Dauer:1 Monat
Zeitraum:1.7.2017 bis 30.7.2017
Entfernung:1500 Kilometer
Bereiste Länder:frFrankreich
ptPortugal
esSpanien

Einleitung

Ich bin nun doch dazu gekommen, zu meiner Radreise durch Nordspanien und Nordportugal 2017, zu der ich ja bereits einen lediglich mit Smartphone-Bildern illustrierten Kurzbericht präsentiert habe, eine ausführlichere Beschreibung mit qualitativ etwas ansehnlicheren Fotos zu erstellen.

Die Fotos sind anklickbar (wie übrigens auch in meinen anderen Reiseberichten), dann kann man sie bei Flickr größer betrachten.

Die Radtour hat mich quer durch Nordspanien und ein Stück durch Nordportugal geführt. Ich bin in Hendaye in Frankreich kurz vor der spanischen Grenze gestartet und bis Porto geradelt. Ich hatte (einschließlich An- und Abreise und Strand- und Wandertagen) vier Wochen Zeit. Abschließend bin ich mit dem Zug nach Lissabon gefahren und von dort zurückgeflogen.

Die Tour schließt an meine Radreise vom Vorjahr, Pyrenäen von Ost nach West, an, die ich in Hendaye beendet habe. Gleichzeitig entspricht der erste Teil der Tour weitgehend den letzten Tagen meiner Reise von Lyon nach Kantabrien 2012 (bis kurz vor Santander) und meiner Tour 2013, die die Picos de Europa zum Ziel hatte. Von den Picos de Europa war ich auf jener Reise sehr begeistert, so dass ich für dieses wunderschöne und höchste Teilmassiv des Kantabrischen Gebirges diesmal fast eine ganze Woche eingeplant habe.

Die gefahrene Strecke von Hendaye nach Porto betrug knapp 1 500 km (viermal habe ich eine kurze Strecke mit dem Zug zurückgelegt) und es waren etwa 15 000 Höhenmeter.

An- und Abreise: Hin mit Nachtzug und TGV nach Hendaye; Zurück Flug von Lissabon nach Hahn, Bus und Zug nach Erfurt

Karten/Reiseführer: Für die Planung und die Navigation unterwegs Michelin-Karten 1:150 000 („Atlantische Pyrenäen, San Sebastian, Biarritz“, „Costa de Cantabria“ und „Asturias, Costa Verde“). Für Galicien gab es leider nur 1: 400 000, zum Radreisen ein eigentlich zu kleiner Maßstab, aber ich kam auch damit einigermaßen klar. Reiseführer „Nordspanien“ aus dem Micheal Müller Verlag (wie generell die Führer aus diesem Verlag sehr zu empfehlen). Wanderführer „Picos de Europa“ aus dem Rother-Verlag, Wanderkarten vor Ort besorgt

Übernachtungen: Camping und Hotels/Pensionen

Kamera: Lumix LX5

Fremdsprachenkenntnisse: französische und spanische ausreichend vorhanden

Da es sich für mich in den vergangenen Jahren bewährt hatte, die Radreisen mit einigen Wanderungen zu kombinieren, nehme ich auch diesmal das zusätzliche Gewicht und Volumen der Wanderschuhe im Gepäck in Kauf; geplant sind mehrere Tageswanderungen in den Picos de Europa.

1. Tag (01.07.2017), Bahn-Anreise nach Hendaye

Erfurt Hauptbahnhof, nachts kurz vor halb fünf; es dämmert schon. Der Nachtzug der ÖBB Richtung Zürich, der mich bis Karlsruhe bringen soll, hätte eigentlich um 01.30 Uhr fahren sollen, hatte aber 180 Minuten Verspätung, so dass ich zwischenzeitlich nochmal nach Hause geradelt bin, um nicht drei Stunden auf dem nächtlichen Bahnhof verbringen zu müssen. Meine Anschlusszüge (TGV nach Paris und TGV von dort weiter nach Hendaye) kann ich vergessen; mal sehen, ob ich noch wie geplant heute Abend mein Zelt auf dem Campingplatz in Hendaye, dem Grenzort zu Spanien an der Atlantikküste, aufschlagen kann… Aufgrund meiner kurzfristigen Buchung des Nachtzugs habe ich keinen Liegeplatz mehr bekommen und auch keinen Fahrradplatz, so dass das Rad, wie von mir bereits unzählige Male praktiziert, teildemontiert und in die Transporthülle verpackt wird.



