Re: Schlachtfelder um Verdun mit dem Fahrrad?

von: HeinzH.

Re: Schlachtfelder um Verdun mit dem Fahrrad? - 25.09.18 10:11

Ja, Jürgen, ebenso wie mein jetzt Fünfzehnjähriger habe ich mich schon sehr früh, so ab der 4.Klasse, für neuere Geschichte, Politik und für Frankreich interessiert. Schließlich bin ich in einem Umfeld von Ruinen aufgewachsen, habe als Kind in ihnen gespielt...
Auch hatte mein Großvater oft von seinem Nahkampf mit *einem* einzelnen Franzosen berichtet. Daß sein französischer "Gefechtspartner" und er danach, beide schwer verletzt, zusammen eine Zigarette rauchten und später im Lazarett beide von Ferdinand Sauerbruch operiert wurden. So etwas prägt einen, besonders wenn man jung ist.

Als ich 13 Jahre alt war, wurden eines Tages alle Schüler ab der 4.Klasse in der Aula der Schule versammelt und vom Tonbandgerät die Rede von Charles de Gaulle an die deutsche Jugend abgespielt. Ich glaube, alle waren tief beeindruckt.

Das deutsch-französische Jugendwerk leistete gerade in den 1960er Jahren eine unglaublich wertvolle Arbeit, die freilich nur den westdeutschen und den französischen Jugendlichen zugute kam. Weltweit ist der deutsch-französische Jugendaustausch auch quantitativ der größte zwischen zwei Nationen überhaupt.

Bei seinem einwöchigen Französischklassen-Aufenthalt in Lion-sur-mer war mein Sohn erstaunt, daß nur eine Handvoll seiner MitschülerInnen wußten, was sich 1944 dort abspielte. Für ihn gehörte das zur Allgemeinbildung. Im schulische, Geschichtsunterricht ist man noch ein stückweit vom 1. und 2.Wk entfernt....

Der von ihm spontan mitgenommene Film (Der längste Tag) war deshalb dem Lehrpersonal durchaus willkommen, begleitend wurde u.a. ein großer amerikanischer Soldatenfriedhof in der Nähe besucht.

Bis denne,
HeinzH.