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#1543104 - 24.01.24 10:24 Frankreich - Land 6 unser Langzeitradreise
Pausemacher
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 48
Unterwegs in Spanien

Dauer:1 Monat, 26 Tage
Zeitraum:5.10.2023 bis 29.11.2023
Entfernung:1100 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
Externe URL:https://diepausemacher.blogspot.com/2024/01/mit-dem-rad-durch-frankreich.html

Nachdem wir zunächst mit dem Zug von Rovaniemi nach Helsinki, dann mit der Fähre von Helsinki nach Travemünde und dann mit dem Zug nach Freiburg gefahren sind, ja da sind wir wirklich froh Anfang Oktober wieder auf dem Fahrrad zu sitzen und die französische Grenze bei Mulhouse zu überfahren.

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Wir folgen zunächst dem EuroVelo 6. Das bedeutet flache Strecke am Rhein-Rhone-Kanal, dann am Doubs, Canal du Centre bis wir in Diou die Loire erreichen. Dort verlassen wir den EuroVelo 6 und folgen dem V75 (Véloroute du Bourbonnais) bis nach Montluçon. Von da an geht es über den V87 (La Vagabonde) bis nach Égletons. Dort müssen wir zunächst mit dem Zug weiter. Wir kehren in Toulouse ein und starten nach einer Zwangspause ausgeruht und fit Richtung Mittelmeer. Der V80 (Le canal des 2 mers à vélo) führt uns mehr oder weniger schön von Toulouse über Carcassonne bis wir in Narbonne auf den EuroVelo 8 stoßen. Dem EuroVelo 8 folgen wir anschließend bis zu spanischen Grenze bei Le Perthus.

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Bisher waren wir nur wandernd in Frankreich unterwegs und konnten nicht ganz einschätzen wie es hier mit dem Wildzelten wird. Es stellt sich raus, es war total einfach. Am Beginn unserer Reise durch Frankreich folgen wir ständig irgendwelchen Wasserläufen. Dort stehen sowieso Zelte von Anglern. Wir bauen unseres einfach in der Nähe der Angler auf. Ist zwar schon etwas anderes, es stört sich aber auch niemand daran. So haben wir häufig richtig schöne Plätze und es findet sich immer eine ruhige Ecke für uns.

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In den hügeligeren Gegenden suchen wir uns ab und zu vor ab per Google-Maps irgendein Rastplatz oder ähnliches aus. Das hat auch jede einzige Nacht prima funktioniert. Am Mittelmeer das gleiche Spiel. Natürlich gibt es dort sehr belebte Ecken mit vielen touristischen Einrichtungen. Vorab findet sich aber immer eine schöne Ecke, ein Parkplatz, eine Düne, ein Wäldchen oder ähnliches. Ein Franzose erzählt uns, dass es eigentlich auch gar kein Problem dabei gebe in Frankreich zu biwakieren, also das Zelt zum Sonnenuntergang aufzustellen und dann wieder früh unterwegs zu sein. Die entspannte Lage diesbezüglich gefällt uns.

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Wir verbringen in Frankreich so viele Nächte wie nie zuvor bei Warmshowers-Gastgebern. Dadurch haben wir nicht nur die Gelegenheit bei teilweise miesem Wetter einen warmen Unterschlupf zu finden, sondern lernen so viele nette Menschen kennen. Wir sind immer wieder überrascht mit welcher Warmherzigkeit und Gastfreundschaft wir aufgenommen werden. Wir treffen dadurch so total unterschiedliche Menschen. Bei einer Radreisesüchtigen Familie werden wir in die Bedeutung des Aperitif eingeführt, wir erhalten ein Privatkonzert an der Ziehharmonika eines 8-Jährigen, mit einem Professor für Materialwissenschaften haben wir beim Abendessen interessante Gespräche, wir schlafen in einer Art Kommune mit einem offenem Haus für Gäste und erhalten überall wertvolle Hinweise für unsere Weiterreise. Wir sind unglaublich dankbar für all die Eindrücke die wir Erleben dürfen.

