Radreisen bei 40° ?

von: iassu

Radreisen bei 40° ? - 03.08.21 20:00

Nachdem in meinem Umfeld irgendwie jeder seines Nachtschlafs beraubt zu sein scheint und sich fragt, in welchem Aggregatzustand ich hier in Griechenland gerade wohl bin, wollte ich mal meine diesbezüglichen Erfahrungen mitteilen.

Also Radreisen bei diesen ominösen "40°" sind möglich, aber...
mit deutlichen Einschränkungen.

Meine Tips sind:

- auf nennenswerte Anstiege verzichten.
- nie alles geben (das sollte man sowieso nicht), immer nur gefühlte 50%.
- unterscheiden können, ob man wirklich fit ist und wenn nein, was vorliegt: müde, erschöpft, unterzuckerig, hochdrücklich oder eben vor einem noch nicht eingetretenen Kreislaufproblem stehend.

Das sind grundverschiedene Schwierigkeiten, die natürlich auch kombiniert auftreten können. Man muß aber trotzdem spezifisch reagieren. Wer das nicht vermag, sollte das Radfahren in derTat dann lieber lassen.

Augrund langer Erfahrungen bilde ich mir ein, das recht genau zu spüren. Dann aber kann man durchaus Strecke machen.

- langsam (sagte ich schon)
- ständig Umgebung abscannen, wo man sich auch sehr kurzfristig im Schatten aufhalten kann
- das regelmäßig auch dann tun, wenn man noch denkt, es nicht zu brauchen
- irgedwie es einrichten, im Schatten eine längere Liegepause zu machen, geeignet zB auf der Schattenseite befindliche Steintreppen von Kirchen
- Vorsicht: banal! Trinken ohne Ende
- die Kopfüberhitzung ist das Schlimmste. Deswegen Vorsicht: banal! Kopfbedeckung vulgo Sonnenschutz und
- regelmäßig das Kühlschrankprinzip nutzen und Verdunstungskälte ermöglichen durch Kopfdusche.
- sich nicht schon durch die bloße Existenz der hohen Zahlen psychisch unter Druck setzen lassen.

Ich bin auf diese Weise auch durch den Glutkessel Großraum Athen gefahren. Es gibt Angenehmeres, Reiseabbruch zähle ich aber nicht dazu.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 03.08.21 20:14

Nachtrag:

Kochsalz- und Magnesiumhaushalt im Blick behalten.
von: huxtebude

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.08.21 06:13

In Usbekistan /Kasachstan habe ich bei 45°C in Schatten geschaut, möglichst früh zu starten, 5-6 Uhr um dann bis ca 10 oder 11 fahren zu können. Mittags irgendwo im Schatten Pause machen und ab 17 Uhr weiter fahren.
Das ging. Ich hätte es mir trotzdem kühler gewünscht.
Da ein Großteil der Strecke relativ öde Steppe/Wüste war, habe ich auch mal versucht nach Sonnenuntergang zu fahren, das dann sofort wieder abgebrochen. Trotz Licht am Rad sieht man einfach gar nichts von der Umgebung (auch wenn es "nur" Wüste ist). Hat dann nicht mehr viel mit reisen zu tun.
Salz und Mineralien war immer ein wichtiges Thema.
Und ich bin in langärmeliger Kleidung (ganz dünnes leichtes Gewebe als uv schutz) und mit Hut unterwegs gewesen, wenn es sehr extrem wurde auch mit langer Hose. Sonnencreme gab es manchmal noch für die Handrücken.
Ansonsten ist das ne echt eklige Kombi, Sonnencreme und Schweiß, wenn man abends nicht duschen kann. So ging es aber ganz gut, ohne unerwünschte Rötungen.
Wenn genug Wasser vorhanden ist (bei einer Flussradtour, oder wenn man regelmäßig durch Dörfer kommt), kann man das auch zum befeuchten der Kleidung verwenden, was sehr gut kühlt.

Grüße
Florian
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.08.21 08:36

Menschen zeigen auch eine unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber extremer Hitze. Ich mag gemäßigte Temperaturen lieber, aber komme auch mit höheren Temperaturen gut zurecht. In Kroatien hatte ich bei ca. 40°C durchaus bis zu 10 Litern pro Tag konsumiert. Da ich immer stark schwitze, kam ich mir schon vor wie ein Durchlauferhitzer. Wichtig war dann - wie Andreas geschrieben hat -, dass ich darauf geachtet habe, dass die Wässerchen, die ich auf mein Fahrrad gepackt habe, möglichst viel Magnesium enthielten.

Meine Frau verträgt Hitze dagegen deutlich schlechter. Sie bekommt dann schnell einen hochroten Kopf und leidet unter Kopfschmerzen und Übelkeit. Sie schwitzt sehr wenig und so fehlt ihr offensichtlich die natürliche Kühlung. Schatten ist dann die einzige Rettung.

Dann ist Hitze natürlich nicht gleich Hitze. Wie wir in Kalifornien gelebt hatten, hatten wir häufig sehr hohe Temperaturen. Sie waren aber relativ gut zu ertragen, da es extrem trocken war ("Wüstenklima"). Dort und in Australien konnte ich dann auch gut mit dem Rad unterwegs sein. In Hongkong oder Südchina habe ich schon Temperaturen von "nur 35°C" gehabt, die mir viel mehr Probleme bereiteten. Dort war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Ich hätte dort nicht auf das Fahrrad steigen mögen, um auf Tour zu gehen.

Da ein Hitzschlag lebensgefährlich sein kann, würde ich jedem, der mit Hitze weniger gut zurecht kommt, dringend empfehlen, das Radfahren lieber auf die sehr frühen Morgen- und späten Abendstunden zu verlegen.
von: cyclerps

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 07:06

Bei meiner Tour vor 4 Jahren durch Frankreich und kürzlich in Südfrankreich hatte ich um die 38 Grad im Schatten.
Ich bin um 5.30 Uhr losgefahren das ich gegen 14 Uhr an meinem Ziel war. Aber so oder so ähnlich mache ich das sowieso immer.
Unterwegs habe ich ca. 3 Liter Wasser mit Magnesium rein geschüttet. Dazwischen trinke ich auch gerne mal einige Fanta oder Cola fürn Zucker.
Dorfbrunnen zum nachfüllen waren sind gerne gesehen.
Was das Essen betrifft gibts morgens ein Croissant oder irgendein Teilchen mit ner Tasse Kaffee (wenn eine Boulangerie da ist. Wenn nicht dann nicht). Abends achte ich auf leichte Kost wie Jägerschnitzel oder Schweinsbraten. Dabei wird mit diversen Hopfengetränken ordentlich nachgespühlt.

Ein Novum bei der diesjährigen Tour war ein Funktionshandtuch das kalt benässt um meinen Hals gewickelt war.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 11:47

In Antwort auf: cyclerps
Abends achte ich auf leichte Kost wie Jägerschnitzel...
schockiertschockiertschockiert
Und dann wundern wir uns, dass diese Gattung am Aussterben ist. ...grins
von: rolf7977

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 14:42

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: cyclerps
Abends achte ich auf leichte Kost wie Jägerschnitzel...
schockiertschockiertschockiert
Und dann wundern wir uns, dass diese Gattung am Aussterben ist. ...grins


Was, das Jägerschnitzel stirbt aus entsetzt ? Das ist ja entsetzlich! Was soll man nun tun??? Werden wir jetzt des Hungers sterben???

Rolf
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 16:31

Du kannst ja noch ein Z...-Schnitzel essen. Unter welchem Namen läuft das eigentlich politisch korrekt?
von: paschukanis

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 16:37

Paprika-Schnitzel. Heisst z.B. in der ehemaligen Tschechoslowakei meiner Meinung nach schon immer so.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 17:00

Gibt es eigentlich in den Restos im Berliner Regierungs- und Volksvertretungsbezirk auch P-Schnitzel??
von: jutta

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.08.21 17:49

Heißt der Z-baron jetzt Paprikabaron?
von: paschukanis

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.08.21 11:31

Wenn du die Strauss-Operette meinst: die wird wohl weiter "Der Zigeunerbaron" heissen, aber die Anzahl der Aufführungen hat sicherlich deutlich nachgelassen. Zudem werden Dramaturgen und Regisseurinnen sicher auf den problemtischen Titel in irgendeiner Art eingehen müssen. Enfach als lustigen Spaß kann man sich das halt nicht mehr angucken im 21. Jahrhundert.
Der Librettist Ignaz Schnitzer hat auch Schoten wie "Kreolenblut" verfasst. Die Operette von Heinrich Berté wird allerdings schon lange nicht mehr gespielt.
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.08.21 15:54

Ich denke nicht, dass diese Operette wegen ihres Titels weniger aufgeführt wird. Allerdings findet durchaus eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik statt. HIER z. B. eine Stellungnahme der Wiener Volksoper. Wenn der "historische" Titel zu solchen Diskussionen und zu solchem Nachdenken führt, hat er sogar etwas Gutes bewirkt.

Eigentlich sollten Namen ja "Schall und Rauch" sein. Es ist ja nicht der Name, der Schwierigkeiten bereitet, sondern die Haltung gegenüber denen, die hier mit diesem Namen bezeichnet werden, kann problematisch sein und war es in mehr als unschöner Weise in der Vergangenheit. Insofern ist übrigens die besagte Operette nicht einmal schlecht. Dort kommen die im Titel Benannten recht positiv weg!
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 08:37

In Antwort auf: rolf7977
Was, das Jägerschnitzel stirbt aus entsetzt ? Das ist ja entsetzlich! Was soll man nun tun??? Werden wir jetzt des Hungers sterben???

Was ist eigentlich für euch ein Jägerschnitzel? Ich meine, mal hier im Forum gelesen zu haben, dass das im ehemaligen Westen Deutchlands was völlig anderes ist als im ehemaligen Osten.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 08:43

Mein letztes JäSchni habe ich in der Jugend irgendwo mal gegessen. Ich kannte ZigSchni mit Paprikasauce und eben JäSchni mit Pilzsauce. Dazu Pommes und Salat.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 08:56

Okay, dann ist das wirklich was anderes als ich kenne. Für mich ist ein Jägerschnitzel eine gebratene panierte Scheibe Jagdwurst mit Spaghetti und Tomatensoße. Quasi eine Art Scaloppa Milanese für Arme.
von: Wendekreis

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 09:15

In Antwort auf: Toxxi
Was ist eigentlich für euch ein Jägerschnitzel?


Das echte Wiener Schnitzel aus Kalbfleisch erhält eine Semmelbrösel-Panier und wird in Butterschmalz gebacken. Was heutzutage angeboten wird sind Fälschungen aus Schweinefleisch und darf nur Wiener Art heißen. Schnipo ist das Kantinenschnitzel mit Pommes. Die übrigen Schnitzelarten, wie Jäger-, Zigeuner-, Paprikaschnitzel, Cordon Bleu, Saltimbocca sind am besten vom Schweineschlegel und unpaniert, natur. Dann gibt es noch Schitzel Berliner Art, Münchner Art, Pariser Art, usw. Zutaten variieren regional nach Gusto des Koches. Berliner Schnitzel (paniertes Kuheuter) sind für ausgefuchste Feinschmecker. Diese gustieren auch gerne gebackene Schweinshoden.
von: cyclerps

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 12:12

Es ist ein Stück tote Sau das paniert wird. Dazu eine dunkle Soße mit Pilsen und etwas angebratenen Speck darin. Gereicht mit Pommes und Kopfsalat. Nachgespühlt wird mit einigen Halali aus dem Bierglas und einem abschließenden Schnaps als Blattschuss. Horrido.

Da gibt es übrigens kein vertun zum "Wiener Schnitzel" vom Kalb und "Schnitzel Wiener Art" von der Wutz.
von: Thomas1976

Re: Radreisen bei 40° ? - 10.08.21 17:55

Zitat:
Was ist eigentlich für euch ein Jägerschnitzel? Ich meine, mal hier im Forum gelesen zu haben, dass das im ehemaligen Westen Deutchlands was völlig anderes ist als im ehemaligen Osten.


Ja ist es. Bei uns in der Kantine gibt es ab und zu mal "Jägerschnitzel East Germay Art". Im Osten ist es so eine Art Krakauer.

Im Westen ein Schnitzel mit Championgssauce.
von: Netsrac

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 09:42

Solange Ihr kein Kinderschnitzel esst, ist doch alles gut.
Die gibt's aber meist auch nur für die Kleinen... entsetzt
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 10:10

Gibt es eigentlich noch Informationen zum eigentlichen Thema? grins
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 10:45

In Antwort auf: Keine Ahnung
Gibt es eigentlich noch Informationen zum eigentlichen Thema? grins

Okay. Im Prinzip stimmt das alles, was Andreas schreibt, und ich handhabe es auch so. Fahren bei 40°C auf dem Balkan fand ich ebenfalls sehr grenzwertig.

Aber eben zwei Sachen - Schatten gibts nicht überall, manchmal auf viele viele Kilometer nicht, und Wasser auch nicht. Für den Schatten wenigstens im Gesicht während einer Pause habe ich einen breitkrempigen sehr leichten Sonnenhut von Decathlon dabei.

Hauptproblem für mich war immer das Wasser. Das Wasser in den Trinkflasche wird innerhalb von 30 min untrinkbar warm. Dann kühlt man sich damit auch nicht mehr das Gesicht oder das Kopftuch. Ein findiger Barkeeper in Albanien kam auf die Idee, mir die Flasche voller Eiswürfel zu füllen und anschließend mit Kühlschrankwasser zu befüllen. Dann dauerte es immerhin 45 min, bis das Wasser untrinkbar warm war. omm

Und frisches kühles Wasser (andere alkoholfreie Getränke) gabs nun auch nicht an jeder Ecke.

3 Ansätze:

- Wasservorrat in dicken Pullover einwickeln und in der Packtasche versenken. Dann ließ es sich auch noch 3 h noch trinken.

- In die Wasserflaschen am Rad Beutel mit schwarzem Tee hängen. Das Wasser wird warm genug, so dass sich wirklich trinkbarer lauwarmer Tee bildet. Das ist für mich um Längen angenehmer als lauwarmes Wasser.

