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#1366886 - 16.12.18 17:47 Frankreich BeNeLux 2018
Gerhard O
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Zeitraum:6.5.2018 bis 5.6.2018
Entfernung:2063 Kilometer
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Frankreich BeNeLux 2018

Teil 1: Zum Forumstreffen nach Lauterbourg.

Das Forumstreffen in Lauterbourg nahte und ich hatte die Absicht, daran teilzunehmen. Wie schon oft kollidierte der Termin an Himmelfahrt mit dem Geburtstag meiner Frau. An einem solch wichtigen Tag ist mein Dabeisein natürlich Pflicht! Um das Forumstreffen trotzdem rechtzeitig zu erreichen, mußte ich nach dem Geburtstag starten und ein Stück mit dem Zug fahren. Bei der Vorplanung im Winter hatte ich einen Regionalexpress gefunden, der stündlich von Oberhausen bis Koblenz fährt. Von Koblenz aus könnte ich gemütlich in 3 Tagen nach Lauterbourg radeln und ich könnte ohne Zugreservierung losfahren, sobald mein Kopf nach der Geburtstagsfeier wieder klar ist. Ruhiges Ausschlafen wäre garantiert!

Eine Woche vor Abfahrt überprüfte ich nochmals alle meine Planungen und machte eine überraschende Feststellung: Der RE fährt in dieser Woche wegen Bauarbeiten nur bis Düsseldorf. Bis Koblenz müßte ich dann zweimal umsteigen, hätte je nach gewählter Strecke mit Schienenersatzverkehr zu rechnen und bräuchte eine halbe Ewigkeit! Ich suchte nach einer Alternative und fand schließlich einen IC, der ohne Umsteigen von Duisburg nach Koblenz fährt, der Fährräder mitnimmt und den es zum Sonderpreis für 19.- € gibt! Dieses Ticket habe ich per Internet gebucht und war damit mit Fahrrad- und Platzreservierung noch günstiger als das vorher angedachte ‚Quer-durchs-Land-Ticket‘. Die Anfahrt mit dem Rad zum Duisburger Hauptbahnhof (8km) habe ich dafür gerne in Kauf genommen.

Für den Rückweg hatte ich mehr Zeit, und die wollte ich auch nutzen.

Streckenübersicht (hier klicken)

Bildergalerie (hier klicken)



Tag 1: Sonntag, 6. 5. 2018
Hbf Koblenz - Camping Loreleyblick Sankt Goar, 38 km

Um ca. 10 Uhr war ich soweit. Der Kopf war wieder klar und ich belud das Fahrrad. Dabei tratschte noch etwas mit einem Nachbarn und meine Frau schoß das Startbild.



Jetzt konnte die Radreise beginnen. Ich machte mich auf zum Duisburger Hauptbahnhof. Um 12.10 Uhr sollte mein Zug abfahren. Ich war rechtzeitig am Bahnhof und hatte genug Zeit, den Wagenstandsanzeiger am Bahnsteig zu studieren und dann mit meinem Rad an der richtigen Stelle zu warten. Auf meinem Gleis stand noch ein Nahverkehrszug, der laut Anzeigetafel (und Fahrplanaushang) um 12.08 Uhr abfahren sollte.

Ich denke, ihr habt es auch gemerkt: das paßt zeitlich und räumlich nicht! Entweder ist die Verspätung meines Zuges schon fahrplanmäßig eingeplant oder er fährt auf einem anderen Gleis ein. Deshalb habe ich auch nichts abgepackt und alles fahrbereit gelassen. Ich rechnete mit einem plötzlichen Bahnsteigwechsel, denn eine Verspätung war nicht angezeigt. Und richtig: Der Nahverkehrszug stand noch vor mir, als die Durchsage kam, daß mein IC jetzt einfährt – auf dem Nachbargleis. Immerhin brauchte ich nur auf die andere Seite des Bahnsteigs schieben. Der Wagen mit dem Fahrradabteil hielt sogar genau vor mir.

