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#1322917 - 17.02.18 10:13 Südafrika 2018
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 11.971
Hallo zusammen,

Ich bin ab 10. März bis Ende April in Südafrika unterwegs. Die eraten 1,5 Wochen habe ich einen Mietwagen gebucht und mache zunächst einige klassische Safaris (Krüger, Hluhluwe / Imfolozi, Isimangaliso /Cape Vidal)

Ab Durban starte ich dann die Radreise.
Erste grob geplante Route hier

Nun tauchen noch ein paar Fragen auf.

1) Nach Lesotho geht es den Sani Pass hoch. Welche Strecke innerhalb Lesothos ist schöner und empfehlenswerter ab Mokhotlong, die A1 Richtung Nordwesten nach Butha-Buthe über den Mahlasela Pass oder entlang des Katse Dam nach Leribe.

2) Spezielle Tips für Wanderungen in Lesotho, speziell am und um den Sani-Top? Kann man sich am Sani-Top einen Guide "mieten"

3) Welche Weingüter in und um Franchhoek, Stellenbosch und Paarl zur Wein- und Brandyverkostung könnt ihr empfehlen?

4) Lohnt sich das "de Hoop Nature Reserve"? Welche Wanderungen können dort gemacht werden?

5) Lohnt sich das Kap Agulhas oder hat es eher symbolischen Charakter als südlichster Punkt Afrikas?

6) Ist jemand schon mal den "Indian Venster Trail" auf den Tafelberg in Kapstadt hochgewandert? Wenn ja, wie schwer ist dieser einzuschätzen?
(ich bin ein erfahrener Wanderer und trittsicher)

7) Weitere Tips für Wanderungen, speziell entlang der Garden Route nehme ich dankbar an schmunzel

8) Lohnt sich die "Seven Passes Road" von George nach Knysna oder ist die Küstenstrecke schöner?

9) Hat einer spezielle Tips für eine geführte Township Tour in Kapstadt oder Durban?


10) Über weitere Tips bezüglich schöner Strecken und Sehenswürdigkeuten die nicht zu sehr von der geplanten Strecke abweichne bin ich dankbar rüber.


Besten Dank vorab schon einmal.

Gruss Thomas
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#1322948 - 17.02.18 14:45 Re: Südafrika 2018 [Re: Thomas1976]
radelli
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 142
Hallo Thomas,
lass uns telefonieren oder treffen schmunzel
Vorab zu den Punkten, zu denen ich was sagen kann:

1) Wir wollten auf unserer Tour ursprünglich vom Sani quer durchs Land Richtung Thaba Tseka und dann nach Maseru. Vor Ort haben wir anders entschieden, weil mein Reisepartner ziemlich heftig gestürzt war, weil Schneefall drohte und weil wir angesichts der Einsamkeit dort oben Bedenken gekriegt haben, diese unbefestigte Strecke weiter zu fahren. Ich kann dir also nicht sagen, was wir da verpasst haben. Aber der Weg von Mokhotlong weiter auf der A1 immer an der Landesgrenze lang war auch schon ganz schön anstrengend, landschaftlich sehr schön und Moshoeshoe's Mountain Fortress bei Thaba Bosiu hat sich allemal gelohnt.

2) Vom Sani kannst du auf den Thabana Ntlenyana wandern, kein spektakulärer Berg, aber immerhin die höchste Erhebung im südlichen Afrika. Wir haben uns in der Sani Lodge einen einheimischen Führer organisiert und obwohl dort oben kein Baum und kein Strauch steht, war das auch nötig (wir waren ohne GPS unterwegs), da man sich sonst sehr leicht verläuft. Übernachtet haben wir in der Backpacker-Unterkunft der Sani Lodge: sehr einfach, aber auch sehr viel preiswerter als die Lodge.

5) Kap Agulhas ist natürlich ein Touristenmagnet, ich fand den Symbolcharakter trotzdem wichtig auf einer solchen Tour

6) Indian Venster Trail kenne ich nicht, wir sind Platteklip Gorge gelaufen, aber steil ist der auch. Als geübter Wanderer ohne Höhenangst dürfte das kein Problem sein.