- Alte DDR-Regel - nimm die erste Gelegenheit, wenn du ein Lokal suchst.

Gruß
Thoralf
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 10:56

Zum Glück kann ich auch warmes Wasser gut trinken. Widerlich wird es, wenn es z. B. eine warme, kohlensäurebefreite Cola ist, die ich sowieso eher nicht mitführe. Für mich ist entscheidend, dass ich sehr viel Wasser dabei habe, da ich stark schwitze und ab 25°C mein Wasserbedarf gefühlt exponentiell mit der Temperatur zunimmt. In abgelegeneren Gebieten hatte ich auch schon 6 Liter dabei (jeweils 2x1.5 Liter in den Flaschenhaltern und 2x1.5 Liter in den Back Rollern, wo sie nicht so schnell warm wurden. In Bosnien war ich auch schon 6 Stunden unterwegs, ohne eine Menschenseele zu sehen oder an einem Haus vorbeizukommen. Kann ich von einer größeren Dichte an Geschäften ausgehen, langen mir die drei Liter auch. Ganz besonders wichtig ist aber, dass das Wasser ausreichend Mineralien (Magnesium) gelöst hat. In England - es war unbarmherzig heiß - hatte ich einmal heftige Krämpfe in den Oberschenkeln bekommen. Bei der Inspektion meines mitgeführten Mineralwassers stellte ich dann fest, dass es als besonders salzarm für Babynahrung empfohlen wurde wirr . Bei der nächsten Apotheke kaufte ich mir Magnesiumpulver. Den Weg dorthin und zum nächsten Quartier hätte ich fast nicht mehr geschafft. Zum Glück war das Problem am nächsten Tag wieder behoben.
von: natash

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 11:30

Ich selbst bin in jeder Lebenslage jemand, der viel trinkt, obwohl ich sehr wenig schwitze. Ich finde warmes Wasser auch nicht toll. Aber wenn ich Durst habe (fast immer), spielt der Geschmack für mich keine Rolle. Wenn ich auf dem Trockenen sitze, werde ich grantig. Ich führe deshalb immer gut 3-4 Liter Wasser mit, wenns warm ist. Eine Wüstendurchquerung wäre eher nichts für mich.
Für mich ist neben der Flüssigkeitszufuhr wichtig, dass mein Kopf im Schatten ist, deshalb finde ich Schirmmützen und besser noch, breitkrempige Strohhüte auf dem Kopf hilfreich. Helme kann ich schon bei geringen Wärmemperaturen von 25-30 Grad bergauf auf dem Grind nicht mehr ertragen, ich verwende sie dann als Gemüsetransportbehälter. Wenn mein Kopf halbwegs kühl ist, stört mich Hitze auch nicht mehr so sehr.
Bei einer sehr heißen Spanientour sind wir meist bei Sonnenaufgang losgefahren und haben am frühen Nachmittag aufgehört. Ich finde, dass die übliche Siesta zu Mittag mir nicht viel bringt, weil es Nachmiz noch viel heißer wird.
Wenn Schatten rar ist, ist außerdem zum Pausieren ein mitgeführtes leichtes Tuch mit dem Rad, einer Mauer, einem Stock etc als Schattensegel umfunktoniert, eine praktische Sache.
Insgesamt gewöhne ich selbst mich nach etwa einer Woche an höhere Temperaturen. Bergauf ist es aber trotzdem hart und manchmal muss ich längere Bergtappen versuchen auf die frühen Morgenstunden zu legen. Ich finde kalt-feuchtes Wetter aber oft fast belastender, weil ich dann Probleme mit den Gelenken bekomme. Und daran gewöhnt sich mein Körper leider nicht, er wird nur unbeweglicher.

Aber da ist jede Person anders.

Gruß
Nat
von: Uli

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 11:44

Um die Mod-Riege langsam zu komplettieren ... :

Ich komme mit Hitze ganz gut klar, solange ich die schon erwähnten Maßnahmen anwenden kann. Trotzdem setzen mir Hitzeperioden peu a peu zu - aber nicht wg. hoher Tages-, sondern wg. hoher Nachttemperaturen. Meine Schlafqualität nimmt rapide ab, wenn's nächtens nicht kühl ist, und schlechter oder zu wenig Schlaf führen bei mir rasch zur Abnahme der Leistungsfähigkeit.
Gruß
Uli
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 12:16

In Antwort auf: natash
Ich finde warmes Wasser auch nicht toll. Aber wenn ich Durst habe (fast immer), spielt der Geschmack für mich keine Rolle.

Bis vor der Balkantour hätte ich das auch so unterschrieben. Aber wie sich das in der Flasche aufgeheizt hat - unglaublich! Das war so heiß, dass es beim Trinken schon weh tat und ich das Gefühl hatte, mir gleich den Mund zu verbrennen. Komischerweise war das bei dem dünnen schwarzen Tee nicht so. Vielleicht ein psychologischer Effekt.

In Antwort auf: natash
Helme kann ich schon bei geringen Wärmemperaturen von 25-30 Grad bergauf auf dem Grind nicht mehr ertragen

Interessant, das geht ja vielen so. Komischerweise habe ich damit keine Probleme. Es fühlt sich für mich eher so an, als ob die Luftdurchfuhr am Kopf mit Helm sogar besser ist.

Ich fahre wirklich IMMER mit Kopftuch, ansonsten habe ich zu viel Schweiß in den Augen. Was ich aber auf jeden Fall brauche - ein zweites trockenes Kopftuch nach einer Pause. Ein durchsifftes Kopftuch aufzusetzen kostet unglaubliche Überwindung.

Bis zur nächsten Pause ist das erste Tuch wieder trocken. So kann ich dann hin- und herwechseln.

Gruß
Thoralf
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 12:40

In Antwort auf: Uli
Um die Mod-Riege langsam zu komplettieren ... :

Ich komme mit Hitze ganz gut klar, solange ich die schon erwähnten Maßnahmen anwenden kann. Trotzdem setzen mir Hitzeperioden peu a peu zu - aber nicht wg. hoher Tages-, sondern wg. hoher Nachttemperaturen.

Dito. In Khartoum (juli) TIEFST-Temperatur 27° um 4:00 vor Sonnenaufgang, der grösste Teil der Nacht 30... fand ich sehr anstrengend. Fällt mir auch keine Lösung ein.

Auf Radreisen in Wüsten war es meistens ok (zB. Sinai/Suedägypten Anfang Juni). Wie Huxtebude: 5:00 los, 11:00 Pause irgendwo im Schatten, 18:00 weiter für eine stunde. Im Zentralsinai war das echt schwierig, kein Schatten, nix...

Unten am Beach haben wir halt einen Poncho zwischen die Räder gespannt und gebadet.

Kopfbedeckung (Helm oder Hut) finde ich auch zentral.

WasserTempi sind mir egal, wenn es nur nicht zu schlimm nach Plastik schmeckt ... Hauptsache viel.
von: jutta

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 12:50

PlasteFlasche, in alte Socke stecken und diese nass machen, ggf unterwegs wiederholen. Flasche außen am Rad anbringen. Es darf allerdings nicht zu feucht sein.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 13:30

In Antwort auf: jutta
PlasteFlasche, in alte Socke stecken und diese nass machen, ggf unterwegs wiederholen. Flasche außen am Rad anbringen. Es darf allerdings nicht zu feucht sein.

Das bringt nichts. Zumindest nicht bei den Temperaturen, über die wir hier sprechen.
von: Deul

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 13:34

Kaltes Wasser oder Eiswürfel in einen Camelbak. Bleibt lange trinkbar.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 14:38

Hast du gelesen, was ich weiter oben über meine Erfahrung mit Eiswürfeln schrieb? verwirrt
von: Deul

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 14:39

Nur in ner Flasche wird's zu schnell warm. Im Camlbak bleibt es stundenlang kalt.
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 16:33

Aus Israel, ab von Radreisen kenne ich das auch so: Plastewasserflasche so wie sei ist in den Froster. Und der Einsblock im Rucksack braucht dann in der Tat ne Weile, bis er so richtig warm geworden ist.
von: Thomas1976

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 16:58

Zitat:
- In die Wasserflaschen am Rad Beutel mit schwarzem Tee hängen. Das Wasser wird warm genug, so dass sich wirklich trinkbarer lauwarmer Tee bildet. Das ist für mich um Längen angenehmer als lauwarmes Wasser.


Mache ich auch so. Wasser, warm ist für mich ein Graus. Warme Cola oder andere Getränke mit Geschmack aber nicht.

Heißes Wetter macht mir in der Regel nichts aus, selbst im australischen Sommer bei 40°C hatte ich keinerlei Probleme.

Einzig in Kanada hatte ich in der Nähe von Kamloops Peobleme, aber nur, weil es sich in der Nacht kein bißchen abgekühlt hat. Da hat mein Körper ein einziges mal bei Radeln in der Hitze "gestreikt". Deshalb ziehe ich in sehr heißen Gegenden, wenn möglich, das Hotel mit Klimaanlage vor.

Mein Trinkverhalten ist auch bei Hitze relativ normal, ich brauche zwar etwas mehr, vielleicht 1/4 mehr an Flüssigkeit wie sonst. Allerdings nehme ich bei Hitze jede Gelegenheit wahr mich mit Getränken zu versorgen. Notfalls schleppe ich dann halt 10 Liter Cola oder andere Getränke mehrere Tage mit mir rum, gerade in Gegenden wo die Infratruktur dünn ist.

Hunger ist nicht so schlimm wie Durst, lieber verzichte ich auf die 2. Mettwurst zwinker

von: natash

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 17:29

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: natash


[zitat=natash]Helme kann ich schon bei geringen Wärmemperaturen von 25-30 Grad bergauf auf dem Grind nicht mehr ertragen

Interessant, das geht ja vielen so. Komischerweise habe ich damit keine Probleme. Es fühlt sich für mich eher so an, als ob die Luftdurchfuhr am Kopf mit Helm sogar besser ist.

Ich fahre wirklich IMMER mit Kopftuch, ansonsten habe ich zu viel Schweiß in den Augen.


Ich glaube die Unterschiede sind vor allem durch die verschiedenen Mengen an Haaren zu erklären. Ich habe eher viele Haare, die ergeben schon selbst eine Art Wollmütze.
Bevor ich ein Tuch unter den Helm ziehe, muss es schon sehr frostig sein und dann dient das lediglich zum Schutz der Ohren.
Ich habe ja die angebliche Belüftung von Helmen immer für einen Werbegag gehalten. Ich musste aber feststellen, dass es tatsächlich welche gibt (meist aus dem Rennsport), die auch bei Plusgraden , manche sogar bis fast 25 Grad erträglich sind. Davor habe ich nur im Winter welche getragen (als Mütze sozusagen).
Es mag auch am Schwitzverhalten liegen, ich schwitze eher spärlich, wenn auch in zunehmendem Alter mehr und dann staut sich die Hitze exklusiv am Schädel, was schnell zur Überhitzung führt. Ich kann Kopfbedeckungen deshalb generell wenig abgewinnen, obwohl meine Haare ja immerhin eher hell sind. Eine nasses Tuch ist natürlich angenehm, aber das trocknet ja sehr schnell.
Das mit den Teebeuteln in den Flaschen habe ich auch schon praktiziert, auch ein wenig Minze im Wasser ist angenehm. Das nehme ich auch gerne beim Arbeiten (was bei mir auch gelegentlich schweißtreibend ist) wenns warm ist.

Gruß
Nat
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 11.08.21 17:46

Klasse, daß da jetzt noch so viel Konstruktives gekommen ist.

Ich finde auch, die Nächte machen es aus. Mit 20 und 30 habe ich noch 4 Wochen in GR in Zimmern und Ferienhäusern übernachtet ohne Klimaanlage. War damals schlicht nicht üblich. Heute mit 62 kann ich das nicht mehr. Ohne klimatisierte Übernachtungen müßte ich in kühleren Gegenden bleiben.
von: Job

Re: Radreisen bei 40° ? - 24.08.21 20:17

In Antwort auf: iassu
Ohne klimatisierte Übernachtungen müßte ich in kühleren Gegenden bleiben.

dagegen spricht ja auch nichts. Ich würde nie im Juli oder August ans Mittelmeer fahren. (mal ganz abgesehen von den zu der zeit dort üblichen Touristenströmen.) Wobei wir natürlich auch in Deutschland schon Jahre mit tropischen Temperaturen über einen längeren Zeitraum im Sommer hatten.
Ich bin auch freund vom Trinkrucksack. Habe mir dafür noch so eine Neopren-Schlauchisolierung zugelegt. Hält den im Schlauch befindlichen Flüssigkeitsteil deutlich kühler. Ansonsten ist mir die Wassertemperatur egal. sollte nur nicht höher als die Körpertemperatur sein. Die Kühlungswirkung kommt ja letztlich von der Verdunstung auf der Haut. Da ist es wurst, ob das Getränk 20 oder 25°C hat.
von: veloträumer

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:16

In Antwort auf: Job
[Ich würde nie im Juli oder August ans Mittelmeer fahren. (mal ganz abgesehen von den zu der zeit dort üblichen Touristenströmen.)

Da unterliegst du wohl Klischeevorstellungen ohne eigene Erfahrungen. Am Mittelmeer gibt es oft eine Brise vom Meer, die auch das Radfahren erträglich gestaltet. Natürlich gibt es auch immer wieder Hitzepools, die in Meerbuchten hereinreichen können. Außergewöhnliche Hitzewellen sind nicht unbedingt der Durchschnitt (z.B. heiße Winde aus Afrika), sonder Sonderfälle. Hauptproblem sind wenig gut gelüfte Küsten- und Binnenzonen auf niedriger Meereshöhe. Diese Gebiete sind aber eigentlich bekannt und kann man entsprechend meiden. Es ist auch oft die Frage des Mikroklimas vor Ort (heiße Flächenversiegelung oder erfrischende Gärten, dicke Mauern als Hitzeschutz usw.). In Spanien bieten die Erfrischung oft die Orte selber durch ihre Bauweise, Gärten und Brunnenanlagen.

