von: fermoll
Re: Pulsfrequenz - 11.05.06 18:56
Zitat:
Janssen hat in seinem Buch "Ausdauertraining" gezeigt, dass die Herzfrequenz u.a. von der Temperatur (teueres Thermometer!) und von der CO2 Konzentration (Abgas) abhängt.
Dieser Satz fordert natürlich meinen Widerspruch heraus, zeigt er doch, dass der Verfasser wenig Ahnung von physiologischen Zusammenhängen hat.
Temperatur.
Fast zwei Drittel, der im Muskel umgesetzen Energie werden als Wärme abgegeben, die durch das Blut über die Haut entsorgt werden. Wer sich in warmen Gefilden bewegt, weiss ein Lied davon zu singen. Auch eine Überhitzung des Körpers sollte vemieden werden. Deshalb sollte man bei hoher Umgebungstemperatur mehr in seinen Körper hineinhören. Der Pulsmesser verbessert das entscheident.
Kohlendioxid (CO2)
Beim Abbau von Fetten und Kohlenhydraten entsteht dieses Gas. Ein sehr hoher Anteil signalisiert dem Körper, dass mehr Sauerstoff benötigt wird und Kohlendioxid abgeführt werden muss. Also wird zuerst einmal die Pulsfrequenz erhöht, um mehr Gasaustausch zu bewerkstelligen. Erst danach wird die Atmung forciert.
Erholung nach langer Belastung:
Der ATP- und KreatinPhospat-Vorrat muss wieder aufgefüllt werden. Das dürfte relativ schnell gehen. Der Glycogenvorrat der Muskeln und der Leber muss wieder aufgefüllt werden. Das dauert länger und hängt davon ab, wie man den Körper mit Nahrung versorgt.(Energiedrinks)
Der Wärmehaushalt muss wieder ins Lot kommen . Das dauert je nach Aussenbedingungen auch etwas länger.
Ganz wichtig: Der Wasserhaushalt muss wieder reguliert werden.
Zum Schluss: Abfallstoffe müssen vom Muskel zur Leber und zur Niere transporiert werden.
Dafür ist einzig und allein das Blut und damit als Pumpe das Herz zuständig.
Deshalb halte ich es für wichtig, diesen Vorgang bei Dauerbelastung im Blick zu haben , sprich Pulsuhr. Welche Werte da relevant sind, ist erst einmal nicht so von Bedeutung.
Wenn man wie ich es im Moment tue, den Körper mit messbaren Bedingungen (Training auf dem Crosstrainer) belastet, kann man gerade mit der Pulsmessung sehr gut auf den Zustand des Körpers schließen und z.b. die Schwelle aerob/anaerob recht gut mit einer bestimmten Pulsfrequenz korrelieren können , die sich natürlich mit dem Trainingserfolg verändert. Das geht eben mit dem empfindlichen Messinstrument Puls besser als mit der Atmung. Wenn man auf den Pulsmesser verzichten will, geht es auch mit der Messung am Handgelenk.
Mein Fazit nach drei Monaten Training:
Wenn ich die Belastung nicht zu hoch ansetze (Übersäuerung) ist der Erfolg um so höher, was die Dauerleistung betrifft. Wer das ohne Gerät kann, ist fein raus. Die Fahrt über den Col de Maddalena, ich bin da vor vielen Jahren mal mit dem Auto drübergefahren wär vielleicht mit stärkerer Kontrolle leichter verlaufen.