Eine Schaffnerin (Zugführerin?) stieg aus und half den Radreisenden beim Ausladen der Räder. Mir warf sie einen kurzen Blick zu und meinte: „Laden Sie schon mal ab. Dann geht es gleich schneller!“ Also habe ich die Packtaschen neben das Fahrrad gestellt. Als das Ausladen beendet war, kam sie zu mir und meinte: „Tragen Sie das Rad rein, ich nehme das Gepäck!“ Blitzschnell waren Rad und Packtaschen im Zug. Jetzt suchte ich den Haken, an den ich mein Rad hängen sollte. Da hing aber schon ein Fahrrad. Ein anderer Haken war aber noch frei. Ich schaute zur Schaffnerin, die neben mir stand. „Soll ich hier?“ Sie schaute auf ihre Liste und erwiderte: „Ja. Der ist bis Koblenz frei, und ihre Taschen können sie direkt daneben stellen.“ Ich stellte mich wohl etwas unbeholfen an und so half sie mir noch beim Einhängen des Rades!

Mein reservierter Platz war auf der ersten Bank neben den Rädern und frei. Der Start mit der Bahn war geglückt. Mit so viel Service und Freundlichkeit seitens des Bahnpersonals hatte ich nicht gerechnet.

Ab Düsseldorf war Chaos im Radabteil. Es gab mehr Räder im Abteil als Stellplätze. Die Schaffnerin aus Duisburg sah ich nicht mehr, aber dafür einen Schaffner. Der schaute einmal kurz in den Wagen, überblickte das Durcheinander und ward nie wieder gesehen!

In Koblenz gelang es mir, die überzähligen Räder soweit zur Seite zu schieben, daß ich ohne Schaden anzurichten aussteigen konnte – diesmal ohne Hilfestellung des Bahnpersonals!

Das Wetter war bestens und ich beschloß, heute gemütlich auf dem Rheinradweg bis St. Goar zu fahren. Hier gibt es direkt gegenüber des Loreleyfelsens einen Campingplatz. In einem früheren Reisebericht hatte ich schon mal Unterwegsbilder und den anvisierten Campingplatz gezeigt, deshalb hier nur 2 Burgen von unterwegs.





Bei der Anmeldung am Zeltplatz bekam ich einen Rabattgutschein für ein in der Nähe gelegenes Lokal. Den habe ich dann abends zum Essen auch benutzt.

Bevor ich schlafen ging, machte ich noch einen kleinen Spaziergang. Dieses Bild des Loreleyfelsens in der untergehenden Sonne entstand dabei.





Tag 2: Montag, 7. 5. 2018
St Goar - Landgut Born Alzey-Weinheim, 63 km

Ich war gerade dabei, mein Rad reisefertig zu beladen, als ich eine Stimme von oben von der Hauptstraße hörte. Ein Reiseradler auf einem Fatbike suchte Kontakt! Schnell war klar, daß wir die gleiche Richtung fuhren. Bevor er weiter fuhr, meinte er noch: „Ich fahr schon mal. Du holst mich bestimmt gleich ein!“

Und so kam es: bei seiner ersten Zigarettenpause traf ich ihn wieder. Wir fuhren dann ein Stück zusammen. Er erzählte, daß er an den Bodensee wolle und von dort weiter nach Norddeutschland. Mein Ziel Lauterbourg wäre evtl. auch ein Zwischenziel seiner Reise.

Als wir Oberwesel erreicht hatten, trennten wir uns. Er suchte einen Supermarkt während ich in einer Bäckerei frühstücken wollte.



Nach dem Frühstück fuhr ich dann alleine weiter, immer auf dem Rheinradweg. Am Pfalzgrafenstein stoppte ich für eine Fotopause, denn hier ist ein Bild obligatorisch.