Ferner bieten sich in vielen Mittelmeerländern Aufstiege in die Küstengebirge an, wo sich zuweilen schnell Schatten findet durch Wälder oder auch durch die Höhe die Temperaturen sinken. Es macht daher auch oft Sinn, sich zu einer Bergfahrt zu überwinden, brutal sind dann oft nur die unteren Anfahrtskilometer, bis der erste Pinien- oder Kastanienwald kommt. Erfrischende Waldgebiete findest du selbst noch ganz südlich etwa in Andalusien oder in Kalabrien.

Was den Massentourismus angeht: Sicherlich werden die Plätze am Meer geringer, wo weniger Betrieb ist, aber die meisten Mittelmeeranrainerländer haben durchaus auch noch Strände, wo selbst in der Hochsaison nicht überlaufen sind. Ferner kann man ins Hinterland fahren, was ja auch viele Einheimische tun. Das Meer ist notfalls immer noch in Schlagweite.
von: bk1

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:22

Ich finde, bei Hitze zu fahren, geht relativ gut, solange man keine Steigungen hat, weil der Fahrtwind etwas kühlt.
von: veloträumer

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:27

In Antwort auf: bk1
Ich finde, bei Hitze zu fahren, geht relativ gut, solange man keine Steigungen hat, weil der Fahrtwind etwas kühlt.

Dem widerspreche ich (s.o.), weil man durch Steigungen in kühlere und schattigere Regionen kommt als wenn man "unten" bleibt). Man muss schauen, dass man offene Hänge vermeidet bzw. die offenen Abschnitte nur kurz sind. Im Hochgebirge kann man sich auch offene Hänge leisten, während es in der Talsohle Bratpfannentemperaturen gibt.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:28

Also das Besondere war dieses Jahr in Griechenland, daß die Hitzewelllen nichts Besonderes waren. Vor allem die Dauer. 2 Wochen am Stück gut über 40° und nachts nicht unter 30° sind ungewöhnlich und machen daraus etwas gefühlt Ständiges.

Einzelbeobachtung: die Höhe spielte oft nicht die gewohnte Rolle. Es gab Gegenden, wo es in 400 m Höhe heißer war als unten. Der erhoffte Temperaturabfall von -1°/100 m Höhe blieb dann aus und 38° auf 1000 m sind auch nicht "normal".

Für mich war damit leider immer wieder die körperliche Grenze erreicht und manche Planung musste aufgegeben werden. Auch wenn ich keinesfalls von vornherein im Sommer Südeuropa meiden würde.
von: veloträumer

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.08.21 19:47

Höhenwirkung: Gewiss kann das unterschiedlich sein, vor allem wenn heiße Luftmassen einfallen und nicht allein der normalen Sonnenerwärmung der Region geschuldet ist. In diesem Sommer gab es einige besondere Wetterlagen - in Südeuropa extreme Hitze, aber in Mitteleuropa war es eher umgekehrt (extrem wasserreich, auch eher kühl) - also jeweils kein Durchschnittssommer.

Die Höhenwirkung ist mir aber selbst bei nicht so großen Höhenverschiebungen bewusst, z.B. Schwäbische Alb im Sommer - nahezu immer deutlich kühler als tiefer liegende Regionen. Andere Beispiele sind Schwarzwald vs. Rheinebene oder soagr Kraichgau vs. Rheinebene. Signifikant ürbigens auch für die Nachttemperaturen. Spürbar aber auch südlicher, z.B. bin ich in Andalusien einst fast verglüht und auch wegen Hitze mal zusammengeklappt. Es aber deutliche Unterschiede zwischen Cordoba (Bratpfanne) oder dem höher gelegene Granada, wo es erstaunlich angenehm war. Noch krasser natürlich die Berg- und Waldregionen, z.B. Cazorla-Park.

Andere Regionen sind mit gut in Erinnerung, wie schnell eine Wirkung eintritt, z.B. Hinterland der Côte'Azur (man ist auch schnell auf 1000 m) oder in Korsika. Im italienischen Apennin ist es vor allem das Zusammenspiel von Höhe und den Wäldern, die erstaunlich wasserreich bis in den Süden sind. Abends spielt oft die topografische Lage mit Auen, tiefen Täler, Höhenlagen usw. ein Rolle - oben ist im Hügelland oft wärmer als in Talauen. Da ist Griechenland vielleicht auch anders gebaut als z.B. die hiesige Region, wenn es solche Auen nicht gibt.
von: Indalo

Re: Radreisen bei 40° ? - 17.10.21 09:16

Einen Tip für Fahrradreisen bei 40 Grad hab ich auch noch anzubieten.

Ich hab bei solchen Reisen immer eine kleine Hängematte mit. diese macht genau den Unterschied, ob ich bei der mehrstündigen Siesta am Nachmittag ganz gechillt abhängen kann, oder doof rumsitze und gelangweilt warte dass die Hitze endlich nachlässt.

Auch ich seh morgens zu dass ich schnell loskomme, mach dann so gegen 11 Uhr, wenns anfängt richtig heiss zu werden eine längere Frühstückspause und recherchiere unter Zuhilfenahme sämtlicher digitalen Karten wo ich so gegen 14 Uhr ein schattiges Plätzchen finden kann. Dann gibts ein leichtes Mittagessen und danach wird in der Hängematte gedöst und/oder Buch gelesen oder Potcast/Hörspiel gehört. So gegen 17/18 Uhr mach ich dann wieder los und radel meistens bis zur Dämmerung.

Das hatte diesen Sommer öfter mal zur Folge, dass ich in Frankreich auf Camping minicipals ankam, als die Belegschaft schon weg war und morgens schon los bin, als die Belegschaft noch nicht da war, Einschleich-Campen ohne Vorsatz sozusagen, aber das ist eine andere Geschichte.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 17.10.21 13:00

In Antwort auf: Indalo

Ich hab bei solchen Reisen immer eine kleine Hängematte mit. diese macht genau den Unterschied, ob ich bei der mehrstündigen Siesta am Nachmittag ganz gechillt abhängen kann, oder doof rumsitze und gelangweilt warte dass die Hitze endlich nachlässt.


?! Zum Dösen würde ich ja eher was nehmen, was ich eh dabei habe: Isomatte oder (wers mitnimmt) eine Decke, oder Penntüte auf Graundshiit oder sowas ... ich liebe Hängematten, habe auch so eine kleine, aber die für sowas mitnehmen? Wieder ein Pfund mehr ...

Zumal ich zB bei meiner Tour im Sinai, wos echt heiss war auch nix zum Aufhängen gefunden hätte ...
von: Juergen

Re: Radreisen bei 40° ? - 17.10.21 13:27

In Antwort auf: Indalo
Das hatte diesen Sommer öfter mal zur Folge, dass ich in Frankreich auf Camping minicipals ankam, als die Belegschaft schon weg war und morgens schon los bin, als die Belegschaft noch nicht da war, Einschleich-Campen ohne Vorsatz sozusagen, aber das ist eine andere Geschichte.
Man kann natürlich auch 15,- Euro in den Briefkasten legen. Das täte den gebeutelten Campingplatzbetreibern gut und dir nicht weh.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 17.10.21 15:59

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Indalo
Das hatte diesen Sommer öfter mal zur Folge, dass ich in Frankreich auf Camping minicipals ankam, als die Belegschaft schon weg war und morgens schon los bin, als die Belegschaft noch nicht da war, Einschleich-Campen ohne Vorsatz sozusagen, aber das ist eine andere Geschichte.
Man kann natürlich auch 15,- Euro in den Briefkasten legen. Das täte den gebeutelten Campingplatzbetreibern gut und dir nicht weh.

dafür
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 18.10.21 05:36

In Antwort auf: panta-rhei


Zumal ich zB bei meiner Tour im Sinai, wos echt heiss war auch nix zum Aufhängen gefunden hätte ...


Der erfahrene Radtourist nimmt in diesem Fall zwei Palmen mit, dazu einen Spanten, um sie im Sand ein zu graben. In Griechenland werden üblicher weise Ölbäume verwendet. Wir sollten über einen entsprechenden Beitrag im Radreise-Wiki nachdenken! grins

Mit einem atombetriebenen Lastenrad ist der Transport kein Problem!

lg!
georg
von: Indalo

Re: Radreisen bei 40° ? - 18.10.21 11:10

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Indalo
Das hatte diesen Sommer öfter mal zur Folge, dass ich in Frankreich auf Camping minicipals ankam, als die Belegschaft schon weg war und morgens schon los bin, als die Belegschaft noch nicht da war, Einschleich-Campen ohne Vorsatz sozusagen, aber das ist eine andere Geschichte.
Man kann natürlich auch 15,- Euro in den Briefkasten legen. Das täte den gebeutelten Campingplatzbetreibern gut und dir nicht weh.


So ich einen Briefkasten fand, handelte ich durchaus auch so. Einen Campingplatz schrieb ich sogar später an und erfragte die Kontonummer und eines frühen Morgens drückte ich einem leicht verdutzen Familienvater meinen Obulus in die Hand mit der Bitte denselbigen vormittags im Büro abzugeben.
von: oly

Re: Radreisen bei 40° ? - 17.12.21 12:28

Hallöchen,
mir war gar nicht bewußt, daß Halali Edelbockbier der Mayers Brauerei aus Oggesheim so bekannt ist....

Gruß Oli
von: JohnyW

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.01.22 15:19

Das mit der Hängematte kannst Du knicken, weil man die da wo es richtig heiß wird, nicht verwenden kann.

In Namibia oder in der Sahara hat man keinen Schatten. Den gibt es nur an der Wetterstation. D.h. man radelt 50-150km ausschießlich in der Sonne.

Tips:
- Kopf+Kleidung feucht machen und feucht halten.
- Tempo raus, jede Pausenmöglichkeit nutzen
- keine kalte Getränke trinken.
- Körper abkühlen
- Wind zu kühlen nutzen (auch Fahrtwind), ohne Anstrengung radeln ist angenehmer als stehen
- ein Camelback in einer Packtasche hält Flüssigkeiten kühl (ca. 8h lang - getestet im Oman bei 51°C in der Sonne)
- Hilfe zulassen (in Sahara gibt es z.b. oft Militärposten)
- Suppen (hasse ich normalerweise)
- Salz viel Salz zu sich (d.h. Suppen bis zur Geschmacksgrenze salzen)
- Obst statt Wasser
- Abends wenn möglich das Flüssigkeitsdefizit ausgleichen (gerne Milch, Bier geht zur Not auch)


Ich vertrage Wärme 40-45°C recht gut.
Aber die Hitzewelle in Namibia: Nachtabkühlung auf 37°C tagsüber 56° im Schatten gab mir den Rest. Getränke wurden in der Sonne so heiß, dass ich mir den Mund verbrannte

Dann ist es wichtig denn Körper zeitweise auf 37°C runterzukriegen. Gelingt es einem 2 Tage lang nicht, dann jedwedige Aktivität einstellen.

Ich mache mittags keine Hitze-Abwart-Pause. Geht es mir schlecht, beende ich die Etappe auch schon um 9 Uhr in der früh.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.01.22 11:14

In Antwort auf: iassu
Also Radreisen bei diesen ominösen "40°" sind möglich, aber...
mit deutlichen Einschränkungen.

Ich habe über Silvester eine Tour bei diesen 40°F gemacht. Hätte natürlich besser sein können, aber im großen und Ganzen ging es mit etwas Vorsorge. Problem war gar nicht mal das Wasser, sondern eher die Menge an Essen, die ich durch die Pampa zwischen Greifswald und Neubrandenburg schleppen musste. Das schränkt schon ein.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.01.22 12:31

Vielleicht hätten zwei Doppelbock mit jeweils 20°P Stammwürze die Sache erträglicher gemacht? lach
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.01.22 10:09

In der unbesiedelten Pampa gibts sowas nciht. Die gab es dann aber abends, mit 3x 13°P bier
von: veloträumer

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.01.22 18:37

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: iassu
Also Radreisen bei diesen ominösen "40°" sind möglich, aber...
mit deutlichen Einschränkungen.

Ich habe über Silvester eine Tour bei diesen 40°F gemacht.

Die Vielfalt der Interpretationen ist noch größer: Vielleicht ist auch von Radreisen bei 40° Steigungswinkel die Rede? unsicher
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.01.22 20:51

Uh je, das habe ich noch nicht geschafft. Allerdings im polnischem Górce-Gebirge im Sommer 2018 das vollgepackte Rad samt Zelt einen ca. 800 m langen verblockten Singletrail mit 40% Steigung hochgewuchtet. Da konnte man nicht mal mehr schieben, tragen war das einzig mögliche. Allerdings sind 40% Steigung nur ca. 22°...
von: Fichtenmoped

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.06.22 10:58

Warum hat eigentlich keiner eine oder mehrere Thermosflasche(n) dabei? Zu schwer? in meine 1,5 l-Flaschenhalter passt eine 1 Liter Thermosflasche für den kühlen Schluck extra.

Auch die Flaschenhüllen von Sigg isolieren gut.

Von Decathlon habe ich eine Flaschenhaltertasche für den Lenker. Die isoliert auch passabel.
von: jutta

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.06.22 11:37

Eine leichte Getränkeflasche in ne alte Socke stecken und diese mit etwas Wasser nass machen, und das ggf wiederholen.
Je trockner die Luft, um so effektiver.
von: Fichtenmoped

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.06.22 15:40

Ja, das hatte ich oben schon gelesen und das habe ich auch ähnlich praktiziert.

Die Sache könnte nur einen Nachteil haben. Es ist ständig Wasser zu opfern. Ob das angezeigt ist, wenn das Nass knapp ist?


btw
Es gab früher auch mal Ziegenlederbeutel mit Filz aussen. Das ist zwar kühl, schmeckt aber gruselig. Der mitteleuropäische Gaumen meckert. In der Sahara habe ich mal Nomaden gesehen, die Ganze Ziegen auf links gedreht hatten. Die haben die kühle Feutigkeit sehr gelobt, obwohl im Wasser auch Ziegenhaare waren.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.06.22 17:19

In Antwort auf: Fichtenmoped
Warum hat eigentlich keiner eine oder mehrere Thermosflasche(n) dabei? Zu schwer? in meine 1,5 l-Flaschenhalter passt eine 1 Liter Thermosflasche für den kühlen Schluck extra.

