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#1360039 - 29.10.18 09:36 Was tun mit drei Monaten?
HolyMole
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 183
Moin zusammen!

Meine Freundin und ich wollen uns das Sommersemester 2019 für eine große Reise freinehmen. Das heißt: Losfahren im April/Anfang Mai, ca. 3 Monate rumradeln, bei Bedarf auch länger. Spätestens Anfang Oktober muss sie wieder zuhause sein, aber wir haben beide diverse Jobs, die wir nicht zu lange pausieren können/sollten.

Punkte, über die wir uns Gedanken machen:

- Geld. Wir haben locker genug für Essen und Wildcampen (~10€/Tag), aber es spielt schon eine Rolle. Die Schweiz und Skandinavien wären also mit einem eher asketischen Lebensstil verbunden; auf dem Balkan würden wir schmausen...

- Sicherheit. Wir sind schon ordentlich rumgekommen und es ist nie etwas Schlimmes passiert, aber die aktuelle politische Lage in der Türkei macht uns ein bisschen Sorgen. Wenn wir da komplett durchfahren würden, hätten wir 2Mm / 1 Monat im Land, das ist vielleicht etwas viel.

- Berge und Felsen. Wir wollen nämlich gerne auch klettern und wandern, wenn wir schon dabei sind.

Wo könnte man da denn langfahren? Unsere Ideen bisher: Straight nach Georgien (südlich oder nördlich am Schwarzen Meer vorbei), mit vielen großen Umwegen (Polen?) über den Balkan (Hinterland) nach Griechenland und Kultururlaub dranhängen, Ostseeumrundung gegen den Uhrzeigersinn. Habt ihr noch mehr Ideen? schmunzel

Grüße aus der Norddeutschen Tiefebene,

Tim
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#1360080 - 29.10.18 11:17 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
Georgien ist ein sehr schönes Reiseziel. Aber im Moment würde ich es mir dreimal überlegen, durch Anatolien zu fahren. Einer unserer Mitforisten hat ca. 20 Tage in einem türkischen Gefängnis gesessen, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort mit Zelt aufgegriffen wurde.

Nördlich lang musst du auf jeden Fall durch Russland. Dorthin kommst du entweder durch die Ukraine (Bürgerkriegsgebiet), Weißrussland (schön, unkompliziert zu bereisen, aber du brauchst ein Visum, keine Berge, nur Hügel) oder Litauen (Schengen-Staat). Von Litauen aus fährt nman ziemlich lange durch Russland bis zum Kaukasus.

In Antwort auf: HolyMole
auf dem Balkan würden wir schmausen...
...
- Berge und Felsen. Wir wollen nämlich gerne auch klettern und wandern, wenn wir schon dabei sind.

Das schreit geradezu nach Osteuropa und Balkan. schmunzel Zum einen ist das Preisniveau für uns eher günstig. Dann gibt es fast überall Gebirge, die nicht so überlaufen sind wie die Alpen (punktuell an Hotspots kann es aber durchaus voll sein).

Der gesamte Karpatenbogen, angefangen von Wien/Bratislava entlange der slowakischen Außengrenze (Tschechien und Polen), durch die Ukraine und dann einmal komplett durch Rumänien bis Serbien wäre da meine Empfehlung. Das hätte den Vorteil, zunächst mit den "einfachen" Ländern (Tschechien, Slowakei und Polen) anzufangen. In der Ukraine ist man weit weg vom Bürgerkriegsgebiet. Rumänien hat mir nahezu überall gefallen. In Serbien ist man dann am Eisernen Tor - ausgesprochen schöne Gegend.

Dann ist auch die ganze Kette der Dinariden von Kärnten/Slowenien bis runter nach Albanien recht schön. Je weiter südlich, desto wilder. Allerdings muss man dort sehr mit Minen aufpassen - einfach so mit Wanderschuhen und Kletterausrüstung durch die Botanik zu stiefeln, kann sehr böse enden (das betrifft ausdrücklich NICHT Montenegro). Von dort durch Kosovo und Mazedonien nach Bulgarien ist es bergig, und das sich südlich anschließende Griechenland bis zum Peloponnes ebenso.

