Re: Von Leh nach Manali?

von: baltic

Re: Von Leh nach Manali? - 22.06.09 05:24

Hallo leute,

gestern bin ich erschoepft aber glucklich in Leh angekommen, und eins vorweg: Atemberaubend, im wahrsten Sinne des Wortes!!!

Eigentlich wurde hier schon alles gesagt, was es ueber die Manali- Leh Route zu sagen gibt. Trozdem ein paar Ergaenzungen:
also ich bin leider nicht wie geplant uebers Kinnaur- Spiti Valley gefahren, ein fieser Parasit hat sich in meinem Magen breit gemacht und das hat Zeit gekostet (die leider immer knapper wird).
Von Shimla durchs Kullu Valley nach Manali, naja nicht wirklich spannend, kurz hinter Mandi faehrt man ne Zeitlang durch ne Schlucht, geniessen kann mann diese wegen des starken Verkehrs aber weniger, und das Kullu Valley wird erst nach Kullu einigermassen ansehnlich. Manali selber, hat mich nicht so angetaugt, viele 'Vergnuegungssuechtige Wohlstand Inder' (wenigstens habe die ihren Spass;) ), Alt und Jung Hippies (mehr oder weniger Ernst zu nehmen) und die Easy Rider auf ihren Enfields (indischer Harley- Verschnitt). Von Manali zum Rothang La sehr viel Verkehr, immer mal wieder Dhabas, Marhi ist ein richtiges 'Dhaba- Dorf'. Ich habe in Marhi dann uebernachtet (zelten kein Problem) da zum Pass die Hoelle los war, ne regelrechte Blechlawine hat sich da hoch, bzw runter bewegt, da macht das radeln weniger Spass. Am Rothang selber herscht Festtagsstimmung, sehr sehenswert grins.
Rothang nach Khoksar teilweise sehr schlechte bis gute Strasse in Gramphu und Khoksar Dhabas. Zwischen Khoksar und keylong kommen ein paar Doerfer (sehr gute bis sehr schlechte Strasse), in denen man sich versorgen kann. Keylong hat ein paar Hotels und Shops. Bis Darcha kommen zwar ein paar Doerfer aber keine Einkehrmoeglichkeit (bis auf ein Hotel), in Darcha hats dann wieder ein paar Dhabas (uebrigrens die letzte permantente Siedlung vor Rumtse!!!). Weiter gehts nach Patseo, dort gibs ein Zelt am Deepaktal, wunderschoen zum zelten. Mich hats dort maechtig eingeschneit (habe dort einen Ruhetag eingelegt), nach Deepaktal etwa 10km weiter Zingzingbar wo es ein Zelt gibt und 7km weiter nochmal ein paar Zelte. dann gehts rauf zum Baralacha La. Die Strasse war ein paar km vorm Pass wegen Lawinen blockiert, mit Rad kein Problem, man traegst einfach rueber. Nachm Baralacha La erste Versorgungstelle in Bharatpur und danach in Sarchu (Zelte). Zwischen Sarchu und Pang gibs nix ausser ne menge Hoehenmeter und teilweise grottiger Strasse. Kurz vor Pang rollt man durch eine sehr schoene Schlucht... Von Pang (Zelte) gehts dann ein paar Meter hoch um dann ins Morrey Plateau. Sehr beeindruckend, und viel Platz zum zelten, ein paar Motorradfahrer haben mich gewarnt dort nicht zu zelten, wegen den Khampa- Nomaden die 'recht gefaerlich sein sollen' (die beiden sind selber nur in Kollone mit Trucks da durch wirr) Ob die wirklich so gefaehrlich sind??? keine Ahnung, wild sehen sie schon aus und wenn man die Khampa- Geschichte kennt, aber nunja... Irgendwann machts nen Abzweig zum TsoKar (ca 5km), wo es sehr schoen ist, unbedingt vorbeischauen, zelten kein Problem (die wollen aber 100Rs haben, man bekommt sogar ne Quittung, fuer die Steuer grins) dort gibs auch ein Zelt mit allem was das Herz begehrt zu kaufen (die einzige Versorgungsstelle zwischen Pang und Rumtse). Dann schleppt man sich zum Taglang La hoch und von dort ne lange Abfahrt nach Upshi (ab Rumtse hats mir persoenlich am besten gefallen). In Rumtse gibs nochmal ein paar Zelte und das 'Leben faengt hier wieder an' (Siedlungen), immer mal gibt es ausgeschilderte Campingplaetze. In Upshi dann ein paar 'richtige' Restaurants und ein 'Hotel mit Schlafsaal'. Die letzten 50km bis Leh sind dann auch recht nett, aber immer mal Militiaergebiet, und reichlich Restaurants unterwegs. dann irgendwann in Leh kann man sich dann richtig verwoehnen lassen....

Ich habe fuer die gesamte Strecke 9Tage gebraucht (8 Radeltage, 1 Ruhetag), es ist eine wirlklich lohnende Angelegenheit, man kommt aber mehr als einmal richtig ausser Atem, der Wind der mir staendig um die Ohren blies ist auch nicht zu unterschaetzen, hinzu kamm dann noch die Schneeschmelze, die Teile der Strecke in eine Schlammschlacht verwandelte, zum Belag (wenn es welchen gibt) von sehr gut bis sehr sehr Schlecht der schlimmste Abschnitt war kurz hinterm TaglangLA bis kurz vor Rumtsche, wegen Bauarbeiten (arbeiten gesehen hab ich aber keinen)...

Soweit ein paar Infos, ich hoffe dies ist nicht allzu sehr in einen Reisebericht ausgewuchert wirr
Nun bleib ich noch ein paar Tage in Leh und werd sehen was sich noch machen laesst (die Zeit zum Rueckflug wird immer knapper, komisch nach 1.5Jahren in Asien wirds zum Ende hin eng entsetzt)
einen schoenen Gruss, der christian