Nach dem gestrigen Gewitter schien heute Gott sei Dank wieder die Sonne. Allerdings war es deutlich kühler, also ideal zum Radfahren. Ich fuhr von Toblach aus weiter auf dem Pustertalradweg. Dieser ist bestens geeignet um abseits des doch in diesem Tale heftigen Autoverkehrs sehr flott voran zu kommen. Meistenteils ist dieser Weg asfaltiert es gibt jedoch wenige kurze Strecken auf Waldwegen. Auch 2 Tunnels sind dabei. Mit dem Kronplatz zur linken und dem Zillertaler Alpen zur rechten Seite erreichte ich das Zentrum des Pustertals Bruneck. Ich legte zur Stadtbesichtigung eine Pause ein und mußte feststellen, daß es auch in Bruneck ähnlich aussieht wie in Brixen, Bozen oder Sterzing. Dank Rückenwind und Gefälle kam ich schneller voran als gedacht, so daß ich schon zur Mittagszeit in Brixen war. Dort kaufte ich erst mal ein und machte einige Bilder, kenne dieses hübsche Städtchen sehr gut vom Winterurlaub her. Weiter ging es nun auf dem Eisacktalradweg. Dieser ist wunderbar ausgebaut und weist viele Rastmöglichkeiten mit Bänken und Tischen auf, welche sogar überdacht sind. Davon habe ich Gebrauch gemacht, sonst wäre irgendwann mal mein Akku leer gewesen. Leider muß derzeit noch ein Stück weit auf der Straße gefahren werden, aber darüber war ich mir von vorneherein im klaren, da das ja schon an anderer Stelle hier im Forum, zu lesen war. Außerdem stört die stark befahrene Brennerautobahn schon ein wenig. So erreichte ich die Haupstadt Südtirols Bozen. Da ich Bozen schon von vorhergehenden Aufenthalten kannte, begnügte ich mich mit einem kurzen Fotostop bei Walther von der Vogelweide. Eigentlich wollte ich die Etappe in Bozen beenden, da aber früher Nachmittag war, entschloß ich mich weiter durch das Etschtal nach Meran zu fahren. Ich fand das untere Etschtal ziemlich langweilig, zur linken eine kilometerlang schnurgerade offentsichtlich kanalisierte Etsch und zur rechten die Bahn und dahinter ewig weit Apfelplantagen in einem sehr weiten Talgrund. Außerdem hatte ich die meiste Zeit einen üblen heftigen Gegenwind, da eine Nordföhnwetterlage herrschte. In Meran angekommen, war ich entsetzt über den wahnsinns Autoverkehr. Ich konnte noch nicht mal die Straße überqueren. Schließlich fand ich einen Wegweiser zum Campingplatz. Leider kam dann keine Folgebeschilderung, so daß ich diesen trotz GPS (war nicht drin enthalten) nicht fand. Ich war wegen des Rummels mittlerweile so genervt, daß ich beschloß noch weiter zu fahren. Ich gab dann schließlich Mals als Ziel in mein GPS ein, da ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher war ob ich über den Reschenpaß oder das Stilfser Joch fahren wollte. Da ich dem GPS mal wieder keinen Glauben schenken wollte und der Meinung war eine kürzere Strecke nehmen zu müssen landete ich prompt auf einer stark befahrenen Hauptstraße, welche zu allem Überfluß auch noch stark anstieg. Wenig später weitete sich das Tal wieder und ein wunderbarer Radweg führte nun durch das deutlich engere Etschtal. Auch die Berge ringsrum wurden nun wieder deutlich höher. An den Hängen wuchs Wein, im Talgrund standen Apfelbäume. Südtirol wie im Bilderbuch. In Naturns kam ich auf einem rundum empfehlenswerten CP unter. Obwohl eigentlich ausgebucht, wurde ich trotzdem mit meinem Zelt aufgenommen. Alles super ordentlich und sauber, mit eigenem Schwimmbad. Das alles zu einem Preis von 8,50€ pro Nacht. Da ich nach dieser Tour weder Lust hatte zu kochen, noch auf Tütennudeln, ließ ich den Abend in einer Wirtschaft in der Nähe mit gutem Essen und fast noch besserem südtiroler Wein ausklingen. Track Toblach-Naturns