Hauptgrund - 1 Liter ist viel zu wenig. Aus meiner Sicht schleppe ich da zu viel Verpackung für zu wenig Inhalt.

Ich wickele lieber zwei 1,5-Liter-PET-Flaschen in Fleece oder andere überzähliche Radklamotten (die bei 30°C reichlich vorhanden sind) ein und versenke sie in der Packtasche. Der Effekt ist derselbe bei (relativ) weniger Gewicht.

Gruß
Thoralf
von: Andreas aus Graz

Re: Radreisen bei 40° ? - 30.06.22 07:50

Ich hab eine 0,75 Liter Ultraleicht Thermosflasche dabei (von THERMOS, der Firma), die passt in den Flaschenhalter und hat einen dichten einhandbedienbaren Verschluss, wo die Trinköffnung nicht verdreckt, ähnlich der Nalgene Trinkflaschen.
Die Flasche wiegt leer vca. 250 Gramm. Ein Luxusartikel ...

Unterwegs füll ich doch öfter mal Wasser nach, das kommt meist kühl aus der Leitung, und bleibt so auch bis zum nächsten Auffüllen kühl. Das restliche Wasser ist halt ungekühlt, aber oft genug muss ich das nicht anrühren.

Werbelink setze ich keinen rein ... die Flasche gibt es für knapp 30 Euro im Handel.
Mit dem Suchbegriff Thermos Isolierflasche Ultralight 0,75l kommt man hin. Gibt es auch mit Edelstahloberfläche (unempfindlicher als die farbigen Varianten).

Wenn wir unterwegs auf ein Getränk einkehren, kann ich öfter die Flasche mit Eiswürfeln füllen lassen (in Europa zumindest), das ist dann so kalt dass man unterwegs auch warmes Wasser aus einer Standardflasche nachkippen kann.

Liebe Grüße
Andreas
von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 30.06.22 16:47

In Antwort auf: Andreas aus Graz
Ich hab eine 0,75 Liter Ultraleicht Thermosflasche dabei (von THERMOS, der Firma), die passt in den Flaschenhalter und hat einen dichten einhandbedienbaren Verschluss, wo die Trinköffnung nicht verdreckt, ähnlich der Nalgene Trinkflaschen.
(...)


Die hab ich auch, in der 1l Version. Passt gerade ebend so auch noch in den Flaschenhalter. Die Thermos ist echt super.

Dazu 2 Plastik Trinkflaschen CamelBak PodiumIce.
Das sind die besten isolierende Plastikflaschen auf dem Markt. Ich mache zuerst die beiden PodiumIce leer, dann die Thermos.

Ich bin ja auch gezwungen, bei über 40Grad zu fahren, da ich nur in den Sommerferien frei hab.

Beim Helm hab ich eher das Gefühl, dass es als Isolationsschicht wirkt, als dass sich da drunter die Hitze staut.

Dazu trage ich Kopftucher aus MerinoWolle/KunstfaserMix. Der Vorteil: die sind immer nass (durch Schweiß), dadurch hab ich automatisch die Verdunstungskälte.

Auch Shirts nutze ich nur welche aus WolleKunstfaserMix oder LeinenBaumwollmix, um so automatisch immer die Verdunstungskälte zu nutzten.

Die sogenannten HighTech Radtrikots, die kaum Flüssigkeit aufnehmen, verwende ich seit einigen Jahren nicht mehr. Die Plastikshirts konnten nie ihr Werbeversprechen halten.
von: Margit

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 05:57

In Antwort auf: Andreas aus Graz

Werbelink setze ich keinen rein ...
für mich funktioniert das aber leichter zwinker Die Thermos-Flaschen hab ich auch, ansonsten die (große Trinköffnung) und äußerst praktisch finde ich die Überzieher , soeben vier Flaschen damit von der gestrigen Runde ausgepackt.
von: Fahrradfips

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 18:51

In Antwort auf: MichiV

Beim Helm hab ich eher das Gefühl, dass es als Isolationsschicht wirkt, als dass sich da drunter die Hitze staut.

Ein gut belüfteter Helm mit einem ggf nass gemachten Kopftuch/Bandana drunter finde ich im Sommer die angenehmste Kopfbedeckung, also beim Radfahren grins . Ordentlicher Sonnenschutz und trotzdem Luft am Kopf. Abseits vom Fahrrad bin ich eher Hutträger.

Zitat:
Auch Shirts nutze ich nur welche aus WolleKunstfaserMix oder LeinenBaumwollmix, um so automatisch immer die Verdunstungskälte zu nutzten.

Hast du da mal einen Produkttip? Meine Merinoshirts trage ich zwar sehr gerne auch bei Wärme, leider zerfleddere ich sie auch ziemlich schnell. Deshalb suche ich gerade etwas, das sich ähnlich angenehm trägt und etwas robuster ist als dünnes Merino. Reine Kunstfaser fängt bei mir oft schnell an zu müffeln.
von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 19:20

Wolle an sich ist ja nicht besonders haltbar.

Ich habe ein MerinoKunstfasermix von ICEBREAKER. Etwas ausgeleiert nach drei Jahren, aber immernoch heile.

Von Vaude das LeinenKunstfasermix CEVIO. (Gibt es glaube ich nicht mehr)

Und von Bleed sowohl als Shirt als auch Ärmellos das LeinenBioBaumwollmix Stripe Leinen T-Shirt bzw Tanktop Sand.

Leinen ist ja äußerst haltbar.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 19:54

Eisbrechersachen sind extrem superwash-ausgerüstet. D.h., die Wollfaser wird mit einem Kunststoffmantel umhüllt. Damit ist das für mich uninteressant. Ich habe mehrere Eisbrechersachen gehabt, sie wärmen nicht annähernd so wie unbeschichtete Wolle. Ziemlich zufrieden bin ich mit den Sachen von Dilling. Das ist zwar auch nicht unbehandelte Wollfaser, fühlt sich aber deutlich natürlicher an als Icebreaker.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:07

bleed find ich doof, aus reinem Leinen gabs nur ein Tank, ausserdem fast alles mit
Muster (brrrrr)
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:09

In Antwort auf: MichiV
Leinen ist ja äußerst haltbar.
Leinen ist relativ schwer. Wenn es dann mal naß ist, sogar bleischwer.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:12

hm um "waermen" gehts mir bei Merino bei 40Grad nicht. Sind sie so dünn wie die IB 100 oder120er? Dann waers ein Versuch wert.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:14

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: MichiV
Leinen ist ja äußerst haltbar.
Leinen ist relativ schwer. Wenn es dann mal naß ist, sogar bleischwer.

Ist vom Tragekomfort bei Hitze kaum zu toppen, nur Seide finde ich noch besser.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:20

hmmmm....
von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 20:58

Leinen soll nicht im Winter oder im Dauerregen getragen werden, sondern bei HITZTE! Darum geht es in diesem Thread und genau dort spielt Leinen die Vorteile aus.
von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 01.07.22 21:01

Die aktuelle Kollektion von Bleed gefällt mir auch nicht so gut. Die gestreiften sandfarbenen Shirts und TankTops aus Biobaumwoll und Leinen find ich geil, sind aber Auslaufmodelle.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.07.22 06:40

In Antwort auf: MichiV
Die sogenannten HighTech Radtrikots, die kaum Flüssigkeit aufnehmen, verwende ich seit einigen Jahren nicht mehr. Die Plastikshirts konnten nie ihr Werbeversprechen halten.

Hmm... jein. Ich habe viele durchprobiert, und kann sagen: Es kommt drauf an. Manche sind wirklich super, und manche haben eher komischen Stoff. Das muss man vorher in die Hand nehmen und anfühlen.
von: Thomas1976

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.07.22 07:06

Zitat:
Dazu trage ich Kopftucher aus MerinoWolle/KunstfaserMix. Der Vorteil: die sind immer nass (durch Schweiß), dadurch hab ich automatisch die Verdunstungskälte.


Ich bin vor 5 Wochen problemlos bei 48°C durchs Death Valley geradelt. Ich habe mir vor der Tour Kopftücher/Schirmmützen aus Merinowolle/Kunstfasermix gekauft. Klasse!
Der Kopf war immer gekühlt, für mich das Wichtigste bei Radeln unter hoher Sonneneinstrahlung. Hitze macht mir generell nichts aus.
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.07.22 09:45

Seh ich auch so, m.E. gilt das für so ziemlich alle Bekleidung aus Kunstfaser. Und natürlich kann man in keinster Weise verallgemeinern was sich für wen angenehm anfühlt. Wolle geht bei mir nach wie vor gar nicht direkt auf der Haut, Seide wäre tatsächlich klasse, ist aber halt wenig robust.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.07.22 09:58

In Antwort auf: Thomas1976
Der Kopf war immer gekühlt, für mich das Wichtigste bei Radeln unter hoher Sonneneinstrahlung.
Das ist selbstverständlich richtig. Allerdings finde ich, daß mir die durchlüftete Schicht zwischen Haaren und Helm viel mehr bringt, als ein durchgeschwitztes Etwas direkt auf dem Kopf.

In Antwort auf: Thomas1976
Hitze macht mir generell nichts aus.
Das ist natürlich relativ. Bei mir sind 38° die Grenze fürs Radfahren. Wenn der Organismus noch die Atemluft runterkühlen muß, wird es für mich belastend. Das ist aber sicherlich auch altersabhängig. Und psychologisch verschieden. So eine Hitzewand kann einen auch schon fertigmachen, wenn man nur erst mit ihr konfrontiert wird. Das erstemal, als ich (damals 8) in die Sauna sollte, war ich einfach schockiert, als da die Tür aufging.

Ich habe auf dem Rad nun auch schon so einige Tage mit >=40° gehabt und weiß, wo meine Grenzen liegen. Eben 10° unter deinen Death Valley Erfahrungen.

Sonnentemperaturen sind allerdings entschieden nicht dasselbe wie Schattentemperaturen. Denn ich denke, es kommt auf die Lufttemperatur an. Und die dürfte meist niedriger sein als die der beleuchteten/angestrahlten Gegenstände, selbst dann, wenn es keinen Schatten gibt.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 09:09

Mich interessiert dieses Magnesium-Thema. Hin und wieder werde ich nachts von Krämpfen in den Beinen geplagt, die schrecklich weh tun. Ich bleibe in unseren Breitengraden, aber heutzutage kann man sich ja nie sicher sein, dass da nicht auch mal 40°C auftreten. Bisher trinke ich immer einfach Wasser aus Gelegenheiten, die unterwegs auftauchen (oft Friedhöfe). Das ist dann sicherlich nicht isotonisch.
Was nimmt man am besten gegen Magnesium-Mangel. Tabletten? Wenn ja, welches Präparat? Wie viel muss man mitnehmen bzw. täglich nehmen? Reicht es, nur an Hitzetagen, oder an Tagen, wo man sehr viel gefahren ist, was zu nehmen?
(Man liest ja auch immer wieder, dass man auch zu viel Magnesium nehmen kann) Was kann man abends im Hotel zu sich nehmen, um Magnesium zu bekommen? Es heißt immer, alkoholfreies Hefeweizen sei isotonisch. Gilt das auch für welches mit Alkohol?
Das wären mal so meine Fragen zum Thema Magnesium, wovon ja hier auch einige in Zusammenhang mit extremer Hitze schreiben.
Ausreichende (Koch)Salz-Zufuhr ist -glaub ich- kein Problem, wenn man abends im Hotel ißt. Die Gerichte sind ja heutzutage eher (für meinen Geschmack) alle versalzen.
Grüße
Christoph
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 09:24

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Was nimmt man am besten gegen Magnesium-Mangel. Tabletten? Wenn ja, welches Präparat? Wie viel muss man mitnehmen bzw. täglich nehmen? Reicht es, nur an Hitzetagen, oder an Tagen, wo man sehr viel gefahren ist, was zu nehmen?

Ich habe es in den ganz heißen Gegenden mit Magnesium-Brausetabletten versucht und gute Erfahrungen gemacht. NICHT während der Fahrt, sondern abends (für Regeneration über Nacht). Einfach eine Tablette in 500 bis 750 ml Wasser aufgelöst und getrunken. Eine Tablette pro Tag hat bei mir gereicht.

Welches Präparat - uh je, das weiß ich nicht mehr. Ich war in der Apotheke und habe ein Röhrchen Brausetabletten gekauft, das die Apothekerin empfahl. Die waren zwar teurer als die ganz billigen Brausetabletten von Rossmann oder dm, aber auch nicht so, dass es mir irgendwie weh tun würde.

Während der Fahrt ist mir das zu bäh, da trinke ich am liebsten Wasser.

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Ausreichende (Koch)Salz-Zufuhr ist -glaub ich- kein Problem, wenn man abends im Hotel ißt. Die Gerichte sind ja heutzutage eher (für meinen Geschmack) alle versalzen.

Geht mir ganz genauso.

Gruß
Thoralf
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 09:24

Das Problem bei Magnesium ist meines Wissens, dass es nicht sonderlich gut wasserlöslich ist. Aber klar, du kannst es mit Magnesium-Getränkepulvern, Magnesiumshots (als Pulver zum Runterschlucken) oder Magnesium-Kapseln ("Magnesium Verla" z.B.) probieren.

Wann du das benötigst, solltest du selbst herausfinden. Wenn du Muskelkrämpfe hast, ist Magnesiummangel recht wahrscheinlich die Ursache.

