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#370609 - 17.09.07 16:52 Langzeitreisen per Fahrrad
Christian H.
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
Themenersteller
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Beiträge: 48
Hallo,
wir haben für alle Langzeitreisende/radelnde einen Internet-Ratgeber zum Thema Aussteigen erstellt und geben dort Infos und Tipps zur Planung und Finanzierung eines Ausstiegs aus Beruf und Alltag. Um diesen Ratgeber weiter auszubauen, würden wir uns über Eure Rückmeldungen und vor allem Anregungen sehr freuen. schmunzel

Liebe Grüße, Gabi und Christian
www.ratgeber-aussteigen.de

PS: Ab November radeln wir vier Monate durch Südostasien und freuen uns schon auf neue Bekanntschaften mit anderen Reiseradlern. schmunzel
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#370662 - 17.09.07 19:07 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
Ellieus
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 214
Toll!
Kann leider keine nützlichen Tipps geben, aber die hp sieht wirklich schon sehr vielversprechend aus.

Ein bisschen werd ich wohl noch arbeiten müssen wirr aber bis jetzt empfinde ich das noch nicht als so schlimm. schmunzel Wenn die Zeit kommt werde ich mich hoffentlich nicht scheuen es euch nach zu tun.

Liebe Grüße
Elisabeth
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#370665 - 17.09.07 19:11 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
Thomas1976
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 11.971
Hallo,

ich radle gerne aber ich gehe auch gerne zur Arbeit! Nutze deshalb meine 30 Tage Urlaub voll aus für längere Touren und mache auch die eine oder andere Wochenendtour!
Nur Radfahren wäre auch nichts für mich, aber trotzdem respekt!! lach lach lach

Gruß
Thomas
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#370715 - 17.09.07 20:57 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
buche
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.759
Hallo Gabi und Christian,

ihr habt eine schöne, informative Homepage! Ich fürchte, ich gehöre auch zu den Leuten, die euch "einen gewissen Neid entgegenbringen", wie ihr so schön schreibt schmunzel

Der ewige Zeitdruck durch die Arbeit, der knappe Urlaub etc. sind doch ganz schön stressig. Dummerweise weiß ich genau, dass ich in den Beruf nicht mehr reinkomme, wenn ich ein Jahr draussen bin; und für einen finalen Ausstieg bin ich wohl nicht mutig genug.

Was macht ihr eigentlich im Winter? In wärmere Gegenden reisen oder bei Verwandten unterschlüpfen? Wenn es draussen kalt ist, machen Zelt oder Campingmobil auf Dauer keinen Spaß...

Erik
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#370809 - 18.09.07 09:18 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
tobi-vacances
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 83
Unterwegs in Frankreich

Toll - auch eure Mühe mit der Site.

Ob das Rad-Forum dafür das Richtige ist ? - ich drücke euch die Daumen. Mir fällt auf, dass ich wirklich interessante Leute immer unterwegs, nur selten in Foren finde. Vielleicht macht ihr da andere Erfahrungen.

Nur durch das Lesen der Überschriften - den Rest lese ich später, wenn ich etwas mehr Zeit habe - wird mir klar, dass ihr da eine Cleverness beschreibt, die eigentlich jeder, in jeder Lebenssituation haben / nutzen sollte. Mit und ohne Fahrrad (dies halte ich für nicht so wesentlich), ober mit dem nötigen Esprit - ihr habt den - herrlich, davon zu erfahren.

Beste Grüße!
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#370813 - 18.09.07 09:41 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.902
In Antwort auf: tobi-vacances

Toll - auch eure Mühe mit der Site.

und ich rechne und rechne und rechne
-500 Teuro für 2 Personen Lebensmittel, Kleidung und Freizeit verwirrt verwirrt verwirrt
-360 Teuro für Wohnen, incl. Heizung, Strom, Rundfunk? erstaunt
-1200 Teuro für Urlaub = mtl. 50 Euro pro Person, dafür bekomme ich ja noch nicht einmal ein Nahverkehrstarif-Monatstiket in München

Irgendwo habe ich wohl einen ganz großen Denkfehler????

Viele Grüße
Viele Grüße
Margit
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#370825 - 18.09.07 10:24 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
Velomade
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.500
In Antwort auf: Christian H.

Um diesen Ratgeber weiter auszubauen, würden wir uns über Eure Rückmeldungen und vor allem Anregungen sehr freuen. schmunzel

Hallo Christian, Hallo Gabi,

irgendwann ist auch mal die schönste Reise zu Ende (Ausnahme: H.S., der stirbt den Satteltod) . Bei dem Ratgeber vermisse ich deshalb das Thema "Rückkehr" oder habe ich das etwa übersehen?

Bernd
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#370834 - 18.09.07 10:47 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.436
Hi,

Zitat:
Irgendwo habe ich wohl einen ganz großen Denkfehler????

Ja, Dein Lebensstandard.

- Wenn Du richtig sparst: kommst Du mit 75 Eur für Lebensmittel im Monat aus. In der Freizeit machst Du nur kostenlose Dinge. Und 175 für Kleidung, Sonstiges ist dann noch verdammt hoch.
- Wohnen geht auch günstiger (z.B. WGs)..
- Bei Wildcampen in Asien kann man schon mit 50 EUR auskommen, solange man kein Eintrittsticket kauft.
(das finde ich aber wirklich knapp)

Zitat:
Nahverkehrstarif-Monatstiket in München

Brauchst Du nicht - hast ja ein Fahrrad

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#370854 - 18.09.07 11:22 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
tobi-vacances
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 83
Unterwegs in Frankreich

man kann so leben schmunzel aber auch ganz anders leben - deshalb finde ich es imponierend, dass sich jemand die Mühe macht, eine Web-Site zum Thema aussteigen zu gestalten

anderes Rechenbeispiel: ab ca. 700 Euro / monatlich mußt du Steuern zahlen - selbst bei mäßigem Gehalt entspricht das ca. 2 Tage Arbeit pro Wche, bleiben noch 5 Tage zum Radfahren... oder sonst irgend was, was dir wichtig ist - verstanden?

Trotzdem beste Grüße!
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Off-topic #370858 - 18.09.07 11:28 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Mal was ganz Anderes:

Herzlich willkommen im Rad-Forum! schmunzel


Gruß Mario
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#370868 - 18.09.07 11:54 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: JohnyW]
Margit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 5.902
In Antwort auf: JohnyW

- Wenn Du richtig sparst: kommst Du mit 75 Eur für Lebensmittel im Monat aus.

Was isst man denn bei einem Budget von 2,50 Euro/Tag? Nur noch Nudeln mit Ketchup und keine Milchprodukte, Fisch+Fleisch sowie Obst+Gemüse mehr?

Zitat:
- Bei Wildcampen in Asien kann man schon mit 50 EUR auskommen, solange man kein Eintrittsticket kauft.
(das finde ich aber wirklich knapp)

Und woher nimmst Du das Geld für Dein Flugtiket? Oder radelst Du nach Asien?

Gruß
Margit
Viele Grüße
Margit
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#370872 - 18.09.07 12:09 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
amucante
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 666
In Antwort auf: Margit

Was isst man denn bei einem Budget von 2,50 Euro/Tag?

Servus Margit, in Laendern, wo der durchschnittliche Monatslohn bei weniger als hundert Dollar liegt, kriegst fuer 2,50 euro schon eine anstaendige Mahlzeit, halt keine Flasche Trollinger dazu. In Asien kannst oft fuer 'nen Dollar gut essen, und mehr als zwei grosse Mahlzeiten taeglich muss nicht sein (morgens essen, tagsueber radeln, abends nochmals essen) - damit bist bei 1,50 euro, oder 2 usd.

In Antwort auf: Margit

radelst Du nach Asien?

Klar doch, wieso nicht?

Viele Gruesse,
roland.
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Off-topic #370877 - 18.09.07 12:22 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: amucante]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Sehen wollen, Roland... grins

Gruß Mario
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Off-topic #370879 - 18.09.07 12:26 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: dogfish]
amucante
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 666
Kommt noch, hab erst die ersten sechs Woechli, und schon fuenfundzwanzig Seiten im OOo voll. Leider war die Kamera futsch, drum kaum Fotos bis Tashkent, drum muss ich mehr schreiben. Ihr alle kriegt einen Reisebericht im Winter, evtl. Fruehling, also rechtzeitig vor der naechsten Radlerwelle, die Asien ueberschwemmen wird ;-)

Viele Gruesse,
roland.
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Off-topic #370880 - 18.09.07 12:31 Off topic - Kosten für Lebensmittel [Re: Margit]
Lene
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 142
In Antwort auf: Margit


Was isst man denn bei einem Budget von 2,50 Euro/Tag? Nur noch Nudeln mit Ketchup und keine Milchprodukte, Fisch+Fleisch sowie Obst+Gemüse mehr?

Gruß
Margit


Och, auch in Deutschland lässt sich damit noch einigermaßen gesund leben. Nudeln mit Ketchup habe ich eigentlich in den letzten Jahren nie gefuttert... und hatte immerhin noch ca. 50% Bio-Anteil dabei. Bin zwar keine Aussteigerin, sondern Studentin, aber damit hatte ich eher noch weniger als erstere. Es erfordert halt etwas Planung und Disziplin...
und der Kindersatz für Hartv IV liegt, glaub ich, noch tiefer...
Grüßle, Lene
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Off-topic #370885 - 18.09.07 13:26 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: amucante]
Frank S.
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 303
Hi Zusammen,

da ist aber ein ganz schön dicker Denkfehler in Eurer Rechnung: Allesamt geht Ihr von einem Einkommen in groß D aus, redet aber vom Aussteigen und Reisen in ferne Länder wo der Lebensstandart bei 100€ im Monat Einkommen liegt. Wie wollt Ihr denn den Verdienst aus D mit nach z.B. Asien nehmen. Ihr werdet dort die gleiche Arbeit mit dem gleichen (oder weniger Lohn, Ihr seid dort Gastarbeiter) bekommen wie die Einheimischen! Zwischen Überleben und Lebensstandart klafft bei mir eine große Lücke, bei den meisten Euch bewundernden anscheinend nicht. Ich jedenfalls bin froh meinen Kindern (ja, ich habe so was unnützes, teures noch) eine "gute" Bildung mit auf den Weg geben zu können. Und ja, ich bin froh in einem Land zu leben, in dem es quasi keine Grenzen gibt. Du kannst Dir alles was Du willst durch sparen leisten. Davon träumt "der Mensch" in Asien sicherlich. Da sind wir beim Thema: "Der Mensch träumt immer von dem was er grad' nicht hat!" Wer seine Träume lebt, muß schauen, dass er neue zum Träumen hat.

