer mit 40kg Gepäck und sehr tiefem Schwerpunkt. Mit letzterem macht man eher keinen Salto, kann also bessere Verzögrungswerte reaisieren, was natürlich größere Lastspitzen bedeutet.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1321029 - 05.02.18 11:09 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: derSammy]
trecka.de
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 513
In Antwort auf: derSammy
Was die Gabel an typischen Spitzenkräften verdauen muss. Neben der Scheibenbremsgröße spielt da vor allem auch eine Rolle, wie die Lastverteilung auf dem Rad aussieht. Ein 120kg-Fahrer ohne Gepäck, der im Zweifelsfall nen Salto über den Lennker macht, bedeutet weniger Spitzenbelastung als 80kg-Fahrer mit 40kg Gepäck und sehr tiefem Schwerpunkt. Mit letzterem macht man eher keinen Salto, kann also bessere Verzögrungswerte reaisieren, was natürlich größere Lastspitzen bedeutet.


Das sehe ich auch so. Ich habe deshalb am Reiserad eine Starrgabel aus Stahl von Maxx .
Die hat Federgabelgeometrie, ist laut Einprägung von Tange und war beim Kauf für Bremsscheiben 200mm freigegeben. Ich fahre aber nur 180er-Scheiben.
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#1321065 - 05.02.18 16:09 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: trecka.de]
MajaM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 708
Unterwegs in Deutschland

Warum spielt der Durchmesser der Bremsscheibe überhaupt eine Rolle bei der Belastbarkeit der Gabel? Sowohl mit einer 160mm Scheibe und guten Belägen wie auch bei einer 210mm Scheibe sollte es möglich sein so zu bremsen, dass das Hinterrad abhebt. Entsprechend dem Gewicht und der Schwerpunktlage der Fuhre ergeben sich dann die Kräfte auf die Gabel. Die Scheibengröße ist dabei irrelevant.

Warum begrenzen Fahrrad- und Gabelhersteller dann die Scheibengröße - oft sogar auf bescheidene 160mm?

Liebe Grüße
Maja

Geändert von MajaM (05.02.18 16:09)
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#1321069 - 05.02.18 16:29 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: derSammy]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
Hallo Sammy,

und genau deswegen meine Fragen. Ich fahre jeden Tag Stadt und bin ständig am Bremsen. Auch mal stärker.

Das Beispiel mit dem Tandem zeigt doch gut, das die Sicherheitsreserven bezogen auf das Gewicht sehr endlich sind. Vielleicht war die Gabel max. zweifach belastet.

Während ihr mit dem Tandem vermutlich einmal über die Maximalbelastung der Gabel gekommen seid, habe ich eher Respekt vor der Materialermüdung. Und vermutlich geht es nahe an der Belastungsgrenze etwas schneller…. Dabei spielt das Verhältnis zu Gepäck und Fahrer aus meiner Sicht keine Hauptrolle.

Bleibt halt die Frage: Kann ich mit der Gabel alt werden….

Viele Grüße
Thomas
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#1321081 - 05.02.18 17:45 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: MajaM
Warum spielt der Durchmesser der Bremsscheibe überhaupt eine Rolle bei der Belastbarkeit der Gabel? Sowohl mit einer 160mm Scheibe und guten Belägen wie auch bei einer 210mm Scheibe sollte es möglich sein so zu bremsen, dass das Hinterrad abhebt. Entsprechend dem Gewicht und der Schwerpunktlage der Fuhre ergeben sich dann die Kräfte auf die Gabel. Die Scheibengröße ist dabei irrelevant.

Warum begrenzen Fahrrad- und Gabelhersteller dann die Scheibengröße - oft sogar auf bescheidene 160mm?

Liebe Grüße
Maja
Weil es nicht egal ist, WIE du zum Abheben des Hinterrads kommst und weil größere Scheiben längere Hebelarme darstellen und das das Gabel- und Rahmenmaterial an die Grenze bringen kann.
...in diesem Sinne. Andreas

Geändert von iassu (05.02.18 17:45)
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#1321086 - 05.02.18 18:09 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: iassu]
MajaM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 708
Unterwegs in Deutschland

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: MajaM
Warum spielt der Durchmesser der Bremsscheibe überhaupt eine Rolle bei der Belastbarkeit der Gabel? Sowohl mit einer 160mm Scheibe und guten Belägen wie auch bei einer 210mm Scheibe sollte es möglich sein so zu bremsen, dass das Hinterrad abhebt. Entsprechend dem Gewicht und der Schwerpunktlage der Fuhre ergeben sich dann die Kräfte auf die Gabel. Die Scheibengröße ist dabei irrelevant.
Warum begrenzen Fahrrad- und Gabelhersteller dann die Scheibengröße - oft sogar auf bescheidene 160mm?
Weil es nicht egal ist, WIE du zum Abheben des Hinterrads kommst und weil größere Scheiben längere Hebelarme darstellen und das das Gabel- und Rahmenmaterial an die Grenze bringen kann.
Sowohl bei kleiner wie auch bei großer Scheibe stützt sich die Bremszange doch an den gleichen Befestigungspunkten an der Gabel ab. Und ob ich jetzt durch mehr oder weniger Handkraft das Hinterrad lupfe, ist doch egal.