Isotonie ist ein weiter Begriff. Soweit ich weiß, wird da das Osmotische Verhalten an einer semipermeablen Membran gemessen. So ganz vereinfacht ausgedrückt: Wenn du tierische Zellen in destiliertes Wasser packst, dann führt Osmose dazu, dass die Zellen das Wasser "aufsaugen" und sogar platzen können. Packst du die Zellen in Wasser mit vielen Ionen (Salzwasser z.B.), wird den Zellen Zellwasser "entzogen" und sie schrumpfen zusammen.
"isotonisch" heißt, dass in der Zelle die gleiche Ionenkonzentration ist wie im Getränk, also die Zellen weder aufquellen, noch schrumpfen.
Das sagt aber nix darüber aus, welche Art Ionen dies sind (Natrium, Kalium, Magnesium, ...). Wenn du aktuen Magnesiummangel hast, bringt es dir nix eine isotonische Kochsalzlösung reinzuballern.
Ich bin kein Chemiker, aber der Alkohol dürfte meines Erachtens kaum Einfluss auf die osmotischen Eigenschaften des Biers haben, alkoholhaltiges Bier also ebenso isotonisch sein. ABER: Um den Alkohol wieder loswerden zu können, spült der Körper den mit allerhand Wasser aus dem Körper heraus. Und das ist in dieser Situation eher negativ.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 09:32

Das mit dem Alkohol mit Wasser wieder rausspülen leuchtet ein. Also doch alkoholfreies Hefeweizen.
Danke
Christoph
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 09:36

In Antwort auf: derSammy
Das Problem bei Magnesium ist meines Wissens, dass es nicht sonderlich gut wasserlöslich ist.

Da stimmt so nicht. Die meisten Magnesiumsalze sind sehr gut wasserlöslich.

Das Problem ist nicht die Löslichkeit, sondern die Resorption, d.h. die Aufnahme in den Körper. Einfache solvatisierte Magnesiumionen [Mg(H2O)6]2+ werden nur sehr eingeschränkt durch Magen und Dünndarm aufgenommen. D.h. simples Magnesiumsulfat oder -chlorid (beide sehr gut löslich) werden größtenteils wieder ausgeschieden.

Idealerweise sollte das Magnesium in einer löslichen, aber neutralen Form vorliegen. Am besten sind Mg-Gluconat (Salz der Gluconsäure) oder Mg-Aspartat (Salz der Asparaginsäure), beide lösen sich als neutrale Spezies (Chelatkomplexe), und nicht ionisch, in Wasser. Auch Mg-Citrat ist noch ganz gut geeignet.

In Antwort auf: derSammy
"isotonisch" heißt, dass in der Zelle die gleiche Ionenkonzentration ist wie im Getränk, also die Zellen weder aufquellen, noch schrumpfen.
Das sagt aber nix darüber aus, welche Art Ionen dies sind (Natrium, Kalium, Magnesium, ...). Wenn du aktuen Magnesiummangel hast, bringt es dir nix eine isotonische Kochsalzlösung reinzuballern.

Gut zusammengefasst! bravo

---

Noch eins: Ich persönlich würde immer zu Brausetabletten greifen und nicht zu Kapseln, Pulver oder Tabletten. Dann bin ich nämlich ganz sicher, dass ich das richtig dosieren, dass sich das Magnesium bereits gelöst hat und dass ich genug Wasser zuführe.

Gruß
Thoralf
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 10:24

Ich muss sehr darauf achten, dass ich bei hohen Temperaturen Magnesium zuführe. Ich neige zu starkem Schwitzen und führe daher Unmengen an Wasser zu. Hierfür genügt in der Regel Mineralwasser mit ausreichend hohem Magnesiumgehalt. In Irland hatte ich einmal nicht darauf geachtet und ein Wasser erwischt, welches auch als "für Säuglingsnahrung" geeignet deklariert wurde (hatte ich leider zu spät realisiert) ... aufgrund seines niedrigen Mineralgehalts. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen musste ich etliche Liter trinken, um das ausgeschwitzte Wasser zu ersetzen. Ich hatte am Ende derartige Krämpfe in den Oberschenkeln, dass ich schon Angst hatte, meine Reise abbrechen zu müssen. Ich hatte mir dann Magnesiumpulver besorgt, welches in Tütchen portioniert war, und hatte dann die nächsten Tage keine Probleme mehr gehabt. Diese Extraportionen nehme ich nun nur, wenn ich kein passendes Mineralwasser finden kann.

In dem Präparat, welches ich im Augenblick mitführe, wird Magnesiumoxid verwendet. Das hat eine geringere Bioverfügbarkeit als z. B. Mg-Aspartat-hydrochlorid, aber man nimmt hier üblicherweise eine "Überdosis" zu sich, sodass genügend Magnesium aufgenommen wird.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 10:50

Ich hab die Krämpfe immer erst nachts, kann mich nicht erinnern, dass ich sie schon je beim Radfahren selbst hatte. Daher hoffe/denke ich, dass es reichen wird, tagsüber Leitungswasser und abends irgendeine Magnesium-Lösung / Aufschlämmung, gemäß all Eurer Tipps. Wäre für mich praktischer, weil Leitungswasser einfacher zugänglich ist. Ich schwitze eigentlich auch stark, aber vielleicht ja nicht superstark, eher nur am Kopf sehr stark. Ich glaub auch, wenn es sehr heiß ist, reduziere ich instinktiv die Anstrengung etwas, aus Angst vor Hitzschlag oder was weiss ich was. Naja, berghoch, da muss man natürlich, sonst rollt man zurück...
Mich ereilen die Krämpfe -wie gesagt- immer erst mitten in der Nacht. Wenn ich schon schlafe. Der Schmerz ist dann brutal, man wird sofort wach. Außer Abwarten hab ich auch noch kein Sofort-Mittel gegen den Schmerz (also den Krampf) gefunden. Meine Sport-Therapeutin meinte mal: "Draufstellen" (was man sowieso schon tut, weil man wegen des Schmerzes eh aufsteht), aber ich habe nicht gemerkt, dass das was bringt. Es scheint einfach eine Zeitfrage zu sein, irgendwann gehen die Krämpfe wieder weg.
Naja, wenn man sich tagsüber Anstiege hochquält, dann kann man nachts auch noch ein bißchen Schmerzen aushalten. Irgendwann nach ein paar Minuten war es bisher eigentlich immer wieder vorbei und ich konnte mich wieder schlafen legen. Erinnere mich auch nur an einen Krampf-Anfall pro Nacht, mehrfach ist eher selten. Wie schnell würde in so einem Fall multipler Krämpfe, die nicht von selbst weggehen, das Magnesiumpräparat eigentlich wirken?

Hotels stellen einem ja auch oft ein Mineralwasser umsonst hin, vielleicht bin ich auch deshalb bisher vor extremen Krämpfen verschont geblieben.
Und starke Hitze hat mich bisher auch nur im Flachland befallen, wo die Anstrengung ja nicht so groß ist. Und ich glaub, 40°C hatte ich bisher noch nicht. Aber wenn das so weiter geht, wird das auch mal irgendwann passieren. Auch in Deutschland oder England.
Christoph
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 11:18

Krämpfe kann man schon Rausdehnen. Also nicht nur "Drauf stellen", sondern den Betroffenen Muskel wirklich dehnen. Tut höllisch weh, aber hilft.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 11:30

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Naja, wenn man sich tagsüber Anstiege hochquält, dann kann man nachts auch noch ein bißchen Schmerzen aushalten.

Hmmm, naja, ich sehe das ein bisschen anders. Wenn ich mich tagsüber schon sehr stark belaste, dann brauche ich die Ruhe nachts um so mehr. Und wenn ich wegen Schmerzen nicht richtig schlafen kann, dann sinkt meine Leistungsfähigkeit.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 11:58

Rausdehnen hab ich auch schon mal probiert. Aber Du könntest recht haben, wegen des extremen Schmerzes habe ich es einfach nicht durchgezogen. Hmm, ob ich mich so sehr quälen kann??
Naja, muss es noch mal probieren, wobei dann vermutlich auch schwer herauszufinden ist, was man eigentlich wie dehnen muss.
Grüße
Christoph
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 12:01

Klar, guten Schlaf braucht man unbedingt, keine Frage. Aber wie gesagt, bisher hat es mich maximal einmal pro Nacht erwischt. Es war dann auch nach 5 Minuten spätestens wieder weg und ich hab mich wieder hingelegt und bin wieder eingeschlafen und hatte den Rest der Nacht Ruhe. Sowieso geh ich unterwegs mit den Hühnern schlafen (falls das Zimmer nicht zu heiß ist), da reicht der Schlaf eigentlich immer, ich werde sogar eher wach (und bin ausgeschlafen) als wenn ich arbeiten müsste.
Grüße
Christoph
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 12:18

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Naja, muss es noch mal probieren, wobei dann vermutlich auch schwer herauszufinden ist, was man eigentlich wie dehnen muss.

Gerade bei einem Krampf ist das Feedback doch einfach, wenn es zieht, ist es genau richtig. Aber klar, so ein bissl Wissen um die eigene Anatomie und wie man welchen Muskel am besten dehnt, schadet nicht.
Ich habe selten Krämpfe. Wenn, dann meist in der Wage. Klassische Dehnübung dafür ist der Ausfallschritt mit dem unbetroffenen Bein nach vorn, während man die Ferse des hinteren Beins auf dem Boden lässt/zum Boden drückt.
Bei Krämpfen kann es sinnvoll sein, sich von einer weiten Person beim Dehnen helfen zu lassen (z.B. sitzen, während diese Person bei gestrecktem Knie die Fußspitze zum Oberkörper drückt.
von: Fricka

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 13:00

Es gibt Wadenkrämpfe, Oberschenkelkrämpfe, Fußkrämpfe. Bei mir hilft Magnesium gegen alle. Vor einer Radreise fange ich damit drei Tage vorher an. Jeden Morgen eine Brausetablette (ich bevorzuge die von Aldi, die schmecken auch nicht besonders, aber besser als viele andere) auflösen und trinken. Das war es dann. Auf Wandertouren bekomme ich keine Krämpfe.

Magnesium kann auf den Magen schlagen. Deshalb nehme ich sie nur, wenn ich sicher bin, dass ich sie brauche.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 13:11

Ich glaub, bei mir sind es Oberschenkelkrämpfe. Die tun schon sehr weh, mehr als ein Wadenkrampf, falls ich die richtige Erinnerung an Wadenkrämpfe habe. Schenkelinnenseite, wenn ich mich recht entsinne, aber man vergisst das, wenn der letzte schon eine Weile her war, so oft hab ich es ja auch nicht.
3 Tage vorher mit der Mg-Behandlung anfangen finde ich gut. Werde ich so machen. Das könnte ja vielleicht schon ein bißchen was vorbeugend bringen.
Grüße
Christoph
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 13:23

In Antwort auf: Fricka
Magnesium kann auf den Magen schlagen. Deshalb nehme ich sie nur, wenn ich sicher bin, dass ich sie brauche.

Ja, das stimmt in der Tat. Das passiert bei mir aber nicht von einer einzigen Brausetablette.

Gruß
Thoralf
von: Fricka

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 15:02

Wenn ich nur einen Tag radeln will, brauche ich kein Magnesium. Bei Radreisen hat das immer gut geklappt. Aber in der Reha, wo die neu angenähten Muskeln wild krampften, ging das irgendwann los. Ist bestimmt individuell verschieden, wieviel man verträgt.
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 04.07.22 19:02

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
Mich interessiert dieses Magnesium-Thema. Hin und wieder werde ich nachts von Krämpfen in den Beinen geplagt, ...
Was nimmt man am besten gegen Magnesium-Mangel. Tabletten? Wenn ja, welches Präparat? Wie viel muss man mitnehmen bzw. täglich nehmen? Reicht es, nur an Hitzetagen, oder an Tagen, wo man sehr viel gefahren ist, was zu nehmen?

Welche Marke, ist egal. Nehme es meist an Hitzetagen und bei harten Etappen. Reicht. Meistens abends vor dem Schlafen.
In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

(Man liest ja auch immer wieder, dass man auch zu viel Magnesium nehmen kann)

Noe. Geht (ohne Niereninsuffizienz) per os nicht. Du scheidest das über die Nieren aus und bekommst Durchfall. Im Krankenhaus gibt man Mg in viel höheren Dosen i.v. zB i. d. Geburtshilfe (24g/24h).

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin

Ausreichende (Koch)Salz-Zufuhr ist -glaub ich- kein Problem, wenn man abends im Hotel ißt.

Ist aber auch wichtig.
von: Uli aus dem Saarland

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 10:01

In Antwort auf: Toxxi


Idealerweise sollte das Magnesium in einer löslichen, aber neutralen Form vorliegen. Am besten sind Mg-Gluconat (Salz der Gluconsäure) oder Mg-Aspartat (Salz der Asparaginsäure), beide lösen sich als neutrale Spezies (Chelatkomplexe), und nicht ionisch, in Wasser. Auch Mg-Citrat ist noch ganz gut geeignet.



Über die Bioverfügbarkeit von Magnesium wurde schon viel publiziert. Nach Meinung von Dr. Sieghard W. Golf (Biochemiker Uni Gießen) ist die Verbindung dabei ziemlich egal. In dieser Zusammenfassung schreibt er, dass das Magnesium-Kation im Darm den Bezug zu seinem Anion verliert. Auch MG-Orotat zerfällt und wird getrennt resorbiert.

Danach würden also einfache Braustabletten z. B. von DM voll ausreichen. Ich nutze die auch. Allerdings scheint bei mir an heißen Tagen doch eher ein Mangel an Kochsalz für (zum Teil sehr heftige) Kränpfe im ganzen Bein verantwortlich zu sein. Seitdem ich stets etwas Kochsalz mit in die Trinkflasche gebe (so dass das Wasser leicht salzig schmeckt), bin ich das Problem los.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 11:12

In Antwort auf: Uli aus dem Saarland
Allerdings scheint bei mir an heißen Tagen doch eher ein Mangel an Kochsalz für (zum Teil sehr heftige) Kränpfe im ganzen Bein verantwortlich zu sein. Seitdem ich stets etwas Kochsalz mit in die Trinkflasche gebe (so dass das Wasser leicht salzig schmeckt), bin ich das Problem los.