Frank
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#370899 - 18.09.07 13:56 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.436
Hi Margit,

das Zauberwort heißt selbst kochen und backen. Teure Lebensmittel z.B. Fisch und Fleisch gibt es seltener.
Fertigprodukte sind bei 2,50 Eur pro Tag tabu. Das man dabei fast nur Sonderangebote kauft dürfte klar sein.

Zitat:
Und woher nimmst Du das Geld für Dein Flugtiket? Oder radelst Du nach Asien?

Ich habe nicht geschrieben so zu leben. Das hab ich auch nicht vor. Ich habe nur mal meine mtl. Kosten für Lebensmittel als Basis genommen, die im Schnitt für 2 Mahlzeiten am Tag verbrauchte...

Mit 50 EUR am Tag auf Reisen komme ich nicht klar (eher pro Tag). Allerdings kenne ich die Preise und transferiere die auf eine spartaniste Reise.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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Off-topic #370937 - 18.09.07 16:18 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Frank S.]
amucante
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 666
Moin Frank, nachdem Du mich direkt addressiert hast, noch eine Klarstellung. Ich habe nur erwaehnt, dass man in solchem Preisrahmen - auch als Auslaender - dort speisen kann. Ob dies wuenschenswert ist, muss jede/r fuer sich selbst entscheiden. Bei von mir zitierten Preisen kriegst, je nach Oertlichkeit, ein vollwertiges Essen mit Salat und Gemuese und Getraenken.

Da wir im Radreiseforum sind, und nicht ganz im Aussteigerforum, kommts oefter vor, dass der geneigte Radfahrer nichts anderes kriegt, als was grade angeboten ist. Und dann musst halt sowas futtern, keine Chance. Lebst hingegen in einem Gastland laengere Zeit, kannst natuerlich auch selbst kochen, das ist noch preiswerter.

Unbestritten ist, dass der Lebensstandard in einem solchen Fall, grade bei 2...3 euro am Tag (das sind rund 5 Mark!), nicht immer dem der deutschen Besserverdienerklasse entspricht. Ich hab mir das auch schon mehrfach durchgerechnet, mit dem anderswo besser leben. Hast Geld, kommst auch hier gut zurecht. Hast keins, nuetzt das Abhauen ins Ausland auch nichts. Doch der Traum von dem was der Mensch grade nicht hat, der ist wohl bei jedem zu finden.

Viele Gruesse,
roland.
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#371102 - 19.09.07 06:32 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: amucante]
tobi-vacances
Mitglied
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Beiträge: 83
Unterwegs in Frankreich

verwirrt das s i n d nicht 5 Mark, sondern das w a r e n 5 Mark!
So gelingt keine Diskussion darüber, ob man mit 2...3 Euro hinkommt oder nicht!

Man kann eine Fahrradhose bei Décathlon (gibt es auch in Deutschland) für 8 Euro kaufen, oder mann kann zu einem anderen (deutschen) Fachhandel gehen und mehr als 35 Euro f+r das in Rumänien hergestellte Produkt ausgeben

Händler freuen sich immer noch über Deutschland, weil man dort alle Preise durchsetzen kann! Wer mehr als 10 Euro für ein Sweat-Shirt und mehr als 15 Euro für eine Jeans ausgibt, ist selbst schuld - und in Asien ist alles noch billiger!!! lach Globlaisierung heitßt, man setzt samstags die ganze Familie in den Zug, fährt z.B. nach Polen und kauf dort ein...

zwinker So viel zu den ganzen Rechnern, die nicht vestehen wollen, dass man auch anders rechnen kann.

zwinker So viel zu den ganzen Rechnern, die nicht verstehen, dass man als Langzeitradler anders rechnen muss!!!

Entscheidend ist wohl der Entschluss, etwas anders zu machen, um länger Rad fahren zu können. Nach deutschen Maßstäben bist du dann schon ausgestiegen. Tipp für den Anfang: der Firmenleitung einfach mitteilen, dass man im nächsten Jahr 3 Monate Urlaub braucht (unbezahlt, natürlich). Alleine von der Steuerersparnis wirst du einen ausgiebigen Rad-Urlaub machen können - wenn du richtig rechnest.

Beste Grüße!
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#371127 - 19.09.07 07:22 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Uli
Moderator
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Beiträge: 14.692
Zitat:
Alleine von der Steuerersparnis wirst du einen ausgiebigen Rad-Urlaub machen können - wenn du richtig rechnest.

Dann rechne uns das bitte doch mal vor.
Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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#371166 - 19.09.07 08:31 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Velomade
Mitglied
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Beiträge: 2.500
In Antwort auf: tobi-vacances

Tipp für den Anfang: der Firmenleitung einfach mitteilen, dass man im nächsten Jahr 3 Monate Urlaub braucht (unbezahlt, natürlich). !

Tja, ist ja alles schön und gut solange der Chef mitspielt (vielleicht ist er auch froh, wenn man weg ist!), aber oftmals sieht die betriebliche Wirklichkeit anders aus. Da kann ich nicht so ohne weiteres unbezahlten Urlaub nehmen. Konsequenterweise müßte ich dann kündigen, wenn ich für einen längeren Zeitraum auf Reisen gehen will.

Bernd
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#371192 - 19.09.07 09:01 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Uli]
Margit
Mitglied
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In Antwort auf: Uli

Zitat:
Alleine von der Steuerersparnis wirst du einen ausgiebigen Rad-Urlaub machen können - wenn du richtig rechnest.

Dann rechne uns das bitte doch mal vor.
Gruß
Uli

Das ist schon richtig, kommt jedoch auf das Jahreseinkommen an. 2007 zahlt Du bei 60.000 Euro als Alleinstehender Einkommensteuer in Höhe von 18.236,73 Euro incl. Soli und ohne Kirchensteuer. Bei 50.000 nur noch 13.816,28 und bei 30.000 nur noch 6.126,38.

Gruß Margit
Viele Grüße
Margit
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#371197 - 19.09.07 09:13 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
Velomade
Mitglied
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In Antwort auf: Margit

In Antwort auf: Uli

Zitat:
Alleine von der Steuerersparnis wirst du einen ausgiebigen Rad-Urlaub machen können - wenn du richtig rechnest.

Dann rechne uns das bitte doch mal vor.
Gruß
Uli

Das ist schon richtig, kommt jedoch auf das Jahreseinkommen an. 2007 zahlt Du bei 60.000 Euro als Alleinstehender Einkommensteuer in Höhe von 18.236,73 Euro incl. Soli und ohne Kirchensteuer. Bei 50.000 nur noch 13.816,28 und bei 30.000 nur noch 6.126,38.

Und was soll uns das nun sagen? Daß ich mit der vermeintlichen Steuerersparnis in Urlaub gehen kann? Dann lasse ich das Arbeiten doch gleich ganz sein; da zahle ich überhaupt keine Steuer und mit der fiktiven Steuerersparnis mache ich mir ein süßes Leben!

Ach übrigens: ich kann nur von einer Steuerrückerstattung Urlaub machen!

Bernd
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#371214 - 19.09.07 10:07 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Uli]
tobi-vacances
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 83
Unterwegs in Frankreich

Dank an Margit!

Ich hätte dich gebeten, deine Forderung auf meiner privaten Seite zu wiederholen. Wir sind hier nicht in einem Steuer-Spar-Seminar! Aber gegen Margits Zahlen ist wohl nichts einzuwenden, oder?

Und zum anderen Kommentar (nicht von dir):
Vor dem Finanzamt ist j e d e r Mensch selbstständig. Steuern werden immer über das Jahr gerechnet, wenn du nur einen Teil des Jahres (angestellt) arbeitest, zahlst du aber trotzdem für diese Monate die vollen Steuern - am Ende des Jahres bekommst du also wieder viel Geld zurück - mit dem kannst du in Urlaub fahren - aich mit dem Rad. Dies alles ist aber nicht neu!

Beste Grüße!
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#371218 - 19.09.07 10:12 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
tobi-vacances
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 83
Unterwegs in Frankreich

... wenn du keine Steuern zahlst, dann hast du zwischen 700 und 1000 Euro pro Monat zur Verfügung - selbst damit könntest du mit dem Rad noch in Urlaub fahren!!!

Bedanke: Wenn du mehr einkaufst, als du unmittelbar verzehren kannst, dann wird dein Fahrrad schwerer, was du bei einem Berganstieg gar nicht willst. - Sind wir jetzt wieder beim Rad-Fahren?
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#371224 - 19.09.07 10:29 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Uli
Moderator
abwesend abwesend
Beiträge: 14.692
Zitat:
Aber gegen Margits Zahlen ist wohl nichts einzuwenden, oder?

Doch, sehr viel, siehe die Antwort von Bernd.

60.000 Euro - 18.236,73 Euro = ca. 47.700 Euro
50.000 - 13.816,28 = ca. 37.200
30.000 - 6.126,38. = ca. 23.900

Die Steuersparnis von 4.400 / 12.100 Euro erkaufe ich damit, dass ich 10.500 / 23.800 Euro weniger in der Lohntüte habe. Wie kann man mit weniger Geld mehr von der gleichen Ware bekommen?

Die Rechnung, die Du aufzumachen gedenkst, kann nur dann "aufgehen", wenn man mit dem geringeren Gehalt trotzdem seine Lebenskosten decken kann und auf das Zurücklegen des "Überschusses" verzichten kann/will.

Gruß
Uli
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

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#371236 - 19.09.07 10:46 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Velomade
Mitglied
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In Antwort auf: tobi-vacances

... wenn du keine Steuern zahlst, dann hast du zwischen 700 und 1000 Euro pro Monat zur Verfügung -

Wenn ich keine Steuer zahle und den obigen Betrag zur Verfügung habe, bin ich zunächst einmal abhängig Beschäftigter! Und als solcher habe ich meine monatlichen Aufwendungen wie Miete und Verpflegung dabei zu berücksichtigen. Ob mir dann am Monatsende noch ein kleiner Betrag zum Sparen übrig bleibt, steht in den Sternen. Dein Beispiel funktioniert nur, wenn ich Kost und Logie frei habe.

Wenn jemand vor hat, eine Langzeitreise mit dem Fahrrad zu unternehmen, soll er sich vorher ausrechnen, was ihm das ganze ungefähr kosten wird und dann daraufhin sparen. Unterwegs zu arbeiten kann klappen, muß aber nicht. Und es gibt nicht viele Länder, in denen man gutes Geld für seine Arbeit bekommt - vor allem sollte man daran denken, daß niemand in der Fremde auf seine Arbeitskraft angewiesen ist , wenn es sich nicht um eine spezielle Tätigkeit handelt, die von Einheimischen nicht oder nur sehr unzulänglich getan werden kann.

Bernd
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#371287 - 19.09.07 12:44 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
tobi-vacances
Mitglied
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Unterwegs in Frankreich

...zum Schluss nur noch dies:

die These stammte nicht von mir - aber: ich habe ihr zugestimmt (aus eigener Erfahrung)!