Da könnte ihr euch unendlich austoben, auch mit Wandern und Klettern. Ich selbst bin in diesem (dort kalten und verregneten) "Sommer" von der Ostslowakei bis nach Tschechien durch den Karpatenbogen gefahren und war mehrmals wandern:
https://www.gpsies.com/map.do?fileId=kapukymvogdxaeto

In Rumänien gibt es die beiden einzigen asphaltierten Passstraßen (Transalpina und Transfagaraşan) in Europa über 2000 m Höhe zwischen Alpen und Kaukasus.

-----

Ganz anderes Thema - Ostseeumrundung. Ja, kann man machen. Das Wetter wird Anfang Mai definitiv anders als auf dem Balkan sein (obwohl, in diesen wilden Zeiten...), Berge hat es da nahezu gar keine, und Finnland und Schweden sind nicht unbedingt günstig. Kann man machen, aber mich haben bisher auch die unendlichen Weiten der schwedischen Wälder abgeschreckt. Und für 3 Monate ist diese eher flache Strecke vielleicht ein bisschen kurz und zu eintönig.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1360141 - 29.10.18 13:40 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: Toxxi]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: Toxxi
Nördlich lang musst du auf jeden Fall durch Russland. Dorthin kommst du ... Weißrussland (schön, unkompliziert zu bereisen, aber du brauchst ein Visum, keine Berge, nur Hügel)

Nachtrag: Es gibt keine wirklich legale Möglichkeit, als EU-Bürger von Weißrussland nach Russland einzureisen. Da müsste man ggf. beim Auswärtigen Amt oder der Russischen Botschaft noch mal recherchieren.

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki
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#1360183 - 29.10.18 16:17 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.450
Richtung Georgien ist auf jeden Fall eine schöne Routenwahl. Toxxies Ausführungen schließe ich mich gerne an.

Solltest du doch noch mit der Türkei liebäugeln, so wisse, dass die Schwarzmeerküste streckenweise verkehrsreich und alles andere als flach ist.
Ich selbst habe dieses Jahr den Weg über Anatolien (zentrales Hochland) gewählt, um von dort aus (Grenze bei Çildir) nach Georgien zu gelangen. Auf diese Weise habe ich zwei sehr unterschiedliche (und in sich selbst auf jeweils sehr eigene Art schöne) Länder kennen gelernt.
Liebe Grüße,
Peter
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter

Geändert von indomex (29.10.18 16:18)
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Off-topic #1360209 - 29.10.18 16:52 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: Toxxi]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: Toxxi
Nördlich lang musst du auf jeden Fall durch Russland. Dorthin kommst du ... Weißrussland (schön, unkompliziert zu bereisen, aber du brauchst ein Visum, keine Berge, nur Hügel)

Nachtrag: Es gibt keine wirklich legale Möglichkeit, als EU-Bürger von Weißrussland nach Russland einzureisen. Da müsste man ggf. beim Auswärtigen Amt oder der Russischen Botschaft noch mal recherchieren.

Gruß
Thoralf


Ich habe es vor ein paar Tagen nochmal recherchiert, weil ich direkt danach gefragt wurde. Der Stand der Dinge ist noch immer der gleiche, wie in diesem Artikel 2016 beschriebenen:

http://www.russland.news/russisch-weissrussische-grenze-falle-fuer-auslaender/

Die Grenze ist für Ausländer legal nicht zu passieren.
Auf einer Konsularseite, ich vermag jetzt nicht zu sagen, ob es die russische oder weißrussische war, steht an einer Stelle, dass der Übergang über diese Grenze nur an für Ausländer freigegebenen Übergängen erfolgen darf. Und an einer anderen, dass es solche Übergänge nicht gibt. Kunststück, wenn es eh keine Übergänge mehr gibt. Das geplante "gemeinsame" Visum gibt es noch nicht, sowenig, wie eine neue vereinfachte Regelung für die Kaliningrader (Königsberg) Oblast, die vor vier Jahren angekündigt wurde.
Vielleicht gehe ich mal irgendwann auf den Ostbahnhof und erkundige mich bei Passagieren. Es gibt wirklich eine kleine und feine Direktverbindung nach Moskau. Mal sehen, wer damit fahren kann und darf.
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#1360217 - 29.10.18 17:58 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
Uwe Radholz
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 7.263
Hallo Tim,

