Re: Italien-Reise 2006

von: veloträumer

Re: Italien-Reise 2006 - 26.02.19 21:44

Teil 3: Gletscher, Wölfe und ein poetischer Wasserfall – die mittelitalienischen Gebirge und Hochplateaus zwischen Umbrien und dem Golf von Neapel mit dem Campo Imperatore, den Abruzzen und den Monti del Matese

Do, 29.6. Preci - Triponzo (560m) - Serravalle - Cáscia - Forca de la Cama (938m) - Leonessa - Valico Torre Fuscello (1050m) - Morro Reatino - Madonna della Luce - Forca dell'Arrone (509m) - Arrone - Cascata delle Marmore (204m) - Marmore
C: Marmore 7 €, Sanitär schlecht, schattiger Platz oberhalb der Cascata, Sicht versperrt
118 km, 7:00 h, 1296 Hm

Im Valnerina viel Verkehr, auch Abzweig nach Serravalle, 1-km-Tunnel muss gefahren werden, weil alte Strecke durch Steinschlag dauerhaft gesperrt, Schlucht, wunderbare Mohn-Kies-Flussinseln nach Cascia, Trüffelzentrum, Wildschweinwurst etc. (Trüffelbonbons!), eher leichter Pass bei großer Hitze, danach in Talsohle wieder viel Mohn im Flusslauf, langweilige Fahrt mit zähem Anstieg in Fast-Ebene, Leonessa geschmückt wegen Mittelalterfest und Radrennen, große Brücke um den Berg, zäh zu fahren (Wind), nach Pass herrliche Halbhöhenstraße durch Buchenwald, bei Abfahrt schöne Ausblicke Richtung See, liebliche Landschaft, Arrone-Pass nicht sehr schwer, Landschaftswechsel erneut zu hellen Olivenhainen, später wieder Hügel vom Valnerina, berühmte Wasserfälle lassen sich von unten besichtigen auch ohne Eintritt besichtigen – allerdings ohne kompletten Rundgang, Abzeig nach Marmore nicht ausgeschildert trotz starkem Verkehr, Auffahrt ist weniger schlimm als es aussieht, Essen in Gartenrestaurant okay

Fr, 30.6. Marmore - Rieti (402m) - Sella di Leonessa (1901m) - Leonessa (969m) - Albeneto (1050m)
H: Tonino 35 €, enges Dach-Zi., schlecht belüftet, freundlich bis seltsam, Fr. sehr dürftig
92 km, 6:53 h, 1715 Hm

Flache Fahrt zum idyllischen See Ludovico – Oase der Ruhe, sehr hübsche Promenade eines kleine Ortes, kleine Hügel danach, Lob von Radrennfahrer aus Rieti, in Rieti sehr heiß, alte Festungsmauern, extreme Hitzeschlacht zum sehr schwierigen Leonessa-Pass, nur teils dicht bewaldet, auf halber Höhe eigentümliche Sonnenwiese ohne See o.ä., bis zum Skiort ziemlicher Verkehr, dann nur noch kleine Straße im offenen Berggelände, kühl, Geröll, Abfahrt auf kleiner Straße durch dunklen Wald, dann hellgrüne Wiesen, Nordseite schöner als Südseite (falls möglich umgekehrt fahren), erneut in Leonessa, wegen Mittelalterfest sehr voll, nur wenige, ehere teure Hotels, weiter durch leichtes Hügelland in unauffälligen Bergort – weit und breit einzige Unterkunft, Essen eher schlechte Hausmannskost, Wirt informiert mich über Dopingskandale zu Beginn der Tour de France

Sa, 1.7. Albeneto - Posta (700m) - Valico Casale Bottone (1054m) - Montereale (945m) - Póggio Cancelli - Passo delle Capanelle (1299m) - Fonte Cerreto
C: Funivia Del Gran Sasso 10,50 €, Sanitär bescheiden, eindrucksvoller Blick auf Monte Portella (Gran Sasso)
97 km, 5:54 h, 1375 Hm