8) Knysna - George: auch da mussten wir unsere Route ändern. Katrin (Radional) hatte mir so vom Prince Alfred Pass vorgeschwärmt und dann hat es in Uniondale so erbärmlich geschüttet, dass wir auf der N9 direkt nach George gefahren sind. Das bedaure ich noch heute.

9) Kapstadt habe ich allein erlaufen. Sehr schön: Das Bo Kaap Viertel.

Alles andere dann in direktem Austausch.
Gruß, Anne
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#1322972 - 17.02.18 18:58 Re: Südafrika 2018 [Re: Thomas1976]
RADional
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 439
Hallo Thomas,
hier unser fast vollständiger Track. Ist allerdings nicht alles direkt zum Nachfahren zu empfehlen!!

In Antwort auf: Thomas1976
4) Lohnt sich das "de Hoop Nature Reserve"? Welche Wanderungen können dort gemacht werden?

Wir sind von Mossel Bay ziemlich küstennah bis Bredasdorp, am de Hoop mangels besserer Straße nördlich vorbei. Vermutlich ist das Nature Reserve eher unspektakulär. Auf jeden Fall ist die Gegend aber versorgungstechnisch sehr mau. Und (na gut, wie das meiste, was wir dort gefahren sind) anstrengende Piste.

In Antwort auf: Thomas1976
5) Lohnt sich das Kap Agulhas oder hat es eher symbolischen Charakter als südlichster Punkt Afrikas?

Auf jeden Fall trennt es den indischen Ozean (warmes Wasser) vom Atlantik (saukalt). Mach nicht denselben Fehler wie ich und plane ab da noch Badestopps ein.

In Antwort auf: Thomas1976
8) Lohnt sich die "Seven Passes Road" von George nach Knysna oder ist die Küstenstrecke schöner?

Wir sind von Knysna bis George die N2 gefahren, und die war aus meiner Sicht großer Mist. Viel Verkehr, wenig Aussicht, überholende Fahrzeuge auf Kuscheldistanz. Der vielgepriesene breite Seitenstreifen war immer, wenn es bergauf ging, zugunsten einer weiteren Fahrspur verschwunden. Garden Route hatte ich mir schöner vorgestellt.
Ein wirkliches Highlight auf der Strecke waren Campingplatz und Badebucht in Victoria Bay. Wiewohl es auf dem Camping zunächst etwas schwierig war, weil wir erstmal den Wachmann auftreiben mußten. Auf Tagestouristen, die um 19:00 mit dem Fahrrad anreisen, ist man halt nicht eingestellt.

In Antwort auf: Thomas1976
10) Über weitere Tips bezüglich schöner Strecken und Sehenswürdigkeuten die nicht zu sehr von der geplanten Strecke abweichne bin ich dankbar
.
Vielleicht gibt es in Queenstown das Shell Museum noch. Die Leutchen, des es damals (2013) betrieben, waren schon sehr betagt. Ich fand es sehenswert.
Das große Eisenbahnmuseum in George war gut.

In den Bergen war es uns nicht geglückt, irgendwo die berühmten Höhlenmalereien zu besichtigen. Aber im Heimatmuseum in Dordrecht gabs umfängliche Fotos und Erklärungen dazu. Außerdem kostenlos "Tea or Coffee?" von den freundlichen Damen, die auch unsere Fahrräder lieber drinnen geparkt sehen wollten. (Das mit den Höhlenmalereien hat später doch noch geklappt.)

In Knysna gabs im Restaurant der Featherbed company unten am Hafen feines Essen vor schöner Kulisse zu akzeptablen Preisen.

Insgesamt waren die Menschen in SA sehr gastfreundlich, wir sind häufig eingeladen worden.
Gruß,
Kathrin
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#1323160 - 19.02.18 08:09 Re: Südafrika 2018 [Re: Thomas1976]
Bernie
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.146
Hi Thomas!

