von: ulamm
Re: Pulsfrequenz - 09.05.06 15:57
Zitat:
beeinflussen ist die Herzfrequenz durch "bewußtes tieferes " Atmen bei Belastung
Durch die bewusste langsame und tiefe Atmung verbesserst du eben deine Sauerstoffversorgung, wie ich gerade geschrieben hatte.
Nichtsdestotrotz: "70-80% der Maximalfrequenz" ist eine sehr schlecht standardisierbare Angabe, weil diese Maximalfrequenz so genau nicht definiert ist. Die "220 minus Lebenssalter" sind eben nur eine Faustregel, d.h. die meisten Menschen übernehmen sich ,wenn ihre Herzfrequenz höher steigt.
Gerade "bewährte" Regeln stammen oft aus einer Zeit, als man viel weniger Daten fortlaufend gewinnen konnte, als das inzwischen prinziell möglich ist. Andererseits bedeutet prinzipiell messbar nicht unbedingt, dass dann alsbald Untersuchungen gemacht und Ergebnisse veröffentlicht werden, die das Verständnis der Zusammenhänge verbessern. Solche Untersuchungen müssen auch an entsprechend vielen Probanden gemacht werden.
Manchmal gibt es auch bei verschiedenen, vorher nicht differenzierbaren Personengruppen sehr unterschiedliche Befunde. Die Urinproduktion zum Beispiel (die man ja gegenüber dem manchmal strömenden Schweiß leicht vergisst): Bei Messungen an Triathleten im Wettkampf nahm bei einigen die Urinproduktion zu (wurde mit dem unter Belastung höheren Blutdruck erklärt), bei anderen nahm dei Urinproduktio ab. Bei diesen Sportlern war durch die Mehrdurchblutung der Muskulatur die Nierendurchblutung gesunken.
Mit "anaerobem neben aerobem" Stoffwechsel wollte ich darauf hinweisen, dass auch in Situationen mit unzureichendem Sauerstoffangebot ein großer Teil des Stoffwechsels nach wie vor aerob stattfindet. Muskulatur kann anaerob arbeiten, unser Gehirn dagegen kann nur aerob arbeiten - und nur Glukose verstoffwechseln!
Gruß
UL