Ich versteh es noch nicht
Maja
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#1321087 - 05.02.18 18:09 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
Antwort vom Hersteller,

ein paar Punkte sind konkret....andere bleiben erst mal offen:

1. Scheibengröße ist mit 160 mm angegeben. Für größere Durchmesser kann keine Aussage getroffen werden, da keine Erfahrungswerte.

2. Das zulässige Gesamtgewicht wurde mit 125 kg angegeben.

3. Es wurde die Abnahme der Eigenmontage durch den Fachhändler empfohlen.

Bis zum Wochenende werde ich diese Punkte alle erfüllt haben.

Von einer Bedienungsanleitung war nicht die Rede. Mir wurde empfohlen regelmäßig Inspektionen machen zu lassen und auf Veränderungen beim Fahrverhalten und Geräuschentwicklung zu achten. Wartung und Reparatur mache ich selbst.

Generell ist kein präventiver Austausch der Gabel durch den Hersteller vorgeschlagen.

Wenn ich in zehn Jahren insgesamt 5.000 km fahren würde, wäre ich vermutlich zufrieden. Aber da kommt als Ganzjahresfahrer ja einiges mehr zusammen.

Daher habe ich mal konkret nachgefragt, ob ich mir die nächsten 50.000 km keine Sorgen machen muß.

Ich berichte....
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#1321095 - 05.02.18 19:22 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
trecka.de
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 513
In Antwort auf: Falter

Bleibt halt die Frage: Kann ich mit der Gabel alt werden….


Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist und werden willst, aber hochbelastete Fahrradteile sind grundsätzlich auf Zeitfestigkeit ausgelegt, halten also nicht ewig.
Wobei Stahlteile eher dauerfest sein können als Teile aus Aluminium, einfach weil das eine Materialeigenschaft ist.
Diese Teile sind ja nicht statisch, also immer mit derselben Last beansprucht, sondern die Last ändert sich z.B. durch Antriebs- oder Bremskräfte, Fahrbahnunebenheiten usw. Wie lange, also wie viele Lastwechsel ein Teil ertragen kann, bevor es bricht, hängt u.a. von der Höhe der Amplitude, der Lage des Lastwechsels zur Null-Linie (schwellende Last oder wechselnde Last) und natürlich vom Material ab. Auch Korrosion spielt eine Rolle, auch bei Alu.
Es gibt also viele Unbekannte und keiner wird dir genau sagen können, wie lange oder wie viele km deine Gabel hält.
Mach dich nicht verrückt und fahre erstmal mit der Gabel, die bricht nicht gleich zusammen wenn du mal bremst, auch nicht mit Gepäck.
Wenn du kein Leichtgewicht bist und mit viel Gepäck und Scheibenbremse fahren willst, ist die nächste Gabel in paar Jahren dann für höhere Belastung ausgelegt, also z.B. eher Stahl als Alu oder Gabelschaft mit größerem Durchmesser bzw. konisch.
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#1321119 - 05.02.18 22:09 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
Lord Helmchen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.471
@Falter
Mit einer 160er Scheibe würde ich mir die nächsten 20-30.000 km wenig Sorgen machen nach den Aussagen vom Hersteller. Wobei Deine Zuladung durchaus grenzwertig ist. Mehr Sicherheit bietet die genannte Gabel von Maxx.

@MajaM
Bei einem Leichten Fahrer oder Schwerpunkt hoch/vorne ist Deine Annahme richtig. Da ist es relativ egal, mit welcher Scheibe das Hinterrad abhebt.
Das Hinterrad hebt aber je nach Rad, Beladung und Schwerpunkt eben nicht ab. Bei meinem Systemgewicht und Bremsverhalten passiert das nicht. Dann ist die Scheibengröße der begrenzende Faktor. Mit einer 180er Scheibe am Aufrechtrad gehen die Lager des Nabendynamos wiederholt flöten. Am Liegerad mit 203er Scheibe war die Verzögerung gigantisch, von 60 auf 10 km/h in gefühlt wenigen Metern bei hohem Systemgewicht. Der Preis dafür war der Steuerlagersitz und somit der ganze Rahmen. Das wäre mit einer 160er Scheibe anders gelaufen zwinker

Geändert von Lord Helmchen (05.02.18 22:10)
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#1321130 - 05.02.18 23:40 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
AndreMQ
Nicht registriert
In Antwort auf: MajaM
... Sowohl bei kleiner wie auch bei großer Scheibe stützt sich die Bremszange doch an den gleichen Befestigungspunkten an der Gabel ab. Und ob ich jetzt durch mehr oder weniger Handkraft das Hinterrad lupfe, ist doch egal.