Ich selbst bin seit Jahren mindestens 6 Monate im Jahr unterwegs - und das klappt. Es klappt aber - überhaupt! - nicht mit den oben genannten Rechenmodellen. Darauf habe ich schon hingewiesen.

Wer meint, wegen Steuern, Versicherungen, Pflicht gegenüber der nächsten Verwandten (z.B. Kinder), Festlegung auf die deutsche Sprache oder anderer Hobbies wegen zu Hause bleiben zu müssen, soll dort ruhig bleiben. Wer gerne unterwegs sein möchte, der soll nicht so komisch rechnen, wie oben beschrieben.

Es gibt noch andere Ausschlußkriterien, an welchen schon viele gescheitert sind: man kann z.B. immerzu auf bessere Zeiten warten... bis schlechtere ganz wo anders her kommen, z.B. durch Alterserscheinungen.

Wer also -sehr viel - Zeit zum Radfahren verwenden möchte und dazu länger als 6 Wochen unterwegs sein will, muß irgend etwas mit seinem Arbeitgeber oder mit der selbst-ständigen Arbeit arrangieren. Dass es auch Leute gibt, die meinen, man bekomme den Urlaub nicht zusammenhängend, weiß ich - ich kenne aber auch Leute, die jedes Jahr 2 Monate lang (nach Australien, nach Canada... wo man halt für längere Zeit hinfährt) verreisen - dafür in der übrigen Zeit Überstunden erarbeiten um Anspruch auf die 2 Monate zu haben (und die dann auch noch viele Steuern zahlen...). Wenn man länger fahren möchte, ist Schluss mit Lustig (man beginnt dann Steuern zu sparen - ich habe doch dieses System nicht erfunden,,,)

Aber Achtung: vor ca. 10 Jahren habe ich aufgehört, dauernd (ich meine wirklich dauernd - 7 Tage die Woche, ohne Urlaub) zu arbeiten und habe dann gemerkt: hoppla, es geht auch anders! Deshalb imponiert mir eine so gut gemachte Seite zum Thema "Aussteigen" - viele könnten sich daran ein Beispiel nehmen und beginnen, ihre tatsächlichen Ziele zu verfolgen.

Wir leben in Deutschland - angeblich eines der acht reichsten Länder der Welt (G8) - gehe mal immer davon aus, dass du selbst mit nichts noch reicher bist, als die meisten Menschen der Welt. Also: ein Ziel - und los geht die Fahrt. Zum Rechnen, bitte die eingangs genannten Internet-Seiten benützen.

Gute Fahrt!
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#371299 - 19.09.07 13:20 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Snikker
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 166
also ich komme in deutschland schon mit 5,- pro tag für verpflegung aus. im ostblock wäre dies schon ein sehr guter tagessatz..
man muß natürlich einheimische produkte kaufen, eine reserve für kultur, reparaturen etc einplanen. zelten und selberkochen ist auch klar. wenn ich nur mit regenjacke und kreditkarte unterwegs bin, wird es logischerweise teurer.
sg heimo
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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#371311 - 19.09.07 14:13 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Velomade
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.500
In Antwort auf: tobi-vacances

Also: ein Ziel - und los geht die Fahrt. Zum Rechnen, bitte die eingangs genannten Internet-Seiten benützen.

Den Spaß habe ich schon hinter mir, und zum Rechnen brauchte ich keine Internetseite, der normale Menschenverstand sollte ausreichen!

Bernd
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#371552 - 20.09.07 06:35 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Uli]
tobi-vacances
Mitglied
abwesend abwesend
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Unterwegs in Frankreich

Nein, ich will das Thema nicht weiter aufkochen, aber Ulis Rechnung veranlaßt mich noch zu einem Kommentar:

Wir gehen immer davon aus, dass man entweder Geld und keine Zeit (Ulis Modell) oder Zeit und kein Geld (mein Modell) hat.

Fall1: man verdient (oder erbt) so viel Geld, dass man mit 40 von Zinsen leben kann - dann fährt man Fahrrad - wer schafft das?

Fall2: Man hat sowieso kein Geld, lebt (in D) von Hartz IV - dann fährt man Fahrrad - wer darf das?

Fall 3: man kreiert (schafft sich) einen eigenen Lebensplan - dann fährt man Fahrrad - wer kann das?

Zur Rechnung: Ulis Rechnung ist richtig - das Ergebnis betrachtet das dann zur Verfügung stehende Geld - dann fährt Uli mit dem vielen Geld Fahrrad - w a n n kann er das? (siehe oben)

Betrachte ich also das faszinierende Zahlenwerk (wer verdient so viel Geld und fährt Fahrrad?): du verdienst am Ende des Jahres "nur" 50 T Euro, hast aber 2 Monate unbezahlten Urlaub genommen, d.h. du hast 18.236 :12 x 10 = 15.196 Steuern gezahlt, mußt aber nur 13.816 Euro Steuern bezahlen, d.h. man bekommt folglich 1380 Euro Steuern wieder zurück - mit diesem Geld kann man leicht einen Rad-Urlaub machen (sogar mit Hotel, jedenfalls aber lange mit Campingplätzen)

Ist die Rechnung jetzt klar? - Beste Grüße!
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#371565 - 20.09.07 07:10 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Käthchen
Mitglied
abwesend abwesend
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In Antwort auf: tobi-vacances

Händler freuen sich immer noch über Deutschland, weil man dort alle Preise durchsetzen kann! Wer mehr als 10 Euro für ein Sweat-Shirt und mehr als 15 Euro für eine Jeans ausgibt, ist selbst schuld - und in Asien ist alles noch billiger!!! lach Globlaisierung heitßt, man setzt samstags die ganze Familie in den Zug, fährt z.B. nach Polen und kauf dort ein...


Ja, prima. Ein T-Shirt für 2 Euro macht nicht nur die Sweatshop-Besitzer glücklich, sondern (da vermutlich aus Baumwolle und die sicher konventionell angebaut) auch unsere Erde etwas giftiger. Eine einzelne Jeans verbraucht oder vergiftet in ihrem Herstellungsprozeß acht Kubikmeter Wasser. Hurra, wieder ein Schwimmbad weg! (Für die Rechenfaulen: 8 Kubik sind 8000 l Wasser, deutscher Pro-Kopf-Verbrauch am Tag sind "nur" etwa 126 l.)

Ich möchte niemandem das Sparen auf eine Reise verbieten - aber billigstmöglich zu leben hat noch andere Konsequenzen, die auch jemand tragen muß. Und ich spare ehrlich gesagt lieber weniger Geld und kaufe mir dafür bewußt Dinge, die weniger Gift und Tränen bedeuten. Das geht auch bei mir nicht konsequent durch den ganzen Alltag, aus unterschiedlichen Gründen - aber ich zahle gern mehr als 15 Euro für eine Jeans, wenn ich weiß, daß die Näherinnen nicht in einem Sweatshop sitzen und die Baumwolle kBa ist.

Ökotantenmäßige Grüße,
Kati
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#371566 - 20.09.07 07:24 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
martin boehm
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Hallo Zusammen,

hier gibt es noch einen Link, der sich auch mit dem Thema beschäftigt. Die Beiden fahren zwar nicht mit dem Fahrrad, aber es ist gut erklärt wie man/frau in einigen Jahren eine finanzielle Unabhängigkeit erreichen kann und die Möglichkeit hat "nur" noch on tour zu sein!

Pistenkuh

Also ich finde diese Möglichkeit TOP...

Grüße: Martin
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#371568 - 20.09.07 07:37 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Velomade
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In Antwort auf: tobi-vacances

Betrachte ich also das faszinierende Zahlenwerk (wer verdient so viel Geld und fährt Fahrrad?): du verdienst am Ende des Jahres "nur" 50 T Euro, hast aber 2 Monate unbezahlten Urlaub genommen, d.h. du hast 18.236 :12 x 10 = 15.196 Steuern gezahlt, mußt aber nur 13.816 Euro Steuern bezahlen, d.h. man bekommt folglich 1380 Euro Steuern wieder zurück - mit diesem Geld kann man leicht einen Rad-Urlaub machen (sogar mit Hotel, jedenfalls aber lange mit Campingplätzen)

Ist die Rechnung jetzt klar?

Hallo Torsten,

Deine Mathematik mag zwar richtig sein und ist auf den ersten Blick sehr einleutend, aber mit dieser Rechnerei kann man noch lange keine 2-monatige Reise unternehmen. In Deiner Betrachtung läßt Du einen ganz wichtigen Punkt unter den Tisch fallen. Wenn ich vom Arbeitgeber unbezahlten Urlaub bekommen, habe ich jetzt Zeit fürs Reisen aber auch kein Einkommen. Was ich aber weiterhin in der Heimat habe sind meine Fixkosten wie beispielsweise die Miete. Ob ich unbezahlten Urlaub habe oder nicht, interessiert den Vermieter nicht; er besteht auf die Bezahlung der Miete. Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin? So eine Steuerrückerstattung ist zwar schön und gut ( im Übrigen erhalte ich die Rückerstattung erst im nächsten Jahr, also nach der Auszeit), aber in Deinem Beispiel reicht sie gerade für die Miete. Ich hatte es schon früher geschrieben: die Finanzierung der Auszeit über eine Steuerrückerstattung funktioniert nur, wenn die anfallenden Fixkosten von einem Dritten übernommen wird. Aber wer hat schon so einen Wohltäter? Letzendlich muß man bei einer Langzeitreise an die Substanz, d.h. an das vorher Angesparte! Alles andere ist in die eigene Tasche lügen.

Bernd
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#371570 - 20.09.07 07:39 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: martin boehm]
Martina
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In Antwort auf: martin boehm

aber es ist gut erklärt wie man/frau in einigen Jahren eine finanzielle Unabhängigkeit erreichen kann und die Möglichkeit hat "nur" noch on tour zu sein!

Also ich finde diese Möglichkeit TOP...


Klar Studium abbrechen und mit Aktien spekulieren. Selbstverständlich klappt das bei jedem. wirr

Martina
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#371574 - 20.09.07 08:08 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
Margit
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In Antwort auf: Velomade

Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin?

Hallo Bernd,

vermiete Deine Wohnung doch einfach für die Dauer Deiner Reise. Und weil die Wohnung ja möbliert ist, bekam ich immer wesentlich mehr als ich selber bezahle.