Ich bin 2010 von Botswana kommend über Butha-Buthe, den Mahlasela zum Sani gefahren und von dort runter in die Transkei. Da ich nur diese Strecke kenne, kann ich keinen Vergleich der von Dir in Erwägung gezogenen Varianten bringen. Jedenfalls bewegst Du Dich die meiste Zeit zwischen 2000 und 3200 m Höhe. Die Straße ist oft schlecht. Zwischen Sani und Mokhotlong ist eh nur Lehm und Schotter.
Landschaftlich fand ich es sehr schön, besonders nach 1000 km durch die flache botswanische Savanne und quer durch Sambia. Aber Lesotho ist eben auch sehr sehr kernig. Besonders westlich von Mokhotlong folgen steile Abfahrten (gefühlt) noch steileren und höheren Anstiegen. Auf der Karte sieht es so aus, als würde man schön am Oranje entlang fahren. Der liegt aber weit unten, während Du Dich durch die Buckel quälst.

Versorgung ist in Lesotho manchmal dürftig. In Mokhotlong hat es einen schmuddeligen, von Chinesen geführten kleinen Supermarkt. Da kommen die Hirten aus der Umgebung, stellen den Esel und das mitgeführte Maultier auf dem Parkplatz ab und gehen shoppen.

Rückblickend bin ich aber froh und stolz, dort gewesen zu sein. Es ist eine bettelarme, schwarzafrikanische Insel im sonst deutlich weiter entwickelten Südafrika. Und pack warme Sachen ein. Ich habe Anfang März ganz schön gefroren.

Die Anreise zu Kap Agulhas hat landschaftlich eigentlich nichts zu bieten. Trotzdem wollte ich es mir nicht entgehen lassen, wo ich schonmal in der Gegend war. Struisbaai hat ein tolles Backpacker Hostel. Touristisch fand ich es dort eigentlich gar nicht. Das mab allerdings auch daran liegen, dass ich im Nieselregen in Struisbaai angekommen bin und am nächsten Morgen vor dem Frühstück ans Kap gefahren bin. Den weiteren Weg nach Gansbaai war fast kein Verkehr.

Entlang der Garden Route kommst Du durch den Tsitsikamma Nationalpark. Dort hat es eine Reihe toller Wanderungen, besonders an der Küste. Selber habe ich dort allerdings nicht mehr so viel gemacht. Meine Zeit ging zu Ende und nach 5 Monaten Afrika war zum Schluß etwas die Luft raus.

Es grüßt

Bernhard
Wer Alu kennt nimmt Stahl.
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#1333274 - 23.04.18 20:23 Re: Südafrika 2018 [Re: Bernie]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 11.971
Ich bin gerade aus Südafrika und Lesotho zurück.

Hier einmal ein paar Eindrücke von mir:

- Es war grandios!

- Zurückgelegt habe ich in fünfeinhalb Wochen auf dem Rad 2865km bei 39876 Höhenmeter. Dazu war ich noch 1,5 Wochen mit dem Mietwagen unterwegs und habe einige Big 5 Nationalparks besucht (u.a. Krüger, Hluhluwe-Umfolozi-Park, iSimangaliso-Wetland-Park).

- Ich habe mich zu jeder Zeit sicher gefühlt, sowohl in Südafrika wie auch in Lesotho. In beiden Ländern war die Gastfreundschaft überragend, wie ich sie bislang noch nirgends erlebt hatte (obwohl zu in Südafrika immer wieder während meiner Anwesenheit zu sozialen Unruhen gekommen ist, unter anderem in Hermanus, der Protest geht hauptsächlich gegen die weißen Farmer und der "ungerechten" Landverteilung)

- Lesotho ist Radfahren auf sehr sehr hartem Niveau, auch wenn mitlerweile die Strecke vom Sami-Pass komplett asphaltiert ist. Auch die Südafrikaner bauen sehr fleißig eine aspahltierte Straße bis zum Sani-Top. In spätestens 2-3 Jahren wird man zum Sani-Pass auf asphaltierten Straßen radeln können.
In Lesotho waren alle Straßen nagelneu und allerbster Asphalt. Es gibt kaum noch Pisten in Lesotho, die Chinesen aspalthieren weiterhin wie verrückt.