Auf diese Weise findet das Rad auch ohne Reservierung im Fahrradwagen problemlos Platz.





Ich steige nach etwa vier – im Sitzwagen nur bedingt schlafend verbrachten – Stunden gegen 8.20 Uhr in Karlsruhe aus; der Nightjet der ÖBB, die nach der kompletten Einstellung des Nachtzugangebots der DB kurz zuvor einige der internationalen Nachtverbindungen übernommen haben, fährt weiter nach Zürich.



Den TGV nach Paris habe ich natürlich verpasst, aber der nächste fährt genau zwei Stunden später, und in Paris fährt ebenfalls zwei Stunden nach dem eigentlich anvisierten TGV der nächste nach Hendaye, so dass sich meine Ankunft dort heute Abend „nur“ um zwei Stunden verzögern wird. Aber im TGV-Verkehr herrscht ja Reservierungspflicht; ich kann allerdings im Reisezentrum in Karlsruhe nur die Reservierung für den TGV nach Paris aufgrund der Verspätung des Nachtzugs entsprechend ändern lassen; für die Änderung der Reservierung für den anschließenden TGV nach Hendaye werde ich auf den Schalter in Paris verwiesen. Das Fahrrad kann im TGV sowieso nur verpackt mit, so dass die Verspätung jedenfalls insoweit nichts ändert. Gegen 09.45 Uhr kann ich in Karlsruhe in den TGV Duplex über Straßburg nach Paris einsteigen.



Wie oft ich, wie auch diesmal, mein Rad in den vergangenen Jahren bei der Ankunft in und der Rückfahrt von Paris vor der Gare de l’Est fotografiert habe, kann ich aus dem Stegreif gar nicht sagen…



Für den Umstieg in Paris muss ich von der Gare de l’Est zur Gare Montparnasse wechseln; dafür packe ich mein Rad aus, mache es fahrbereit, muss es aber natürlich an der Gare Montparnasse für den nächsten TGV wieder verpacken. Das Umsteigen zwischen den verschiedenen Pariser Bahnhöfen mit Fahrrad habe ich schon zahlreiche Male praktiziert, aber diesmal muss ich mein Rad für die weitere Bahnfahrt ja nicht nur wieder verpacken, sondern auch noch am Schalter am Bahnhof Montparnasse meine Reservierung wegen der Verspätung auf den nächsten TGV umstellen lassen. Alles recht stressig; bei der Fahrt durch die Pariser Innenstadt gibt es immer stärker werdenden Nieselregen, am Bahnhof Montparnasse drängelt sich gefühlt halb Paris, um in die Ferien an den Atlantik zu fahren, und zudem wird, wie in Frankreich üblich, das Abfahrtsgleis erst recht kurzfristig bekanntgegeben. Aber letztlich klappt alles.

Gegen 20.30 Uhr, zwei Stunden später als geplant, erreiche ich Hendaye, wo ich im Vorjahr (2016) am Ende meiner Radreise durch die Pyrenäen von Ost nach West für die Rückfahrt eingestiegen bin. Die Grenze zu Spanien ist nur wenige hundert Meter entfernt.



Ich fahre aber erstmal in die andere Richtung, zum östlichen Ende des Ortes, und steuere den Campingplatz direkt oberhalb des herrlichen Sandstrands an, den ich bereits von der letzten Übernachtung der Reise im Jahr zuvor kenne, so dass ich dort gleichsam direkt an die Vorjahres-Tour anknüpfe. Gegen 21.00 Uhr kann ich dort mein Zelt aufschlagen. Ich bin sehr zufrieden; ich hatte es heute Morgen in Erfurt angesichts der dreistündigen Verspätung des Nachtzugs kaum für möglich gehalten, dass ich heute noch Hendaye erreichen würde. Nach dem Zeltaufbau ist es sogar noch hell genug für ein Bad im Meer.