Ich versteh es noch nicht
Maja
Ja, ist eine gute Frage. Ich kenne keine offizielle, technische Begründung der Gabelhersteller. Aber mit größerer Scheibe werden die Adapter ausladender und die Kräfte der Zange werden - wie üblich nur von der Seite betrachtet - etwas verändert in Ausfallende (Aushebeln?) und die Bremszangenaufnahme geleitet. Aber wahrscheinlich wichtiger ist in Fahrtrichtung geblickt: die Zange drückt seitlich versetzt in die Aufnahme, weil die Scheibe weder mittig zum Gabelholm läuft und noch nicht mal mittig zu den Aufnahmeschrauben des PM-Sockels. Das geht ja auch nicht. D.h. die Kräfte verwinden den ganzen Turm von Aufnahmesockel an der Gabel plus Adapter plus Zange nach innen. Deshalb dicke Sockel an der Gabel, die bereits ohne Adapter eine 180er-Scheibe erlauben (genannt PM7). Mit einem kleinen Adapter ist dann meist auch eine 200er-Scheibe erlaubt. Aber bei einem PM6- oder gar PM5-Sockel auf eine 200er-Scheibe hochzutürmen, ist ein Problem.
Ansonsten stimmt schon: gleiche Bremskraft am Reifen benötigt gleiches Bremsmoment an der Nabe und das wird bei größerer Scheibe mit weniger Klemmkraft der Zange schon erreicht, die aber mit etwas anderen Hebeln auf die Gabel wirken. Aber umgekehrt gilt auch: bei maximaler Klemmkraft der Zange erzeugt die größere Scheibe mehr Bremsmoment, was höhere Kräfte an Reifen, Nabe, Gabel und Steuerkopf erzeugt - zumindest bis das Vorderrad rutscht. Das wiederrum verhindern aber griffigen Reifen, Straße und hohes Gewicht. Irgendwas in der Kette bricht dann.
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Off-topic #1321133 - 05.02.18 23:51 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: MajaM
Sowohl bei kleiner wie auch bei großer Scheibe stützt sich die Bremszange doch an den gleichen Befestigungspunkten an der Gabel ab. Und ob ich jetzt durch mehr oder weniger Handkraft das Hinterrad lupfe, ist doch egal.
Ich sehe das so nicht. Ich bremse um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Habe ich die Möglichkeit, das mit weniger Einsatz von Handkraft zu erreichen, werde ich das nutzen. Oder aber ich wende dieselbe Handkraft auf und komme bei einer stärkeren Bremse früher in den gewünschten Bereich. Im letzteren Fall wird das Material stärker belastet. Es macht einen Unterschied, ob man in x Sekunden von y nach z abbremst oder in x/2 Sekunden. Die Tatsache, daß im Moment des Abhebens des Hinterrads immer dieselben Verhältnisse vorliegen, hilft nicht weiter. Die Beanspruchungen beginnen schon vorher.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1321138 - 06.02.18 00:17 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
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In Antwort auf: MajaM

Warum begrenzen Fahrrad- und Gabelhersteller dann die Scheibengröße - oft sogar auf bescheidene 160mm?

Unsere Gabel ist direkt oberhalb der angeschweißten Scheibenbremsaufnahme am Gabelholm durchgebrochen. Nicht wegen einer einmaligen Überlastung, sondern als Dauerschwingbruch. Die Logik dahinter ist klar: Die Hebelwirkung auf die Bruchstelle steigt mit der Scheibenbremsgröße an. Wenn mich nicht alles täuscht sogar noch nicht mal nur linear mit dem Durchmesser, sondern stärker.
Wenn du ein Teil auf "Rüttelfestigkeit" testest, spielt es eben schon eine Rolle, ob du immer mit der halben Kraft oder der vollen Kraft "rüttelst".
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1321139 - 06.02.18 00:27 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Beiträge: 20.468
In Antwort auf: Falter

Das Beispiel mit dem Tandem zeigt doch gut, das die Sicherheitsreserven bezogen auf das Gewicht sehr endlich sind. Vielleicht war die Gabel max. zweifach belastet.

