Russland

von: Rifton

Russland - 10.01.21 15:52

Hallo Radler,

ich spiele mit dem Gedanken mit der Transbsib per Bahn nach Vladivostok und dann zurück mit dem Rad zu fahren. Habt Ihr Erfahrungen dazu ?

Danke und Gruß, Christian
von: bk1

Re: Russland - 10.01.21 22:55

https://www.velofahren.de/russland.html
https://www.velofahren.de/asien.html
https://www.velofahren.de/e_asien.html
https://www.velofahren.de/e_osteuropa.html

Da finden sich ein paar Radtourenberichte die für Dich interessant sein könnten.
Ich selbst war nur in St. Petersburg und Königsberg.
von: Toxxi

Re: Russland - 11.01.21 08:59

In Antwort auf: Rifton
Habt Ihr Erfahrungen dazu ?

Nicht genau dazu konkret. Aber zur Zeitplanung:

Ein Touristenvisum gilt nur für 30 Tage, egal ob einmalige oder zweimalige Einreise. Eine Verlängerung ist nicht möglich. Ob man ein Visum für 30 Tage beantragen kann, anschließend z.B. in die Mongolei oder nach Kasachstan fährt und anschließend noch mal ein 30-Tage-Visum bekommt, weiß ich nicht.

Es gibt auch andere Typen Visa, die 90 Tage gelten (Kultur, humanitäre Hilfe, Besuch). Keine Ahnung, ob man da ran kommt.

Ein Arbeitsvisum kann noch deutlich länger gelten (bis zu 5 Jahren).

Gruß
Thoralf
von: RADional

Re: Russland - 11.01.21 09:22

Hallo Christian,
du könntest Thomas Meixner kontaktieren. Er ist, wenn ich mich recht irre, 2010 von Bitterfeld nach Wladiwostok geradelt.
von: alder

Re: Russland - 16.01.21 18:57

Gratuliere zu Deiner Idee. Ich bin die Strecke in umgekehrter Richtung gefahren. Grundsätzlich kann ich Dir einen Abstecher in die Mongolei empfehlen - einfach traumhaft. Es muss Dir klar sein dass Du entweder viel auf Hauptstraßen unterwegs bist oder immer wieder kilometerweit schiebst. Wobei in Sibirien auch auf den Magistralen nicht viel los ist. Ich kann mich an Tage in Sibirien erinnern da habe ich mehr Güterzüge als Autos gezählt. Das gefährlichste in Sibirien sind eindeutig die Mücken - Du musst mind. 18 km/h fahren. Bei Geschwindigkeiten darunter greifen sie an schmunzel. Du solltest so ausgestattet sein dass Du mind. 100 Kilometer ohne Essen und Getränke abspulen kannst. Nach 100 Kilometer kommt IMMER eine Tankstelle wo es auch Essen und Trinken gibt. Reifen/Felgen gibt es meist nur in 26" - ausgenommen natürlich die Großstädte.
von: Velo 68

Re: Russland - 26.01.21 21:42

Sie TranSib war vor 20j noch Abendteuer, das ist jetzt vorbei, vor allem wegen den neuen vollkommen sterilen Wagen entsetzt
Die Seidenstrasse per Zug könnte noch was sein...
Ab Moskau nach Volgorgrad, weiter über den südlichen Aralsee nach Samarkand und weiter nach Kirgistan.
Sehr schönes Land mit freundlichen Menschen. Prima zu Velofahren.
Mit dem Velo,weiter nach Kaxgar, soweit man mit dem Velo über die Grenze nach China kommt.
China ist wahrscheinlich angenehmer mit dem Velo als Russland, wo die Autos wie blöde fahren...
Je nach Lust und Laune kann man China abwechselnd mit Zug und Velo Durchqueren bis zum Pazifik cool
Mongolei bis Beikalsee ist auch sehr schön, kenn ich aber nur aus dem Zug.