2. Tag (02.07.2017), Auftakt, Zahnradbahn La Rhune und Corniche Basque
Strecke: ca. 50 km




Heute mache ich, bevor es morgen Richtung Westen und nach Spanien geht, zum Auftakt eine Runde in die Pyrenäenausläufer, die mich am Ende über die landschaftlich wunderschöne Küsten-Panoramastraße der Corniche Basque zurück nach Hendaye führen wird. Das Zelt bleibt also stehen; ich fahre ohne Gepäck los.

Mit dem Regionalzug fahre ich die Strecke, auf der ich gestern angekommen bin, zurück nach Saint-Jean-de-Luz ein paar Kilometer östlich von Hendaye. Hier die Bahnbrücke über die Mündung der Nivelle zwischen Ciboure und Saint-Jean mit Blick auf die Bergspitze La Rhune, auf die ich mit der Zahnradbahn fahren werde.



Ich radle genau auf dem gleichen Weg in die Ausläufer der Pyrenäen, auf dem ich sie am Ende meiner Radreise im Vorjahr nach der Durchquerung der Pyrenäen von Ost nach West verlassen habe, bis zum ersten Pass dieser Tour, dem Col de St.-Ignace mit bescheidenen 169 m. Man sieht auf dem Schild die Bedeutung der baskischen Sprache auch im französischen Teil des Baskenlandes.



Auf der Passhöhe des Col St.-Ignace beginnt die Zahnradbahn Petit Train de la Rhune, die mit historischen Fahrzeugen mit herrlichen Ausblicken auf St.-Jean-de-Luz und die Küste den Gipfel der 905 m hohen La Rhune erklimmt. Ich wollte die Fahrt unbedingt nachholen, nachdem ich dafür, als ich im Vorjahr hier vorbeigekommen bin, nicht mehr genug Zeit hatte.





Anschließend fahre ich auf gleicher Strecke zurück nach Saint-Jean-de-Luz, das mir schon auf den beiden vergangenen Reisen, die mich hier entlanggeführt haben, sehr gefallen hat.





Jetzt geht es westwärts zurück nach Hendaye. Zwischen Ciboure und Hendaye genieße ich die Fahrt entlang der Steilküste der Corniche Basque, die ich schon von zwei Radreisen kenne. Man kann sehr schön erkennen, dass ursprünglich waagerecht übereinander abgelagerte Sedimentschichten versteinert sind und im Laufe der Jahrmillionen durch die Kräfte der Plattentektonik teilweise fast in die Vertikale gebogen wurden und schließlich zu den heute zu bewundernden bizarren Felsformationen erodiert sind.





Zurück auf meinem Campingplatz in Hendaye, kann ich den Abend am Strand ausklingen lassen mit Blick auf die markanten Felsnadeln an seinem östlichen Ende.



3. Tag (03.07.2017), Hendaye – Donostia-San Sebastián
Strecke: ca. 35 km


Der Weg Richtung Westen zur spanischen Grenze führt mich von meinem Campingplatz aus nochmal am gesamten Strand von Hendaye entlang.





Blick über die Mündung des Grenzflusses Bidasoa auf das spanische Hondarrabia. Im Hintergrund die Pyrenäenausläufer mit dem in Wolken gehüllten Gipfel La Rhune, auf dem ich gestern mit der Zahnradbahn war



Ich komme nochmal am Bahnhof von Hendaye vorbei, an dem ich vorgestern ausgestiegen bin, und erreiche kurz darauf die Brücke über den Bidasoa ins spanische Irún. Parallel verlaufen zwei Bahnbrücken über die Flussmündung. Rechts die internationale Bahnverbindung zwischen Hendaye und Irún; in der Mitte die Brücke der von der baskischen Gesellschaft EuskoTren betriebenen, in Hendaye endenden Schmalspurstrecke von Bilbao, an die sich westlich von Bilbao die von den Ferrocarriles de Vía Estrecha (FEVE) betriebene Schmalspurstrecke bis Galicien anschließt. Die somit parallel fast der gesamten spanischen Nordküste verlaufende landschaftlich sehr reizvolle Bahnstrecke habe ich bereits zuvor auf zwei Radreisen auf verschiedenen Abschnitten genutzt, und auch im weiteren Verlauf dieser Tour sind kurze Fahrten mit Zügen von EuskoTren und FEVE geplant.