Nein, die Gabel war wohl viel stärker überlastet. Was die "Rüttelkräfte" betrifft (die wohl zum Bruch führten), so war die Amplitude wegen der verbauten 200er Scheiben wohl deutlich höher als ausgelegt (wohl 160, maximal 180). Die möglichen Maximalkräfte waren noch VIEL höher. Weil ein Tandem nicht über den Lenker abgehen kann, kann man da deutlich höhere Verzögerungswerte als auf einem unbeladenen Solorad realisieren. Hab mal was davon gelesen, dass 5mal so große Kräfte möglich seien. Knackpunkt ist hier, wann das Vorderrad blockiert.

In Antwort auf: Falter

Während ihr mit dem Tandem vermutlich einmal über die Maximalbelastung der Gabel gekommen seid, habe ich eher Respekt vor der Materialermüdung.

Nein, zumindest für den finalen Bruch war nicht eine Maximalbelastung verantwortlich, sondern die Amplitude der Dauerbelastungen. Die Gabel brach, als ich das Rad aus Schritttempo bergauf an einem Stoppschild zum Halten brachte.

In Antwort auf: Falter

Und vermutlich geht es nahe an der Belastungsgrenze etwas schneller…. Dabei spielt das Verhältnis zu Gepäck und Fahrer aus meiner Sicht keine Hauptrolle.

Gepäckmasse, seine Verteilung, aber auch das Verhalten des Fahrers spielen eine erhebliche Rolle darin, wie hoch die Amplitude der "Rüttelbelastungen" auf die Gabel beim täglichen Bremsen sind.

In Antwort auf: Thomas

Bleibt halt die Frage: Kann ich mit der Gabel alt werden….

Diese Frage dürfte schwer zu beantworten sein. Besser als vom Hersteller genannt, wirst du es wohl kaum erfahren können, außer im Selbstversuch.
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Off-topic #1321143 - 06.02.18 03:36 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: iassu]
iassu
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 24.797
In Antwort auf: iassu
Die Tatsache, daß im Moment des Abhebens des Hinterrads immer dieselben Verhältnisse vorliegen, hilft nicht weiter. Die Beanspruchungen beginnen schon vorher.
Nachtrag:
Es stimmt garnicht, daß die Verhältnisse beim abhebenden HR immer gleich sind. Das HR hebt ab, wenn die kinetische Energie größer ist als die Gravitationskraft (Physiker mögen diese unbeholfene Terminologie entschuldigen). Das aber kann auf verschieden intensive Weise erreicht werden, bis hin zu einem Auffahrunfall gegen eine Wand.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1321147 - 06.02.18 06:16 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: trecka.de]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
In Antwort auf: trecka.de
In Antwort auf: Falter

Bleibt halt die Frage: Kann ich mit der Gabel alt werden….


Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist und werden willst, aber hochbelastete Fahrradteile sind grundsätzlich auf Zeitfestigkeit ausgelegt, halten also nicht ewig.


Ein paar gute (Fahrrad)-Jahre erhoffe ich mir noch grins
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#1321149 - 06.02.18 06:39 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Lord Helmchen]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
In Antwort auf: Lord Helmchen
@Falter
Wobei Deine Zuladung durchaus grenzwertig ist.


Bei einem Lebendgewicht von etwas über 80 kg fühle ich mich aber noch nicht schuldig!

In Antwort auf: Lord Helmchen
@Falter
Mehr Sicherheit bietet die genannte Gabel von Maxx.


Die Idee war, alles aus einer Hand zu haben....für die Sicherheit. An die nächste Gabel will ich noch gar nicht denken.
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#1321150 - 06.02.18 06:44 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
In Antwort auf: Falter
... Ein paar gute (Fahrrad)-Jahre erhoffe ich mir noch grins

