Re: Großglockner - Maut für alle Strassenbenutzer

von: Peter Lpz

Re: Großglockner - Maut für alle Strassenbenutzer - 09.02.11 18:44

Deiner Argumentation kann ich mich nicht völlig verschließen. Wo sie doch schon mal wieder so ein ganz klein wenig provoziert. grins Die Armut ist es sicher nicht, die die Reiseradler auf die Barrikaden springen lässt.

Ich empfinde vor allem die Begründung der Notwendigkeit als eine Frechheit. Es stehen 20.000 Radfahrern ca. 160.000 motorisierte Fahrzeuge entgegen, die eine viel höhere Maut bezahlen. Wären 180.000 Radler und keine Motoristas unterwegs, wäre eine Maut plausibel. Allerdings nur für den Erhalt der Straße, nicht wegen der Sicherheit. Es wäre plötzlich sehr viel Platz für alle da. Das Sicherheitsargument ist damit lächerlich. Die hohe Maut wird ja von den Autofahrern nicht bezahlt, um über die Straße schnell drüberzujagen. Die wollen die ja auch ein wenig genießen. Folglich werden nicht einmal zu viert nebeneinander radelnde bunt gefiederte Papageienradler ein ernstes Problem sein. Das Landschaftgucken wird dadurch um so schöner, weil gemütlicher. Es gibt ein geflügelt Wort, dass da heißt: "Wehret den Anfängen". Das Beispiel wird Schule machen. Die Privatisierung des öffentlichen Raums hat HVS m. E. sehr treffend beschrieben. Mir gefällt das auch nicht. Ich rege mich z. B. über die ebenfalls geringe Strandbenutzungsgebühr an der Ostsee auf. In meinen Augen ein Unding. Selbstverständlich verursacht die Dünenerhaltung Kosten. Nur muss man sich fragen, wie man solche Kosten eintreibt. Will ich Touristen oder will ich sie nicht. Wenn ich sie will, dann muss es möglich sein über den Strand zu latschen oder über eine Straße zu radeln, ohne dafür zu bezahlen. Aufbringen müsste man das Geld m. E. über Steuern. Meinetwegen Kurtaxe, Kneipensteuer, sonstiges. Allgemeingut mit Gebühren zu belegen, stößt mich grundsätzlich ab.

Du hast gerechterweise auf die teuren Räder und Ausrüstungsgegenstände verwiesen, mit denen der gemeine Reiseradler unterwegs ist und das Verhältnis zu der geringen Maut gebrandmarkt. Stimmt!

Die Alternative ist das Auto, dessen Fahrer richtig abgezockt werden. Es gibt aber berechtigte Zweifel daran, dass die Abzocke ausreicht, um die dadurch verursachten Schäden in der Zukunft abzudecken. Folglich ist m. E. eine Verhätschelung der Radfahrer nach wie vor günstig, egal wie teuer deren Räder und Zelte sind.

Meint der Peter