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Grundsätzlich können wir uns über das Wetter auf unserer Reise durch Frankreich nicht beschweren. Wir starten mit nahezu 30 Grad im Oktober. Natürlich erwischen wir auch ein paar richtig ekelige regnerische und/oder windige Tage. Wir lernen das Wind nicht nur richtig ätzend, sondern auch gefährlich sein kann. Zwar drücken uns an einem Tag Böen von 80 km/h in den Rücken und bringen uns ohne trampeln auf 45 km/h auf ebenem Grund. Doch wenn dieser Wind nicht mehr von hinten, sondern von der Seite kommt dann ist das gerade an einem befahrenen Straße gar nicht mehr so angenehm. Wir sind auf jeden fall wieder mal über unseren Sturmbunkerzelt das Allak 2 von Hilleberg glücklich. Auch der Wärmegewinn in der Nacht durch dieses Zelt ist erstaunlich. Manchmal merken wir Nachtfrost erst wenn wir das Zelt morgens öffnen und aus unseren gemütlichen Schlafsäcken schlüpfen.

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In den ersten Bergen bekommt Maria Probleme mit der Achillesferse. Wir müssen daher wie beschrieben einen Teil mit der Bahn zurücklegen. Das geht allerdings unproblematischer als Befürchtet. Die Tickets kaufen wir am Schalter, die Fahrradtickets werden uns nach telefonischer Rücksprache mit der Zentrale für den entsprechenden Zug ausgestellt. Nur der Umstieg wiederum ist dann abenteuerlich. Wir steigen in Mountaban mit dem Rädern aus und wissen das wir in den Zug nach Toulouse einsteigen müssen. Doch es wird nirgendwo angezeigt wo der entsprechende Zug hält. Da wir mit unserem Gepäck und den Fahrrädern nicht schnell das Gleis wechseln können kommt etwas Stress auf. Erst kurz vor Einfahrt des Zuges wird das Gleis angezeigt. Wir spurten zum Gleis und schaffen es dann auch rechtzeitig in den zugewiesenen Wagen. Dort erstmal durchatmen bis Toulouse.

In Toulouse buchen wir uns in ein Zimmer zunächst für zwei Wochen ein, welche wir letztendlich auf vier Wochen verlängern. Das Zimmer mit Gemeinschaftsküche liegt zwar etwas außerhalb, aber wir fühlen uns wohl und wollen nicht riskieren bis zum abheilen Marias Achillesfersenreizung zu früh aufs Rad zu steigen. Ein paar Tage machen wir Sightseeing in der Stadt und Torben besucht ein Ligaspiel des FC Toulouse. Wir das Spiel gegen den FC Liverpool in der Champions-League sind natürlich leider keine Karten zu vernünftigen Preisen zu bekommen.

Trotzdem sind wir happy als wir endlich wieder auf dem Fahrrad sitzen und Richtung Mittelmeer fahren. Wir haben die Zeit in Toulouse für Anpassungen an unseren Rädern genutzt. Wir haben nun beide einen Helmspiegel (bisher eine gute Investition) und haben uns zusätzliche Hörnchen (Innerbarends) installiert. Maria hat nun einen Lenker mit weniger Backsweep. Der vorherige war zwar auf geraden Strecken bequem, aber gerade bei knackigen Anstiegen nicht besonders praktisch. Nach so vielen Kilometern durch Polen, das Baltikum und Finnland ereilt uns das erste mal ein Platten am Rad. Klingt wie eine Lappalie, wir müssen aber erstmal recherchieren wie die Flicken richtig aufgebracht werden. Den ersten Flicken setzen wir dann auch gleich in den Sand, weil wir mit der Vulkanisierungsflüssigkeit zu sparsam sind und nicht lange genug warten. Zum Glück haben wir den Flicken auf Dichtigkeit getestet, bevor wir das ganze Rad wieder montiert haben. Ganz doof sind wir wohl doch nicht ;-) Übrigens hält an dem Tag kein Radfahrer an unserer Baustelle mal an um zu fragen ob wir Unterstützung brauchen. Vielleicht sehen wir ja auch so kompetent aus...