Das wird auch möglich sein, da würde ich mir mit einer Gabel aus aktueller Produktion (deshalb dieser Punkt) unter Einhaltung der Vorgaben (Scheibengröße und Systemgewicht) keinen Kopf mehr machen. Der von @derSammy genannte Gabelbruch dürfte eine leichte Kinesis-Alu-Gabel betreffen, meine stammt aus dem Jahr 2005, die Konstruktion eventuell nochmals deutlich älter, die heutige ist sicher überarbeitet - auch wenn von außen nicht sichtbar. Ich vermute, dass in den Anfängen der Scheibenbrems-Starrgabeln die Kräfte am Ausfallende nach hinten und an der Bremsaufnahme nach vorne (die versucht, den linken Gabelholm nach hinten abzubrechen) unterschätzt wurden und zwar für alle Scheibengrößen. Die Federgabeln mit den dicken Castings sind aus anderen Gründen da von vorneherein steifer. Solche Starrgabeln sind weich und bruchgefährdet. Meine wird wahrscheinlich verbotenerweise auch mit 180er-Scheiben betrieben, aber bei geringem Systemgewicht. Trotzdem merkt man, dass die Bremse die Gabel bei höherem Gewicht schnell überfordern würde. Es sind zwei unabhängige Punkte: die generelle Auslegung der Gabel auf die viel höheren Kräfte an der Bremszangenaufnahme (5 - 6-fache Bremskraft am Reifen und alles auf den linken Holm, gegenüber deutlich unter 1-fach je Holm einer V-Brake) und die Adaptergrößen mit wachsender Scheibengröße. Eine V-Brake ist ja eine sehr große Scheibe, aber mit dem Vorteil, schön symmetrisch beide Gabelholme zu belasten. Dort versuchen die (geringeren) Kräfte am Cantisockel nach vorne und am Ausfallende nach hinten die beiden Gabelholme nach hinten abzubrechen. Die Kräfte an den Cantisockeln sind viel kleiner als bei der Scheibenbremsaufnahme, aber der Hebel zum Ausfallende viel größer. Die Steuerköpfe belastet die Scheibenbremse erwartungsgemaäß nur wenig höher.
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Off-topic #1321156 - 06.02.18 07:22 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.108
In Antwort auf: AndreMQ
Das wird auch möglich sein, da würde ich mir mit einer Gabel aus aktueller Produktion (deshalb dieser Punkt) unter Einhaltung der Vorgaben (Scheibengröße und Systemgewicht) keinen Kopf mehr machen.
Dann brauchen die hier ja auch nicht mehr testen: Klick zwinker (Fast: Klock ) zwinker
Weiterer Lesestoff: Klack

Geändert von BaB (06.02.18 07:33)
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Off-topic #1321187 - 06.02.18 11:37 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: iassu]
MajaM
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 708
Unterwegs in Deutschland

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: MajaM
Sowohl bei kleiner wie auch bei großer Scheibe stützt sich die Bremszange doch an den gleichen Befestigungspunkten an der Gabel ab. Und ob ich jetzt durch mehr oder weniger Handkraft das Hinterrad lupfe, ist doch egal.
Ich sehe das so nicht. Ich bremse um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Habe ich die Möglichkeit, das mit weniger Einsatz von Handkraft zu erreichen, werde ich das nutzen. Oder aber ich wende dieselbe Handkraft auf und komme bei einer stärkeren Bremse früher in den gewünschten Bereich. Im letzteren Fall wird das Material stärker belastet. Es macht einen Unterschied, ob man in x Sekunden von y nach z abbremst oder in x/2 Sekunden. Die Tatsache, daß im Moment des Abhebens des Hinterrads immer dieselben Verhältnisse vorliegen, hilft nicht weiter. Die Beanspruchungen beginnen schon vorher.
Natürlich macht eine größere Bremsscheibe mehr Spaß, weil man mit weniger Handkraft die gleiche Bremswirkung erreicht. Aber hier ging es ja um die Belastung der Gabel. Ob ich jetzt bei einer Bremsscheibe mit 100% Kraft auf die Belege drücke oder bei einer 20% größeren mit 20% weniger Kraft, sollte die gleiche Bremsverzögerung und meinem Eindruck nach auch die mehr oder minder gleiche Belastung der Gabel bedeuten. Wenn ich bei beiden ohne Umstände bis an das Abheben des Hinterrades in normaler Sitzposition komme - wo ist dann der Unterschied (ausser beis schneller ermüdeter Hand bei kleiner Scheibe meinerseits)?

Kein Physiker hier? Gilt da nicht schlicht das Hebelgesetz?

Liebe Grüße
Maja

Geändert von MajaM (06.02.18 11:37)
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Off-topic #1321188 - 06.02.18 11:44 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
iassu
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Versteif dich doch ncht so auf dieses eine Detail. Das Abheben des Hinterrads ist ein singulärer Zeitpunkt und nur für die Anschaulichkeit relevant. Wann, wie lange welche Kräfte wirken ist ein umfassenderes Thema.
...in diesem Sinne. Andreas
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Off-topic #1321192 - 06.02.18 12:21 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: iassu]
MajaM
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In Antwort auf: iassu
Versteif dich doch ncht so auf dieses eine Detail. Das Abheben des Hinterrads ist ein singulärer Zeitpunkt und nur für die Anschaulichkeit relevant. Wann, wie lange welche Kräfte wirken ist ein umfassenderes Thema.
Meinetwegen nehmen wir als Vergleich eine Bremsung mit 4m/s² und das ganze einmal mit kleiner Scheibe mit mehr Druck auf den Bremsbelägen oder einer großen mit weniger Druck - sonst alles gleich. Ich würde halt behaupten, in beiden Fällen ist die Belastung der Gabel sehr ähnlich. Wenn nicht - würde ich mich über eine mir verständliche Erklärung freuen.