Das mit dem Salz der Flasche habe ich mal versucht - würg. traurig Das reinste Brechmittel für mich. krank Das führt nur dazu, dass ich zu wenig trinke, mit allen daraus resultierenden Folgen.

Das meiste Essen, das ich zu mir nehme (wenn ich nicht selbst koche), scheint mir ohnehin zu stark gesalzen. Ein paar Scheiben salzige Salami sind für mich persönlich die bessere Salzquelle. Oder ein Teller Suppe oder Gulasch.

Gruß
Thoralf
von: Uli aus dem Saarland

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 11:32

Ja der Salzgeschmack ist natürlich nicht jedermanns Sache.
Aber ich hatte früher echt so heftige Krämpfe in den Beinen, dass ich am Abend nicht mehr im oder vorm Zelt hocken konnte, um zu kochen. Nur flach liegen ging noch. Sobald ich einen Muskel anspannte, gabs einen Krampf.

Wenn ich tagsüber etwas Salz in die Flasche tue, habe ich das Problem nicht mehr. Was mir auch hilft: Abends (eine etwas größere Salzmenge) im Haferl im Wasser lösen und runter damit. Das ist dann nur 1x am Tag eklig... schmunzel
von: Wolfgang M.

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 14:59

In Antwort auf: Uli aus dem Saarland

[...]
Seitdem ich stets etwas Kochsalz mit in die Trinkflasche gebe (so dass das Wasser leicht salzig schmeckt), bin ich das Problem los.



Wieviel ist "etwas"? Maßeinheit vielleicht Teelöffel. Ich frage, weil ich auch hin und wieder Probleme mit Krämpfen habe. Magnesium hilft bei mir nicht. Salz habe ich noch nicht ausprobiert.

Ist eher die kontinuierliche Salzzufuhr über den Tag verteilt oder die konzentrierte Einnahme am Abend vor der Tour sinnvoll?
von: KaivK

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 16:17

Bei mir traten die Krämpfe hauptsächlich in der ersten Nacht auf, am Ende der Nacht hatte ich drei Tabletten intus. Ich vermute, daß es sich stattdessen lag, dass ich auch sehr gefroren habe, d.h. die Muskeln auch die ganze Nacht beansprucht wurden. Ansonsten hilft bei mir auch dehnen, bevor ich schlafen gehe. Ich habe dieses Mal Kautabletten dabei, damit ich kein Gefäß bräuchte.
von: Uli aus dem Saarland

Re: Radreisen bei 40° ? - 05.07.22 18:07

In Antwort auf: Wolfgang M.
In Antwort auf: Uli aus dem Saarland

[...]
Seitdem ich stets etwas Kochsalz mit in die Trinkflasche gebe (so dass das Wasser leicht salzig schmeckt), bin ich das Problem los.



Wieviel ist "etwas"? Maßeinheit vielleicht Teelöffel. Ich frage, weil ich auch hin und wieder Probleme mit Krämpfen habe. Magnesium hilft bei mir nicht. Salz habe ich noch nicht ausprobiert.

Ist eher die kontinuierliche Salzzufuhr über den Tag verteilt oder die konzentrierte Einnahme am Abend vor der Tour sinnvoll?

Ich würde sagen: eine Messerspitze pro Trinkflasche (0,75l). So mache ich das, aber ich würde daraus jetzt keine allgemeingültige, wissenschaftlich gesicherte Dosierung ableiten wollen. schmunzel

Normalerweise mach ich das kontinuierlich. Wenn ichs vergessen habe und sich abends Krämpfe einstellen eben auch eine größere Menge auf einmal (ca. halber Teelöffel pro Haferl)
von: Wolfgang M.

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 11:34

Danke für den Hinweis. Selbstversuch folgt bei der nächsten Tour.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 11:52

Ich finde, sehr viel Essen ist prinzipiell recht ambitioniert gesalzen, was nicht nur mir gut schmeckt, für Nicht-Schwitzende aber meist zuviel sein dürfte. Mal abgesehen von Reisen, bei denen ich von Mars, Cola und Tafelbrötchen lebte, dürften in einer vernünftigen Ernährung genügend NaCl Bestandteile sein, um auch mehrere Schwitztage auszugleichen. Bevor ich mir ins Trinkwasser Salz fülle, gehe ich lieber nochmal etwas essen, da finde ich Kochsalz angemessener. zwinker

Magnesium Verla hat die Wadenkrämpfe meiner früheren Jahre erfolgreich beendet. Son paar Brausetütchen passen immer noch mit ins Gepäck. Nur dran denken sollte man....
von: panta-rhei

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 15:28

In Antwort auf: Wolfgang M.
Danke für den Hinweis. Selbstversuch folgt bei der nächsten Tour.

Falls Du mit Kocher unterwegs bist, sind Brühwürfel eine gute Idee --- hatten wir letztes Jahr im Abendrot auf dem Grd St Bernhard als Beilage zu den Mg-Brausen -> ruhige Nacht! träller
von: martinbp

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 19:17

Das Thema Krämpfe kenne ich auch, vor allem im Sommer.
Bei mir helfen zwei Dinge:

3 Dehnübunge, auch unterwegs bei einer längeren Pause. (Ich mache dann den Ausfallschritt, ziehe den Fuß mit der Hand hoch in Richtung Allerwertester und lege den Fuß aufs Oberrohr, das jeweils für eine halbe Minute pro Bein)

Aber für mich ist noch viel wichtiger, und mir ist egal, dass jetzt alle "Igitt" schreien werden: Tütensuppe (Nudel-oder Buchstabensuppe).
Anstatt 750 ml Wasser nehme ich nur etwa 600. Das sorgt -bei mir- für den notwendigen Salznachschub und hat auch bei meiner letzten Tour wieder geholfen.
Wenn es aus irgendwelchen Gründe mit dem Suppekochen nichts wird, sind die Krämpfe garantiert. Ich denke, dass da kaum Magnesiumsalze drin sind, aber eben die notwendige Menge an Natriumchlorid. Der Topf Beutelsuppe reicht mir dann schon fast als Abendbrot.
Sicherlich könnte man auch die entsprechende Menge Kochsalz ins Trinkwasser kippen, aber das würde ich nicht runterkriegen.

Dass das jetzt keine Dauerernährung sein kann, ist mir schon klar, aber mal 10 Tage auf Tour geht das schon.

Magnesium nehm ich zwar auch manchmal, aber da weiß ich nicht so genau , in welcher Dosis, ich habe irgendwelche Kaspeln in einem Tütchen, aber keine Ahnung, in welcher Dosierung.
.
VG aus Budapest
Martin
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 20:11

In Antwort auf: iassu
Magnesium Verla hat die Wadenkrämpfe meiner früheren Jahre erfolgreich beendet. Son paar Brausetütchen passen immer noch mit ins Gepäck. Nur dran denken sollte man....

Habe ich gerade als wirklich sackschwere Brausetabletten gekauft... Bin echt am Überlegen, ob ich mir das Gewicht antun sollte.
von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 06.07.22 21:16

Krämpfe kenne ich zum Glück gar nicht, aber ich hab bei meinen Touren im August auf Sardinien immer PowerBar IsoActive als Pulver dabei. Gibt es in der 600Gramm Dose. Da ich auch bei 30Grad bis zu 20km laufe, finde ich isotonische Getränke nicht schlecht.

Auf Tour natürlich abgefüllt in so einer kleinen verschraubbaren OutdoorPlastikflasche.
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.07.22 05:52

In Antwort auf: Toxxi
In Antwort auf: iassu
Magnesium Verla hat die Wadenkrämpfe meiner früheren Jahre erfolgreich beendet. Son paar Brausetütchen passen immer noch mit ins Gepäck. Nur dran denken sollte man....

Habe ich gerade als wirklich sackschwere Brausetabletten gekauft... Bin echt am Überlegen, ob ich mir das Gewicht antun sollte.


In den Dolomiten sparst du dir das Gewicht. Einfach eine Prise Sand in den Tee oder aufs Butterbrot, und du hast deine Magnesiumportion intus. Nur wird sie wahrscheinlich nicht gut aufgeschlossen werden. Dolomit ist sehr stabil! grins

Im Ernst: Die paar Gramm sind mir meinen Magnesiumspiegel schon wert. Aber als Junger habe ich keine Tabletten gebraucht, auch auf wochenlangen Radtouren im Sommer nicht. An so etwas merke ich, dass ich alt werde!

lg!
georg
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.07.22 06:16

Stimmt, daran hatte ich gar nicht geadcht. schmunzel Dolomit sollte sich in Salzsäure (und die ist in großen Mengen im Magen) gut auflösen. lach
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.07.22 06:46

In Antwort auf: MichiV
Krämpfe kenne ich zum Glück gar nicht


Ich auch nicht. Trotz Krampfadern (die zwar namentlich nix mit Krämpfen zu tun haben, aber trotzdem Krämpfe begünstigen) und obwohl ich weder Magnesium noch isotonische Getränke zu mir nehme. Nach dem Lesen eurer Beiträge frage ich mich, ob das daran liegt, dass ich *nicht* zu denen gehöre, denen das meiste Essen zu salzig ist, ganz im Gegentum. peinlich
von: KaivK

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.07.22 15:32

Beim Müller gibt es Kautabletten, für sind deutlich leichter als die Brause. Nur so als Option. Ich hatte sie auf dieser Reise dabei und habe eine täglich genommen.
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 07.07.22 18:30

In Antwort auf: Martina
Nach dem Lesen eurer Beiträge frage ich mich, ob das daran liegt, dass ich *nicht* zu denen gehöre, denen das meiste Essen zu salzig ist, ganz im Gegentum. peinlich

Das trägt sicherlich bei. schmunzel

Aber vielleicht gehörst du auch nicht zu denen, die über Tage bei über 30°C Touren von über 100 km mit mehr als 1500 Höhenmetern fahren. Das ist gar nicht abwertend oder böse gemeint. Oder vielleicht schwitzt du einfach weniger.

Wenn ich moderat fahre, dann habe ich das Problem nämlich auch nicht. Wirklich heftige Krämpfe hatte ich nie, immer nur leichten Anflug (unter den oben beschriebenen Bedingungen).

Gruß
Thoralf
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 08.07.22 06:30

In Antwort auf: Toxxi

Aber vielleicht gehörst du auch nicht zu denen, die über Tage bei über 30°C Touren von über 100 km mit mehr als 1500 Höhenmetern fahren. Das ist gar nicht abwertend oder böse gemeint. Oder vielleicht schwitzt du einfach weniger.


Zur Fahrleistung kann ich nur sagen, dass mein Mann, der ja auf Reisen und Touren die gleichen Strecken wie ich fährt durchaus schon unter nächtlichen Krämpfen gelitten hat. Er schwitzt allerdings tatsächlich deutlich mehr als ich.

Ich selbst kenne Krämpfe eigentlich nur aus eher sparsam beheizten Freibädern. Auch nicht lustig...
von: Wolfgang M.

Re: Radreisen bei 40° ? - 08.07.22 09:56

Bei mir treten die Krämpfe auf Tagestouren im heimischen Umfeld bei Strecken > 100 km und > 1000 Höhenmeter auf. Auf anspruchsvollen Urlaubsreisen mit Gepäck in den Alpen oder den Pyrenäen mit ähnlichen Streckenlängen aber mehr Höhenmetern habe ich merkwürdigerweise keine Probleme.

Die Problematik zu geringer Salzzufuhr hatte ich bis jetzt nicht beachtet. Ich bin gespannt wie die Versuche dazu ausgehen.
von: Uli aus dem Saarland

Re: Radreisen bei 40° ? - 08.07.22 21:27

In Antwort auf: Wolfgang M.

Die Problematik zu geringer Salzzufuhr hatte ich bis jetzt nicht beachtet. Ich bin gespannt wie die Versuche dazu ausgehen.

Ja, berichte dann mal, ob´s was gebracht hat. Würde mich interessieren.
von: jutta

Re: Radreisen bei 40° ? - 14.07.22 16:48

Vor paar Tagen hatte ich ne kleine Broschüre im jBriefkasten, die für ein Buch zu Magnesiumöl wirbt. Da is zu lesen, dass man dieses Öl auf die schmerzende Stelle AUßEN auftragen soll. Das wäre allen anderen Darreichungen hochhaushoch überlegen. Kann ich nicht einschätzen!
Ich hab manchmal abends einen Krampf. Eine Massage mit einer kleinen Bürste hilft da.

Das Magnesiumöl soll in großer Tiefe aus dem Zechsteunmeer gefördert werden. Es sei eine Wasser-Salz-Lösung, die sich wie Öl anfühlen soll. Man soll aber auch selbst eine Lösung aus Mg-Flakes oder aus Magnesiumchlorid herstellen können.
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 14.07.22 20:19

Das Thema habe ich vor Jahren schonmal eingebracht. Tenor der Antworten war: Humbug.
von: Hardy_FRI

Re: Radreisen bei 40° ? - 15.07.22 05:42

In Antwort auf: jutta
Vor paar Tagen hatte ich ne kleine Broschüre im jBriefkasten, die für ein Buch zu Magnesiumöl wirbt. Da is zu lesen, dass man dieses Öl auf die schmerzende Stelle AUßEN auftragen soll. Das wäre allen anderen Darreichungen hochhaushoch überlegen. Kann ich nicht einschätzen!


Hier ein kurzer Artikel zum Thema, in dem dargestellt wird, dass Salze nicht über die Haut in den Körper gelangen können und Magnesium-"Öle" daher unwirksam sind: https://www.magnesium-sport.at/magnesium-oel/


Gruß,

Hardy cool
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 15.07.22 08:37

Wie bei vielen solcher angepriesener "Wundermittel" wirkt im Wesentlichen der Glaube an die Wirkung - "Placeboeffekt". Daher wirken auch die kleinen Zuckerkügelchen besonders bei Kindern und bei Leuten, die nicht verstehen, dass da nichts ist, was wirken könnte zwinker
von: Bettinako

Re: Radreisen bei 40° ? - 15.07.22 13:33

Ich fahre normalerweise nicht tagelang bei 40°C, aber bei Touren um 30°C reicht bei mir auch vollkommen, calcium- und magnesiumreiches Mineralwasser zu trinken und 1-2 Bananen pro Tag zu essen.