- Unterkünfte zu finden war kein Problem. Selbst in weitläufigen Regionen (z.B. Karoo) war es mir immer möglich z.B. auf einer Farm übernachten zu dürfen. Das Zelt musste ich in der gesamten Zeit lediglich 1x aufstellen.

- Kapstadt hat ein massives Wasserproblem. Duschen war entweder gar nicht erlaubt oder auf max. 1-2 Minute begrenzt. Dementsprechend günstig waren die Unterkünfte auf der Kaphalbinsel, da viele Einheimische Touristen wegbleiben.

- Der Swartberg-Pass im Karoo ist der Knaller, mindenstens genauso toll wie der Sani-Pass oder der Chapsman-Peak Drive. Eigentlich war der Swartberg-Pass mein landschaftliches Highlight.

- Ein Ausflug zu Robben Island sollte bei keinem Kapstadt Besuch fehlen. Sehr bewegend und beeindruckend.

- Vermeide Flüge, wenn die deutsche Leichtathletik Nationalmannschaft im Flieger sitzt und auf dem Weg ins Trainigslager ist und ihr gesamtes Zeug mitschleppt (u.a. Sperre, Stäbe für Stabhochsprung etc.). Dadurch ist mein Gepäck verspätet angekommen.

- Ein Braai ist der einzige "Brei" der mir schmeckt

Geändert von Thomas1976 (23.04.18 20:28)
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#1333313 - 24.04.18 07:00 Re: Südafrika 2018 [Re: Thomas1976]
Bernie
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.146
Hi Thomas!

Dank für Deine Ausführungen, besonders zu Lesotho und dem Sanipass. Auch ich habe Lesotho als härteste Gangart in Erinnerung, landschaftlich aber einmalig. 2010 war der Sani ab Mokhotlong noch komplett Lehm und Schotter, die Abfahrt Richtung Pietermaritzburg sowieso. Interessant zu erfahren, dass da was gemacht wird.

Es grüßt

Bernie
Wer Alu kennt nimmt Stahl.
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#1333323 - 24.04.18 07:15 Re: Südafrika 2018 [Re: Bernie]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 11.971
Zitat:
Auch ich habe Lesotho als härteste Gangart in Erinnerung, landschaftlich aber einmalig.


Lesotho war der Knaller. Sowohl landschaftlich wie auch von den Menschen. Ich habe noch einen Abstecher in den Tsehlanyane Nationalpark gemacht und dort einen halben Tag gewandert.
Selbst auf allerbestem chinesischem Asphalt waren die Steigungen oftmals 20% und mehr.

Der Sani Pass von der südafrikanischen Grenze bis zum Top ist in einem sehr schlechtem Zustand aufgrund vieler Regenfälle in den letzten Wochen. Allerdings bis vor der Grenze (ab Underberg gesehen) eine sehr gute Piste und ab der Sani Lodge (6km vor der Grenze) ist alles asphaltiert.
In Lesotho bin ich 2x in ein heftiges Gewitter gekommen, 1x hatten mich 2 Jungs vorgewarnt und sie gaben mir Unterschlupf in ihrer Hütte (blauer Himmel, eine Viertelstunde stürmte und donnerte aus wie verrückt). Einmal bin ich tierisch nass geworden mangels Unterschlupf auf 3000 Meter Höhe.

Alpenpässe sind meiner Ansicht nach Kinderkram gegen die Pässe in Lesotho.

In Südafrika sollte man auf einigen Strecken schon verkehrsresident sein. Das war eigentlich die einzige "Gefahr" dort. Nicht selten hat man im Gegenverkehr überholt und ich musste neben der Straße schnell ausweichen.

Ansonsten fand ich landschaftlich den Karoo klasse sowie die Strecke von Hermanus bis nach Gordons Bay und die Winelands.
Von der Garden Route habe ich mir mehr versprochen. Nature Valley und Tsitsikamma National Park waren super, ansonsten war ich dort viel auf der N2 unterwegs.

Cape Agulhas musste ich aus Zeitgründen streichen.

Geändert von Thomas1976 (24.04.18 07:20)
Änderungsgrund: Ergänzungen
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