Liebe Grüße
Maja
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Off-topic #1321193 - 06.02.18 12:32 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
Juergen
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Off-topic #1321200 - 06.02.18 13:05 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
aighes
Moderator
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Größerer Radius/Durchmesser = höheres Bremsmoment bei gleicher Betätigungskraft, wenn man vom gleichen Übersetzungsverhältnis zwischen Hebel und Bremse ausgeht.

BRemsmoment mit Radius des Rades zur Umfangskraft am Reifen -> F=m*a

Höhere Umfnagskraft = höhere Beschleunigung bei gleicher Masse und natürlich vorausgesetzt das Rad blockiert nicht, sprich gleiche Reibbedingungen.

Auf die Gabel wirkt natürlich das Bremsmoment. Sprich gleiche Handkraft -> höheres Bremsmoment. Davon musst du ausgehen als Ingenieur, weil der Radler nunmal im schlimmsten Fall mit der max. Kraft zieht und nicht so zieht, dass er eine bestimmte Beschleunigung erreicht.

Wenn du von einer konstanten Beschleunigung ausgehst -> gleiche Umfangskraft -> gleiches Bremsmoment dann ist die Belastung gleich. Aber das ist zum einen nicht realistisch (siehe oben) und zum anderen auch nicht Sinn und Zweck einer größeren Scheibe.
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (06.02.18 13:15)
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Off-topic #1321204 - 06.02.18 13:24 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: aighes]
Juergen
Moderator
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Danke! schmunzel

Das heißt für mich, dass ich bei einem zulässigen Systemgewicht von zB. 160kg mit einer vorgeschriebenen max. 160mm großen Bremsscheibe den vollen Bremsdruck aufbauen kann, ohne dass es die Gabel zerreißt.

Könnte ich bei weniger Gewicht eine größere Bremsscheibe nehmen?
Wie rechnet man sowas?

LG
Jürgen
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Off-topic #1321207 - 06.02.18 13:40 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Juergen]
aighes
Moderator
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Umfangskraft am Reifen = Bremskraft * Radius Bremsscheibe / Radius Reifen, wobei die Umfangskraft am Reifen proportional zur Systemmasse ist.

Ändert aber nichts am Problem, dass du mit dem Zug am Bremshebel eine gewisse Reibkraft an der Bremse erzeugst und diese Kraft unabhängig von der Masse des Rades ist. Diese Reibkraft multipliziert mit dem Radius der Scheibe gibt dir das resultierende Bremsmoment. Über dieses Bremsmoment würde ich die Gabel dimensionieren.

Einzig wenn du deinen Zug am Hebel so dosierst, dass du nur mit einer max. Beschleunigung bremsen würdest, kannst du das mit obiger Formel rechnen. Aber wozu dann die größere Scheibe???

EDIT:
Dimensionieren wahrscheinlich über die aus dem Bremsmoment resultierende Umfangskraft am Rad. Sprich du könntest natürlich auf ein 30-Zoll-Reifen wechseln um dann eine größere Scheibe zu montieren. Aber auch da stellt sich die Frage nach dem Warum lach
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (06.02.18 13:49)
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Off-topic #1321210 - 06.02.18 13:55 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: aighes]
BaB
Mitglied
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Beiträge: 10.108
In Antwort auf: aighes
Höhere Umfnagskraft = höhere Beschleunigung bei gleicher Masse und natürlich vorausgesetzt das Rad blockiert nicht, sprich gleiche Reibbedingungen.

Auf die Gabel wirkt natürlich das Bremsmoment. Sprich gleiche Handkraft -> höheres Bremsmoment. Davon musst du ausgehen als Ingenieur, weil der Radler nunmal im schlimmsten Fall mit der max. Kraft zieht und nicht so zieht, dass er eine bestimmte Beschleunigung erreicht.

Wenn du von einer konstanten Beschleunigung ausgehst -> gleiche Umfangskraft -> gleiches Bremsmoment dann ist die Belastung gleich. Aber das ist zum einen nicht realistisch (siehe oben) und zum anderen auch nicht Sinn und Zweck einer größeren Scheibe.
Genau diese Annahme macht ja die Beschränkung über die Scheibenbremsengröße so zweifelhaft.
1. Ich habe eine lasche Scheibenbremse z.B. Bj. 1991 mit ner 203mm Scheibe, ein Überschlag/ Blockierung klappt auch bei Aufwendung aller Handkraft nicht. Jetzt rüste ich um auf 160mm Scheibe aber mit ner superduper 4 Kolbenbremse. Ich brauche nur die Bremse ansehen und das Vorderrad blockiert quasi schon. Welche Bremse belastet jetzt die Gabel mehr?