Krämpfe kenne ich eher vom schwimmen, wo ich durchaus mal 90min am Stück unterwegs bin. Ich muss da immer Brustschwimmen und Kraulen abwechseln, weil ich beim nur-kraulen, nach spätestens 20min heftige Beinkrämpfe bekomme.

Bei Radreisen teile ich mir meine Kräfte einfach gut ein. War auch schon mehrere Tage am Stück bei über 30°C unterwegs, aber dann eben mit frühem Start am Morgen, mehreren kurzen Pausen, am Nachmittag einer längeren Pause (manchmal von 13 bis 17h), und abends (wenn es möglich war) so lange wie möglich unterwegs. Mit dem Zelt war es einfacher, bis in die Nacht hinein zu fahren, weil ich mir schon vorhinein angeschaut habe, wo Campingplätze sind, und es kein Problem war, wenn ich so "rechtzeitig" angekommen bin, dass ich noch genug gesehen habe, um das Zelt aufzubauen.

Bei meinen spontanen Mehrtagestouren ohne Zelt und ohne fixe Quartierbuchung war ich doch oft zu feig, mich auf mein Glück bei der Quartiersuche zu verlassen. Da habe ich an sehr heißen Tagen (für mich ist das schon ab 30°C) eben weniger Kilometer geschafft.
von: drachensystem

Re: Radreisen bei 40° ? - 20.07.22 06:23


Wie gut, dass ich nicht in Ländern mit solch hohen Temperaturen radreise.
Denn Temperaturen von 40 ° C. haben wir ja hier in Deutschland glücklichwerweise nicht .
grins entsetzt erstaunt
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 20.07.22 07:47

Ja, das 40Gradmonster kommt immer schneller immer näher. Jetzt hat es sogar die coolen Briten erwischt. Meine persönlichen Länder-Vorlieben könnten somit Geschichte sein. Radreisen bei >40° und Waldbrände, Dürre und das, was hinterher übrig bleibt, sind nicht das, was ich mir vorstelle. Dann eben nicht mehr auf diese Weise. Schöne Zeit gewesen.
von: Keine Ahnung

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.07.22 15:30

Gestern haben wir im Rahmen unseres Slowenienurlaubs einen Ausflug nach Nova Gorica / Gorizia gemacht. Das Bild zeigt keine (!) Wetterwolke. Die Aufnahme habe ich von Gorizia in Richtung Küste (Triest ...) gemacht ...



Gras und Sträucher um uns herum waren derart trocken, dass hier wohl auch nur wenig fehlt, um eine ähnliche Wolke über Gorizia und Umgebung zu erzeugen entsetzt .
von: natash

Re: Radreisen bei 40° ? - 21.07.22 18:36

Ich habe davon gehört. Der Karst ist schon auch immer trocken (liegt auch an der Bodenbeschaffenheit), aber der Brand soll sehr großflächig sein.

Ich hätte in meinem Urlaub (Mitte Juni, Ostfrankreich) aus vollkommen egoistischen Gründen trotzdem lieber 40Grad und Sonne gehabt als Dauergewitter bei 12-23 Grad. Ich habe die Folgen noch immer nicht auskuriert (sehr fette Bronchitis). Ich bin allerdings auch jemand der Wärme mag und gut verträgt.

Wer es kühler und nasser mag, für den ist der Jura vielleicht auch in diesem Sommer ein Top-Reiseziel. Rund um Pontarlier gab es auch gestern schöne Gewitter. Es ist also nicht unbedingt überall gleichermaßen heiß.
Ich wünsche allen, dass sie einen kühlen Kopf behalten.

Gruß

Nat
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.07.22 06:11

Ich habe befürchtet, dass es dort so ausschaut.

Ich habe einmal das Waldgebiet zwischen Italien und Slowenien ungefähr im aktuellen Brandbereich auf Tour durchquert. Das ist dicht bewachsen, kaum besiedelt und mehr als trocken. Also ideal für eine Brand und sehr schwierig zu löschen.

Hoffen wir, dass nicht noch mehr solche Brände ausbrechen!

lg!
georg
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.07.22 09:51

Naja, ich war jetzt durch Ostdeutschland unterwegs, Sachsen-Anhalt und Thüringen, und die 36°C an einem und 38°C am nächsten Tag haben schon völlig gereicht. Es ist ja auch alles furchtbar staubig und trocken, alle kleinen Flüsse sind ausgetrocknet, da sieht sogar Deutschland lebensfeindlich aus.
Wir hatten diese Diskussion zu Krämpfen hier in diesem Thread. Ich hab das ein bißchen befolgt, und es hat möglicherweise geholfen. Den einen Tag in Thüringen hab ich 1800 Höhenmeter und 130km gemacht, und das gleich am ersten Tag. Ich hatte vorher schon mit der Magnesium-Kur begonnen und auch an dem Abend eine Pille genommen. Da begann abends im Bett ganz kurz ein Krampf, und ich dachte schon, jetzt muss ich aufstehen und vor Schmerzen ne Weile rumlaufen, aber er war sofort wieder weg. Als ob das Magnesium da wirklich in Aktion war. Fand ich sehr erstaunlich, hatte ich so vorher an mir noch nicht beobachtet. Salz habe ich nur insofern nachgeführt, indem ich das Frühstücksei gesalzen hab, das fand ich schon eklig genug.
An den ganz heißen Tagen besteht das Krampfproblem zumindest bei mir nicht, weil ich dann doch zu feige bin, die volle Leistung abzurufen. Man drückt einfach in der Bruthitze nicht volle Pulle den Berg hoch. Und wenn man nicht vollen Stoff fährt, hat man ja auch keine Krämpfe.

Mir ist jetzt aber endgültig klar, dass ich in Zusammenhang mit Hitze ein anderes Problem habe, und bei der Mg-Diskussion habe ich mitbekommen, dass einige von Euch medizinisch beschlagen sind, vielleicht wisst Ihr ja was, oder vielleicht hat einer das gleiche Problem.

Auch auf dieser Tour bin ich nach den zwei Hitzetagen krank geworden. Ich nenne es immer Sommergrippe, kratzigen Hals, trockenen Husten, Kopfschmerzen. Da hat man keine Lust mehr weiterzuradeln (es ist vielleicht auch gefährlich) und ich musste mit einem 9-Euro-Ticket-Zug zurück nach Berlin fahren, was noch mal die Hölle war.

Ich habe jetzt mal meine gesamte Vergangenheit durchforstet, eigentlich werde ich schon mein Leben lang regelmäßig krank, wenn die erste oder zweite Hitzewelle kommt. Und leider auch ganz oft auf meinen Reisen, weil es da oft heiß war. Ich nenne es immer Sommergrippe, aber es kann eigentlich nicht sein, es wäre doch ein merkwürdiger Zufall, dass man sich immer einen Virus holt, wenn es heiß wird. Ich war in der Einsamkeit Montanas krank, wo soll da ein Virus herkommen?!

Es muss irgendwas in meinem Körper sein, was bei Hitze nicht richtig funktioniert und das auslöst (manchmal ist es auch eher ein Magen-Darm-Infekt, aber oft sind es diese "Sommergrippen"), aber ich habe keine Ahnung was. Wenn ich als Kassenpatient zu einem Arzt gehe, dann sagt der, dann machen Sie eben bei Hitze keinen Sport und problem solved (wobei ich mir da gar nicht so sicher bin, es passiert bloß einfach selten, dass ich mal wochenlang gar keinen Sport mache).

Naja, vielleicht wisst Ihr was. Vielleicht geht es anderen ähnlich? Bis ca. 28°C performe ich eigentlich makellos. Ich habe das Problem nur bei großer Hitze. Ab 33°C - schätze ich mal - wird es riskant für mich.

Ärgerlich, ich sitze hier heute mit Kopfschmerzen vorzeitig zu Hause und wollte heute oder morgen eigentlich meine Tour finishen, also über Südbrandenburg hier wieder in Berlin einschlagen...
Grüße
Christoph
von: Radix

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.07.22 12:53

In Antwort auf: iassu
Eisbrechersachen sind extrem superwash-ausgerüstet. D.h., die Wollfaser wird mit einem Kunststoffmantel umhüllt.


Das stimmt so nicht. Es kommt außerdem auf das Kleidungsstück an, je nach dem sind es andere Fasern und anders verarbeitet.

Bei den Corespun Teilen hast du einen Kunststoffkern der mit Merino umwoben ist, und die Unterwäsche wärmt zumindest mich im Winter beim Radfahren ausreichend.

Aber hier gehts ja ums Kühlen und bei den Cool-Lite T-Shirts ists eine Fasermischung aus Tencel und Merino. Ersteres wird aus Holz erzeugt.

von: Radix

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.07.22 13:08


Davon abgesehen gibts bei Eisbrecher auch T-Shirts und (ein wenig ;-)) Unterwäsche aus 100% Merino.
von: BeBor

Re: Radreisen bei 40° ? - 25.07.22 09:21

In Antwort auf: Keine Ahnung
Gestern haben wir im Rahmen unseres Slowenienurlaubs einen Ausflug nach Nova Gorica / Gorizia gemacht. Das Bild zeigt keine (!) Wetterwolke. Die Aufnahme habe ich von Gorizia in Richtung Küste (Triest ...) gemacht ...

Ich kenne das von unseren letzten beiden Aufenthalte in Ligurien (keine Radreisen). Jedesmal gab es dort gleich mehrere Waldbrände. Die Aussage unseres einheimischen Ferienhausvermieters dazu: Das ist fast immer Brandstiftung. Es gibt im Winter viele Arbeitslose, die im Sommer im Tourismus arbeiten, auch außerhalb der Region. Bei Waldbränden gibt es EU-finanzierte Aufforstungsprojekte, die auch im Winter Arbeitsplätze bescheren, also hilft man da gern etwas nach. Man könne das auch daran erkennen, dass das Feuer immer in abgelegenen Bergregionen ausbricht, niemals in Olivenhainen. Brandstiftung in Olivenhainen gelte sogar als dort als schlimmer Frevel, wo das Nachhelfen für "normale" Waldbrände nicht besonders geächtet sei.

Bernd
von: LudgerP

Re: Radreisen bei 40° ? - 25.07.22 16:06

In Antwort auf: Gravelbiker_Berlin
..., kratzigen Hals, trockenen Husten, Kopfschmerzen.

Ich kenne die Symptome bei mir auch, habe die aber bislang immer auf sehr hohe Ozonwerte in der Luft geschoben.

Ludger
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 05:02

In Slowenien und im Friaul habe ich nie mit bekommen, dass bei Bränden nach geholfen worden wäre. Und gerade in abgelegenen Ecken lässt sich ein Brand nur äußerst schwer und riskant für die Leute am Boden löschen.

Was an den Erzählungen von Brandstiftungen stimmt? Ich kann es nicht sagen. In Griechenland wird immer wieder erzählt, dass Brandstiftungen wegen rechtlicher Lücken und dem, so weit ich weiß, immer noch fehlenden Grundbuch Bauland "erzeugen" können.

lg!
georg
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 05:31

Die Frage ist halt, wie sollten die Brände sonst entstehen. Es gibt wenig andere Möglichkeiten als Brandstiftung. Dazu zähle ich allerdings auch fahrlässige Brandstiftung, die berühmte weggeworfene Kippe oder ein Funken vom Grillen. Ohne große statistische Ahnung zu haben, denke ich, das dürfte die häufigste Ursache sein, die vorsätzliche Brandstiftung weniger.
von: derSammy

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 07:02

Gibt durchaus auch Selbstentzündungen bei der aktuellen Trockenheit. Irgendein Stück Glas oder reflektierendes Teil (metallbeschichtete Verpackungstüte, etc.) liegt so ungünstig, dass es die Sonnenstrahlen genau auf einen passenden Punkt bündelt und dann gehts los...
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 07:08

In Antwort auf: derSammy
Irgendein Stück Glas oder reflektierendes Teil (metallbeschichtete Verpackungstüte, etc.) liegt so ungünstig, dass es die Sonnenstrahlen genau auf einen passenden Punkt bündelt und dann gehts los...


Laut diesem Bericht ist das extrem unwahrscheinlich. Glasscherben sind halt doch keine geschliffenen Lupen.
Der Bericht stützt die These von Holger, dass die weitaus häufigste Ursache Zigarettenkippen oder Funken von Grillfeuern sind. Außerdem nennt er überhitzte Autos und Motorräder. schockiert
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 07:10

DAs ist eher eine urban - oder besser rural - Legend. Selbstentzündungen durch Glasscherben sind bisher nie nachgewiesen worden, weder in der Brandursachenforschung, noch in technischen Versuchen, eine Quelle.

Natürliche Ursachen gibt es natürlich trotzdem, Blitzschlag etwa. Die meisten Waldbrände dürften aber auf unvorsichtige Menschen zurückgehen.
von: KaivK

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 08:19

In Antwort auf: Holger
DAs ist eher eine urban - oder besser rural - Legend. Selbstentzündungen durch Glasscherben sind bisher nie nachgewiesen worden, weder in der Brandursachenforschung, noch in technischen Versuchen, eine Quelle.

Natürliche Ursachen gibt es natürlich trotzdem, Blitzschlag etwa. Die meisten Waldbrände dürften aber auf unvorsichtige Menschen zurückgehen.


Blitzschläge sind wohl in den USA (Montana) laut einer Taxifahrerin dort eine häufige Brandursache (sie wohnte in einer Prärieähnlichen Gegend, sehr trocken). Bis auf letztes Jahr, da war es selbst für Gewitter zu trocken.
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 08:55

Grundsätzlich bin ich ja gegenüber anekdotischer Evidenz skeptisch eingestellt, nur weil jemand irgendwo wohnt, muss er nicht unbedingt alles wissen.