von: alder

Re: Russland - 31.01.21 18:49

Der TE hat als Titel für seinen Thread Russland genannt. Ich vermute mal er hat sich was dabei gedacht. Kirgistan ist bestimmt ein schönes und interessantes Land, der TE will aber von Wladiwostok nach Westen fahren.
Dass China als Fahrradland besser sei als Russland kann ich nur absolut bestreiten. Russland ist besch.. zu fahren vom Westen her kommend bis hinter Moskau - als in etwa Nischni Nowgorod. Weiter östlich ist es entspannt zu fahren und es sind nur ein Bruchteil der Autos unterwegs die in China unterwegs sind. Zusätzlich werden in China Radfahrer absichtlich von den Behörden schikaniert da sie nicht zum modernen China passen. Der TE kann sich ja selbst ein Bild machen und durch die Mandschurei fahren und von da in die Mongolei. Baikal ist natürlich eines der Highlights. Anschließend geht es halt zwischen Irkutsk und Krasnojarsk fast 1.000 Kilometer durch den Wald.
von: Velomade

Re: Russland - 31.01.21 20:21

In Antwort auf: alder
Zusätzlich werden in China Radfahrer absichtlich von den Behörden schikaniert da sie nicht zum modernen China passen.

In den letzten 35 Jahren war ich bestimmt 20-mal in China und mir ist nie aufgefallen, daß die Radfahrer dort schikaniert werden. Wie macht sich denn die Schikane bemerkbar?

Bernd
von: Toxxi

Re: Russland - 31.01.21 20:57

In Antwort auf: alder
Der TE hat als Titel für seinen Thread Russland genannt. Ich vermute mal er hat sich was dabei gedacht. Kirgistan ist bestimmt ein schönes und interessantes Land, der TE will aber von Wladiwostok nach Westen fahren.

Auf meinen Einwand hin, dass ein Touristenvisum nur 30 Tage lang gilt, hat noch niemand was gesagt. Es fällt mir schwer zu glauben, dass man in 30 Tagen von Wladiwostok bis nach Deutschland fahren kann.

Das halte ich für ein sehr gewichtiges Argument, dass sich nicht wegdiskutieren lässt. Wenn man das nicht von vornherein löst, löst sich die ganze Tour in Luft auf.

Ich kenne das Problem auch aus dem Reisebericht von Maximillian Semsch. Der hatte 30 Tage um von der Ukraine durch Südrussland bis nach Kasachstan zu kommen, und das war wohl schon knapp (wenn man nicht direkt fährt und noch den einen oder anderen Schlenker erleben will).

Die übliche Vorgehensweise in solchen Fällen, zumindest bei visafreier Einreise bis zu 30 Tagen (oder welchen Zeitraum auch immer) ist es immer gewesen, in ein Nachbarland auszureisen und anschleßend wieder einzureisen. Da zählt die Zeit von neuem. Zumindest war es für mich in Chile und in Georgien so. Nur deshalb warf ich Kasachstan oder die Mongolei in die Diskussion.

Wenn es eine Möglichkeit gibt, die begrenzte Aufenthaltsdauer auszuweiten, dann würde mich das selbst auch sehr interessieren. schmunzel Dann würde ich nämlich auch eine längere Reise durch Russland ins Auge fassen.

Wie haben es denn diejenigen gemacht, die länger als 30 Tage in Russland waren? verwirrt

Ohne das Visumproblem irgendwie gelöst zu haben, braucht man hier nicht so großartig weiter zu diskutieren.

Im übrigen hat sich der Frager seitdem auch nicht mehr gemeldet.

Gruß
Thoralf
von: Uwe Radholz

Re: Russland - 02.02.21 10:58

Da mich das Thema auch sehr interessiert, möchte ich mich Thoralfs Frage anschließen: wie hast du das mit dem Visum gemacht?
Die Idee, länger als 30 Tage in Russland zu touren, reizt mich auch.