Bis Bingen wollte ich am Rhein bleiben, den Bogen über Mainz nach Ludwigshafen jedoch abkürzen. Für die Nilgänse am Weg ein vollkommen unverständlicher Gedanke.



Von Bingen aus hatte ich noch einen Blick auf das Niederwalddenkmal in Rüdesheim. Das Denkmal hatte ich schon bei früheren Reisen aus der Ferne gesehen, aber noch nie erreicht.



Auch dieses mal konnte ich mich zu keinem Umweg entschließen.

Nicht nach Rüdesheim, nach Alzey sollte mein Weg führen. Das Alzeyer Hügelland hatte ich absichtlich in die Route einbezogen, denn ich wollte auf dem Weg nach Lauterbourg für die Ardennen und den Pfälzer Wald trainieren. Bei meiner Vorbereitungstour im April durch das Münsterland waren mir eklatante Konditionsmängel aufgefallen.

Bis zur Mittagspause in Wöllstein waren die Steigungen noch im ‚Grünen Bereich‘. Gut gelaunt setzte ich mich neben einen Teich und verzehrte mein Brötchen, während die Frösche quakten.



Ich verbrachte längere Zeit damit, einen der Frösche abzulichten. Es ist mir aber nicht gelungen traurig

Hinter Wöllstein begannen die Hügel und bald gab es die erste starke Steigung: über 100 Höhenmeter mit 8% und LKW-Verkehr. Ich ‚eierte‘ mit meinen 30 kg Gepäck (inkl. Essen, Wasser, Wein, E-Werk und Navi und was sonst noch alles nicht fest angebaut am Rad ist) mit letzter Kraft die Hügel hoch. Ich hörte, wie die Autos, speziell die LKWs, hinter mir abbremsten, in einen kleineren Gang schalteten und auf die Gelegenheit zum Überholen warteten. Dabei scherten fast alle bis auf die Gegenfahrbahn aus und fuhren in großem Abstand an mir vorbei. Nicht einer hat gehupt!

Soviel zu den angeblich so rücksichtslosen deutschen Autofahrern!

Es war gerade mal 14.20 Uhr, als ich meinen angepeilten Campingplatz in Alzey-Weinheim erreichte. Eigentlich fand ich es zu früh, die Tagesfahrt zu beenden. Andererseits gab es hier eine Gaststätte, die offen hatte – schließlich war Montag! Das hatte ich bei der Durchfahrt durch Weinheim auf der Suche nach dem Campingplatz geprüft, denn Montage sind in Deutschland oft Fastentage. Hätte keine Gaststätte geöffnet gehabt, wäre ich weiter gefahren – meine Notvorräte kann ich auch anderswo essen! Es gab aber noch einen Grund, hier zu nächtigen: ich wußte, daß es die nächsten Kilometer noch mehr Hügel gibt. Ich fühlte mich nicht mehr fit und wollte mein Bergtraining nicht übertreiben.

Nach dem Einchecken unterhielt ich mich noch eine Zeit lang mit dem Platzbetreiber, der auch gleichzeitig Weinbauer war, und versuchte einige Bilder.



Gegen 18 Uhr machte ich mich dann auf zur Kirche.



Die Kirchentüre war abgeschlossen und so kehrte ich ‚gezwungenermaßen‘ nebenan ein, also da, wo die ‚Gesangbücher Henkel haben‘. lach Den einheimischen Wein habe ich auch probiert – war sehr gut!



Tag 3: Dienstag 8. 5. 2018
Weinheim – Campingplatz Lingenfelder Altrheinlandschaft, 104 km

Gleich nach der Abfahrt begegnete ich diesem Radfahrer.



Für mich hatte das eine besondere Bedeutung, denn ich hatte es leider schon mehrfach erlebt: Der Tod fährt immer mit! Nach einer kleinen Gedenkpause mit einem inneren Rückblick auf meine Erlebnisse war ich wieder soweit gefestigt, daß mein Entschluß feststand: ‚Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen‘, auf nach Alzey zum Frühstück!

