Re: Radmitnahme Zug in Belgien

von: veloträumer

Re: Radmitnahme Zug in Belgien - 06.04.23 18:12

In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: Need5Speed
Allerdings waren die Preise teurer als bei der DB mit Bahncard 25. Daher habe ich über die DB gebucht.

Die Radmitnahme auf dieser Strecke kostet bei den ÖBB EUR 14,30. Um wieviel günstiger ist das denn mit der Bahncard? Zwei Stunden mitternächtlich am Telefon hängen, um damit einen oder zwei Euro zu sparen, naja ...

Das wurde ja schon teils aufgelöst, aber es gab ja zumindest bis vor knapp einem Jahr Rabatt auch bei Fernzügen mit Bahncard 25, aktuell nur noch mit Bahncard 100 (frei) - allerdings nur in Deutschland. Könnte eine Rolle spielen, wenn Anschlusszüge im Ausland keine internationale Fahrradkarte erfordern/akzeptieren (kostenlos in Regionalzügen, separate Radgebühr wie bei der SNCF/TGV).

Ob ich am Telefon die Nacht abhänge oder am Smartphone, ist zunächst mal unerheblich - allein das Aufbleiben ist ja schon das Belastende (wenn man nicht eh Nachtmensch ist, dann ist es ja sinnvoll). Die Zahlungseingaben sind mit der Zeit auch immer heikler geworden, zumindest bei mir. Wenn ich das Gefiesel auch noch über eine App am Smartphone eingeben müsste, würde mir mir schon die Halsschlagel bis zur Augenbraue ausschlagen. Ich weiß nicht, was du daran immer so gemütlich findest. Aber du bist offensichtlich digital native. Bis man manche Zahlencodes bestätigt hat, können die Verbindungen schon mal zusammenbrechen - selbst wenn ich das am PC mache. Das fördert den Schlaf ja auch nicht.

Generell verstehe ich eh nicht, warum man glaubt, man müsste Tickets gleich nach Buchungsfreigabe 6 Monate vorher buchen. Es erinnert mich an Apple-Produktvermaktung oder Harry-Potter-Romane, als massenhaft Leute nachts vor gewöhnlichen Läden warteten, um erster Besitzer eines neuen Produkts zu werden, dass man problemlos ohne Stress auch noch Tage - in dem Fall sogar Monate oder Jahre später - erwerben kann/konnte. Die Welt sieht in 6 Monaten eh anders aus und man kauft sich mit einer Reise in der Zukunft immer in irgendwelche Unsicherheiten ein (nur mal an Streik denken, spontane Zugausfälle, eigen Krankheit usw.). Die Gefahr, dass nach zwei Stunden das Bahnticket mit Radstellplatz ausverkauft ist, ist immer noch weit geringer als irgendwelche späteren Ausfälle. Dass die Preise "nur für kurze Zeit" so günstig sind wie bei Buchungsbeginn, ist üblicher Kaufmannsnepp der Neuzeit. Je mehr das Sonderangebot gepriesen wird, desto fauler riecht es.

In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: Need5Speed
Das Gesamtpaket bestand ja aus jeweils zwei Personentickets, Platzreservierungen und Stellplätzen. Da macht die Bahncard 25 schon ca. 50 € auf die DB-Preise aus, was dann auch insgesamt doch deutlich preiswerter war als die ÖBB-Tickets.

Dann mein Tipp für das nächste Mal: du kannst die Personenfahrkarten bei der DB buchen und die Radtickets samt Stellplatzreservierung bei den ÖBB. Auf die Radtickets wirst du ohnehin keinen Bahncardrabatt bekommen, und so geht beides elegant online ohne Telefonhorror.

Elegant ist ja relativ, zwei verschiedene Buchungsvorgänge für die selbe Reise aus zwei verschiedenen Quellen birgt immer einer höhreres Risiko, auf nicht brauchbaren Teiltickets sitzen zu bleiben, also alles andere als stressfrei.

In Antwort auf: Hansflo
Bei grenzüberschreitenden Bahnreisen empfehle ich ohnehin, IMMER auf beiden Bahnseiten zu schauen und die Preise zu vergleichen. Wenn man früh genug dran ist, ergattert man oft einen Sparpreis (DB) oder Sparschiene (ÖBB), die weit günstiger sind, als man mit Bahncard (DB) oder Vorteilskarte (ÖBB) je erreichen könnte.

Naja, du bekommst mit Bahncard auf die Sonderpreise halt immer zusätzlich Rabatt. Soweit günstige Tickets sich an der Auslastung orientieren, ist es also unwahrscheinlich, dass der nicht rabattierte Sonderpreis in der Auslandskonkurrenz soviel günstiger ist. Bei der ÖBB oder SBB ist mir sowas auch nicht wirklich ins Auge gesprungen. Anders sieht es bei Frankreich aus, was aber mit nahezu nicht gekoppelten Buchungssystem zu tun hat. Allerdings bekommt man für die SNCF-Streckenteile keinen Rabatt mit der Bahncard, sodass man letztlich meistens nur die Sonderpreise ohne Rabattkarte vergleicht, außer man hat auch ein SNCF-Rabattkarte.

Das meiste Geld spart man eher mit geschickter Wahl von Reisezeiten. Nicht ausgelastete Verbindungen bleiben lange, oft bis kurz vor Abfahrt günstig. Man muss evtl. nur mal etwas später am Abend, ggf. auch mal früh morgens fahren. Pendlerzeiten sind immer schnell teuer, oft schon von Anbeginn der Buchungsmöglichkeit. Ähnliches gilt ja auch für den Andrang von Radlern auf Regionalzüge. die Besenzüge sind fast immer leer - egal ob Nah- oder Fernverkehr. Besonders bei internationalen Verbindungen lohnt auch mal die Zielorte zu variieren, selbst wenn sie nahe beieinnander liegen. Große, bekannte Orte haben manchmal Sonderpreise, die für kleinere Zwischenhalte in der Nähe nicht angeboten werden.

Es gibt in den Bahnwissenschaften noch ein paar Besonderheiten: Durch Rail+ der deutschen Bahncard gibt es Rabatte nicht nur auf alle Streckenteile der DB, SBB und der ÖBB, sondern auch von Trenitalia. Geht die Reise alsüber Österreich weiter nach Italien, wirkt sich die Bahncard nochmal deutlicher aus. Gleichzeitig sind Bahnpreise in Italien grundlegend deutlich günstiger, sodass sich dort Preisvergleiche und gestückelter Kauf wiederum mehr lohnen würde. Am Ende kann es aber auch wieder stressiger werden, wenn ich wieder eine Reisestrecke auf verschiedenen Portalen kaufen muss (s.o.). Was da die Vorteilskarte ÖBB liefert, muss man wieder getrennt herausfinden, weitere Nachbarländer mit zusätzlichen Tücken hier noch ganz unbehandelt. Beachten solltest du auch, dass weder DB noch ÖBB umgebunsgneutral sind - soll heißen, du kannst mit der ÖBB teils Strecken in Europa nicht durchbuchen, die man mit der DB durchbuchen kann, wohl auch umgekehrt. Wenn ich mich recht erinnere, sind davon sogar innerdeutsche Strecken betroffen (ich kann mit der ÖBB nicht alles buchen, was im Raum der DB angeboten wird, evtl. nur Teilstrecken). Kann sein, das die Lücken mehr und mehr geschlossen werden.