Re: Attacke auf reiseradler in Tadschikistan

von: yebogogo

Re: Attacke auf reiseradler in Tadschikistan - 19.08.18 10:03

Many people ask why I travel by bicycle and I think one of the main reasons is the humility that comes attached with it. I camp with locals, drink the same water as locals and eat anything offered by locals. It hides any 1st world elitism and in return gives a humble connection that far exceeds expectations - Palmwag, Namibia





Diese Saetze hat Andrew Murphy http://www.thebikeabout.org/ auf seinem Instagrammaccount veroeffentlicht und mir und vielen anderen aus der Seele gesprochen.



Ich bin vor 21 Jahren zu meiner ersten Radreise aufgebrochen, mehr als 200.000 km auf 5 Kontinenten spaeter (mehrheitlich Alltagskilometern in Deutschland) halte ich das Fahrrad noch immer fuer das beste Fortbewegungsmittel und vorallem das beste Reisemittel.



Die Radreisegemeinschaft ist in dieser Zeit unglaublich gewachsen, auf meiner ersten Radreise durch Afrika bin ich in 13 Monaten einem einzigen Radler begegnet Ale Rizzo der inzwischen in Genf lebt. Heute bin ich allein ueber die Whatsappgruppe “cycle the world” mit 256 anderen Reiseradlern jeglichen Alters und aus allen Herren Laendern verbunden. So unterschiedlich wir alle auch sein moegen so stark verbindet uns doch die Liebe zu dem was wir tun, diese Welt mit dem Rad zu erkunden.

Demensprechend sind alle erschuettert da jetzt nach Holger Franz Hagenbusch und Krzysztof Chmielewskiy im April in Chiapas,Mexiko http://www.tageblatt.lu/headlines/bewegender-abschied-weltenbummler-in-mexiko-getoetet/

am 29.07.2018 in Tadjikistan in den Pamirbergen auf einer der weltweit beliebtesten Radrouten mit



Lauren Geoghegans, Jay Austin http://www.simplycycling.org/about/



Markus Hummel https://www.2initinere.com



und Renee Wokke



4 weitere Reiseradler gewaltsam zu Tode gekommen sind https://www.n-tv.de/panorama/Tadschikistan-gibt-Iran-Mitschuld-an-Angriff-article20553483.html





Das Geschehene ist so unfassbar tragisch, dass es mir wie vielen anderen geht, es faellt mir schwer zu begreifen, dass das wirklich passiert ist.

Derzeit ist Hochsaison im Pamir und mans kann in der Gruppe die verstaendliche Verunsicherung derjeniger spueren die im Begriff sind diese Route in den naechsten Tagen in Angriff zu nehmen bzw. die bereits unterwegs sind.

Manche wollten sich zu einer Gruppe zusammenschliessen, ein anderer hat vermutlich recht wenn er zu bedenken gibt, das fuer solche Anschlaege gerade Gruppen ein Ziel darstellen und man allein evtl. sicherer ist. Die Entscheidung welche Laender man bereist, muss jeder fuer sich treffen – es gibt kein richtig oder falsch.

Steve von Caravanistan hat das in seinem Kommentar recht gut auf den Punkt gebracht https://caravanistan.com/letter-from-the-silk-road/danghara-attack.



Ich glaube das es richtig ist weiterhin den Pamirhighway zu radeln und wuensche dafuer allen das sie eine so wunderbare Zeit dort haben, wie ich sie im Oktober 2016 haben durfte.



Niemand sollte aufgrund dieses tragischen Ereignisses Tadjikistan als gefaehrlich einstufen. Es ist ein Land mit vielen Problemen, die anscheinend junge Maenner anfaellig fuer die Anwerbung durch Extremisten machen. Es war der erste und hoffentlich letzte Anschlag dieser Art. Leider haben die letzten Jahre gezeigt das der Terrorismus ueberall zuschlagen und jeden treffen kann, leider hat er nun auch im Pamir unschuldige Reiseradler getroffen, dies macht mich unglaublich traurig, aendert aber nichts daran das die Mehrheit der Menschen in Tadjikstan und weltweit gut ist. Daran glaube ich und danach lebe ich – jetzt erst recht.



Moegen Holger, Krzysto, Lauren, Jay, Rene und Markus in Frieden ruhen. Es mag uns troesten das sie ihren Traum gelebt haben.