Re: Tagestouren u. Corona, was ist erlaubt ?

von: veloträumer

Re: Tagestouren u. Corona, was ist erlaubt ? - 30.03.20 10:45

In Antwort auf: cterres
Doch natürlich.
Wenn da nun in einem mittleren Kreiskrankenhaus 50 Betten mit Covid-19-Patienten belegt werden müssen, ist jeder weitere Patient, der sich beim Sport verletzt hat, eine Zusatzbelastung auf Kosten Aller. Die Fahrt mit Krankenwagen natürlich auch.

Soweit richtig, wenn das Leben absolut unterdrückt werden soll - die totale Blockade. Bleibt ein ggf. weit schwerwiegenderes Restrisiko: Schau dir mal Youtube-Videos an, was derzeit an riskanten Seilakten in Wohnungen gemacht werden, vom Heimwerkeln mit Material aus geöffneten Erlebnis-Baumärkten ganz zu schweigen. Offenbar kommt es immer auf das Maß an, mit dem man Dinge betreibt. Radfahren als Sport zu verstehen ist ja auch nicht unbedingt selbstverständlich (eher elitär), zumal verletzungsfördernde Wettbewerbsbedingungen jetzt grundsätzlich verboten sind wie in Gruppenkonkurrenz im Peleton zu radeln. Wie oft fällt ein Kind auf den Kopf beim Spazierengehen?

Der Spruch "Radfahren ist gefährlich" kehrt ja nur wieder allfällige Vorurteile aus dem Hut, die 200 Jahre Radgeschichte im Gegenwind gesellschaftlicher Akzeptanz geprägt haben. In ausgeprägt radaffinen Kreisen hatte ich immer die Hoffnung, dass man die Velorealität in seinen verschiedenen Facetten kennt. Aber die Legende von sicheren Motor-Blechwagen und gefährlichen Velos scheint unausrottbar. In meiner ganzen Radhistorie endete auch noch kein selbstverschuldeter Freizeit-Radunfall im Spital. Das waren alles Alltagsbewegungen, zweimal mit Autobeteiligung (schuldhaft Auto, einmal als Kind) und einmal bei Arbeitsweg auf Glatteis direkt vor der Haustür. Die Konsequenz daraus im Zusammenhang mit Corona-Virenbekämpfung als einziges Ziel kannst du dir selbst ausmalen - das Thema ist allfällig diskutiert und je nach Land unterschiedlich bewertet. (Alle anderen Unfälle führten allenfalls zu ambulanten Nachversorgungen.)