Hallo, ich möchte für meinen Sohn ein Reiserad aufbauen. 10 Jahre und ca 145 cm wird er sein, wenn das Rad im Frühjahr fertig sein wird.
Ich selber habe mir ein surly cross check mit langlebigen und robusten Teilen komplett selbst aufgebaut und möchte das bei seinem Rad eigentlich auch so umsetzen.
Es soll trotz Blechen, Nady, Licht Gepäckträger und vernünftigem Schaltwerk trotzdem noch möglichst leicht sein.
Ich suche also eher einen leichten Rahmen mit den entsprechenden Anlötteilen, um ihm ein Rad zu bauen, welches dann keine Probleme macht und bei dem ich vor allem die ganzen Teile abbauen und dann bei der nächstgrößeren Rahmengröße wieder dranbauen kann.
Klar, ich könnte jetzt natürlich bei den üblichen Verdächtigen einen leichten Rahmen in seiner Größe raussuchen, aber erstens bin ich mir bezüglich der Rahmengröße nicht ganz sicher und zweitens möchte ich auch ein paar Erfahrungen erfragen, die hier der eine oder ander bei diesem Thema vielleicht auch gemacht hat.

...schönen Sonntag erstmal noch...

Das ist meinen Erfahrungen nach der Versuch der Quadratur des Kreises. So leichte Rahmen gibt es gar nicht, dass Du mit all den Anbauteilen in die Nähe von 10 kg kommst, jedenfalls nicht mit bezahlbaren Teilen. Und damit meine ich nicht billig, wie bei so vielen Kinderfahrrädern, sondern so, dass das Portemonnaie zwar ächzt, aber sich noch kein bodenloser Krater auftut.

Die Frage ist auch, ob die ganzen Anbauteile wirklich notwendig sind. Wie oft und vor allem wie lange pro Tag werdet ihr im Dunklen fahren? Sind die festen Schutzbleche die ganze Zeit notwendig? Ist der Gepäckträger die ganze Zeit notwendig?

Wir haben diese Fragen für uns so beantwortet, dass wir selten lange Strecken im Dunklen fahren, die Jungs nicht oft Gepäck dabeihaben und wir längere Touren auch eher nicht bei Schmuddelwetter machen (jedenfalls nicht, solange wir keine richtige Radreise machen, wofür die beiden Jungs noch etwas jung sind - im Moment sind sie 6 und 8). Beide haben daher Fahrräder ohne Licht, Schutzbleche und Gepäckträger, aber mit der Möglichkeit bekommen, diese nachzurüsten. Dafür sind die Räder entsprechend leicht (11 bzw. 12 kg). Dazu haben wir Steckschutzbleche und Akku-Lichter für beide Räder.

Den Jungs macht das Radeln in der Form bisher sehr viel Spaß. Der ältere ist im Urlaub vor ein paar Wochen sogar eine 90 km-Tour mitgefahren und hat diese mit Bravour und Spaß gemeistert (*). Ich denke also, dass es eher auf ein leichtes Rad ankommt, das man im Notfall aufrüsten kann, als auf eine Vollausstattung, die die meiste Zeit nur Ballast ist.
Letzteres natürlich unter der Voraussetzung, dass das Rad nicht ausschließlich für eine Radreise, sondern auch im Alltag bzw. auf kürzeren Touren genutzt werden soll.

(*) Für alle, die jetzt nach dem Kinderschutzbund schreien, weil eine solche Tour für einen Achtjährigen doch viel zu weit ist: er ist freiwillig mitgefahren, wir haben ihm erklärt, dass er er die Ansagen bzgl. Pausen und Verpflegung macht und dass er sich von jedem Punkt der Strecke aus mit dem Auto abholen lassen kann, wenn er nicht mehr weiterkann/-will, da es das erste Mal war, dass er eine solch lange Strecke an einem Tag gefahren ist. Die Tour hat ihm aber sehr viel Spaß gemacht und er ist sie auch komplett bis zum Ende durchgefahren. Das Gepäck (Proviant, Wechselklamotten, Anstecklichter für sein Rad) hatten der Opa und ich dabei, er ist also ohne zusätzlichen Ballast gefahren.