Richard Löwenherz berichtete, dass er für seine epische Tour von Jakutsk ans Nordpolarmehr mit einem Geschäftsvisum unterwegs war, unterwegs aber eine Strafe übergezogen bekommen hat, weil er eben nicht geschäftlich tourte. Die Höhe war überschaubar -etwas unter 100 €, wenn ich es richtig im Kopf habe- und er wurde nicht zur sofortigen Ausreise genötigt. Aber das wäre da, wo er fuhr, auch nicht zu machen gewesen.
von: Fricka

Re: Russland - 02.02.21 13:21

Ich lese viele Reiseblogs. Dort habe ich oft gelesen, dass man für Langstrecken-Russlandtouren ein Geschäftsvisum braucht. Und dass es Agenturen gibt, die sowas besorgen.
von: dcjf

Re: Russland - 02.02.21 14:12

Da hat Richard einfach Pech gehabt. Ich war auch schon zwei Mal auf Geschäftsvisum am Radeln in Russland. Das machen alle Touristen, die länger als 30 Tage in Russland bleiben wollen so. Bisher habe ich nur von einem Fall gehört, wo es gerüffelt wurde.
von: sascha-b

Re: Russland - 02.02.21 14:29

In Antwort auf: Uwe Radholz
Da mich das Thema auch sehr interessiert, möchte ich mich Thoralfs Frage anschließen: wie hast du das mit dem Visum gemacht?
Die Idee, länger als 30 Tage in Russland zu touren, reizt mich auch.

Richard Löwenherz berichtete, dass er für seine epische Tour von Jakutsk ans Nordpolarmehr mit einem Geschäftsvisum unterwegs war, unterwegs aber eine Strafe übergezogen bekommen hat, weil er eben nicht geschäftlich tourte. Die Höhe war überschaubar -etwas unter 100 €, wenn ich es richtig im Kopf habe- und er wurde nicht zur sofortigen Ausreise genötigt. Aber das wäre da, wo er fuhr, auch nicht zu machen gewesen.


Habe mal im Globi ein Buch namens "Transit" gefunden, in dem Leute davon berichten, wie sie als DDR-Bürger mit einem Transit-Visum in die UdSSR einreisten, offiziell um nach Rumänien/Bulgarien weiterzureisen, inoffiziell aber zog es sie ostwärts, meist zum Kaukasus oder nach Zentralasien.
Gelegentlich wurden welche zwischendrin erwischt/enttarnt, aber eigentlich wurden sie halt nur in den Bus/Flieger/... woanders hin gesetzt, auf dass sich die nächsten mit ihnen rumärgern können.
von: Michael B.

Re: Russland - 02.02.21 16:20

In Antwort auf: sascha-b
...als DDR-Bürger mit einem Transit-Visum in die UdSSR einreisten, ..


ich glaube, dieser Reisepass ist aktuell nicht mehr gültig zwinker

Vielleicht kann RudiS etwas dazu sagen. Der macht da ja ab und an ne Zuckerfabrik heile und fährt dann Ratt. listig
von: Uwe Radholz

Re: Russland - 02.02.21 17:10

In Antwort auf: sascha-b
In Antwort auf: Uwe Radholz
Da mich das Thema auch sehr interessiert, möchte ich mich Thoralfs Frage anschließen: wie hast du das mit dem Visum gemacht?
Die Idee, länger als 30 Tage in Russland zu touren, reizt mich auch.

Richard Löwenherz berichtete, dass er für seine epische Tour von Jakutsk ans Nordpolarmehr mit einem Geschäftsvisum unterwegs war, unterwegs aber eine Strafe übergezogen bekommen hat, weil er eben nicht geschäftlich tourte. Die Höhe war überschaubar -etwas unter 100 €, wenn ich es richtig im Kopf habe- und er wurde nicht zur sofortigen Ausreise genötigt. Aber das wäre da, wo er fuhr, auch nicht zu machen gewesen.


Habe mal im Globi ein Buch namens "Transit" gefunden, in dem Leute davon berichten, wie sie als DDR-Bürger mit einem Transit-Visum in die UdSSR einreisten, offiziell um nach Rumänien/Bulgarien weiterzureisen, inoffiziell aber zog es sie ostwärts, meist zum Kaukasus oder nach Zentralasien.
Gelegentlich wurden welche zwischendrin erwischt/enttarnt, aber eigentlich wurden sie halt nur in den Bus/Flieger/... woanders hin gesetzt, auf dass sich die nächsten mit ihnen rumärgern können.