Gruß Margit
Viele Grüße
Margit
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#371575 - 20.09.07 08:13 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
Uli
Moderator
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Zitat:
Betrachte ich also das faszinierende Zahlenwerk (wer verdient so viel Geld und fährt Fahrrad?): du verdienst am Ende des Jahres "nur" 50 T Euro, hast aber 2 Monate unbezahlten Urlaub genommen, d.h. du hast 18.236 :12 x 10 = 15.196 Steuern gezahlt, mußt aber nur 13.816 Euro Steuern bezahlen, d.h. man bekommt folglich 1380 Euro Steuern wieder zurück - mit diesem Geld kann man leicht einen Rad-Urlaub machen (sogar mit Hotel, jedenfalls aber lange mit Campingplätzen

Diese Rechnung will ich gar nicht bestreiten, kann sie aber auch nicht kommentarlos stehen lassen. Voraussetzung dafür, dass sie aufgeht, ist, dass ich auch mit dem monatlichen Nettolohn auskomme:
60.000,- / 12 = 5.000 p.m.
50.000,- / 10 = 5.000 p.m. für 10 Monate + 1.380,- / 2 = 690,- p.m. für 2 Monate,
alternativ
(50.000,- + 1.380,-) /12 = 4.282,- p.m. für 12 Monate.

Komme ich mit 4.282,- bzw. 690,- monatlich nicht aus, geht die Rechnung nicht auf.

Gruß
Uli

P.S.: Alle Zahlen sind natürlich exemplarisch. Ein Single mit einem Jahreseinkommen von 60 T€ wird idR. mit diesem Gehalt auskommen und entsprechend auch mal längeren Urlaub machen können.
"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970

Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker.
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Off-topic #371577 - 20.09.07 08:26 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Käthchen]
jutta
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Na ob ein Tshirt für 200€ von Lafferjett nun nicht in der selben Bude wie eins von alpenoli hergestellt wird? Kommen dann noch paar Glitzerchen drauf und paar Schlitzchen rein.
Gruß Jutta
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#371581 - 20.09.07 08:43 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
Frank S.
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In Antwort auf: Margit

[...]
Das ist schon richtig, kommt jedoch auf das Jahreseinkommen an. 2007 zahlt Du bei 60.000 Euro als Alleinstehender Einkommensteuer in Höhe von 18.236,73 Euro incl. Soli und ohne Kirchensteuer. Bei 50.000 nur noch 13.816,28 und bei 30.000 nur noch 6.126,38.

Gruß Margit


Hmmm...
Irgendwie geht das bei mir nicht auf:

60.000,00
18.236,73-
--------------
41763,27
========

50.000,00
13.816,28-
---------------
36.183,72
========

30.000,00
6.126,38-
--------------
23.873,62
========

Egal wie ich es rechne bei mehr Verdienst kommt unten mehr raus. Ersparnis habe ich dadurch keine. Nur in das Staatssäckle kommt weniger. Das nennt man dann sozialgerechte Verteilung. Also egal wie ich es drehe, kann ich von einer Steuer, die ich nicht zahlen muß, die von einem Gehalt ,welches ich nicht bekomme, bestimmt wird, auch nichts kaufen. Das ist ja so, als würde ich einen Kaufhausprospekt aufschlagen, die Preise zusammenrechnen und dann sagen:"Von dem Geld, was ich grade nicht ausgegeben habe, werde ich nun eine Reise tun!"

Denkt mal drüber nach.
Frank
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Off-topic #371582 - 20.09.07 08:49 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: jutta]
Käthchen
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Tja, da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich meine damit nicht Glitzerchen und Schlitzerchen, sondern IVN-Zertifikate oder fair-trade-Siegel. Und auch nicht Lafadingsbumssonstwie, sondern Hess Natur oder Lamulamu.
Jetzt klar?

Grüßlis,
Kati
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Off-topic #371584 - 20.09.07 08:52 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Frank S.]
Snikker
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mal ne zwischenfrage
wer von euch verdient 60 000,- im jahr?
schönen gruß
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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Off-topic #371585 - 20.09.07 08:54 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Käthchen]
Job
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nur mal so zur Info.
Hess gehört zu Quelle, Manufactum zu Otto und Basic (in München) gehört anteilig zu Lidl&Schwarz.

job
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#371586 - 20.09.07 08:56 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
Velomade
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In Antwort auf: Velomade

Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin?

Hallo Bernd,

vermiete Deine Wohnung doch einfach für die Dauer Deiner Reise. Und weil die Wohnung ja möbliert ist, bekam ich immer wesentlich mehr als ich selber bezahle.

Das kann man zwar machen, klappt aber nicht immer und überall.

Bernd
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#371588 - 20.09.07 09:01 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
Snikker
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In Antwort auf: Velomade

In Antwort auf: Margit

In Antwort auf: Velomade

Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin?

Hallo Bernd,

vermiete Deine Wohnung doch einfach für die Dauer Deiner Reise. Und weil die Wohnung ja möbliert ist, bekam ich immer wesentlich mehr als ich selber bezahle.

Das kann man zwar machen, klappt aber nicht immer und überall.

Bernd


man sollte nicht die gründe suchen, welche alle dagegen sprechen.
ein bisschen von seiner sicherheit wird man (frau auch) wohl aufgeben müssen.
sg
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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#371590 - 20.09.07 09:07 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Martina]
martin boehm
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In Antwort auf: Martina

Klar Studium abbrechen und mit Aktien spekulieren. Selbstverständlich klappt das bei jedem. wirr
Martina


Hallo Martina,

das mit den Aktien, hat ja nur den vorgeplanten Zeitrahmen verkürzt, das Konzept war ja durch "ehrliche" Arbeit und nicht so ausufernden Lebensstandard finaziell unabhängig zu sein...
Wenn damals an der Börse nicht so gut Geld zu machen gewesen wäre, hätten die Beiden noch ein paar Jahre länger arbeiten müssen, aber funktionsfähig ist der Plan ja trotzdem.

Grüße: Martin (Der sich auch nicht auf Aktiengeschäfte verlassen würde...)
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Off-topic #371591 - 20.09.07 09:17 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Job]
martin boehm
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In Antwort auf: katjob

nur mal so zur Info.
Hess gehört zu Quelle, Manufactum zu Otto und Basic (in München) gehört anteilig zu Lidl&Schwarz.

job


wenn das so weiter geht, gehört Roloff sicher bald zu einer Rüstungsfirma die als "global player" agiert... grins

peinlich Martin
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#371593 - 20.09.07 09:26 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Snikker]
Velomade
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In Antwort auf: Velomade

In Antwort auf: Margit

In Antwort auf: Velomade

Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin?

Hallo Bernd,

vermiete Deine Wohnung doch einfach für die Dauer Deiner Reise. Und weil die Wohnung ja möbliert ist, bekam ich immer wesentlich mehr als ich selber bezahle.

Das kann man zwar machen, klappt aber nicht immer und überall.

Bernd


man sollte nicht die gründe suchen, welche alle dagegen sprechen.
ein bisschen von seiner sicherheit wird man (frau auch) wohl aufgeben müssen.

Aber Langzeitreisen ohne eine gewisse finanzielle Absicherung wird in den wenigsten Fällen gelingen! Und nicht jeder kann es sich leisten, mit 3 Mark noch was zu starten! Träume sind zwar schön und gut, aber ein wenig realistisch sollte man dabei doch bleiben!

Bernd
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Off-topic #371597 - 20.09.07 09:35 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Snikker]
Frank S.
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Da du mich direkt ansprichst:

Das sind die Zahlen, die Margit in Ihrem Posting genannt hat, die habe ich mal als Beispiel genommen. Aber 60.000,-€ im Jahr sind gar nicht so abwegig, wenn Du mal an die vielen Bankangestellten und Bürohengste in den Glastürmen der Großstädte denkst. Ich denke schon, dass es da einige Leute gibt, die so viel verdienen. Wer das im Einzelnen aus dem Forum ist, das geht aber, denke ich, keinen was an peinlich !
MfG
Frank
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#371599 - 20.09.07 09:39 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
Snikker
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In Antwort auf: Velomade

Träume sind zwar schön und gut, aber ein wenig realistisch sollte man dabei doch bleiben!
Bernd


ist doch ganz einfach.
wohnung/job kündigen. krempel verkaufen und die guten sachen bei eltern o. freunden unterstellen.

gruß heimo
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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Off-topic #371600 - 20.09.07 09:41 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Job]
Käthchen
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In Antwort auf: katjob

nur mal so zur Info.
Hess gehört zu Quelle, Manufactum zu Otto und Basic (in München) gehört anteilig zu Lidl&Schwarz.


Das mag so sein, aber ändert das irgendwas? Ist es ein Grund, nicht dort einzukaufen? Was ändert das an der Möglichkeit, über Hess Baumwolle aus kbA zu beziehen?
Kleinere Firmen haben bei mir auch einen Sympathiebonus, aber wenn mir die Waren und das Preis-/Leistungsverhältnis und die Richtung der Firma nicht schrecklich unsympathisch sind, warum sollte ich dann nicht dort einkaufen?

Grüßlis,
Kati
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Off-topic #371602 - 20.09.07 09:47 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Käthchen]
Job
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ich hab doch garnicht geschrieben, das Du dort nicht einkaufen sollst!

Ich finde es nur bemerkenswert, das die großen Firmen diesen aufstrebenden Markt inzwischen ebenfalls bedienen. Und sei es durch aufkauf von ehemals belächelten KMU*

job

*KMU-kleine und mittelständische Unternehmen. (bevor sich wieder jemand beschwert.)
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Off-topic #371606 - 20.09.07 09:55 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Job]
Käthchen
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Alles klar. Ich war nur etwas irritiert über den Info-Einwurf peinlich
Und du hast recht - es ist wirklich bemerkenswert. Wenn ich so drüber nachdenke... immerhin zeigt es, daß die "Großen" gesehen haben, daß sich auch mit diesen alternativen Konzepten Geld verdienen läßt.
(Ob ich jetzt meinen Glauben an das Gute in der Menschheit nochmal suchen soll?)

Liebe Grüße,
Kati
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#371607 - 20.09.07 09:56 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Snikker]
Velomade
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In Antwort auf: Velomade

Träume sind zwar schön und gut, aber ein wenig realistisch sollte man dabei doch bleiben!
Bernd


ist doch ganz einfach.
wohnung/job kündigen. krempel verkaufen und die guten sachen bei eltern o. freunden unterstellen.

Und genauso habe ich es gemacht - mit finanzieller Absicherung!

Bernd
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#371608 - 20.09.07 10:02 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
Snikker
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In Antwort auf: Velomade

Und genauso habe ich es gemacht - mit finanzieller Absicherung!

Bernd


jup, ohne moos nix los grins
Besser ein dummer Wanderer als ein Weiser, der zu Hause sitzt.
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#371612 - 20.09.07 10:26 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Snikker]
Velomade
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In Antwort auf: Snikker

In Antwort auf: Velomade

Und genauso habe ich es gemacht - mit finanzieller Absicherung!

Bernd


jup, ohne moos nix los grins

Wir können ja einen Wettbewerb ins Leben rufen: wer kommt mit dem wenigsten Geld am weitesten!

Bernd
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#371623 - 20.09.07 11:24 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
tobi-vacances
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Unterwegs in Frankreich

Diesen Wettbewerb nennt man Marktwirtschaft und ist schon erfunden bzw. gestartet.