Hallo Hawiro



Hm, sich Gedanken über die realistische Nutzung zu machen, ist sinnvoll. Wenn es aber auch als Alltagsrad genutzt werden soll, finde ich Schutzbleche und (irgendein robustes) sinnvoll. Weiss nicht, ob es (ein besonders leichte Kinderrad) SO viel bringt, ausser natuerlich beim Tragen.

[90km/T]


Kindesmisshandlung ! Bin echt beeindruckt, das ist echt viel für einen 8jährigen. Aber bei den Zwergen ist Motivation/Interesse alles

Sorry, da hatte ich mich etwas unklar ausgedrückt. Mit der "Möglichkeit, diese nachzurüsten" meinte ich, dass die Rahmen der Räder Aufnahmen für Gepäckträger und Schutzbleche haben. Wir könnten fest montierte also nachrüsten, fahren aber momentan mit den Ansteck-Teilen und ohne Gepäckträger (Gepäck übernehmen die Eltern).

Das Thema leichte Kinder Bikes beschäftigt mich auch schon länger.
Hier mal ein Anhaltspunkt über das was möglich ist und was für ein Gewicht dabei raus

http://www.mtbcycletech.com/core/shop/front/prodlist.php?parmx=cGclM0QxMiUyNmxhbiUzREc%3D&parmz=4cc672efb88b95c561e587244458b3af

Licht und so, liegt bei 10kg offensichtlich nicht mehr drinen
Auf das Bike bin ich bei der Lectuere des schweizer Velo Journal gekommen.
In einem Interview hat der Eigentümer von MTB erläutert, dass er das Bike eigentlich für seine eigenen Kinder zusammen gestellt hatte.
Eine Alternative für grosse Kinder wäre auch noch die kleinsten Rahmen aus der Erwachsenen Line der üblichen Hersteller.

Ich würde die Robustheit und Langlebigkeit eher zurückstellen, weil die Belastung bei Kinderrädern viel kleiner ist. Eine schöne Leichtbau-Teileliste (für ein Erwachsenen-Rad) wurde neulich hier gepostet: Re: Gabel, 26", 425mm, Alu, mit Lowrider-Ösen (Ausrüstung Reiserad)

Da wäre ich mir nicht so sicher...


Das mit den Leichtbau-Teilen für ein Erwachsenen-Rad ist meiner Erfahrung nach genau das Problem: für Erwachsenen-Räder ist es kein Problem, alle benötigten Teile in einem großen Preis-, Gewichts- und Qualitätsspektrum in großer Auswahl zu bekommen. Bei kindertauglichen Teilen (z.B. kurze Kurbeln, schmale Sättel, schmale Griffe usw.) hast Du sehr wenig Auswahl, und davon ist auch noch viel Murks. Von "leicht" und "preisgünstig" mal ganz zu schweigen.

Was so geht, wenn man die richtigen Teile hat, sieht man an den diversen Islabikes-Rädern wie z.B. dem Beinn 24 mit knapp 9 kg und dem Beinn 26 mit 9,5 kg. Islabikes lässt aber eben auch kindgerechte Teile extra für deren Räder herstellen. Und die Fahrräder bleiben trotzdem durchaus bezahlbar. Leider verkaufen die nicht mehr ausserhalb von UK und U.S.A., sonst hätte ich sie oben schon empfohlen.

Ich hatte mich auch wegen eines Selbstaufbaus für das Rad meines älteren Sohnes schlau gemacht, aber dafür vernünftige Teile zu bekommen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. M.M.n. ist das eine echte Marktlücke. Der Markt dürfte zwar überschaubar sein, wird aber momentan überhaupt nicht bedient, wenn man sich die Verzweiflung anschaut, die der Verkaufsstop von Islabikes Richtung Kontinentaleuropa ausgelöst hat.

Na ja, die Frau, für die das Rad ist, fällt größen- und gewichtsmäßig fast unter die Kategorie "Kind". Von daher ist die Liste schon halbwegs passend. Ich hatte ihr auch schon mal vorgeschlagen, bei den Kinderrädern zu gucken, nur das Problem war, sie hat darauf leicht beleidigt reagiert

Hier wirst du geholfen