Re: Korsika im April mit Kindern

von: irg

Re: Korsika im April mit Kindern - 05.04.23 15:32

Istrien ist sicher machbar, aber nicht einfach.

Die Parenzana ist in Slowenien sehr gut ausgebaut, in Kroatien eher lieb gemeint. Freunde von uns, keine Perfektionisten und keine Meckerer, waren not very amused. Dort, wo ich die Parenzana in Kroatien selbst gesehen habe, hat der Zustand der Beschreibung entsprochen: eine Geröllpiste, keine Schotterstrecke, wie man sie als Mitteleuropäer erwarten würde. Wir haben im Bereich der Parenzana zufrieden und glücklich Nebenstraßen, die dort wenig befahren waren, benützt. (Wir sind auch keine Meckerer ob liegengebliebener Stäubchen.) Wenn euch und eure Kinder das nicht stört, ist alles in Ordnung. Für den Fall, dass eure Kinder damit keine Freude haben, würde ich schon davor Alternativen abseits der Parenzana ab klären.

Ich war in Istrien v.a. nördl. von Pazin unterwegs, zum Süden fragst du am besten andere. Flach ist Istrien im nördlichen Bereich sicher nicht. Die Routenwahl will überlegt sein, weil die naheliegenden und höhenmeteroptimierteren Straßen oft Durchzugsstraßen sind, mit entsprechendem Verkehr. Dieser ist, wie schon geschrieben, gerne etwas balkanesisch, sprich wenig rücksichtsvoll. (Mir geht dabei v.a. der Anhänger mit eurer Jüngsten durch den Kopf. Ungewohntes regt hier nicht zu Vorsicht an.) Wirkliche Nebenstraßen waren aber o.k.

Zum Übernachten: Campingplätze werden wahrscheinlich einige offen sein (habe ich nicht überprüft, bin mir aber sicher). Diese sind v.a. an der Küste. Ob sie vom Stil "Zeltplätzen" entsprechen, weiß ich nicht. Istrien ist eher die noble Ecke der Status-Camper in Kroatien. Wild campen ist in Kroatien möglich, aber durchaus heikel. Es ist definitiv nicht erlaubt. Die Strafen dafür sind abschreckend hoch und werden auch ausgeteilt.

Ich habe selbst keine Schwierigkeiten damit gehabt, aber: Wenn ich in Kroatien wild gecampt habe, habe ich das möglichst ungesehen gemacht, und die Zeit eher kurz gehalten. Ich habe auch nur dort wild gecampt, wo keine Alternativen vorhanden waren. Mit kurzen Tagesetappen mit spielenden Kindern, die gut zu hören sind, kann das ein Problem werden. Mit kroatischen Polizisten diskutieren kannst du versuchen, Erfolg erhoffst du besser nicht.

Über Cres und Krk zu fahren, ist eine interessante Idee. (Übrigens: Nur Autofähren einplanen, Personenfähren machen mit Rädern meistens Schwierigkeiten.) Von Krk nach Rijeka auf der alten Küstenstraße zu fahren würde mir nicht einfallen. Es gibt aber eine gute Alternative:
Krizisce-Rijeka

Warum manche Radrouten im Netz über die Magistrale geführt werden, verstehe ich nicht.

Von Rijeka nach Maturlji gibt es auch eine interessante Radroute, weiter wird es aber anstrengend: Entweder über die Ucka, hoch (900 Höhenmeter) und mit steiler Abfahrt, oder über Mune und Vodice, sehr schön, aber sehr abgelegen und untouristifiziert (vielleicht etwas weniger Hm, müsstest du nachschauen). Wer dort im Wald schläft, kann das tun, bekommt aber mit viel Pech Besuch vom Bärli. Der ist nicht so putzig.
Die Straßen entlang Istriens Ostküste unter der Ucka würde ich nicht überlegen.

lg!
georg