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Das Essen in Frankreich ist, wie uns jedes mal auffällt, genau nach unserem Geschmack. Wir genießen gutes Brot (meist klassisch Baguette) mit vielem gutem französischen Käse. Das Gemüse und Obst in den Läden ist gefühlt immer ein Stückchen besser als das was wir aus Deutschland gewohnt sind. Weil wir versuchen in unserem Tagesbudget zu bleiben, nehmen wir trotzdem fast jeden LIDL oder ALDI war. Sonst würde sich unsere Reise vermutlich deutlich verkürzen. Nur beim Brot besuchen wir dann doch lieber lokale Bäckereien. Die Versorgungslage in Frankreich ist natürlich völlig unproblematisch. Ständig kommt man durch Orte und häufig gibt es auch in den kleinen Dörfern etwas zum Auffüllen der Vorräte.

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Viele Radreisende treffen wir übrigens nicht. Erst auf dem letzten Abschnitt dem Euro-Velo 8 ab Narbonne Richtung Spanien haben wir ein paar interessante Begegnungen und teilen das erste mal überhaupt unseren Zeltplatz mit einem anderem Radreisenden.

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Vor den letzten Höhenmetern parallel der A9 Richtung Le Perthus hatten wir großen Respekt. Das letzte mal endeten mehr Höhenmetern in Problemen mit der Achillesferse bei Maria. Wir meistern diese dann aber recht unproblematisch. Wir haben nur Schwierigkeiten Trinkwasser zu finden. Während wir sonst in Frankreich überall öffentliche Wasserstellen finden, sind hier selbst die Wasserhähne auf dem Friedhöfen abgedreht. Die Zeltplätze in diesem Bereich sind dann auch nur noch zweckdienlich, meist direkt in der Nähe der Autobahn und dementsprechend lärmintensiv. Naja, schließlich wollen wir ja auch nur über die Pyrenäen um nach Spanien zu kommen. Und Ende November überqueren wir die Grenze nach knapp 1100 km.

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Geändert von Pausemacher (24.01.24 10:24)
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#1543133 - 24.01.24 19:17 Re: Frankreich - Land 6 unser Langzeitradreise [Re: Pausemacher]
veloträumer
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 17.192
Hallo Pausenmacher,
das war fast eine Staffelübergabe, schmunzel fünf Tage später hatte ich in Mulhouse meine Tour in Frankreich und Katalonien quasi beendet (eigentlich zuvor in Valence, Rest war Bahnfahrt). Ich war zwar auf längerer Reise (> 3 Monate), aber nicht auf Dauer-Lagzeitreise, insofern auch wieder etwas anderes (mir daher auch viele eurer Reiseländer nicht so vertraut). Bei solch schnellen Durchstichen durch ein Land bleibt natürlich nicht viel Frankreich hängen - es wäre nicht mein Ding. Fahrt ihr jedes Land als "Pusemacher" so schnell durch, oder war das ein Intermezzo ggf. wegen der Gesundheitsprobleme?

"nur wenige andere Reiseradler getroffen, erst auf dem EV8": ist eigentlich logisch, die Jahreszeit ist ja nicht mehr übliche Reisezeit. Ich war gegen Ende meiner Reise ja auch auf dem EV8 und Via Rhona, selbst dort waren nicht viele unterwegs, obwohl ja noch sommerlich. In der Tat scheint der EV8 eine gewisse Sogwirkung zu haben. Radelt man zuvor in exotischen Gegenden des Zentralmassivs oder der Pyrenäen, trifft man selbst in der Saison nur wenige Reiseradler und dann mehr Einheimische. Je mehr Mainstream, desto internationaler und mehr Radler insgesamt werden es natürlich. Zur EV8-Passage zu beiden Seiten der Grenze habe ich mich hier im Forum schon mehrfach kritisch geäußert, vgl. auch ggf. mein aktueller Bericht zur alternativen Küstenroute.