Unglaublich, welche Dynamik dieses Thema früh morgens entwickelt:
These 1: wer viel Fahrrad fährt, braucht wenig Geld
These 2: Es gibt nicht nur die FDP in Deutschland, auch andere Parteien haben manchmal recht.
These 3: Mit 5.000 Euro Monatseinkommen sieht natürlich alles anders aus - aber diese Zahlen waren hier nun mal vorgegeben
These 4: die billigste freiwillige Krankenversicherung ist für ca. 120 Euro zu haben, wenn man für 401 Euro arbeitet, kostet sie glaube ich so 35 Euro (alles pro Monat)- was zeigt, dass man Geld nicht nur bei Steuern sparen kann
These 5: da jedes beliebige Reisebüro mindestens 200 Euro für private Zwecke aus jedem einzelnen Kunden herauslockt, ist es eigentlich egal, ob man sich da an einen großen oder kleinen Veranstalter anschließt - man muss sich mit einem a n d e r e n Veranstalter zusammen tun - also: wenn ich kontolliert biologische T-Shirts kaufen will, dann spare ich nicht mehr, sondern setze mich für eine vernünftige Sache ein (dies kostet meistens Geld)
These 6: alles geht noch billiger: beim Wandern braucht man nach 1000 km reparierte Sohlen und nach 3000 km neue Schuhe (das ist billiger als Radfahren, gibt den gleichen Kick und man erlebt noch mehr Details einer fremden Umgebung)

Was wollen wir?

Radfahren. Über weite Strecken in langer Zeit. Das geht mit (ganz) viel Geld oder mit (ganz) wenig davon. Letztes Jahr traf ich ein Ehepaar in der Nähe von Bordeaux. Deren Kind arbeitet nun in Spanien. Deshalb entschieden sich die beiden Eltern, mit dem Fahrrad, täglich ca. 80 km, aus Spanien nach Holland zurück zu fahren - überwiegend auf Radwegen - extrem ökonomisch, wie mir scheint - und ein guter Kompromiss zwischen Geld sparen und ausgeben.

In der Hoffnung, dass dieses Thema bald erschöpft ist
Beste Grüße!
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#371624 - 20.09.07 11:30 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
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In Antwort auf: tobi-vacances


Betrachte ich also das faszinierende Zahlenwerk (wer verdient so viel Geld und fährt Fahrrad?): du verdienst am Ende des Jahres "nur" 50 T Euro, hast aber 2 Monate unbezahlten Urlaub genommen, d.h. du hast 18.236 :12 x 10 = 15.196 Steuern gezahlt, mußt aber nur 13.816 Euro Steuern bezahlen, d.h. man bekommt folglich 1380 Euro Steuern wieder zurück - mit diesem Geld kann man leicht einen Rad-Urlaub machen (sogar mit Hotel, jedenfalls aber lange mit Campingplätzen)

Ist die Rechnung jetzt klar?

deine Rechnung hat einen Haken . WO bekomme ich 2 Monate unbezahlten Urlaub und verdiene annähernd soviel wie 50 000 € im Jahr - von verfallenen Überstunden, die weder abgefeiert noch bezahlt werden(dürfte bei vielen die Normalität sein), will ich mal gar nicht reden...??? Bei solchen Lebensrealitäten kann ich natürlich schöne Pläne machen - ansonsten : kündigen und schaun wovon ich lebe- und das ist eben ein Schritt der für viele so schwierig ist, dass sie ihn nie machen. gerade deshalb find ich solche Aussteigerseiten gut, sie machen Mut es doch vielleicht mal zu machen. Und wie das finanziert wird muß jeder für sich selbst errechnen, tolle Modelle helfen da wenig
LG Nat

Geändert von natash (20.09.07 11:32)
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#371628 - 20.09.07 11:48 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
Jaeng
Nicht registriert
Wer träumt nicht nach mehr als 30 Berufsjahren von einem Sabbatical? Solange meine Kids noch zur Schule bzw. zur Uni gehen und ich brav jeden Monat an meine Bank für die grundbuchlich gesicherten Kredite etwas abzudrücken habe, wird mir nur die Zusammenfassung zweier Jahresurlaube und das Ansammeln von Überstunden übrig bleiben und noch 10 Jahre abzuwarten und im Rahmen der knappen Möglichkeiten Taler anzuhäufen.
Erbschaften sind genauso wenig zu erwarten wie Gehaltssteigerungen. Und dann soll ich neben der vom Arbeitgeber gekürzten Alterversorgung noch selbst etwas fürs Alter zurück legen.
Auszusteigen wird deshalb wohl für mich in den nächsten Jahren ein Traum bleiben.
:schmoll:
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#371636 - 20.09.07 12:16 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Velomade]
Bernie
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Hallo Leute!

Ich verstehe diese ganzen Rechenbeispiele, die, wie ich finde, Haarspalterei sind, nicht. Jeder weiss, dass es Aussteigen nicht fuer lau gibt und neben der planerischen auch finanzielle Vorbereitung verlangt. Es gibt hundert unterschiedliche Moeglichkeiten, dies zu gestalten, jeder, wie er fuer richtig haelt. Sparen, Erben, in Hochlohnlaendern arbeiten und in Billiglaendern traveln (z. B. Obst pfluecken in Australien und traveln in Vietnam).

Die Steuergeschichte ist so eine Sache. Natuerlich behalte ich am Ende mehr Geld, wenn ich mehr verdiene. Als ich 2001 nur 3 Monate gearbeitet habe (gut bezahlt) und den Rest auf Tour (6 Monate) und danach auf Jobsuche (3 Monate) war, habe ich im folgenden Jahr die Haelfte dessen, was meine Tour insgesamt gekostet hat, vom Finanzamt beim Jahresausgleich zurueckbekommen, da ja alles auf die 12 Monate gerechnet wurde. Ich bin ueberhaupt kein Steuerfachmann, im Gegenteil. Daher habe ich mich umso mehr ueber den warmen Regen gefreut, mit dem ich ueberhaupt nicht gerechnet hatte. Aber zuerst musste ich waehrend der Tour natuerlich in Vorleistung gehen.

Mein WG-Zimmer hatte ich damals aufgegeben und den Kram bei den Eltern im Keller geparkt. Zudem habe ich nach der Rueckkehr dann einen ziemlich geilen Job gefunden, den ich heute noch mache. So gesehen muss ich sagen, war mein Entschluss damals ein Volltreffer. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber gibt es ein Sabbatical-Programm, bei dem ich zwischen 2 und 18 Monaten freibekommen kann. Noch habe ich es nicht genutzt, aber vorstellen kann ich es mir schon, da mittelfristig mal was anzuschieben.

Gruss

Bernie
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#371651 - 20.09.07 13:07 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Bernie]
Margit
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In Antwort auf: Bernie

Jeder weiss, dass es Aussteigen nicht fuer lau gibt und neben der planerischen auch finanzielle Vorbereitung verlangt.

Genau - und je jünger man damit anfängt, desto eher klappt es, daß man ab 45-50 Jahren aussteigen kann!


Zitat:
... in Hochlohnlaendern arbeiten und in Billiglaendern traveln (z. B. Obst pfluecken in Australien und traveln in Vietnam)

In Australien kannst Du auch umsonst und komfortabel wohnen wenn Du Homesitting machst.


Zitat:
So gesehen muss ich sagen, war mein Entschluss damals ein Volltreffer.

Gratuliere Dir! NO RISK; NO FUN zwinker
Viele Grüße
Margit
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#371655 - 20.09.07 13:13 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
JohnyW
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Hi,

in Australien oder Kanda kannst Du aber recht gut Geld im IT Bereich (in Australien als "Ferienjob" ca. 15 mal pro Stunde mehr wie bei Obstpflücken) oder Bergbau verdienen. Entspr. Ausbildung vorausgesetzt.

Gruß
Thomas
Homepage: http://thomasontour.de
Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#371656 - 20.09.07 13:19 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: JohnyW]
Margit
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Hallo Thomas,
brauchst aber dafür wahrscheinlich eine Arbeitsgenehmigung - für Obstpflücken oder Kellnern in den meisten Fällen nicht.
Gruß Margit
Viele Grüße
Margit
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Off-topic #371661 - 20.09.07 13:56 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
JohnyW
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
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Hi,

nein als Job (befristet wie Obstflücken) nicht.

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#371678 - 20.09.07 15:31 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: tobi-vacances]
HyS
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Zitat:
These 6: alles geht noch billiger: beim Wandern braucht man nach 1000 km reparierte Sohlen und nach 3000 km neue Schuhe (das ist billiger als Radfahren, gibt den gleichen Kick und man erlebt noch mehr Details einer fremden Umgebung)

mir gibt das nicht den gleichen Kick, sonst wäre ich nicht im Radreiseforum. Radreisen macht viel mehr Spaß. grins
Die Kosten pro Kilometer sind beim Wandern sicherlich weit höher, denk doch allein daran, wie viele Tage du für 1000km Radreisen und 1000km wandern brauchst. Selbst wenn du nur Materialkosten rechnest, dürften die Radreisekosten pro Kilometer deutlich preiswerter sein. Du kannst viele tausend Kilometer Radeln ohne Verschleißteile tauschen zu müssen und die Verschleißteile (Reifen, Ketten, Antriebsteile) sind deutlich billiger als gute Wanderschuhe.
Nur die Anschaffungskosten dürften höher sein.
*****************
Freundliche Grüße
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Off-topic #371692 - 20.09.07 15:59 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Snikker]
Falk
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Zitat:
wer von euch verdient 60 000,- im jahr?

Das habe ich mich auch schon gefragt, bei der Firma wollte ich mich nämlich melden. Eventuell ist ja nasevergolden als Sonderleistung dabei?

Falk, SchwLAbt
Falk, SchwLAbt
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Off-topic #371715 - 20.09.07 17:18 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Falk]
Margit
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In Antwort auf: falk

Zitat:
wer von euch verdient 60 000,- im jahr?

Das habe ich mich auch schon gefragt, bei der Firma wollte ich mich nämlich melden. Eventuell ist ja nasevergolden als Sonderleistung dabei?

Falk, SchwLAbt

Das war doch nur ein Beispiel! Habe keine Ahnung, wieviel man heutzutage verdient, seit Jahren arbeite ich nur noch soviel, dass ich sparsam überleben kann, krankenversichert bin und jede Menge Zeit zum radeln habe. Und für kein Geld der Welt möchte ich dieses Leben wieder ändern!
Viele Grüße
Viele Grüße
Margit
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#371776 - 20.09.07 19:17 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Margit]
schmeifengrall
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In Antwort auf: Margit

In Antwort auf: Velomade

Aber von welchem Geld soll ich die Miete zahlen, wenn ich auf Reisen bin?