Von Irún fahre ich nach Hondarrabia, wo das landschaftlich wunderschöne Sträßchen über den 455 m hohen Alto de Jaizkibel beginnt, von dem aus sich immer wieder Ausblicke auf die parallele Küste ergeben. Hier der Blick zurück über den Grenzfluss Bidasoa nach Hendaye mit dem Strand und ganz im Hintergrund die Corniche Basque; würde der Bildausschnitt etwas weiter nach rechts reichen, könnte man die Pyrenäenausläufer und den Berg La Rhune sehen.



Die Straße, die sich in Serpentinen über den Jaizkibel schlängelt, ist kaum befahren; viel häufiger als Autos begegnet man Schafen


und Pferden. Links im Bild einer der vielen Blicke auf das Meer



Der Pass ist erreicht, und mich erwartet eine herrliche Abfahrt.





Die Passstraße endet in Pasaia, wo ich eine Flussmündung überqueren muss. Zum Glück weiß ich von meiner letzten Radreise entlang der baskischen Küste, dass es eine winzige Fähre für Fußgänger und Fahrräder gibt und finde auch schnell die Anlegestelle wieder.



Nun bin ich praktisch bereits im Ballungsgebiet von Donostia-San Sebastián, wie die Stadt mit ihrem vollständigen amtlichen baskisch-spanischen Doppelnamen heißt, und erreiche bald den östlichen der beiden Strände in der Innenstadt, die Playa de la Zurriola (der berühmtere Strand ist die westlich gelegene Playa de la Concha).



Ziemlich genau an dieser Stelle finde ich auch, allerdings erst, nachdem ich im Stadtzentrum bei der Tourismusinformation war und auf deren Vermittlung hin, ein Hotelzimmer zu einem recht happigen Preis. Die Stadt ist in der Hochsaison voller Touristen und fast alle zentrumsnahen Unterkünfte sind belegt; das letzte Mal, als ich hier war, war es hingegen Anfang Oktober, und ich fand damals ohne große Probleme ein einfaches Pensionszimmer in einer der Altstadtgassen für ca. 25 €.

Ins Stadtzentrum gelange ich über eines der Wahrzeichen von San Sebastián, die Puente del Kursaal, deren Architektur man wohl dem Jugendstil bzw. dessen spanischer Spielart, dem Modernismo, zuordnen kann. Ihren Namen hat sie von einem historischen, aus irgendwelchen Gründen mit dem deutschen Wort „Kursaal“ bezeichneten Gebäude, das inzwischen durch ein modernes Kongress- und Veranstaltungszentrum mit dem gleichen Namen ersetzt wurde.



Nachdem ich mich in meinem teuren, aber alternativlosen Hotel an der Playa de la Zurriola einquartiert habe, radle ich nochmal zurück in die Innenstadt und verbringe den Abend in den von Einheimischen und Touristen bevölkerten Altstadtgassen mit ihren zahlreichen Pintxo-Bars. Pintxos sind die baskische Variante der Tapas, meist bestehend aus einer Baguettescheibe oder einem kleinen Brötchen (Bocadillo), kunstvoll belegt mit den verschiedensten leckeren Zutaten, die durch einen Zahnstocher zusammengehalten werden, wie Chorizos, Paprika, Sardellen, Schinken (Jamón) und so weiter. Ein paar Pintxos in dieser Bar, ein Glas Wein in jener, ein paar weitere Pintxos in der nächsten, dazu spielen hier und da Straßenmusiker auf… Ich genieße den Abend.





