Re: Korsika im April mit Kindern

von: veloträumer

Re: Korsika im April mit Kindern - 01.04.23 20:20

In Antwort auf: valentin86
Ich habe gerade diesen Abschnitt der Eurovelo 8 entdeckt. Genau dafür konnte ich aber bisher keinen Reise- oder Zustandsbericht finden. Meint ihr das wäre eine sinnvolle Option?
https://de.eurovelo.com/ev8/from-venice-to-rijeka

Ich weiß immer noch nicht richtig, welche Rahmenbedingungen die Tour haben soll. Wenn ihr glaubt, bergtauglich auch mit den Kindern zu sein, geht auch ein Tour rundum Korsika. Die dramatischen Darstellungen vom Verkehr auf der Ostküste oben teils ich nicht - schon gar nicht zu der Jahreszeit. Teils gibts auch Alternativen, die Agglomeration Bastia ist etwas schwierig, aber auch schnell vorbei. Eine Umrundung ist ggf. ohne Cap Corse auch in zwei Wochen recht locker möglich, mit kleinen Kindern aber für mich nicht einzuschätzen - das könnt auch nur ihr. Vor allem passt aber euer Unterkunfstkonzept nicht. Wenn ihr bereit seid häufiger in Hotels etc. einzukehren, ist es kein Problem. Was auch nicht passt, dass ihr offenbar dauernd Meer zum Planschen haben wollt - anders sind die sten Küstenriuóuten nicht zu deuten. Das funktioniert auch in Korsika nicht, die Strände sind manchmal weit weg von der Rundkursstraße und mit steilen Rampen versehen. Gerade im Westen gibt es weniger unmittelbare Strandpassagen, Teile des Südwestkurses verlaufen komplett inländisch.

Zum neuen Kurs Venedig/Istrien: Ich erkenne nur eine Küstenroute, aber keinen Rückweg. Wenn das Auto irgendwo steht, muss das ja auch geplant sein. Die ital. Route ist weitgehend auf adria bike (hier: Ravenna - Portoroz) mit meistens Radwegen machbar (etwa bis Monfalcone), was wohl weitgehend auch identisch mit Eurovelo ist. Ab Duino bzw. Sistiana wird es heikel, die Küstenstraße nach Triest ist recht stark befahren, als Eltern und mit eurer Erfahrung kein Problem, mit drei Kindern schon. Außerdem ist Steilküste und jenseits von Sistiana nix mehr mit Planschen. Es gibt aber 3-4 Hinterlandalternativen, u.a. auch der andere Arm von adria bike (Kranjska Gora - Portoroz) über die slowenische Karstweinstraße. Alles wenig befahren, mehr schreibe ich aber erstmal nicht ins Blaue.

Ausfahrt Trieste nur über Personenfähre nach Muggia, sonst heavy. Die kroatische Spur des Eurovelo kenne ich nicht, vor 20 Jahren waren Teile davon im Süden (südlich Rovinj) übler Schotter. Ich kenne Berichte, die loben die Strecke heutzutage. Es gibt aber auch Lobeshymnen auf die kroatische Parenzana und andere beklagen, dass die für Normalräder nicht fahrbar ist. Insofern, Vorsicht bei solchen Bericht. Heftige Schotterpassagen sind mit euerem Gerät eher eine Tortur.

Viele Teile an der Ostküste Istriens kenne ich so auch nicht, nur die Straße, bzw. ein Teil Pistenstraße. Steigungen hat es da auch, insbesondere nach Labin hoch. Wie irg schon erwähnt hat, müsst ihr (mehrfach) auf die stark befahrene Straße. Allein geht das auch wieder, in der Jahreszeit auch nicht ganz so dolle, mit Kindern aber schlecht wegen Transitverkehr (LKWs). Ich habe mal ein Radlerpaar vor mir am Limski Kanal mit Leihrädern gesehen, die sind von einem LKW quasi in den Graben gepustet worden. Mir selbst hat der LKW nichts ausgemacht, aber unerfahrene RadlerInnen wie eure Kinder können damit nicht umgehen. Die Rijeka-Agglomeration ist übrigens überhaupt nicht zu empfehlen und kein Planschbecken. Hier wäre es besser von Brestova mit Fähre nach Cres iuund Krk rüber. Brücke Krk ist aber auch kritisch und Fortführung braucht ihr Insiderkenntnisse. Indes wissen wir nicht, wie das zeitlich aufgeht und ihr euch den Rückweg vorstellt.