Hallo Bernd,

vermiete Deine Wohnung doch einfach für die Dauer Deiner Reise. Und weil die Wohnung ja möbliert ist, bekam ich immer wesentlich mehr als ich selber bezahle.

Gruß Margit


Hallo,

Genau das ist eines der Knackpunkte. Wie finanziere ich die Miete?
Meine Wohnung vermieten möchte ich zum einen nicht und zum anderen geht das bei mir auch gar nicht, da ich selber zur Miete wohne.
Will man seine Wohnung behalten, fallen ja nicht nur Mietkosten an, sondern zusätzliche Kosten wie GEZ, Telefon-und Internetanschluss und womöglich auch noch Hausrat-und Haftpflichtversicherung.Nun gut...Letztgenanntes könnte man notfalls noch kündigen. Aber die Miete und vor allem die Krankenkassenversicherung... wirr
Folgendes habe ich mir da schon mal überlegt:
Voraussetzung sind natürlich erstmal einige finanzielle Ersparnisse, die ich mir vorher irgendwie erwirtschaftet habe. So, und dann...

1.) Job kündigen, Wohnung kündigen, beim Arbeitsamt abmelden (denn sonst rücken die dir auf die Fersen, weil man sich ja als Arbeitsloser dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellen muß), beim Einwohnermeldeamt abmelden, bzw. bei irgendwelchen Leuten ummelden(denn wo soll deine Post hingehen?, vielleicht ein Postfach einrichten lassen oder sich gleich obdachlos melden?), mein Hab und Gut verkaufen und tschüß! Bloß, wenn ich dann irgendwann von meiner Reise zurückkomme, stehe ich vor dem Nichts. Das ist mir die Sache nun auch nicht unbedingt wert, nur um einige Monate/Jahre das Vergnügen zu haben, eine weite Radreise unternehmen zu können.

2.) Job kündigen, sich arbeitslos melden und einfach ein paar Monate weg. Alle weiteren Kosten zur Deckung des Grundbedarfs, sprich Miete, Nebenkosten, GEZ, Krankenkassenbeiträge und sogar der Lebensunterhalt zahlt der Staat, also Hartz 4. Bloß problematisch wird es, wenn die mir ne AB-Maßnahme aufdrücken, weil ich da nicht drauf reagieren kann. Batsch,...dann werden dir bei der ersten Arbeitsverweigerung erstmal 30% Kohle gestrichen, reagiert man bei der zweiten Aufforderung wieder nicht, werden 50 % gestrichen und die gestrichene Kohle wird dir, soweit ich informiert bin, hinterher beim Arbeitsamt noch in Rechnung gestellt, und zwar unabhängig davon, ob du wieder arbeitest oder arbeitslos bist. Okay, verhungern läßt der Staat dich wohl nicht gleich, aber bei der ARGE kann es halt knallhart zugehen.

3.) Job und Wohnung kündigen. Kann man allerdings keinen offiziellen Wohnsitz nachweisen, gibts auch kein Geld von der ARGE für den Lebensunterhalt. Also stelle ich, wie hier schon erwähnt wurde, meine Möbel bei Bekannten/Verwandten unter und wenn das auch nicht geht, versuche ich mir einen Kleingarten mit Schuppen als Unterstellmöglichkeit für meine Möbel zu mieten. Ich habe davon gehört, dass die jährlichen Kosten für so einen Garten relativ gering sein sollen.Dieser Garten wird jedoch auch nicht als offizieller Wohnsitz akzeptiert. Für die Finanzierung von Garten und Krankenkasse decke ich mein Konto mit den erforderlichen Kosten für die vorgesehene Reisezeit und wenn ich dann irgendwann wieder nach Deutschland komme, suche ich mir Arbeit und eine neue Wohnung. Zwar riskiere ich, nicht wieder in meinen Beruf reinzukommen, dann stelle ich mich eben wieder beim Arbeitsamt an. den Kopf abreißen, werden sie mir wohl nicht gleich.

Ob das hier nun alles gut und richtig ist, was ich dargestellt habe, kann man wahrscheinlich nicht so pauschal sagen.
Ist auch jetzt erstmal genug der langen Reden, aber vielleicht kann der ein oder andere von euch doch noch mal sagen, welche der Möglichkeiten er bevorzugn würde.

Schöne Aufenthaltsgrüße von zu Hause
Anja, die aber doch vorerst noch ein wenig sesshaft bleiben möchte!
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#371808 - 20.09.07 20:41 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: schmeifengrall]
JohnyW
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Hi,

wenn man lange auf Tour gehen will spart man im Prinzip solange wie man auf Tour sein mochte, d.h. dreht jeden Cent um (wohnt in der billigen WG/Eltern, meldet Fernseher und Radio ab, etc.). Nimmt 3 Jobs an und arbeitet was geht. Die Kosten die man fürs tägl. Leben sollten unter dem Hartz VI Satz sein. Dann hat man genung Geld für die Tour und die Zeit danach. So haben es zumindest die Langzeitreisenden gemacht, die ich unterwegs getroffen habe und eine ähnliche Reiseart wie ich haben.

Für mich kommt eine lange Tour solange nicht in Frage, bis ich soviel Geld habe, das es bis zum Lebensende reicht. Denn nach mehreren Jahren "Freiheit" möchte ich mich nicht mehr in eine Abhängigkeit (Angestellter / Kunden bei Selbständigkeit) begeben.

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007

Geändert von JohnyW (20.09.07 20:42)
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#371953 - 21.09.07 10:45 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: schmeifengrall]
HyS
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Hallo,

ich kann dir sagen wie ich es gemacht haben:
Wohnung auflösen, alles abmelden und persönliche Gegenstände bei Eltern unterstellen (alternativ gibt es "Self-Store" Einrichtungen, bei denen man für wenig Geld alles unterstellen kann. Gibt es in den meisten größeren Städten).
Wohnsitz habe ich dann bei den Eltern angegeben.

Wohnung würde ich aufgeben, da man sowieso nicht sicher sein kann, in der gleichen Stadt oder im gleichen Stadtviertel wieder Arbeit zu finden.

Beim Arbeitsamt muss man sich auf jeden Fall abmelden.
Wenn der Betrug auffliegt, kann das recht teuer werden und da die Arbeitslosenzahlen gerade deutlich zurückgehen, haben die Betreuer sicher mehr Zeit für die Prüfung und Vermittlung.

Geld habe ich vorher angespart (kein Auto, preiswerte Wohnung, sparsame Lebensführung, fleißige Arbeit)
*****************
Freundliche Grüße
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#371989 - 21.09.07 12:54 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
Morgana
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Langsam kriege ich den Eindruck, in diesem Thread gibt es ausser Thomas1976 nur Leute, denen ihre Arbeit notwendiges Übel ist. Das gibt es, und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht besonders motivierend ist, eine Arbeit zu machen, die man nicht wirklich mag oder sinnvoll findet. Und ich weiss auch, dass es manchmal keine andere Möglichkeit gibt, als eben diese Arbeit zu machen. Aber ich wundere mich schon ein bisschen, dass hier z.T. ernsthaft die Möglichkeiten ausgelotet werden, wie man sich auf Kosten des Staates ein bequemes Leben machen könnte. So nach dem Motto: Sollens doch die anderen bezahlen. In eine ähnliche Richtung geht für mich die Mentalität, auf Reisen den Rappenspalter-Sport zu betreiben: Man geht in ein armes Land mit gastfreundlichen Leuten und verlässt sich darauf, entweder eingeladen zu werden, oder versucht, die 2 Euros, die eine Unterkunft kostet, noch auf 1 Euro hinunterzuhandeln. Solche Leute finde ich auf Reisen einfach nur peinlich. Wohlverstanden: ich spreche hier nicht von Leuten, die einfach nur ein beschränktes Budget haben, weil sie nicht mehr haben. Ich habe auch schon mit wenig Geld auskommen müssen. Ich spreche von Leuten, die aus purem Geiz-ist-geil-Gefühl in Billigländern profitieren wollen.

Aber ich komme vom Thema ab. Eigentlich will ich nur einen Kontrapunkt setzen in diesem Thread und Thomas1976 zustimmen: Ich mache meine Arbeit gerne. Ich verreise zwar mindestens ebenso gerne, empfinde die Planung einer Reise schon als wundervoll und überlege mir schon bald nach meiner Rückkehr wieder, wohin die nächste Reise gehen könnte. Und ich nutze meine 25 Tage Ferien und meine freie Zeit ebenfalls voll aus für Radtouren, Bergtouren und alles andere, was den Kopf freimacht. Doch nur Reisen wäre nichts für mich. Nach einer sechsmonatigen Reise in jungen Jahren war ich so voll mit Eindrücken, dass ich wieder Zeit brauchte, um all das Erlebte zu verarbeiten. Ich merkte das daran, dass die Begeisterung für Neues merklich nachliess.

Ich oute mich hiermit also als ungewöhnliches Wesen, das seine Arbeit sehr gerne hat, spannend, vielseitig und herausfordernd findet. Ja, ich habe vielleicht das Glück, eine Arbeit zu haben, die mir die Möglichkeit gibt, Verantwortung zu übernehmen, das Geschehen in meinem Land mitzubestimmen und an guten Lösungen für die Probleme unserer Gesellschaft mitzuarbeiten. Drum kann ich mir mittelfristig nicht vorstellen, meine Arbeit zu kündigen. Und unbezahlter Urlaub für längere Zeit kriege ich nicht.

Für mich stimmt es so, auch wenn ich natürlich zu ein paar Ferientagen mehr nicht nein sagen würde.

Bettina
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#372001 - 21.09.07 13:14 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Morgana]
Pedalen-Paule
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Ich kann dir nur zustimmen. Das Problem mit der Sozialstaat-Mitnahme-Mentalität scheint mir ein speziell deutsches zu sein. Beim Reisen in Billigländer sei aber noch angemerkt, dass ein Runterhandeln in Touristenregionen schon manchmal angebracht ist. So wirst du in überlaufenen Attraktionen wie Machu Picchu oder Kenias Nationalparks kräftig über den Tisch gezogen, wenn du nicht deutlich machst, kein gewöhnlicher Tourist zu sein. Die Leute dort sind es gewohnt, ein halbes Jahresgehalt für eine Unterkunft oder geführte Tour von dir zu verlangen - und anscheinend wird es von den meisten Pauschaltouristen widerstandslos gezahlt. Aber wie gesagt, sowas findet man nur in Regionen mit überlaufenem Pauschaltourismus.
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#372030 - 21.09.07 14:30 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Morgana]
Thomas1976
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In Antwort auf: Morgana
Man geht in ein armes Land mit gastfreundlichen Leuten und verlässt sich darauf, entweder eingeladen zu werden, oder versucht, die 2 Euros, die eine Unterkunft kostet, noch auf 1 Euro hinunterzuhandeln.