4. Tag (04.07.2017), Donostia-San Sebastián – Mutriku
Strecke: ca. 55 km


Bevor ich San Sebastián verlasse, mache ich mit dem Rad noch eine ausgedehnte Sightseeing-Tour durch die Innenstadt



und entlang der Strände. Hier der berühmte Strand Playa de la Concha („die Muschel“). Links der Monte Igueldo (baskisch Igeldo), über den ich auf einem wunderschönen Passsträßchen, ähnlich demjenigen von gestern über den Jaizkibel, die Stadt verlassen werde.



Auch die Straße über den Igeldo ist praktisch völlig verkehrsfrei und bietet fantastische Ausblicke auf das Meer, hier der Blick auf den Leuchtturm auf dem Monte Igueldo. Der Pass ist mit 407 m nur unwesentlich niedriger als der Jaizkibel.



Auf der Strandpromenade von Zarautz; im Hintergrund in der Bildmitte der Fischerort Getaria mit der vorgelagerten Landzunge, die wegen ihrer Form „Ratón“ („Maus“) genannt wird



In den Gassen von Getaria



Der sehr hübsche Ort ist ein bedeutender Fischereihafen, außerdem ist es der Geburtsort von Juan Sebastián Elcano, einem der Kapitäne der Flotte, mit der Magellan 1519 zur (zunächst gar nicht als solcher geplanten) ersten Weltumseglung startete. Elcanos Schiff war das einzige, das nach erfolgreicher erster Umrundung der Erde nach Spanien zurückkehrte – Magellan selbst konnte, anders als Elcano, dessen Denkmal rechts im Bild von einem Laternenmast halb verdeckt wird, die Weltumrundung nicht vollenden und kam unterwegs auf den heutigen Philippinen um.



Weiter folge ich der Küste bis Zumaia, dann macht die Straße einen Schlenker ins Hinterland. Kurz vor Deba geht es dann wieder landschaftlich traumhaft entlang einer Steilküste. Wie schon vorgestern an der Corniche Basque, kann man auch hier erkennen, dass diese aus ursprünglich waagerecht übereinander abgelagerten Sedimentschichten besteht, die im Laufe der Jahrmillionen durch die geologischen Kräfte „gekippt“ worden sind und durch die Erosion ihr heutiges, spektakuläres Erscheinungsbild erhalten haben.







Ich beende die heutige Etappe in Mutriku. Kurz vor dem Ort gibt es am Hang oberhalb der Küste einen Campingplatz mit Meerblick. Zum Abendessen fahre ich in den malerischen Ort.



5. Tag (05.07.2017), Mutriku – Bilbao
Strecke: ca. 65 km


Morgendlicher Blick vom Campingplatz hinunter zum Strand von Mutriku



Vor dem nächsten Ort, Ondarroa, verläuft die Grenze zur Provinz Bizkaia (spanisch Vizcaya), nachdem ich bisher in der Provinz Gipuzkoa (spanisch Guipúzcoa) unterwegs war. Beide Provinzen gehören zur Autonomen Gemeinschaft Baskenland (Comunidad Autónoma del País Vasco/Euskal Autonomia Erkidegoa).



Im Fischerort Ondarroa ist eine Brücke des Architekten Santiago Calatrava zu bewundern.



Die Fahrt entlang der Küste bis Lekeitio ist ein Genuss.









Bei der Rast in Lekeitio fällt mir eine baskischsprachige Zeitung auf.



Passionsblume am Straßenrand



Traumhafter Strand (Playa de Laga), leider habe ich zu wenig Zeit für einen längeren Aufenthalt.





In Gernika ist eine Nachbildung von Picassos berühmtem Gemälde, das den spanischen Namen der Stadt trägt und deren Zerstörung durch einen verheerenden deutschen und italienischen Luftangriff im Spanischen Bürgerkrieg thematisiert, als Wandbild in Originalgröße aus Fliesen zu bewundern.