das Problem mit der Sicherheit ist nicht so einfach zu lösen. Du schreibst auch, dass dir "nie" was passierte. Wir haben auch Freunde, die durch ganz Afrika fuhren, denen nie was passierte. Ist eben, neben vorsichtigem und umsichtigem Verhalten, auch viel Glück dabei.
Aber weil auch Georgien mit vorgeschlagen wurde, was ich auch, da ich eben da war, für eine Variante hielte, die zu deinen Wünschen passen könnte: in einem Reiseführer las ich, dass es zu den zehn sichersten Reiseländern zählen soll.

Geld sprich auch für Ost- und Teile von Südosteuropa. Da denke ich jetzt nicht an die kroatischen Küsten.
Du kannst in Georgien faktisch überall zelten. Wir trafen in diesem Jahr Radler, die das machten und problemlos damit zurecht kamen. Ich habe das, da die Unterkünfte für uns bezahlbar waren, nicht gemacht.

In der Kaukasusregion fahrt ihr dann noch Armenien und Aserbaidschan, weil Georgien arg klein ist. Wenn man nicht durch die Türkei fahren will, ich zumindest würde es nicht wollen, dann kommt man nach Georgien mit einem ungarischen Billigflieger von Berlin nach Kurtaissi. Man muss da ein wenig mit den Termin pokern können, um ein gescheites Ticket abzugreifen.

Balkan und Kaukasus können aber im Sommer sehr gut warm werden.

Noch ne Idee, und meine sind alle irgend wie im Osten. Fahrt doch so ein Osteuropateil: CSR Slowakei, Ungarn, Rumänien Bulgarien. Rumänien ist eines meiner Lieblingsreiseländer. Ihr könnte soweit fahren wie ihr wollt, braucht euch um keine Papiere zu kümmern. Kommt bei Bedarf immer irgend wie zurück, müsst keinen Kleinkredit aufnehmen.
Ihr könnt alles haben, was er Mensch sich wünscht. Vor der Weltstadt Prag bis zum sehr einsamen Karpatendorf.
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#1360223 - 29.10.18 18:12 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
blue
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 672
Wir waren letztes Jahr 3 Wochen in Georgien, volle Empfehlung! Auch für (Berg-)Wanderungen fantastisch, wobei das bei uns etwas zu kurz gekommen ist. Es war halt im Wesentlichen eine Radreise. Georgien ist zwar klein, aber auch sehr vielfältig. Wir hätten durchaus mehr Zeit brauchen können. Zumal die Straßenverhältnisse bei manchen Pässen recht bescheiden sind und man manchmal länger braucht als gedacht/erhofft.
Was die Anreise angeht - ich hätte bei der Türkei derzeit auch kein so gutes Gefühl. Es gibt aber wohl Fährverbindungen von Bulgarien und Rumänien nach Georgien, vielleicht wär das eine Alternative. Je nachdem, wo Ihr starten wollt.

