Re: Italien-Rundfahrt

von: veloträumer

Re: Italien-Rundfahrt - 26.02.19 19:21

In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: veloträumer
Wenn du es auf einige offene Toskana-Landschaften, überfüllte Küstenstreifen oder die drückende Po-Ebene beziehen möchtest, kann ich das noch nachvollziehen (wobei auch das alles relativ ist), bezogen auf die Apenninquerungen überhaupt nicht.

Die zwei Tage für eine Apenninquerung können streckenweise ja durchaus schattig sein, dem stehen aber 15 bis 20 Tage Bruthitze gegenüber, und das im schweren Gefährt ohne ordentlichen Fahrtwind. Da wird das Velomobil gewissermaßen zum Thermomobil, wenn nicht vielleicht schnell einmal zum Thermostat.

Hans

Naja, irgendwie fährt man ja nach Italien, weil es warm ist. zwinker Mit der Schule war ich mal im August in Rom, wenn die Römer alle aus der Stadt flüchten. Als Rheinländer, der erstmals tief nach Italien kam, empfand ich den heißen Sommer dort sogar angegenehm, angenehmer als manche Schwüle in der Kölner Bucht. Okay, war ohne Rad. Aber mit Rad ist meist angenehmer auch bei Hitze - das lehrt meine Erfahrung heute.

Vorschläge an den Threadsteller, den Apennin auch weitergehend zu nutzen sind auch da. Der Apennin geht ja bekanntlich bis an das Stiefelende in Kalabrien und hat überall große Waldgebiete bis hin zum Aspromonte. Auf meiner Reise nach Sizilien habe ich 2-3mal Wasser oder Getränke gekauft - sonst gab es imer frisches Brunnenwasser, weil beschattete Berghänge usw.

Ein Innsbrucker Radlerpaar in Suvereto berichtet mir, dass sie eine lange schattige Hinterlandroute von Livorno kommend gefahren sind - also Toskana. Ich hatte da eher auf die langweilige Küstenroute gesetzt und von Elba retour auf die hügelsteile, offene sonnengleißende Binnenroute nach Volterra. Man muss also schauen, was es alles so gibt - die alternative Route lag halt dazwischen und ist keine große Waldregion, hat aber sowas wie Pinienalleen. Solche "Straßendächer" gibts auch ganz weit unten - ich kenne da z.B. eine Strecke nördlich Pisa von der Küste kommend. Es kommt halt immer auf eine halbwegs intelligente Routenwahl an. Kritische Hitzestrecke kann man ggf. auch in die Abend- oder Morgenstunden planen, wenn es so wichtig sein sollte.

Soweit man an Küsten fährt, geht meist auch im eine Brise. Geht halt nicht immer am Meer entlang und manchmal drückt auch eine Ebene die Hitze bis ans Meer. Felsküsten sind daher oft erfrischender. Campo Imperatore usw. ist zwar sonnig, aber auch Gebirge - also geeignetes Sommerziel. Und der Alpenteil ist nun erst recht typisches Sommerziel, ohne dass die Eiweiße denaturieren müssen. Bisher habe ich noch alle Juli-Exkurse in Italien überlebt und die "Brutplätze" waren überschaubar. Den meisten Respekt habe ich halt vor der Po-Ebene - da war aber auch einmal Regen und eher kühl Mitte Juli, habe sogar Zug genommen.

Als Deutscher sind wir übrigens jetzt genügend Hitze gewohnt, denn diese Omega-Hochs haben sich bevorzugt hier eingerichtet und nach Südeuropa fährt man eher zur Abkühlung. cool Wenn ich an Österreich denke, dann sind Teile im Osten wie Wien, Burgenland oder Oststeiermark im Sommer eher zermürbender als die meisten Italien-Regionen, zumal deine Landsleute mit der Moskito-Bekämpfung den Römern noch ziemlich weit hinterherhinken. lach