Das ist leider das alte leidige Problem, dass hier Begriffe munter durcheinandergeworfen werden, die nicht die gleichen sind. Es ist mir unklar, warum die Hersteller das nicht richtig klarstellen. Es gibt einen Unterschied zwischen umganssprachlicher Spannung und physikalischer Spannung.
Die 1400 N sind eben NICHT die Speichenspannung, sondern die
Anzugskraft der Speiche (umgangssprachlich Spannung genannt, das ist aber falsch). Die 1200 N/m² sind die physikalische
Spannung. Letztere wird auch einfach als Spannung bezeichnet, dann werden die beiden Begriffe muter gemixt (so wie auf den von dir verlinkten Seiten), und dann blickt niemand mehr durch.
Die physikalische Spannung der Speiche hängt nicht nur von der Anzugskraft ab, sondern auch von der Querschnittsfläche. Sie ergibt sich aus Anzugskraft (1400 N) geteilt durch Querschnittsfläche (pi/4·(2mm)²), das int in dem Falle eine physikalische Spannung von 446 N/mm². Also weit unterhalb der Reißgrenze der Speiche.
Zöge man eine dünnere Sapim Laser mit 1,5 mm Querschnitt mit diesem 1400 N an, dann wäre die physikalische Spannnung von 792 N/mm². Deutlich höher, aber immer noch unter der Zerreißgrenze.
Noch mal zusammengefasst hatte ich das hier schon erklärt:
Re: Erstes Laufrad einspeichen... (Ausrüstung Reiserad)Informationen zur Berechnung der idealen Speichenspannung kann ich im Netz kaum finden. Hier gibt es einen Rechner:
https://seasonalcommute.com/spoke-tension/ Der impliziert, dass die höchste Spannung 10% unter der maximal Spannung (in meinem Fall 1250 N/mm2 aka 127 kpf) optimal wäre, d.h. das wären 114,3 kpf
Ehrlich gesagt - vergiss diese Seite. Das ist völlig undurchsichtig, was dort überhaupt berechnet werden soll. Ich habe mir das Skript eine Weile lang angesehen, ich blicker aber überhaupt nicht durch. Wer in "kgf rechnet, lebt noch hinter dem Mond.
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Zu deiner Frage: Bei einem unsymmetrischen Laufrad auf der kürzeren Seite ca. 1100 N und etwas weniger auf der lange Seite fände ich als Richtwerte in Ordnung.
Gruß
Thoralf