Geändert von blue (29.10.18 18:12)
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#1360228 - 29.10.18 18:20 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.676
Hallodri,
wenn Ihr häufiger klettern wollt,würde ich nicht unbedingt in Richtung Kaukasus fahren,da hat es auch einige Ecken mit vorwiegend grasigen Hochsteppen,die sind da nicht so geeignet. Wenn Ihr das aber auch mögt (ich tue es),dann wäre das auch schön,allerdings sind viele reizvolle Routen aus Gründen politischer Verwerfungen leider nicht möglich.
Ich würde eher bei Euch daheim los und über die Mittelgebirge in Tschechien und Polen in die Skowakei oder Ukraine und über Rumänien weiter auf den Balkan zu fahren.
Von Bulgarien (sehr schöne Bergregionen,wie Rila,Pirin und Rhodophen)nach Griechenland und von da Serbien,Montenegro,Kroatien und Slowenien.
Hier dann nach Italien weiter,von dort nach Frankreich. Da 1x quer durch (da hats ja genug Regionen mit tollen Felsen,wie Vercours,Westalpen,Ardeche usw.und dann weiter bis zu den Pyrenäen. Von hier dann setzt Ihr Eure Tour nach Spanien und Portugal fort.
Heimfahrt dann über die nördliche Route mit dem Rad.
Bei dieser Tour ist der Vorteil,dass Ihr keine anderen Fahrzeuge als Euere Räder verwenden müsst,solange nix verreckt und Ihr sehr verschiedene Berglandschaften seht. Visum braucht Ihr auch keine.
Nur so als Idee.

Gruß
Nat

Geändert von natash (29.10.18 18:22)
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Off-topic #1360240 - 29.10.18 18:41 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: Uwe Radholz]
nachtregen
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.080
In Antwort auf: Uwe Radholz
Es gibt wirklich eine kleine und feine Direktverbindung nach Moskau. Mal sehen, wer damit fahren kann und darf.

Das ist wohl in der Praxis kein Problem. Ich habe das gerade nur in Englisch gefunden.
--
Stefan
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#1360248 - 29.10.18 19:31 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
jutta
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.267
In der Tatra (Slowakei) gibts viele Klettermöglichkeiten, allerdings keinen Sandstein. Preise dürften erschwinglich sein.
Wenn ihr mit dem Rad hinfahrt, könnt ihr unterwegs paar Tage im Elbsandsteingebirge klettern.
Gruß Jutta

Geändert von jutta (29.10.18 19:39)
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#1360465 - 30.10.18 13:29 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.178
In Antwort auf: HolyMole

- Geld. Wir haben locker genug für Essen und Wildcampen (~10€/Tag), aber es spielt schon eine Rolle. Die Schweiz und Skandinavien wären also mit einem eher asketischen Lebensstil verbunden; auf dem Balkan würden wir schmausen...

Ob man damit auf dem Balkan schmausen kann, würde ich bezweifeln. Ist natürlich immer eine Frage der Ansprüche. Essen gehen und/oder verstärkt lokale Produkte verwerten geht so kaum auf (im Westen gar nicht: E, F, I usw.), wahrscheinlich möchte man auch ab und zu mal duschen und nicht wildcampen. Dann ist der Schnitt schnell weg. Auch wenn gesonderte Transfers anfallen, Fähren etc. (etwa Griechenland, klettern auf Kreta?). Selbstversorgung only geht vielleicht damit in einigen Balkanstaaten noch auf, Griechenland, Kroatien und Slowenien fallen aber dann schon mal raus. Braucht ihr Infrastruktur zum Klettern? (Seile etc. zum Leihen, organisierte Touren?) oder ist alles an Bord inkl. Kompetenz?

In Antwort auf: HolyMole
Türkei ... Wenn wir da komplett durchfahren würden, hätten wir 2Mm / 1 Monat im Land, das ist vielleicht etwas viel.

Auch eine Frage der Einstellung. Man kann überall Schnuppern und Länderflaggen sammeln, aber auch in einem Land über Monate und Jahre auf Entdeckungstour gehen. Beides kann seinen Reiz haben - ein kleiner Aktionsraum muss noch nicht weniger Abwechslung bedeuten. Ich war jüngst einen guten Monat im Baskenland, nachdem ich bereits mehrfach vorher da war - in Gesamtheit eine Fläche etwa so groß wie Hessen - und es war immer noch nicht genug Zeit. Anders gesagt: In 3 Monaten würde ich kein größeres Flächenland erkunden können - wenn Wanderungen und Rasttage noch dazukommen, schon gar nicht.

In Antwort auf: HolyMole
- Berge und Felsen. Wir wollen nämlich gerne auch klettern und wandern, wenn wir schon dabei sind.