Nach dem Frühstück befand ich mich auf der alten Landstraße von Alzey nach Pfeddersheim. So beschaulich wie der Meilenstein es suggeriert, war es jedoch nicht – heute ist das die Bundesstraße 271.



Alte Dörfer bringen immer wieder etwas Abwechslung, so daß es nicht langweilig wird.




Zudem befand ich mich immer noch im Alzeyer Hügelland. So hart wie am Vortag empfand ich es allerdings nicht.




Hinter Pfeddersheim erreichte ich wieder die Rheinebene. Ich dachte an meine Irrfahrt 2012 von Ludwigshafen nach Worms. Worms lies ich diesmal links liegen, aber Frankenthal wollte ich planmäßig erreichen. Hier hatte ich meine Mittagspause vorgesehen. Diese verbrachte ich auch in einem Café in der Nähe des Bahnhofs. Fast eine Stunde hatte ich mich da aufgehalten. Ich hatte auch genügend Zeit, denn ich wollte heute nur bis zur Blauen Adria bei Ludwigshafen kommen.

Es war etwa 14 Uhr, als ich das Erholungsgebiet Blaue Adria erreichte. Für ein Ende der Tagesetappe war es mir noch zu früh, ich fuhr also weiter. Mein nächstes Zwischenziel war Speyer. 2012 hatte ich hier nur kurz die Altstadt gestreift, diesmal wollte ich auch den Dom erkunden.



Weitere Fotos rund um den Dom befinden sich in der Bildergalerie.

Nach der Dombesichtigung fuhr ich weiter zum nächsten Campingplatz am Weg. Es war 16.45 Uhr, als ich in der Lingenfelder Altrheinlandschaft einen Platz erreichte. Ein Schild an der Rezeption informierte mich: geöffnet von 18 – 20 Uhr. „Nicht schlimm“, dachte ich. „Dann gehe ich halt erst im Campingplatzrestaurant essen und ein Bier trinken.“ Das Restaurant war aber geschlossen und ein Aushang informierte: Heute Ruhetag!

Neben dem Campingplatz gab es einen öffentlichen Badestrand. Dort erfuhr ich, daß es ‚ganz in der Nähe‘ in Lingenfeld einen Griechen gibt, der empfohlen werden kann. Da ich nicht bis 18 Uhr an der Rezeption warten wollte, fuhr ich mit all meinem Gepäck nach Lingenfeld. Bis in die Ortsmitte waren es etwa 3,5 km, eine Gaststätte war aber nicht zu sehen. Ich fragte einen zufällig anwesenden Radfahrer nach dem griechischen Restaurant.

Seine Antwort: „Das liegt etwas außerhalb, aber es gibt kein anderes Restaurant. Es ist schwer zu finden. Fahr‘ mir nach, ich führ‘ dich hin!“ Er fuhr voraus und ich hinterher. Unterwegs gab es die übliche Unterhaltung: Woher? Wohin? Wie lange? Als er mein Ziel Lauterbourg hörte, meinte er: „Ich weiß, was du da willst! Dort ist doch das Radfahrertreffen. Bekannte von mir wollen auch da hin! Die erkennst du gleich, die fahren Dreirad!“ In Lauterbourg ist mir aber kein Trike aufgefallen und die Namen habe ich leider auch vergessen.

Bis zum Griechen ‚ganz in der Nähe‘ waren es dann schließlich 5 km vom Campingplatz aus. Auf der Rückfahrt hatte ich mich noch verfahren, so daß aus den eigentlichen 92km schließlich 104 km wurden.

Das Einchecken gegen 19 Uhr war problemlos. Für das Sanitärgebäude bekam ich einen Schlüssel und zum Duschen mußte ich Marken kaufen. Die Campingwiese befand sich direkt am See. Leider konnte ich den Sonnenuntergang am Wasser nicht genießen: die Mücken haben mich schnell ins Zelt vertrieben.





