Hallo miteinander,

da ich dieses Forum nun seit einer Weile mit Interesse lese und so manchen nützlichen Hinweis bekam, will ich auch kurz von meiner letzten kleinen Tour berichten:

6 Tage war ich unterwegs, von Rheine (NRW) nach Amsterdam:
Von Rheine nach Wettringen, von dort den Kunstwegen der Vechte folgend (LF16) über Bad Bentheim, Nordhorn, Hardenberg, nach Zwolle. Einen kleinen Abstecher nach Emmen (zur Landschaftskunst “broken circle”, http://www.brokencircle.nl/index_eng.php) habe ich mit der Bahn gemacht. Von Zwolle dann weiter nach Harderwijk, mit der Fähre rüber nach Flevoland, dort nach Almere. Dann hinunter nach Utrecht und von dort dem LF 07 folgend zum Ziel in Amsterdam, wo ich mit Freundinnen noch drei Tage verbrachte, bevor es mit dem Zug zurück nach Köln ging.

Die Kunstwegen Route (http://www.kunstwegen.org/) ist nicht überall überragend gut ausgeschildert, aber die mir von Silke (http://www.radpilot.de) freundlicherweise zur Verfügung gestellten tracks haben mich dort sicher geleitet.

Selbst wenn die Kunstwerke nicht jede/n interessieren mögen, ist das Vechtetal doch abwechslungsreich und nett zu fahren. Und auch die restliche Strecke fand ich weniger langweilig als befürchtet (ich hatte da Vorurteile und war noch nie in den Niederlanden unterwegs gewesen). Steigungen sucht man natürlich vergebens. Almere ist eine kleine moderne Stadt, erst wenige Jahrzehnte alt auf dem neu gewonnen Land. Mit interessanter Architektur (und auch wieder Landschaftskunst, von Libeskind u.a.) aber das Fehlen eines historischen Kerns mutet seltsam an. Zwolle und Utrecht sind hingegen alt und malerisch so wie man sich holländische Städtchen vorstellt.

Leider hatte ich nicht besonderes Glück mit dem Wetter. Ab Dalfsen (kurz vor Zwolle) bis Amsterdam hat es eigentlich fast immer geregnet. Nicht immer stark, aber doch so dass es den Spaß auf Dauer beeinträchtigte und meine TagesEtappen (am Anfang ca. 80km) sich schliesslich auf magere 50km verkürzten und ich dann lieber noch einen halben Museumstag in Utrecht einschob. Ansonsten war die Tour ein Test meiner Regenausrüstung. Meine 13 Jahre alte Goretex Jacke scheint am Ende zu sein, sie hielt dann einfach dem Wasser nicht mehr stand. Meine neuen Vaude Überschuhe bewährten sich jedoch prima.

Übernachtet habe ich überwiegend privat bei „vrienden op de fiets“, was wunderbar geklappt hat und mir als allein Reisender nette Frühstücksgespräche bescherte. Insgesamt hatte ich durchweg interessante und freundliche Begegnungen mit Niederländern, sowohl Gastgebern als auch Radlern auf dem Weg. Mit entweder Deutsch oder Englisch klappte es immer gut. Zweimal war ich auch in Hotels, weil ich spontan entschied zu bleiben (wenn ich schon mittags völlig durchnässt war).

Ein paar Photos gibt es hier:
http://circc.smugmug.com/Public/Netherlands-May-2014/