Gernika



Ich nähere mich dem Ballungsgebiet von Bilbao; noch ein letzter Pass (Autzagane, 230 m) auf der heutigen höhenmeterreichen Etappe,



dann steige ich in Amorebieta in einen Zug der baskischen Schmalspurbahn (EuskoTren) und erspare mir so die letzten Kilometer bis in die Innenstadt von Bilbao. Im Bahnhof Atxuri endet die Strecke von EuskoTren.



Am Bahnhof Atxuri beginnt die einzige Linie der 2002 in Bilbao wieder eingeführten Straßenbahn.



Mitten in der Altstadt finde ich schnell ein preiswertes Zimmer in einer sehr einfachen Pension.



6. Tag (06.07.2017), Bilbao – Santoña (Bahnfahrt Bilbao – Traslaviña)
Strecke (Rad): ca. 60 km


Vormittags sehe ich mich in der mir bereits von zwei Radreisen bekannten Stadt um. Aus Interesse fahre ich eine Station mit der U-Bahn.



Direkt von der Metrostation Casco Viejo gelangt man mit einem Personenaufzug, dem Ascensor de Begoña, zu einem Aussichtspunkt mit Blick über die Stadt und den Fluss, die Ría de Bilbao.



Ich radle zum Sightseeing noch ein wenig durch die Stadt, unter anderem am Ufer der Ría de Bilbao.



Am Ufer der Ría ist auch das berühmte Guggenheim-Museum, wo ich natürlich auch kurz vorbeischauen muss.





Brücke über die Ría de Bilbao und im Hintergrund die prächtige Jugendstilfassade des Bahnhofs Concordia



Im Kopfbahnhof Estación Bilbao-Concordia endet die von der Gesellschaft FEVE (Ferrocarriles de Vía Estrecha) betriebene Schmalspurstrecke, die von Ferrol in Galicien parallel der gesamten spanischen Nordküste verläuft. Weiter nach Osten über San Sebastián bis Hendaye setzt sie sich, betrieben von der baskischen Bahngesellschaft EuskoTren, fort ab dem Bahnhof Bilbao Atxuri, wo ich gestern angekommen bin.



Ab hier nehme ich den Zug, um das Stadtgebiet zu verlassen. Innerhalb des Ballungsraums fahren die Züge auf der Schmalspurstrecke im S-Bahn-Takt, aber ich will ein Stück weiter und habe mir einen der nur zwei oder drei täglichen Zügen rausgesucht, die über längere Distanzen, das heißt bis Santander, verkehren. Ich will mit ihm etwa 30 km in die Berge bis Traslaviña fahren.



Das Züglein lässt den Großraum von Bilbao hinter sich; die im Stadtgebiet zweigleisige und teilweise durch moderne unterirdische Stationen geführte Bahnstrecke schlängelt sich schließlich eingleisig wunderschön modelleisenbahnartig durch die grüne Landschaft des Baskenlandes, in diesem Bereich recht weit abseits der Küste. In Traslaviña, schon in Kantabrien, steige ich nach etwa 30 km an einer winzigen Station abseits jeglicher Ortschaft mitten im Nirgendwo aus.



Da ich das letzte Mal westlich von Bilbao die Strecke entlang der Küste genommen hatte, will ich diesmal durch die Bergwelt des Hinterlands Richtung Westen. Ich fahre zunächst über den 430 m hohen Alto de La Escrita (etwa die Hälfte der Höhenmeter hat mir allerdings die Bahnfahrt erspart).



Blick von der Passhöhe



Ein Paar Radreisender kommt mir entgegen.



Nachdem die landschaftlich reizvolle und wenig befahrene Straße (BI-630) noch einmal eine baskische Exklave durchquert hat, komme ich endgültig in die Autonome Gemeinschaft Kantabrien.



Schließlich folge ich der stärker befahrenen Hauptstraße durch das Tal des Río Asón abwärts zur Küste. Ich kenne diesen Teil der heutigen Etappe bereits von einer früheren Radreise vier Jahre zuvor, auf der ich auf dieser Straße vom oberen Ebro-Tal über das Kantabrische Gebirge kommend an die Küste gelangt bin.