"Wasserstellen abgestellt": Friedhöfe suche ich in Frankreich höchst selten auf (eher in Deutschland), die sind manchmal auch im Sommer (Dürre) abgestellt, dafür hat es in Frankeich fast überall öffentliche WCs. Waren die bei euch auch abgeschlossen? Wie gesagt, wenige Tage zuvor war ich auch unterwegs und da waren sogar noch nahezu alle Strandtoiletten offen wie auch die örtlichen WCs in den Dörfern im Lande. Wasser gibt es konkret an der genannten Stelle am WC am Parkplatz Le Perthus (wo es zur Festung geht), wenn man EV8 über den Panissars-Pass kommt eigentlich ein wohl übers Jahr durchlaufender Brunnen in Riunogues, die dortige Gaststätte soll zudem ganzjährig geöffnet sein, wenn auch nicht jede Tageszeit.

"keine Versorgunsgprobleme in Frankreich, auch in kleine Orten": Gewiss, auf solchen Routen wird man immer was finden, wenn es tiefer ins Land hienin geht, ist es durchaus schwierig, auch schwieriger geworden, weil etliche Bäcker und Läden seit der Wirtschaftskrise 2008 und der weiteren jüngeren Krisenjahre geschlossen haben, weiters Landflucht und Autodominanz der Landbewohner, die dann in größere Orte pendeln. In den Bergen kann man auch nicht so schnell radeln, sodass die Distanzen zu einem nächst besseren Ort oft radlerisch weiter sind als bei recht flachen Routen.

Respekt vor der Leistung mit Achillesfersenproblemen, hatte ich selbst massive Fußprobleme und war auch mal kurz vor Abbruch. Es ist manchmal erstaunlich, wie gut sich der Körper dann doch noch darauf einstellen kann.
Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings!
Matthias
Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen
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#1543147 - 24.01.24 21:03 Re: Frankreich - Land 6 unser Langzeitradreise [Re: veloträumer]
Pausemacher
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 48
Unterwegs in Spanien

Hallo Matthias,

im Prinzip hast du mit dem Durchstich schon recht. Dennoch waren wir dann ja doch fast 2 Monate in Frankreich, auch wenn vier Wochen davon die Zwangspause waren. Wir kennen Frankreichs Süden schon ein wenig und hatten uns deshalb bewusst für eine etwas nördlichere Route entschieden. Wir hatten diesmal dann allerdings einen fixen Terminplan, weil unsere Fähre in Barcelona schon gebucht war.

In deinen Bericht zur Küstenroute werde ich nochmal reinschauen. Wenn wir nicht die Probleme mit der Achillesferse gehabt hätten, hätten wir die Pyrenäen vermutlich anders überquert. Ursprünglich wollten wir weiter im Norden queren.

Die Wasserversorgung wurde auch erst die letzten Tage vor und nach Le Perthus schwierig. Am Strand war das ein oder andere WC in der Tat geöffnet. In den "Bergen" waren zumindest die öffentlichen Trinkwasserbrunnen abgestellt. Das zog sich in Katalonien dann auch weiter durch.

Die Achillesfersen haben nun trotz Berge zum Glück Ruhe gegeben. Als Übeltäter haben wir ein drückendes Schuhpaar identifiziert. Wir sind dennoch froh uns für die Pause entschieden zu haben. :-)

Schade, dass wir uns nicht begegnet sind.
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#1543161 - 25.01.24 08:20 Re: Frankreich - Land 6 unser Langzeitradreise [Re: Pausemacher]
Axurit
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.161
In Antwort auf: Pausemacher
Die Wasserversorgung wurde auch erst die letzten Tage vor und nach Le Perthus schwierig.
In weiten Teilen des Departements Pyrénées-Orientales, durch das man hier ja fährt, ist der Verbrauch von Wasser schon seit einem Jahr sehr stark eingeschränkt. Das betrifft auch die Wasserstellen auf den Friedhöfen, wie man diesem Artikel (fr.) entnehmen kann, wo es um eine Ausnahmeregel für Allerheiligen geht.
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#1548700 - vor 6 h Re: Frankreich - Land 6 unser Langzeitradreise [Re: Pausemacher]
Pausemacher
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 48
Unterwegs in Spanien

Mittlerweile auch wieder in einem Video festgehalten. Dies ist zu finden auf YouTube - 3000 km in 3 Wochen? zwinker
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www.bikefreaks.de