2. Wir können davon ausgehen, dass sich mit dem Einbau einer größeren Scheibe nichts an der Sitzposition, Lastverteilung etc. verändert? Wenn dem so ist und das Vorderrad blockiert schon mit ner 160mm Scheibe mühelos, kann ich dann nicht auch ne 203mmm Scheibe montieren, denn mehr als blockieren / überschlagen geht ja nicht. Und dazu wende ich ja immer die gleiche Kraft auf. Mal etwas weniger über einen großen Hebelarm, mal etwas mehr über einen kleinen Hebelarm. Wo liegt mein Denkfehler?

PS: In einem Rahmenbaukurs wurde uns erklärt, dass sich die Belastung der Gabel bei einer PM-Aufnahme nicht ändern würde. Vielleicht kann sich ein Teilnehmer noch daran erinnern und hat auch noch die Begründung parat?
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Off-topic #1321213 - 06.02.18 14:11 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: BaB]
aighes
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 7.330
Was ich weiß ist, dass in der DIN definiert ist, mit welcher Kraft ein Mensch an einem Hebel ziehen kann und ich weiß, wie ich die Gabel dimensionieren würde. Ob es dazwischen noch weitere Standards gibt, weiß ich nicht.

Du hast aber vollkommen Recht, dass die Angabe nur bis 180mm nur in Zusammenhang mit einer Bremse gelten kann und noch feiner geschaut mit einem bestimmten Belag bzw. Reibpaar.

Macht die Sache aber halt auch kompliziert für den Kunden und besonders den Hersteller. Daher wahrscheinlich die Vereinfachung.

Dein PS klingt erstmal komisch, ich sehe jetzt keinen Grund für diese Aussage, aber evtl. übersehe ich auch was. Die Kraft der Bremse auf die Scheibe ist gleich, die Reibung dort auch, also auch die in die Scheibe eingeleitete Umfangskraft. Der Rest ist dann nur das Verhältnis aus den Radien. Darauf hat die Aufnahme ja keinen Einfluss.
Viele Grüße,
Henning

Geändert von aighes (06.02.18 14:17)
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Off-topic #1321227 - 06.02.18 15:50 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: MajaM]
Strolch
Mitglied
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Beiträge: 469
In Antwort auf: MajaM
Meinetwegen nehmen wir als Vergleich eine Bremsung mit 4m/s² und das ganze einmal mit kleiner Scheibe mit mehr Druck auf den Bremsbelägen oder einer großen mit weniger Druck - sonst alles gleich. Ich würde halt behaupten, in beiden Fällen ist die Belastung der Gabel sehr ähnlich. Wenn nicht - würde ich mich über eine mir verständliche Erklärung freuen.

Sehe ich auch so. Mit einer stärkeren Bremse lässt sich die Bremswirkung einer schwächeren Bremse eben imitieren.
Dennoch hat die stärkere Bremse potentiell mehr Reserven, um stärkere Belastungspitzen und -wechsel an der Gabel, dem Steuerlager, etc hervorzurufen. Selbst wenn man die Bedingung zugrundelegt, dass nach gleichem Bremsweg Stillstand erreicht werden soll, könnte man mit der stärkeren Bremse z.B. erstmal ruckartiger anbremsen.


Geändert von Strolch (06.02.18 15:52)
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#1321241 - 06.02.18 17:47 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
Falter
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 90
Vorweg....ein Lob an den Supportmitarbeiter. Heute habe ich eine weitere Mail bekommen.

Folgende neue Infos (Auszüge aufgeführt) habe ich erhalten:

1. Unsere Gabeln sind nach DIN EN 14766 getestet.

2. Die Gabel wurde nach MTB 650N (LC-90 = Trekking) schrittweise um jeweils +100N mit 10000 Lastwechseln geprüft.

3. Die statische Biegeprüfung hielt 3500N stand, was eine Überlast von 140% entspricht.

Zu 1. die benannte Norm wurde wohl bereits durch die DIN EN ISO 4210-XX ersetzt und behandelt das Thema "Geländefahrräder (Mountainbikes) - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren" Ich selbst kann leider nicht kostenlos reinschauen. Hat jemand die Möglichkeit?

zu 2. 10.000 Lastwechsel mit 100 Newton. Was meint ihr....In der Stadt kommt das doch schnell zusammen.


Ich bin gespannt, ob jemand von euch die Infos bewerten kann.

Viele Grüße
Thomas
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#1321272 - 06.02.18 22:02 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
In Antwort auf: Falter
... Zu 1. die benannte Norm wurde wohl bereits durch die DIN EN ISO 4210-XX ersetzt und behandelt das Thema "Geländefahrräder (Mountainbikes) - Sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren" Ich selbst kann leider nicht kostenlos reinschauen. Hat jemand die Möglichkeit?

zu 2. 10.000 Lastwechsel mit 100 Newton. Was meint ihr....In der Stadt kommt das doch schnell zusammen.