Das müsste näher beschrieben sein, was ihr unter "klettern" verstehen wollt. Sollen bestimmte Hotspots für free climbing angesteuert werden, ergeben sich daraus auch Radrouten. Wie oben die Frage, ob es Kletterinfrastruktur braucht, oder ob alles an Bord ist. Oder soll evtl. auch mit schwerem Gerät geklettert werden (Kombi-Touren solcher Art sind auch im Forum zu finden). Je nachdem ist man an bestimmte Orte gebunden, wo das angeboten wird. Oder geht es eher um Wandern ohne Kletterseil - im Hochgebirge oder auch in gewöhnlichen Mittelgebirgen und Wäldern? Man kann auch berühmte Wanderwege als Leitlinie für eine Radtour wählen und dann und wann Abstecher per pedes machen (vgl. u.a. meine Interpretatione des GTA meiner Piemontreise, Bericht im Profil).

Destinationen in Europa wurden bereits viele genannt, der Alpenraum darüberhinaus natürlich naheliegend - aber wohl für euer Anliegen zu teuer. Klettern in Kroatien wäre ein Zentrum im NP Paklenica. Für Wanderungen und Radrouten solltet ihr mal ein Blick auf "Via Dinarica" werfen - einem offenen Konzept für Wander- und Radrouten in den Dinariden (einschlägige Website, siehe aber auch mein Bericht dazu). Besonders in Montenegro ergäben sich auch noch Sonderformen zwischen Wasser und Klettern - dem Canyoning.

In dieser Hinsicht würde ich auch noch Blick nach Westen wagen - sicherlich vielerlei Schluchten bieten sich da an. Besonders die spanischen Pyrenäen und Vorpyrenäen verfügen über eine hohe Anzahl senkrechter Abbruchkanten. Eine besonders kletterfreundliche Region, Canyoning, aber auch taglang Wanderungen durch Einsamkeit und kuriose Felskathedralen bietet die Sierra de Guara in den aragonesischen Vorpyrenäen - unter Kletterinsidern wohl weltbekannt, aber sonst doch eher ein Geheimtipp (vgl. meinen Bericht der Pirineosaurus-Legende).
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1360474 - 30.10.18 13:59 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
kettenraucher
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.566
Zitat:
Geld. Wir haben locker genug für Essen und Wildcampen (~10€/Tag)...
Zunächst mal eine schüchteren Frage: 10 Euro pro Tag solo oder für euch beide? Dann meine These: 10 Euro pro Tag reichen beinahe nirgendwo und auch in Europa nicht für eine Nase. Für zwei, drei sparsame Wochen schon, aber niemals im täglichen Mittel für drei Monate. Kannste knicken. Essen ist meist nicht so das Kostenthema. Wildcampen sowieso nicht, aber du kannst es in zivlisierten Gegenden knicken, kein Geld ausgeben zu wollen oder zu müssen. Alternative ist nur: Wo es nichts zu kaufen gibt, kannste auch nichts ausgeben. Dann musste dich aber in die Peripherien begeben und alles selber fangen und pflücken und das Wasser per Uferfiltrat reinigen. Und du musst An- und Rückfahrt in die Peripherien berücksichtigen. Das aber kann wiederum dauern und kosten und treibt deine Ausgaben per Tag in die Höhe. Zu essen haste dann während der meist kostpieligen Transfers hin und zurück aber trotzdem noch nichts. Mein Tipp: Plant mit mindestens 50 Euro Kosten pro Tag für euch beide. Wenn ihr es preiswerter schaffen solltet, habt ihr glücklicherweise mehr Luft und könnt länger unterwegs sein.

Geändert von kettenraucher (30.10.18 14:09)
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Off-topic #1360481 - 30.10.18 14:14 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
Radreisender
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 794
Unterwegs in Guatemala

Bei 3 Monaten Zeit wären meine Empfehlungen:

- Jakobswege durch das südliche Frankreich (Via Podiensis), Nordspanien bis zum Atlantik und etwas Portugal wenn noch Zeit.

- eine schöne Balkanrunde einschl. Albanien, Bulgarien und Rumänien

- den italienischen Stiefel runter.