Das ist das letzte was ich auf Radreisen in einem fremden Land mache, nämlich um jeden Euro zu feilschen. Wenn mir eine Unterkunft ,den Ansprüchen die ich habe, zu teuer erscheint, fahre ich halt weiter bis zur nächsten Unterkunft. Jeder sollte sich vielleicht im Vorfeld vorher Gedanken machen, wie hoch sind die Preise in dem entsprechenden Land für Unterkünfte, Lebensmittel etc. und wie hoch ist mein Budget. In Deutschland regen sich alle auf, wenn "Ausländer" feilschen, aber im Ausland ist man nicht viel besser!

Gruß
Thomas
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#372041 - 21.09.07 14:56 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
Morgana
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In Antwort auf: Thomas1976

Das ist das letzte was ich auf Radreisen in einem fremden Land mache, nämlich um jeden Euro zu feilschen.


Ich hoffe, du hast mich nicht falsch verstanden. Ich dachte eben gerade nicht an dich, als ich das schrieb.

Bettina
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#372042 - 21.09.07 15:03 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
JohnyW
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Hi,

wenn es in einem Land z.B. staatliche Preise gibt, warum soll ich als Tourist das 10-fache bezahlen. Oder bezahlst Du in D 100 EUR für ein Schnitzel mit Pommes? Feilschen gehört in manchen Ländern zum guten Ton und wenn Du nicht feilschst halten Dich die Leute für "einen dummen Europäer". Und speziell in "Billigländer" versucht man oft schnelles Geld mit den Fremden zu machen. Oft sind Cent Preise 3-4 fach überteuert, weil man "reicher Ausländer" ist.

Wer regt sich denn in Deutschland übers Feilschen auf? Kein Verkäufer war zu mir bisher unfreundlich, wenn ich nach einem günstigeren Preis fragte. Richtig gefeilscht (über Stunden) habe ich in Deutschland selten. Die Verkäufer hatten Neudeutsch "Migrartionshintergrund" und hat beiden Seiten Spaß gemacht.

Zitat:
Unterkunft ,den Ansprüchen die ich habe, zu teuer erscheint, fahre ich halt weiter bis zur nächsten Unterkunft
Wenn das immer so einfach wäre...

Aber auch ich kann die "No Budget" Reisenden nicht verstehen. Aus Mitleid erhält man keinen Preisnachlaß muß aber auch gesagt werden. Wird man eingeladen, so kostet das kein Geld. Dafür ist man dann der abendliche "Alleinunterhalter" und hat keine Privatsphäre. Man bezahlt mit Geschichten (das kann auch extrem nervig sein jeden Tag dasselbe zu erzählen)

Gruß
Thomas
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Neu 21.10.2009: 2. Bericht Projekt Hessen aus dem Jahr 2007
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#372045 - 21.09.07 15:15 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Morgana]
Thomas1976
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Ich habe Dich schon nicht falsch verstanden, wollte eigentlich nur mitteilen, dass ich mich Deiner Meinung anschließe!

Gruß
Thomas
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#372050 - 21.09.07 15:25 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: JohnyW]
Thomas1976
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Tach Thomas,

ich bin dieses Jahr auch mit einem "No Budget" Reiseradler zusammen gefahren. Dieser hat auch kein einziges Mal um irgendwelche Preise gefeilscht, im Gegenteil. Was mich immer aufregt, ist das z.B. deutsche Touristen (aber auch Touristen aus anderen Ländern, bei denen fällt es mir aber wahrscheinlich nicht so schnell auf) mit ihren dicken, fetten Wohnmobilen auf den Campingplätzen vorfahren und dann noch versuchen 2€ runterzuhandeln. Da bleibt mir die Spucke weg.
Wenn ein Schnitzel z.B. 100€ kostet, esse ich es weder in Deutschland noch in "Pusemuckel"! Ich erkundige mich halt wie hoch die Lebenshaltungskosten in dem jeweiligen Land sind, damit ich mir mein Budget besser einteilen kann.
Mit dem Feilschen gebe ich Dir nur bedingt recht. In südeuropäischen Ländern mag das ja zutreffen, aber versuche mal als Ausländer in einem sehr gastfreundlichen Land wie z.B. Schweden oder Norwegen zu feilschen. Du fällst bestimmt sofort auf. wenn ich in solche Länder verreise muss ich mir im Klaren sein, das dort die Preise etwas höher sind.

Gruß
Thomas
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#372104 - 21.09.07 19:09 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Morgana]
veloträumer
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Hallo Bettina,

zunächst einmal volle Zustimmung für diese Kopfschütteln über die extreme Sparmentalität im Urlaub.
Ich habe mich auch schon aufgeregt, wenn gut verdienende deutsche EDV-Leute in Frankreich sich über 20 Euro für eine Festunterkunft beklagt haben, sich abends Tütennudeln reingezogen haben und gar noch einen gemeinsamen Drink im Restaurant gegenüber abgelehnt haben. Am nächsten Morgen waren sie dann sehr irritiert, dass ich mich u.a. mit leckerer Orangenente mit einem köstlichen Gratin Dauphinois (nie wieder so gut bekommen) für 40 Euro verköstigt habe (Wein, Vorspeise und Desert war natürlich auch noch dabei) - ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.

Zum Kernpunkt: Glückliche Heimkehr und Arbeit macht Spaß.
Gitb es immer mal wieder. Dass hier im Reiseradforum viele mit Fernweh unterwegs sind, ist auch klar. Dass in Deutschland die Unzufriedenheit mit der täglichen Arbeit größer ist als der Schweiz, ist nicht unbedingt verwunderlich.

Ich habe selbst mal 8 Monate als Praktikant in der Schweiz gearbeitet, zudem für ein paar Wochen nochmal als Ferienjobber. Sowohl als Praktikant wie als Hilfskraft in sehr unterschiedlichen Betrieben wurde ich als Mensch, der seine Arbeitskraft und Intelligenz zur Verfügung stellt ernst genommen. Das äußert sich schon in der Art der Vorstellung gegenüber Mitarbeitern im Betrieb. Das ist in deutschen Betrieben eher selten der Fall. Und setzt sich bei festeingestellten Arbeitskräften fort. Dass in Schweizer Betrieben auch mit fintigen Intrigen gearbeitet, ist mir auch bekannt. Aber es gibt eine gesündere Basis.

Der Mensch ist ein Kostenfaktor - keine Ressource. Entsprechend wenig Kompetenzen werden dem gewöhnlichen Arbeitnehmer übertragen. Anreize und Angebote zur Fortbildung sind Fehlanzeige - in Europa ist Deutschland bei der betrieblichen Fortbildung eines der Schlusslichter.

Als Bewerber für eine Praktikantenstelle war ich mal bei einer großen Bank in Zürich (letztlich wurde ich nicht genommen). Die Personalreferentin sagte mir, es wären deutsche Studenten auf dem Stuhl schon umgekippt, als sie hörten, welches Salär ihnen zustehen würde. Sie wollte wissen warum. Es sei doch schließlich legitim, das Leben kostet Geld und als junger Mensch hat man Ansprüche. In Deutschland wirst du eine solche Haltung des Arbeitgebers 1:1000 oder noch seltener finden. Der deutsche Unternehmer lässt sich Praktikanten vom Staat durchfüttern oder speist sie minderwertig ab oder bildet sie nicht aus. Diese Unternehmermentalität ist heute auch in der realen Arbeitswelt weit verbreitet: Ein-Euro-Jobs, Kombi-Lohnmodelle etc. lassen den Arbeitgeber Trittbrett fahren. Der Staat zahlt. Und: Der Arbeitnehmer ist mir nichts wert. Mit diesem Gefühl täglich abgespeist zu werden, macht wenig Freude auf Arbeit.

Heute bin ich selber auf 80% Arbeitszeit mit entsprechend weniger Gehalt gesetzt worden traurig - die Firma gibt nicht mehr her. Allerdings lässt sich davon auch kaum noch Leben - zumindest hier in Stuttgart. Oder nur noch Radreisen rund um den Fernsehturm. Was ich arbeite, disqualifiziert mich immer mehr auf dem Arbeitsmarkt, weil veraltet und ohne echte Kompetenz. Ich habe nur die Wahl zwischen Sumpf und Hölle. Wo soll jetzt die Motivation herkommen? - Warum soll ich am Ende ein Radtour Lust haben zurückzukehren? - Gut, ich bin weder heimattreu noch familiengebunden, das macht die Einstellung leichter. Mit guter Arbeit wäre das vielleicht auch anders. Aber jetzt ist es einfach so, Lust habe ich nicht zurückzukehren - es ist nur wegen Lohn und Brot.

Wenn es zwischen Bärenplatz und Zytgloggeturm ordentliche, Lust-machende Arbeitsplätze gibt, komm ich auch in die Schweiz. Aktuell habe ich hier in Deutschland gar nix zu verlieren. Je nach Perspektive kann ich alles oder gar nichts... alles rund ums Schreiben (Journalismus etc.), public relations, Politikwiss., Kultur-, Wirtschafts und Tourismusorganisationen oder ein gut bezahlter Briefträger ist auch nicht schlecht...

Dass sich in dieser abweisenden Arbeitswelt immer mehr Menschen auf einer sozialen Hängematte einrichten, kann ich zumindest nachvollziehen - auch wenn ich selbst wohl nicht dazu neigen würde. Dennoch, du solltest nicht unterschätzen, welche mentale Belastung es bedeutet, nicht mehr gebraucht zu werden. Habe diesen Drcuk gespürt als ich mal arbeitslos war.

Viele aus dem Radforum sind natürlich auch einfach verwegene Spinner, die sich nicht mit dem Otto-Normalo vergleichen lassen. Habe - obwohl nicht in Exotenländern unterwegs - auch immer wieder mit diesem Titel zu kämpfen - doch trage ich den Spinner gelassen und mit Stolz. Lieber ein Spinner in der Ferne als ein Spießer in der Heimat! cool
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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Off-topic #372123 - 21.09.07 20:10 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: veloträumer]
Morgana
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Hallo Matthias

Dein Bericht ist für mich sehr interessant. Dass die Schweiz für viele Deutsche ein Eldorado sein muss, was die Arbeit betrifft, das ist mir schon länger aufgefallen. Es muss ja irgendeinen Grund geben, warum so viele Deutsche in der Schweiz Arbeit suchen. Ich habe auch schon gehört, dass die Unternehmenskultur und die Atmosphäre in der Arbeit in der Schweiz viel angenehmer sei als in Deutschland. Ob das pauschal gilt, kann ich nicht beurteilen. Für einige Branchen stimmt das ganz sicher, für andere vielleicht weniger. So habe ich z.B. von verschiedenen Freunden nicht viel Erfreuliches über die Atmosphäre bei einer Grossbank erfahren. Als Arzt möchte ich nicht in Schweizer Spitälern arbeiten, auch wenn es in Deutschland noch viel schlimmer zu und her gehen soll. Als Praktikant verdient man in meiner Berufssparte 800 Franken, wenns hoch kommt (in Zürich mehr), mit einem Uniabschluss notabene, und mindestens ein Jahr lang. Dem Kunden wird aber der volle Ansatz verrechnet. Du siehst: Auch in der Schweiz gibt es Abzocker und Zitronenpresser. Und sogar bei meinem Arbeitgeber wird seit drei Jahren Fortbildung (die in meinem Bereich ziemlich viel kostet) eher restriktiv gewährt.