Tag 4: Mittwoch, 9. 5. 2018
Lingenfeld – Camping Muncipal des Mouettes, Lauterbourg, 56 km

Da ich kein Pfand bezahlt hatte, konnte ich morgens den Toilettenschlüssel in den Briefkasten werfen und starten. Die vorgesehene Tagesetappe heute war kurz. Ich bummelte rum und kam erst um ca. 8.30 Uhr weg.

In Germersheim fand ich mein Frühstück. Die Weiterfahrt wurde jetzt durch einige Baustellen behindert.



Man wollte mich offensichtlich auch zur Weiterfahrt mit der Bahn bewegen.



Die Schienen führten vermutlich über die Brücke auf die andere Rheinseite: nicht meine Richtung.



Mit dem Bötchen wollte ich auch nicht fahren. Schließlich hätte ich den Rhein hoch rudern müssen, was mit solch einem Boot kaum zu schaffen ist!



Und so reiste ich wie geplant mit dem Rad weiter.

Die meiste Zeit war ich auf dem Rheindeich unterwegs und hier traf ich auch meinen Reisegefährten vom Montagvormittag wieder. Ein weiterer Radtreffteilnehmer hatte sich zu ihm gesellt.



Zu dritt fuhren wir dann weiter zum Campingplatz nach Lauterbourg. Die ersten Teilnehmer waren schon eingetroffen.

Nach dem Einchecken und Zeltaufbau verbrachte ich den Abend mit netten Gesprächen mit anderen Radreisenden auf dem Platz, zeitweise auch im Campingplatzbistro zum Abendessen.



Tag 5: Donnerstag, 10. 5. 2018 (Himmelfahrt)



Am frühen Vormittag fuhr ich nach Lauterbourg zum Bäcker, um zu frühstücken. Ich erstand einige Pain au chocolat und konnte sogar Kaffee dazu bekommen! Anschließend ging es zurück zum Platz, denn wir wollten eine Ausfahrt machen. Dummerweise hatte es angefangen zu regnen. Optimistisch wurde die Ausfahrt auf 14.00 Uhr verschoben. Die Mittagszeit verbrachte ich dann mit einigen anderen im Campingplatzbistro bei Flammkuchen und Bier.

Um 14 Uhr regnete es immer noch. Einige Unentwegte fuhren trotzdem, ich aber blieb trocken im Gemeinschaftszelt bei netten Gesprächen.

Gegen Abend hörte der Regen auf, so daß ich nach Lauterbourg fahren konnte und dort in einem Restaurant á la Carte essen konnte. Einen ‚demi-litre de vin rouge‘ genehmigte ich mir ebenfalls.

Die nötige Bettschwere hatte ich damit aber noch nicht. Bis gegen Mitternacht hielt ich mich dann noch im Gemeinschaftszelt auf.


Tag 6: Freitag, 11. 5. 2018
Lauterbourg - Germanshof - Lauterbourg, 55 km

Für heute hatte ich mich zu einer ‚Genußtour‘ zum Biergarten St. Germanshof angemeldet. Markus hatte sich als Ortskundiger zur Führung dieses Ausflugs bereit erklärt.

Im Gegensatz zum gestrigen Regen fuhren wir heute bei schönstem Wetter durch den Bienwald nach Wissembourg. Die Besichtigung der Stadt verschoben wir aber auf den Nachmittag. Entlang der Lauter, vorbei an der Moulin de la Walk



und dem Europadenkmal direkt an der französischen Grenze



erreichten wir in der Mittagszeit die Gaststätte St. Germanshof. Fast zwei Stunden saßen wir hier gemütlich beim Bier zusammen.

Zurück fuhren wir auf derselben Strecke wie beim Hinweg. Diesmal machten wir in Wissembourg eine größere Pause. Jeder besichtigte für sich oder in kleinen Gruppen die historische Altstadt.