Bei nur 3 Monaten und den Wunsch Georgien zu besuchen, würde ich nicht hinradeln sondern fliegen. Tolle 'Kleinregion' mit Armenien und Bergkarabach. Kann man locker 3 Monate verbringen. Es gibt auch ein Schiff von Odessa nach Batumi, was ich mal nehmen wollte.

Thomas
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#1360547 - 30.10.18 19:18 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: kettenraucher]
derSammy
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 20.468
Das kommt echt drauf an. Wenn man wild campt, nicht Essen geht und sonstige Transportkosten ausklammert, kommt man selbst in Mitteleuropa mit 10€ recht weit, auch zu zweit. Ist halt ultraspartansch: Nudeln, Reis, Lebensmittel mit 30%-Aufkleber. Geht aber. Mit Harz4 hast du auch kein größeres Lebensmittelbudget!
Umso weiter man Richtung Osten/Asien fährt, umso eher ist auch mal Straßenküche oder ne einfache Übernachtung bei dem Budget mit drin.
Dass du in einer westlichen Landeshauptstadt die 10€ schon morgens beim Bäcker aufbrauchen kannst, ist klar.
Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch!
Satzzeichen können Leben retten.
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#1360559 - 30.10.18 20:52 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: Radreisender]
Cruising
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.805
In Antwort auf: Radreisender

- eine schöne Balkanrunde einschl. Albanien, Bulgarien und Rumänien
- den italienischen Stiefel runter.

So ähnlich wäre auch meine Wahl. Von daheim los, Balkan (mit Albanien), dann aber nach Griechenland und rüber nach Italien. Dabei hat man unzählige Möglichkeiten, die sich dem Drei-Wochen-Radler kaum erschließen: Ein paar griechische Inseln abklappern, von Sizilien kommt man auf die Liparischen Inseln und auch nach Malta, alles ohne Flieger. Sogar bis nach Tunis schmunzel Und mit der Fähre zurück über Frankreich. Oder natürlich auch den Stiefel rauf; Möglichkeiten zum Klettern und Bergwandern gibt's dort genug.

Ich könnte grade gleich aufbrechen, wenn ich daran denke zwinker Und wenn wir gerade nicht ein paar andere Dinge abzuarbeiten hätten...

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
Cycle. Recycle. For a better world...
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#1360567 - 30.10.18 21:46 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
naero
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 429
Ich wuerde dann den Stiefel herunter, von Brindisi eine Faehre nach Griechenland (Igoumenitsa oder Patras) und dann durch Griechenland und den Balkan wieder zurueck.
Aus dem Balkan kommt man mit Bussen einfach, spontan und billig nach hause nach meinen Erfahrungen, und auf diese Art habt ihr das 'exotischste' am Schluss.
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#1360707 - 31.10.18 20:42 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: Toxxi]
HolyMole
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 183
Vielen Dank an alle für die Vorschläge! Ich denke, es wird auf Abwegen in Richtung Griechenland gehen. Oder doch nach Griechenland fliegen und zurück fahren, um mehr schönes Wetter abzubekommen? Komischerweise macht das für mich einen großen psychologischen Unterschied -- von zu hause weg fahren scheint nobler und "sinnvoller" als umgekehrt. :-)

Falls in naher oder ferner Zukunft noch jemand anderes mitliest, hier nochmal die ausschlaggebenden Argumente für diese Entscheidung:

- Zwischen der Tatra und dem Peloponnes gibt es sooo viele schöne Berge; um die Ostsee, nördlich des Schwarzen Meeres und anderswo nicht unbedingt. Der Weg führt quasi automatisch auch an Top-Klettergebieten wie Paklenica vorbei.

- Die Via Dinarica ist ein relativ neuer Fernwanderweg, der tolle Hochgebirgswanderungen entlang der ganzen Dinarischen Alpen bietet, also von Slowenien bis an die albanische Grenze. Das werden wir uns mal angucken.