Ich bin gespannt, ob jemand von euch die Infos bewerten kann.

Viele Grüße
Thomas
Die DIN EN ISO 4210-x löst die Vorgängernormen DIN EN 14764/14766/... ab, aber es gibt einen Hinweis, dass sich Normenstrukturen geändert haben (also dann wohl nicht technische Inhalte). Die MTB-Norm 14766:2005 sagt zur statischen Biegeprüfung in Kurzform: Gabel am Schaft einspannen, mit 100N die Radachse nach hinten belasten, dann entlasten und bleibende Verformung (als künftigen Nullpunkt) festhalten. Dann 1500N für 1 min aufbringen, dann entlasten und die bleibende Verformung (gegen den Wert bei 100N) festhalten. Starre Gabeln dürfen sich 5mm verformt haben und Federgabeln 10mm. Also die Radachse darf danach maximal 5mm bzw. 10mm weiter "hinten liegen". Wenn die Gabel bei 3500N abgebrochen ist, liegt das um ca. 140% höher als die 1500N (aber da darf sie natürlich nicht abbrechen).
Zur dynamische Biegeprüfung in Kurzform: Gabel gleich eingespannt und jetzt 100.000 (nicht 10.000) Lastspiele +/-650N aufbringen (mit max. 25Hz, d.h. der Versuch dauert dann minimal 4000sec oder etwas mehr als 1h). Es dürfen keine Brüche oder Anrisse sichtbar sein. Für Carbongabeln gilt noch der Zusatzpunkt, dass während dieses Versuches die Auslenkung sich nur um 20% erhöhen darf (also die Gabel ist quasi nach den 100.000 Schwingungen etwas weicher geworden). Es gibt noch andere Prüfungen, aber das kann man nicht alles in einen Beitrag schreiben.
Nachtrag: die Prüfungen gehen von maximalem Systemgewicht 100kg aus. Wenn ein Fahrradhersteller mehr zulässt, müssen die Prüfschärfen entsprechend hochgerechnet werden.

Geändert von AndreMQ (06.02.18 22:09)
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#1321280 - 07.02.18 04:55 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: ]
Falter
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 90
Hallo Andre,

vielen Dank für die anschauliche Ausführung. bravo

Das sollte unter normalen Bedingungen für viele Jahre halten ....

Wenn es nachher etwas wärmer (und sonniger) ist, werde ich mit der Gabel und meinem Rad erst mal eine ausgiebige Spazierfahrt machen. schmunzel

Viele Grüße
Thomas
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#1321283 - 07.02.18 06:36 Re: Umrüstung Reiserad Starrgabel/Scheibenbremse [Re: Falter]
AndreMQ
Nicht registriert
Speziell die Gabel mit Scheibenbremsaufnahme wird statisch wie folgt geprüft (ohne Bilder schwer zu beschreiben): Es wird ein L-förmiger Hebel in die Ausfallenden wie eine Laufradachse eingesetzt, der auf der langen Seite 330mm hat (also wie eine 660mm-Scheibe) und dessen kurzer Hebel auf die Scheibenbremsaufnahme drückt. Dann wird der Hebel auf der langen Seite mit 1000N gezogen. Das simuliert z.B. eine 160er-Scheibe, die die Zange mit 330/80 x 1000N = 4150N in die Aufnahme drückt (oder eine 200er-Scheibe mit 330/100 x 1000N = 3300N) und versucht, den linken Gabelholm an der Bremsaufnahme abzubrechen. MMn paßt das ganz gut zu den Kräften, die eine Scheibenbremse entwickeln kann. Der Versuch wird ähnlich nochmals dynamisch durchgeführt, dann aber mit 600N und 12.000 Schwingspiele. Es gibt keine Aussagen zu verschiedenen Scheibengrößen (außer natürlich indirekt die einfache Aussage, dass eine größere Scheibe bereits mit kleinerer Klemmkraft der Zange das gleiche Bremsmoment am Rad erzeugt). Ich bleibe erst einmal bei meiner obigen Vermutung, dass die Begrenzung der Scheibengröße nach oben mit den zu ausladend werdenden Adaptern zu tun hat. D.h. der Grundsockel an der Gabel (PM5, PM6, PM7) bestimmt die minimale Scheibengröße und mit Adapter darf man eine Scheibengröße darüber gehen. Aber wie gesagt - Vermutung.
Die Leute, die Normen schreiben, machen sich schon einige Mühe, praxisgerechte Tests zu finden. Aber es sind immer "Normalräder" im Fokus mit "Normalbelastungen". Wenn "normal" sich mit der Zeit nach oben verschiebt, dann wird nachgelegt. Aber der Vorgang dauert lange.
Fahr einfach, halte die Vorgaben ein und mach Dir keinen Kopf grins .
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