Ein Kommilitone hatte das, so wie von dir beschrieben, auch gemacht. Er war im Kaukasus und hatte wohl auch keine Probleme. Aber mehr weiß ich nicht von seiner Tour, weil ich ihn nach dem Studium aus den Augen verlor und er auch sehr jung verstarb, wie mir berichtet wurde.
von: Uwe Radholz

Re: Russland - 02.02.21 17:12

In Antwort auf: dcjf
Da hat Richard einfach Pech gehabt. Ich war auch schon zwei Mal auf Geschäftsvisum am Radeln in Russland. Das machen alle Touristen, die länger als 30 Tage in Russland bleiben wollen so. Bisher habe ich nur von einem Fall gehört, wo es gerüffelt wurde.


Muss man wohl so sagen und das Risiko, einen Hunderter Strafe zu zahlen, erscheint mir auch kalkulierbar.
von: DebrisFlow

Re: Russland - 02.02.21 23:21

Heinrich (Bike-Russia) erzählt in seinem Film auf Youtube über seine Radreise von Süddeutschland nach Irkutsk: Sein Visum erlaubt bei mehrfacher Einreise 90 Tage Aufenthalt innerhalb eines 180 Tagefensters, mit Ein/Ausreise durch Kasachstan kann es noch verlängert werden.
von: alder

Re: Russland - 05.02.21 14:00

Es haben ja schon mehrere User geschrieben dass es zwei Möglichkeiten gibt: ein 90 Tage Geschäftsvisum kostet über einen Visumdienst ungefähr 200 Dollar Aufpreis weil der ein Einladungsschreiben von einer registrierten Firma besorgen muss. Die andere Variante ist eben die Ausreise nach 30 Tagen und die erneute Wiedereinreise. Hier bieten sich Kasachstan, Mongolei und China an, wobei ich Mongolei fast als Pflicht ansehe. Das Ganze natürlich nicht während der Corona Zeit.
von: alder

Re: Russland - 05.02.21 15:25

OT zu Deiner Frage nach den Schikanen:
Einreise in Manzhouli (Mandschurei) Ankunft 16 Uhr. Keine Einreise per Fahrrad. auf meine Reklamation bei den russischen Zöllnern erklärte mir der Chef der Truppe: "Wir können Sie schon fahren lassen aber die Chinesen lassen sie nicht rein." Dann Auto gesucht und Fahrrad verladen. 80 Dollar Einfuhrzoll für mein Fahrrad bezahlt. Als Allerletzter um 23 Uhr die Grenzstation mit meinem russischen Chauffeur verlassen.Bei keiner meiner Reisen bin ich bisher nur ansatzweise so lange an der Grenze gestanden.
Dass ich in dem Hotel abgezockt werden sollte und dort 150 Dollar zahlen sollte hat jetzt nichts mit Fahrrad zu tun. Hier konnte mir mein russischer Begleiter helfen und mich als Russen einbuchen für 30 Dollar.
Viele Straßen sind für Radfahrer gesperrt - quasi als Kraftfahrstraßen. Das ist auch okay solange es Alternativen gibt. Ich stand jedoch drei mal an einer Straße die eigentlich in etwa parallel zur neuen Straße verlaufen ist und plötzlich war alles mit Stacheldraht und Erdhaufen blockiert, so dass ich einmal tatsächlich über 10 Kilometer zurück fahren musste, zweimal habe ich mich durch den Stacheldraht gezwängt. In den Städten gibt es neben den 2 oder 3 Fahrstreifen die Pkws vorbehalten sind einen Seitenstreifen der eigentlich für Radfahrer tuk tuks und sonstiges wie kleine E-Mopeds sind. Bei Stau werden die Zweiradler von der Piste gedrängt und die Polizei unterstützt das teilweise sogar noch.
von: Velomade

Re: Russland - 06.02.21 10:24

Es ist natürlich schade, wenn dir solche negative Begebenheiten widerfahren sind, aber man sollte sie auch nicht verallgemeinern. Das kann dir mitunter auch in anderen Ländern passieren.

Bernd
von: alder

Re: Russland - 06.02.21 12:45

Es ging ja um die Aussage von Velo68 der behauptet China wäre besser zum Radfahren als Russland. Genau das bestreite ich. Dass man in China auch fahren kann ist unstrittig.