- Die Türkei ist zur Zeit ungemütlich. Wir wollen sorglos unterwegs sein und auch wild campen können, das gehört für uns dazu.

- Wir waren vor zwei Jahren schonmal in der Ecke, aber nur drei Wochen zusammen auf dem Balkan. Es war traumhaft schön, bloß der Verkehr auf der Küstenmagistrale im August war uns zu heavy, daher kommen wir gerne nochmal mit mehr Zeit und erkunden das Hinterland.

Grüßle,
Tim
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Off-topic #1360710 - 31.10.18 20:52 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: kettenraucher]
HolyMole
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 183
In Antwort auf: kettenraucher
Dann meine These: 10 Euro pro Tag reichen beinahe nirgendwo und auch in Europa nicht für eine Nase.


Gemeint war 10 Euro pro Tag und Nase, exclusive Ausrüstung und Transport zurück nach Hause. Das ist kein Wert, auf den ich mich strikt festlege, aber ich bin schon mehrmals bei längeren Touren ungefähr da rausgekommen, obwohl auch Hostels, Restaurants und so dabei waren. Z.B. in Rumänien auf dem Land ist es schier unmöglich, so viel überhaupt sinnvoll auszugeben... In Bosnien kriegt man für 50ct ein riesiges, geiles Börek; da muss man gar nicht mehr selbst kochen... Trinkwasser gibt es überall kostenlos, und die Anfahrt in die Peripherie macht man doch hoffentlich mit Muskelkraft?? :-D

Kurz: Da sind die Bedürfnisse sicherlich sehr verschieden! Ich brauche in Osteuropa jedenfalls keine 25€/Nasentag. cool
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#1360713 - 31.10.18 21:00 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: veloträumer]
HolyMole
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 183
In Antwort auf: veloträumer

Das müsste näher beschrieben sein, was ihr unter "klettern" verstehen wollt.


Stimmt. Wir meinen Sportklettern. Wir werden alles mitnehmen, was man für durchgebohrte (durchgehend mit Haken gesicherte) Mehrseillängen braucht, aber wahrscheinlich keine Keile usw.

Falls es jemanden interessiert: 80m Seil ~4kg, Helme, Schuhe, Gurte und Hardware 5-6kg. Ich hab mal durchgerechnet, dass man bei einem Langstreckenflug noch knapp mit Handgepäck + Fahrrad als aufgegebenes Gepäckstück hinkommt. Wir machen vielleicht noch öfter so einen Kombi-Urlaub Radeln/Klettern/Wandern, bestimmt eines Tages auch mal in und um Georgien. Dass wir nächstes Jahr so viel Zeit haben, schreit aber ein bisschen nach "einfach losfahren". schmunzel
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#1360731 - 01.11.18 06:29 Re: Was tun mit drei Monaten? [Re: HolyMole]
Toxxi
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 22.000
In Antwort auf: HolyMole
Oder doch nach Griechenland fliegen und zurück fahren, um mehr schönes Wetter abzubekommen?

Das Wetter ist im April in Griechenland natürlich tendenziell besser als in Deutschland und den umliegenden Ländern. Aber mittlerweise ist das einfach nicht mehr vorhersagbar. Ich kann mich erinnern, in D im April nahezu alles zwischen -10°C und +30°C gehabt zu haben.

Und auch der Balkan ist keine Garant für gutes Wetter mehr. In diesem Sommer, der für Deutschland traumhaft war, war es in Bosnien und Rumänien überaus ungemütlich. Kühl und viel Regen teilweise 2 Wochen Dauerregen... Selbst in der Tatra hat es geschneit.

Was dafür spricht, in Griechenland zu starten: man kann rückwärts den Zug nehmen und hat damit weniger Logistik. schmunzel Das finde ich ziemlich wichtig, die Fliegerei nervt mich zunehmend.

Zur Psychologie: stell dir einfach vor, dass du nicht von Griechenland aus nach Hause fährst, sondern von Athen in die Tatra. lach

Gruß
Thoralf
Meine Räder und Touren im Radreise-Wiki

Geändert von Toxxi (01.11.18 06:29)
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