Re: Schlafstörungen bei Radreisen

von: Anonym

Re: Schlafstörungen bei Radreisen - 14.08.10 20:33

In Antwort auf: Sickgirl
Bei meinen Radreisen habe ich generel das Problem, das ich abends so aufgedreht bin und nicht abschalten kann und dementsprechend schlecht schlafe.

Tagsüber muß ich mir dann immer gegen Mittag ein ruhiges Plätzchen suchen um ein kleines Nickerchen zu machen. Dannach geht es dann wieder.

Aber abends im Zelt gehen mir die ganzen Eindrücke durch den Kopf, ich fahre fast die ganze Etappe im Geiste nach. Oder denke schon an den nächsten Tag.

Habt ihr auch so Probleme? Was macht ihr dann so?


Sickgirl,

da ich sowohl sehr oft in psychischen Streßsituationen bin (diese meist berufstbedingt), als auch das Nichteinschlafenkönnen nach größeren körperlichhen Aktivitäten kenne, mein Senf:

Meine Ferndiagnose meint, es sei der Körper, der einfach noch weiterpumpt. Vom jungen Didi Thurau wird ähnliches berichtet.. Er war zwar ein begabter Sportler, aber bei seiner ersten Tour de France an die dann doch größeren Strapazen nicht gewöhnt. Ergebnis: um Mitternacht noch Puls von 130. Bei Thurau ließ sich das dann wegtrainieren.

Falls ich Deine Symptome richtig verstehe, schließe ich die Diagnose "kulturelle Überlastung" aus. Die kenne ich ebenfalls, und bekannt ist sie von amerikanischen und japanischen Touristen z. B. in Florenz. Die sind dann auch irgendwann fertig, aber die geistige Überlastung läßt die nur irgendwie durchdrehen oder absacken. Deine Schilderung erscheint mir bekannter: Wenn ich eine Woche lang am Schreibtisch gesessen habe und mich anschließend besonders gut fühle, geht es auf dem Fahhrad an die Grenzen. Das Ergebnis ist das von Dir geschilderte: Es rast irgendwas weiter. Ein Mittel dagegen habe ich nicht gefunden. Ich mache es dann einfach so: Auf dem Rücken liegen, und das, was passiert, zulassen. Das halte ich für die wichtigste Regel. Beim Dagegenwehren wird es von Tag zu Tag schlimmer. So ist normalerweise am Tag zwei oder drei Ruhe. So oder so ähnlich interpretiere ich auch die bislang die bisher gegebenen Ratschläge. Ich persönlich möchte keine weiteren Komplikationen in mein Leben einbauen, deshalb verzichte ich auf alles Weitere.

Auf keinen Fall würde _ich_ versuchen, irgendetwas in meinem Kopf zu suchen oder sogar als behandelnswert betrachten. Unter Stromleitungen würde auch ich nicht schlafen, sie könnten ja abgeschaltet sein.

Schönen Gruß

Hans