Das Salzhaus als Wahrzeichen der Stadt zeige ich hier stellvertretend für alle anderen Sehenswürdigkeiten. Einige davon sind in der Bildergalerie zu sehen.



Die Kirche St. Peter und Paul mit den Resten des Klosters aus dem 7. Jahrhundert kommen hier etwas zu kurz. Die Besichtigung hatte ich aus Zeitmangel ausgelassen. Diesmal schaute ich mehr auf die kleinen Dinge und ließ vieles weg, was ich schon vor einigen Jahren bei einem Besuch der Stadt gesehen hatte.

Beim Rückweg zum Zeltplatz machte ich noch einen kleinen Umweg nach Lauterbourg zum Restaurant Waldstüble, wo ich für das Abendessen einen Tisch für 3 Personen reservierte.

Hier verbrachte ich dann den Abend bei leckerem Essen und einem ‚demi-litre de vin rouge‘ und netten Gesprächen.



Tag 7: Samstag, 12. 5. 2018
Lauterbourg - Soultz – Lauterbourg, 70 km

Für den Samstag war eine Tour durchs hügelige Nordelsaß von Ford Prefect mit wenig Höhenmetern und ohne sportliche Ambitionen angekündigt. Das war genau das richtige für mich.

Wir radelten durch die Hügel des Vogesenvorlandes durch kleine Dörfer. Bei Wintzenbach standen wir plötzlich vor solchen Ölförderpumpen. Erdöl im Elsaß? Das war mir neu, aber genau so ist es. Hier sind die ältesten in Europa bekannten Erdölquellen. Schon 1498 wurde hier in der Gegend Öl und Erdpech gewonnen.


Mit oder trotz der Industrie siedeln hier Störche. Sie waren überall und nicht zu übersehen.



Das Elsaß ist natürlich auch reichlich mit Kultur gesegnet, wie man schon in Wissembourg gesehen hat. Die hier gezeigte Fachwerkkirche wurde 1820 erbaut.



In Soultz machten wir dann die langersehnte Bierpause. Unsere französichkundigen Teilnehmer unterhielten sich angeregt mit der Wirtin, während einige der elsässischkundigen sich mit dem Wirt unterhielten. Dabei machten wir dann irgendwann die Feststellung, daß uns einige Mitradler abhanden gekommen waren. Der Tourleiter machte sich zu einer Erkundungsfahrt auf, kam aber bald ergebnislos zurück. Offensichtlich war diese steigungsarme unsportliche Tour doch zu anstregend. Auch ich war froh, das Tempo gerade so mithalten zu können. Als Tour ohne sportliche Ambition empfand ich das überhaupt nicht.

Bei der Rückfahrt gerieten wir noch in ein Gewitter und stellten uns in einer Scheune unter. Blitz und Donner waren schnell vorbei, aber es regnete munter weiter. Mit einigen anderen machte ich mich auf, durch den Regen zum Campingplatz zu fahren. Leider war meine wasserfeste Windjacke dann doch nicht so wasserdicht wie ich gehofft hatte. Nachdem ich mich umgezogen hatte, hängte ich alles im Zelt zum Trocknen auf.



Als ich zum Abendessen ins Campingplatzbistro ging, hatte es aufgehört zu regnen und die Zurückgebliebenen waren auch wieder da. Die ‚Verlorenen Schäfchen‘ waren wieder aufgetaucht und mein Eindruck war: Sie waren ‚not amused‘!

Mit Markus, unserem ortkundigen Führer von der Biergartentour, diskutierte ich abends noch meine Weiterfahrt für den nächsten Tag. Er riet mir von der geplanten Strecke über die Pfälzer Berge ab und empfahl eine Strecke durch diverse Täler mit Radwegen auf stillgelegten Eisenbahnlinien.


Fortsetzung folgt


___
Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!

Geändert von Gerhard O (17.12.18 10:42)
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