Re: Russland, Transsib, Baikal, Fahrräder!

von: Falk

Re: Russland, Transsib, Baikal, Fahrräder! - 09.12.09 19:30

Vorsicht mit »erster« und »zweiter« Klassse, wenn es um das Breitspurland geht. Es gibt mehr Varianten von Reisezugwagen. Sitzwagen nach europäischer Art gibt es bei den Langläufen ohnehin nicht. Wenn doch, dann sind sie für mehrtägige Fahrten nicht zu empfehlen. Europäische Dreibettabteile (T3) könnte es geben, weil vorhandene UIC-Wagen auch mal in Binnenverkehrszügen laufen. Die echten Weitstreckenwagen sind deutlich geräumiger. »kupé« beutet vom Seitengang abgeschlossene Vier- und in Ausnahmefällen Zweibettabteile (diese sind deutlich teuerer). Ob man diese noch in »mjachkyi« (weich) und »žjostkyi« (weich) unterteilt, kann ich nicht sagen. früher war das mal so, es stand an den Einstiegen zusammen mit der Platzzahl. Wagen mit Zweibettabteilen haben 18, solche mit Vierbettabteilen 36 oder 38 Plätze (in letzterem Fall gibt es noch ein Halbabteil) »platzkartnyi« sind offene Abteile, vier Kojen in gewohnter Anordnung, eine in Längsrichtung über dem Gang und eine weitere drunter, die aus zwei zusammengezogenen Sitzen besteht. Authentischer ist es bestimmt, bedenke aber, dass die Kojen schon aus Lichtraumprofilgründen in diesem Fall relativ kurz ausfallen.
Bis Moskau gibt es ganz sicher keine Gepäckwagen. Wenn man zu zweit fährt und ein Zweierabteil nimmt, dann sollte es machbar sein, alle drei Kojen rauszuklappen und die obere für Großgepäck zu verwenden. Ob man aber ein Fahrrad unzerlegt durch den Seitengang in ein europäisches Schlafwagenabteil bekommt, ist fraglich. Versucht habe ich es noch nicht. Mein Dahonhobel und seine Vorgänger passen rein, aber eben zusammengelegt.

Falk, SchwLAbt