Trotzdem: vielleicht hast du ja wirklich Recht, und wir haben insgesamt ein besseres Klima (dein Ausdruck, "gesündere Basis", ist vielleicht der treffendere) in der Schweiz. Dazu müsste man auch noch andere Stimmen (deutsche und Schweizer) aus dem Forum hören, das wäre sicher interessant. Auf jeden Fall stimme ich dir ganz zu: das Gefühl, als zum Bestehen und Wachstum des Unternehmens beitragender Mensch von seinem Arbeitgeber nicht wahrgenommen und geschätzt zu werden, ist wohl eines der schlimmsten. Da fragt man sich dann schon, was das Ganze eigentlich soll. Und: Ich schätze mich glücklich, heute einen guten Arbeitgeber zu haben und in angenehmer Atmosphäre interessante Arbeit machen zu können (das war nicht immer so).

Ob es zwischen Bärenplatz und Zytglogge für dich spannende Arbeit geben könnte, weiss ich nicht. Da gibt's vor allem Jobs an der Kasse (Migros, Boutiquen) und ein paar kleinere Privatbanken. Deine Branche ist wohl eher anderswo angesiedelt (aber: Bundeshauskorrespondenten gibt es meines Wissens schon sehr viele, und die Stellen sind gesucht) schmunzel. Aber Briefträger, warum nicht: Mir hat mal so einer erklärt, ich mache was falsch, wenn ich immer erst um 18 Uhr aus der Arbeit komme. Er sei immer um drei Uhr nachmittags fertig. Man müsse sich halt seine Arbeit richtig organisieren. schmunzel

Ist das jetzt noch zum ursprünglichen Thema oder nicht? Im weitesten Sinne wohl ja. Aber ich entscheide mich doch für "off-topic".

Gruss
Bettina
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#372124 - 21.09.07 20:11 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: veloträumer]
BikeZombie
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In Antwort auf: veloträumer

Ein-Euro-Jobs, Kombi-Lohnmodelle etc. lassen den Arbeitgeber Trittbrett fahren. Der Staat zahlt. Und: Der Arbeitnehmer ist mir nichts wert. Mit diesem Gefühl täglich abgespeist zu werden, macht wenig Freude auf Arbeit.


Bin zurzeit Ein-Euro-Jobber und kann Dich nur bestätigen. Diese ''Mach-du-mal-den-Kram-auf-den-ich-keinen-Bock-hab´''-Haltung, die einem auch von manchem fest angestellten ''Kollegen'' entgegengebracht wird, gibt schwer zu denken übrig. Diese Kollegen sind natürlich nicht von Natur aus boshaft, sondern nur etwas sauer darüber, dass ihre Stunden gekürzt worden sind, aber das gleiche Arbeitspensum anfällt.
Wir Ein-Euro-Jobber fungieren dann als Fußabtreter und ''Konkurrent'' gleichermaßen. Die Unzufriedenheit in dem Seniorenheim, in dem ich arbeite, wächst zusehends, doch niemand macht an entscheidender Stelle ''die Klappe auf''. Ich erledige zwar ganz normal meinen Job, dokumentiere die Sache aber und verteile Kopien unter den Leuten. Zudem setze ich mich verbal zur Wehr, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle oder gar beleidigt werde (is´ auch schon vorgekommen).
Dass ich mich damit nicht unbedingt beliebt bei der Führungsriege mache, liegt auf der Hand, aber sie haben ja die Möglichkeit der Verteidigung. Seltsamerweise halten sie still. Wie auch die Leute von der ''Agentur für Arbeit''. Mir scheint, sie wissen alle um diese ''Hartz IV-Farce'', können es aus opportunistischen Gründen aber nicht zugeben . . .

Gruß, Paule

P.S.: Meine Langzeitreisen per Rad beschränken sich momentan auf möglichst viele mehr oder weniger sinnvolle Kurierfahrten während der Arbeitszeit grins .
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#372159 - 22.09.07 06:54 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: veloträumer]
Thomas1976
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In Antwort auf: veloträumer


Dass in Deutschland die Unzufriedenheit mit der täglichen Arbeit größer ist als der Schweiz, ist nicht unbedingt verwunderlich.



Das stimmt so nicht! Ich arbeite für einen großen Schweizer Konzern, und auch dort ist nicht alles Gold was glänzt!
Wir Deutschen neigen leider immer schnell dazu alles schlecht und negativ zu machen, in anderen Ländern geht es den Menschen teilweise viel schlechter. In Deutschland wird gejammert auf hohem Niveau! Ich lebe gerne in Deutschland, bin aber auch gerne sowohl im Urlaub, als auch beruflich in anderen Ländern unterwegs!

Gruß
Thomas
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#372163 - 22.09.07 07:18 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
BikeZombie
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In Antwort auf: Thomas1976

Wir Deutschen neigen leider immer schnell dazu alles schlecht und negativ zu machen, in anderen Ländern geht es den Menschen teilweise viel schlechter.


Sucht man sich genug Negativ-Beispiele ´raus, fällt es natürlich leicht, alles durch die rosarote Brille zu sehen. Ich erinnere mich an einen Ausspruch Schröders nach seiner Afrika-Reise. Er wies darauf hin, dass es den Menschen dort RICHTIG schlecht gehe. Dass sich dadurch die wirtschaftliche Situation vieler Menschen in D verbessert, bezweifle ich stark.
Diese Argumentationsweise kenne ich aus meiner Schulzeit: Hatte ich eine schlechte Note, gab´s immer einen, der noch schlechter war; dadurch wurde aus meiner Fünf - ganz besonders in den Augen meiner Eltern - noch lange keine Drei.

Gruß, Paule
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#372168 - 22.09.07 07:41 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
Margit
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In Antwort auf: Thomas1976

In Deutschland wird gejammert auf hohem Niveau! Ich lebe gerne in Deutschland, bin aber auch gerne sowohl im Urlaub, als auch beruflich in anderen Ländern unterwegs!

So sehe ich das auch. So viele unzufriedene Gesichter wie in Deutschland habe ich noch in keinem 3.Welt-Land gesehen.
Reich bin ich, wenn ich gesund bin, ein Dach über dem Kopf habe, nicht hungern muß und Familie/Freunde habe.
Viele Grüße
Margit
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#372174 - 22.09.07 08:16 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
Holger
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In Antwort auf: Thomas1976
[…]
Mit dem Feilschen gebe ich Dir nur bedingt recht. In südeuropäischen Ländern mag das ja zutreffen, aber versuche mal als Ausländer in einem sehr gastfreundlichen Land wie z.B. Schweden oder Norwegen zu feilschen. […]

Er sprach ja auch nicht von Schweden oder Norwegen, sondern von Ländern, in denen Feilschen zum Guten Ton gehört. Das ist sicher in Nordeuropa und Westeuropa nicht der Fall. Da würde ich es auch nicht machen. Aber in drei Tagen Marokko habe ich auch gemerkt, dass man blöde angesehen wird, wenn man nicht versucht zu handeln, auch in Istanbul war niemand böse, als ich nochmal nachgefragt habe zwinker

Gruß
Holger
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#372176 - 22.09.07 08:19 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Holger]
Thomas1976
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Da zitierst Du mich schon und hast Dir wahrscheinlich den Satz nicht richtig durchgelesen!

Ich zitiere mich nochmals selber:

Zitat:
Mit dem Feilschen gebe ich Dir nur bedingt recht. In südeuropäischen Ländern mag das ja zutreffen,...


Was habe ich denn dort geschrieben?! verwirrt

Gruß
Thomas
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#372183 - 22.09.07 08:41 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Thomas1976]
JohnyW
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Hi,

okay in Schweden und Norwegen würde ich nur bei Hotelpreisen und Souvenirs handeln. Speisekarten und Lebensmittel haben ja dort eine Preisauszeichnung. Außerdem versucht Dich dort ganz selten jemand über den Tisch zu ziehen. Um Lebensmittel handelt man normalerweise nicht. Aber seltenst kommt es vor, dass Du in eine Beispiel "Dönerbude" (ohne Preisauzeichnung) gehst und dann 15 EUR als Tourist bezahlen sollst, wobei der landestypische Preis ca 3,50 EUR beträgt! In solchen Fällen haben wir uns immer auf 4 EUR geeinigt.

Gruß
Thomas

P.S. Mir ist noch kein ungastfreundliches Land untergekommen, selbst in Deutschland fühle ich mich als Tourist willkommen. Eine Rangliste der Freundlichkeit will ich nicht aufstellen, wobei in Europa eher eine ökonomische Freundlichkeit als eine herzliche Freundlichkeit vorherrscht.
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#372185 - 22.09.07 08:48 Re: Langzeitreisen per Fahrrad *GELÖSCHT* [Re: Thomas1976]
Holger
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#372187 - 22.09.07 08:49 Re: Langzeitreisen per Fahrrad *GELÖSCHT* [Re: Holger]
Holger
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#372188 - 22.09.07 08:50 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Holger]
Holger
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In Antwort auf: Thomas1976
[…]
Was habe ich denn dort geschrieben?! verwirrt […]


"Bedingt rechtgeben" hast Du geschrieben. Und er von Ländern, in denen das Feilschen zum guten Ton gehört, also definitiv nicht von Ländern, auf die Du dein "bedingt" anwendest (Skandinavien). Wäre quasi eine doppelte Bedingung schmunzel

Ist aber eigentlich egal zwinker

Gruß
Holger
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#373983 - 28.09.07 11:27 Re: Langzeitreisen per Fahrrad [Re: Christian H.]
Christian H.
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Hallo,
wir haben uns sehr über die vielen Rückmeldungen und die interessante Diskussion zum Thema "Aussteigen" gefreut. Es ist auch nicht verwunderlich, dass dabei die Frage nach der Finanzierung einer Langzeitreise das zentrale Thema war.

WIr kennen die vielen "das geht nicht - Bedenken" nur allzu gut, aber viele Antworten und unsere eigenen vierjährigen Erfahrungen als Aussteiger zeigen, dass man mit einem anderen Lebensstil und mit etwas Fantasie auch ganz anders leben kann - wenn man das überhaupt will.

Auch wir haben früher gerne gearbeitet, aber den Schritt zu kündigen und mit dem Fahrrad die Welt zu entdecken, haben wir nie bereut. schmunzel

Liebe Grüße, Gabi und Christian
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