Rast vor einer Dorfkneipe in Limpias



In Colindres stoße ich wieder an die Küste.



Ich überquere die Mündung des Río Asón, die Ría de Treto, bei Colindres; parallel zur Straßenbrücke verläuft die Autobahnbrücke und auch die Brücke der Schmalspurbahn.



Die Station Treto der Schmalspurstrecke markiert den Endpunkt meiner Radtour Lyon-Kantabrien fünf Jahre zuvor. Hier bin ich damals eingestiegen und habe die dreitägige Bahnrückreise nach Deutschland angetreten, zunächst mit der Schmalspurbahn mit zweimal Umsteigen nach Hendaye. Es ist aber insgesamt, nach 2012 und 2013, bereits das dritte Mal, dass ich hier vorbeikomme.



Mein heutiges Tagesziel Santoña mit dem Feuchtgebiet des Parque Natural de las Marismas de Santoña



Westlich von Santoña schlage ich auf dem Campingplatz direkt an der wunderschönen Playa de Berria mein Zelt auf.





7. Tag (07.07.2017), Santoña – Playa de Oyambre (einschließlich Bahnfahrt Santander – Torrelavega)
Strecke (Rad): ca. 60 km


Die Straße von Santoña Richtung Santander ist landschaftlich nicht besonders beeindruckend und verläuft auch nicht an der Küste. Kurz vor Santander, von Somo, gelangt man mit einer kleinen Personenfähre über die Bahía de Santander in die Innenstadt, auf der auch mein Rad Platz findet.



Am Ufer der Bahía, direkt an der Anlegestelle der Fähre, das repräsentative Gebäude des Geschäftssitzes der nach der Stadt benannten, international und auch in Deutschland vertretenen Bank Santander



Ich sehe mich ein wenig in der Stadt um und radle entlang der Küste vorbei an den Stränden von Santander bis zum Leuchtturm am Cabo Mayor oberhalb der Steilküste. Ganz in der Nähe habe ich vier Jahre zuvor auf dem Camping Cabo Mayor übernachtet.







Wie gestern in Bilbao, nutze ich auch diesmal die Schmalspurbahn parallel der Küste, um die Stadt zu verlassen. Der Kopfbahnhof von Santander besteht aus zwei spiegelbildlichen Teilen; im linken Teil verkehrt die Schmalspurbahn und im rechten endet die Bahnstrecke in iberischer Breitspur vom Landesinneren und von Madrid.



Nach etwa 25 km steige ich in Torrelavega aus und fahre weiter westwärts.



Ein Trupp junger Wanderer auf offensichtlich längerer Tour nutzt einen Verkehrsspiegel für ein Gruppen-Selfie – vielleicht unterwegs auf dem Camino del Norte, einer Jakobsweg-Alternative zum klassischen Camino Francés, die entlang der Küste nach Santiago de Compostela verläuft?



Ziel für heute ist die Playa de Oyambre. An dem wunderschönen abgelegenen Sandstrand westlich von Comillas gibt es einen Campingplatz, auf dem ich bereits auf meiner Radtour vier Jahre zuvor übernachtet habe und den ich, da es mir hier sehr gut gefallen hatte, diesmal wieder ansteuere.



Der Campingplatz liegt direkt oberhalb des Strandes, der über einen steilen Pfad zugänglich ist. Ich kann mein Zelt mit herrlichem Strandblick aufbauen.



Direkt neben dem Campingplatz liegt das sehr sympathische Strandrestaurant „El Pajaro Amarillo“. Auch dieses habe ich von vor vier Jahren in bester Erinnerung und habe es daher auch diesmal fest eingeplant. Der namensgebende „gelbe Vogel“ bzw. Kanarienvogel (Oiseau Canari) war 1929 das erste französische Flugzeug, das von Amerika aus den Atlantik überquert hat und, weil ihm vorzeitig der Sprit ausging, hier auf dem Strand von Oyambre notlanden musste. Mit Blick auf den Strand genieße ich dort zum Abendessen leckeren Pulpo (Tintenfisch).



Fortsetzung folgt…