Herrliche leicht geschwungen Abfahrt durch Ginster und helles Grün, danach leicht anziehender Aufstieg bei glitzernde Wasserläufen nebst Pappeln und Espen und Schmetterlingen und Leuchten aus Grün und bunten Blüten und Summen von Bienen, grandioses Panorama auf Schneegipfel des Gran-Sasso-Massivs, ab durch dunkle Wälder, buschig nach oben, endlos weiter Stausee, wenig Betrieb, überall Kuhwiesen, Ufer lässt sich vielfach nach Querung der Kuhwiesen auch als Badestrand nutzen, nach Pause und längerer Uferfahrt schwungvolle Abfahrt und gleich den leichten Capanelle-Pass hinauf, Auffahrt weiter nach oben oben Richtung Campo Imperatore schwieriger, eigenartige offe Berglandschaft, geheimnsivoll durch einzeln wie künstlich gesetzte Bäumchen, faszinierende Wechsel der Perspektiven, Reifenpanne, dadurch und durch zu lange Pause frühzeitiger Abbruch der Etappe in Fonte Cereto, weil danach bis Castél del Monte keine Infrastruktur mehr, direkt bei Seilbahnstation kleiner Hotelort, wo man alles für eine Übernachtung findet, Essen sehr gut bei „Maria“

So, 2.7. Fonte Cerreto - (max. ~1700m) - Valico di Capo la Serra (1600m) - Castél del Monte - Forchetta San Leonardo (1031m) - San Demétrio - Molina (~450m) - Forca Caruso (1120m) - Pescina - Gióia dei Marsi (703m) - Passo del Diavolo (1441m) - Pescasséroli (1167m)
H: Andromeda 25 €, geräumiges, schönes Zi. & Bad, freundlich, Fr. nicht genutzt
178 km, 10:54 h, 2700 Hm

Auffahrtt zum Campo Imperatore ziemlich schwierig, geniale Landschaftsperspektiven in einer nur schinbar kargen Vegetation, Berge und Blumen schälen sich wie magische Momente aus der Landschaft – traumhaft, nach höchtem Punkt endlich Blick auf Corno Grande, wieder tolle Blumen, fast öde Ebene, eigenartiges Picknick- und Westerntreffen mitten im Campo an einer Schlachterei (typisch ital. Sonntag), weiter Anstieg durch Mondlandschaft, Trockenhang abwärts dnach Castél del Monte, netter Ort ohne Besonderheiten, durch heiße Talsohle, nochmalige Auf und Abs, teils wieder Wald, dann in glutheißer Talsohle über leichten Hügel nach San Demétrio, zuvor kuriose Theaterpuppen auf Balkonen, dann schwieriges Auf und Ab oberhalb des Flusslaufs, neue Kräfte für Auffahrt zum Caruso-Pass, eher leicht, aber hohes Tempo, ziemlich offen, aber auch Haine, oben goldfarbenes Grasland, fruchtbare und bevölkerungsreiche Ebene, Diavolo-Pass ähnlich wie Caruso, fahre aber etwas langsamer, schluchtartige Felsabbrüche, nach Pass typisch steile dunkle Waldhänge der Abruzzen nebst feuchter Wiesen, dunkel hinab (nur wenig Gefälle), in Pescasséroli Campings von Norden kommen nicht angeschrieb (im Süden), daher in kleine Pension, Essen in der Nähe ordentlich, beliebter Erholungsort für Italiener, alte enge Gassen nebst etwas Kurambiente

Mo, 3.7. Pescasséroli - Barrea - Colle della Croce (1164m) - Alfedena - Il Calvário (1112m) - Taverna Raíndola (~250m) - Capriati - Letino - Passo di Miralago (1102m) - Passo del Perrone (1257m) -Bocca della Selva (1393m) - Cusano - Telese Terme (55m)
H: ? 35 €, großes Zi., sonst simpel, uriges Ambiente im Rest., Fr. dürftig
177 km, 10:27 h, 2175 Hm

Funkelnder Bergfluss direkt neben Straße, launige Kurven bei nur leichtem Gefälle, und die dunklen Waldhänge, in denen Bären und Wölfe weitab vom Menschen leben, lieblicher Stausee mit zwei touristischen und netten Orten, Camping umständlich von Barrea aus zu erreichen, kleiner Weg zum Pass, offen, von Alfedan erneute Passstraße, die wieder in schönen Laubwald führt, aufregende Abfahrt auf enger Straße, nach erreichen der Hauptverkehrsader sehr starker Verkehr Richtung Küste, Abzweig zu ziemlich ruhiger Straße durch Olivenhaine nach Letino, Monti Matese weniger spannend als Abruzzen, entrückt wirkende See, aber auch etwas verloren langweilig, weiteres Auf und Ab, teils schwierig, teils einfach, berauschende Abfahrt nach Cusano, dort trotz betriebsamen Ort keine Unterkunft (ein B&B wurde nicht geöffnet), auch folgende Städte ohne jede touristische Infrastruktur (ggf. vorher auf Passhöhe übernachten), bei Dunkelheiten nach lange bis Telese Terme, dort von Italiener im Eiscafe zur Unterkunft gelotst, Essen ordentlich