In diesem Falle glaube ich das aber schon, ist ja relativ klar, wo wenige Menschen sind, sind auch Menschen als Ursache unwahrscheinlicher. Ich dachte bei meiner Aussage eher an Mitteleuropa.
von: Gravelbiker_Berlin

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 09:13

hohe Ozonwerte, daran muss man natürlich immer denken. Ich habe mir früher, als ich noch direkt durch Berlin zur Arbeit geradelt bin, auch immer eingebildet, dass ich das merke, allerdings ist das nie soweit gegangen, dass es sich wie eine Krankheit angefühlt hat, es ist eigentlich meist beim kratzigen Hals geblieben. Irgendwas anderes muss es noch sein, was dazu führt, dass ich bei Hitze anfällig bin krankzuwerden.
Grüße
Christoph
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 26.07.22 14:33

In Antwort auf: irg
Was an den Erzählungen von Brandstiftungen stimmt? Ich kann es nicht sagen. In Griechenland wird immer wieder erzählt, dass Brandstiftungen wegen rechtlicher Lücken und dem, so weit ich weiß, immer noch fehlenden Grundbuch Bauland "erzeugen" können.
Nach meiner zwar anekdotischen, aber über 40 Jahre andauernden Erfahrung gibt es dort nicht selten gewisse Formen der Pyromanie. Interessanterweise gerne gekoppelt mit einem Mit-Wasser-Abspritz-Sauberkeits-Wahn.
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 05:59

In Griechenland wurde mehr die praktische Seite als Grund betont. Kostenloser Baugrund ist halt zu verlockend! Andererseits gehen manche auch extrem unachtsam mit Feuer um. So hat eine in Griechenland lebende Bekannte selbst gesehen, wie im Hochsommer, bei höchstem Brandrisiko, glühende Zigarettenstummel aus dem Autofenster geworfen wurden. Phasenweise mussten sogar den Taygetos querende Straßen in der Nacht gesperrt werden.

Mir ist schleierhaft, wie Menschen, die ihr Leben lang mit dem Risiko von Waldbränden leben, so unachtsam sein können. Andererseits wundern sich die durchschnittlichen Österreicher jedes Jahr, dass im Herbst Schnee und Eis kommen, und landen "wegen des überraschenden Wintereinbruchs" im Graben. Aber die beschädigen meistens nur sich selbst.

Wenn ich an meinen Komposthaufen denke, wie heiß es in ihm bei genug frischem Grasschnitt werden kann, kann ich mir gut vorstellen, dass Ähnliches mit landwirtschaftlichen Abfällen, wenn sie feucht genug sind, zu einem Brand führen kann. Aber wahrscheinlich sind Zündquellen wie nachlässig ausgedämpfte Zigaretten häufiger die Ursache.

lg!
georg
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 06:35

In Antwort auf: irg
[…]Mir ist schleierhaft, wie Menschen, die ihr Leben lang mit dem Risiko von Waldbränden leben, so unachtsam sein können.

[…]

Wenn ich an meinen Komposthaufen denke, wie heiß es in ihm bei genug frischem Grasschnitt werden kann, kann ich mir gut vorstellen, dass Ähnliches mit landwirtschaftlichen Abfällen, wenn sie feucht genug sind, zu einem Brand führen kann. […]


Zum ersten Zitat: Mir auch. Das Problem: Diese Szenarien werden - wie man aktuell sieht - auch bei uns immer häufiger. Lange Dürrezeiten führen zu dem Risiko. Und - um mal wieder zum Thema zu kommen - das ist natürlich auch ein Risiko, wenn man etwas abseits der Straßen unterwegs ist auf Radreise.

Zum zweiten Zitat: Das glaube ich kaum. Trockenes Material entzündet sich bei 300 Grad. Wenn man das mit Grasschnitt erreichen könnte - dann könnte man locker ein paar Energieprobleme lösen schmunzel
von: BeBor

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 09:39

In Antwort auf: Holger
[zitat=irg][…]Zum zweiten Zitat: Das glaube ich kaum. Trockenes Material entzündet sich bei 300 Grad. Wenn man das mit Grasschnitt erreichen könnte - dann könnte man locker ein paar Energieprobleme lösen schmunzel

Selbstentzündung von nicht ausreichend getrocknetem Heu in Lagerscheunen war in der Zeit, als Landwirtschaft mehr Körperarbeit als Maschinenarbeit war, eine relativ häufige Brandursache. Bauern waren immer wieder im Entscheidungsdilemma, das Heu entweder restfeucht einzulagern oder zu riskieren, dass es reinregnet und verdirbt. Es gab zur Temperaturkontrolle lange Eisenstangen, die man in Heuschober/Heuhaufen reinsteckte und nach ein paar Minuten wieder rauszog, um die Temperatur zu fühlen. Außerdem wurden (zumindest bei christlich-katholischen Bauernfamilien) auf dem Heuboden vom Priester zum Palmsonntag geweihte Buchsbaumzweige zur einschüchternden Fernhaltungsgebietung an diabolische Funkenerreger aus der Bilderwelt von Hieronymus Bosch drapiert.

Bernd
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 10:08

I sit corrected.

Dat wusste ich nicht.
von: jutta

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 16:01

Meist sind die Brände manmade https://www.mz.de/mitteldeutschland/sach...zu-tun--3415479
Gestern sagte ein Sachverständiger, dass die Trockenheit und Totholz ideal für Feuer sind und es sollten in der kalten Jahreszeit kontrolliert Brände gelegt werden, um das Totholz zu beseitigen.
Aber vielleicht schafft auch die Öl-/Gasknappheit da etwas Abhilfe und man braucht dann vielleicht noch einen Leseschein, um Holz zu sammeln
von: iassu

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 16:02

In Antwort auf: irg
Andererseits gehen manche auch extrem unachtsam mit Feuer um.
Pyromanie beginnt nach meinem Verständnis mit Freude am Zündeln. Das spielt sich in der Regel so ab, daß Sicherheitsbedenken nur eine untergeordnete Rolle spielen. Unachtsamkeit wird sehr häufig ein Grund sein, aber eine gewisse außer Kontrolle geratene Freude am Entzünden sehe ich ebenso als existent an. Zwischen der Freude eines Kindes über entflammte Streichhölzer und bewußter Brandstiftung ist ein weites Feld.
von: BeBor

Re: Radreisen bei 40° ? - 27.07.22 16:16

In Antwort auf: iassu
… aber eine gewisse außer Kontrolle geratene Freude am Entzünden sehe ich ebenso als existent an. Zwischen der Freude eines Kindes über entflammte Streichhölzer und bewußter Brandstiftung ist ein weites Feld.

Minz und Maunz, die Katzen
erheben ihre Tatzen
sie drohen mit den Pfoten
der Vater hats verboten

(hat bekanntermaßen alles nicht geholfen)

Bernd
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 05:53

In Antwort auf: iassu
In Antwort auf: irg
Andererseits gehen manche auch extrem unachtsam mit Feuer um.
Pyromanie beginnt nach meinem Verständnis mit Freude am Zündeln. Das spielt sich in der Regel so ab, daß Sicherheitsbedenken nur eine untergeordnete Rolle spielen. Unachtsamkeit wird sehr häufig ein Grund sein, aber eine gewisse außer Kontrolle geratene Freude am Entzünden sehe ich ebenso als existent an. Zwischen der Freude eines Kindes über entflammte Streichhölzer und bewußter Brandstiftung ist ein weites Feld.


Stimmt! Als Kinder haben wir auch gerne gezündelt, sprich Feuer gemacht. Die Spieße, die wir am Berg mit meinem Vater über dem Feuerl gebraten haben, waren legendär. Aber uns war auch als Kleinen immer bewusst, mit was wir da umgehen. Wir sind nie ein Risiko ein gegangen. (Ein bisschen erinnert mich das Thema an die Sprengversuche im Lausbubenalter. Mein Vater hat, als er meinen Bruder dabei erwischte, gezeigt, was er machen kann und was nicht, und ich habe vom Bruder gelernt. Die, die sich die Pfoten weg gesprengt haben, hatten wahrscheinlich niemanden, der ihnen geholfen hat.)

Etwas seltsam kommt mir dabei immer noch vor, dass Erwachsene, in deren Umfeld es laufend brennt, glühende Zigarettenstummel aus dem Autofenster werfen. Irgendwie werde ich die Analogie, die ich bei Kindern immer wieder sehe, nicht los: Kinder bauen Mist, klar. Aber mit Feuer gefährlich spielen, andere Menschen oder Tiere misshandeln, das tun manche trotzdem. Meine Kinder hätte ich nie dabei einbremsen müssen. Sie wären gar nicht auf die Idee gekommen. Dabei habe ich nie mit Druck und Zwang erzogen, immer mit Respekt und Liebe. Was ist Menschen, die sich so benehmen, in der Kindheit passiert?

lg!
georg
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 06:24

In Antwort auf: irg

Etwas seltsam kommt mir dabei immer noch vor, dass Erwachsene, in deren Umfeld es laufend brennt, glühende Zigarettenstummel aus dem Autofenster werfen.


Das Werfen von Zigarettenstummeln aus dem Autofenster bzw. generell scheint eine tief verwurzelte Handlung zu sein, die ohne Bewusstsein dafür passiert, dass das gefährlich sein kann. Meine Tante war Zeit ihres Lebens eine extrem starke Raucherin und ich kenne sie nur so, dass sie ihre Zigarettenstummel überall hingeschmissen hat. Ich kann mich an einen gemeinsamen Freibadbesuch mit ihr erinnern, wo die Stummel auch einfach in der Wiese bzw. neben dem Handtuch von jemand anders gelandet sind.

Du hast doch auch ein Liegerad, ist es dir noch nie passiert, dass du einen Zigarettenstummel aus einem Auto abgekriegt hast, das dich entweder überholt hat oder an der Ampel neben dir stand? Mir schon mehrfach, zumindest einmal davon kann ich nicht anders als Absicht unterstellen...
von: Fricka

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 09:46

Ich kenne das aus meiner Kindheit. Beim Verbrauchen des Heus traf man dann immer wieder auf verkohlte Bereiche. Pferde und Kühe fraßen das besonders gern.

Um Schlimmeres zu vermeiden, gab es nach dem Einlagern nachts Feuerwachen. 100 % trocken war das Heu in meiner Heimat nie. Später kamen Heutrockner auf. Also Gebläse.
von: Holger

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 09:58

In Antwort auf: Martina
In Antwort auf: irg

Etwas seltsam kommt mir dabei immer noch vor, dass Erwachsene, in deren Umfeld es laufend brennt, glühende Zigarettenstummel aus dem Autofenster werfen.


Das Werfen von Zigarettenstummeln aus dem Autofenster bzw. generell scheint eine tief verwurzelte Handlung zu sein, die ohne Bewusstsein dafür passiert, dass das gefährlich sein kann. […]

Wenn man manchmal so sieht, was alles im Straßengraben liegt, dann ist es offensichtlich tief verwurzelt, alles einfach aus dem Fenster zu werfen. Und in der Tat, bei den Zigarettenstummeln denkt man dann halt nicht nach...
von: Martina

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 11:32

In Antwort auf: Holger

Wenn man manchmal so sieht, was alles im Straßengraben liegt, dann ist es offensichtlich tief verwurzelt, alles einfach aus dem Fenster zu werfen.


Auch wieder wahr. Ich muss gestehen, ich bin so alt, dass ich mich noch erinnere, dass es mir in meiner Kindheit erlaubt war, Bonbonpapiere aus dem Autofenster zu werfen. peinlich peinlich peinlich. Aber immerhin nichts anderes.
von: BeBor

Re: Radreisen bei 40° ? - 28.07.22 16:09

In Antwort auf: Holger
Und in der Tat, bei den Zigarettenstummeln denkt man dann halt nicht nach...

Bei den freigeistigen Kippen-Entsorgern erstaunt mich immer, dass sie auch vor den Augen der Öffentlichkeit keinerlei Hemmungen haben. Letzter Zug aus der Fluppe, auf den Boden damit, Schuhsohle drauf, lockere Drehbewegung, auf zu neuen Abenteuern. Eigentlich sollte man meinen, dass das Kippenwegschnipsen in der Öffentlichkeit etwa so knapp sympathiebehaftet ist wie Popel essen oder ausgiebiges Kratzen der Gesäßfalte im Hosenschritt. Aber weit gefehlt. Schnipsen ist legitim, obwohl schädlicher.

Bernd
von: irg

Re: Radreisen bei 40° ? - 29.07.22 05:37

In Antwort auf: Martina

Du hast doch auch ein Liegerad, ist es dir noch nie passiert, dass du einen Zigarettenstummel aus einem Auto abgekriegt hast, das dich entweder überholt hat oder an der Ampel neben dir stand? Mir schon mehrfach, zumindest einmal davon kann ich nicht anders als Absicht unterstellen...


Natürlich habe ich das auch schon erlebt! Aber glühende Zigarettenstummel am Straßenrand waren in Österreich lange Jahre so gut wie kein Brandrisiko, auch wenn sich das jetzt ändert. Was mich erstaunt ist, dass es offenbar kein dauerhaft gelerntes Verhalten gibt, wie z.B. auf den Verkehr zu achten, bevor man eine belebte Straße überquert. Das müssten Erwachsene so oft gemacht haben, dass das längst automatisiert sein müsste. Natürlich machen das bei uns immer weniger Leute, aber die haben sich die Ohren eingestöpselt und von der Umgebung abgekapselt. (Den Rest besorgt, fürchte ich, Darwin.)

Vielleicht ist das Brandrisiko noch zu gering, um zu lernen. Und wenn jemand mit einem Zigarettenstummel den Taygetos in Brad gesetzt hat, findet er sicher hundert Gründe, warum das jemand anderer war. Angefangen davon, dass er an seinen Stummel vorsichtshalber gar nicht mehr denkt.

lg!
georg
von: Toxxi

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.08.22 10:29

In Antwort auf: Andreas aus Graz
Ich hab eine 0,75 Liter Ultraleicht Thermosflasche dabei (von THERMOS, der Firma), die passt in den Flaschenhalter und hat einen dichten einhandbedienbaren Verschluss, wo die Trinköffnung nicht verdreckt, ähnlich der Nalgene Trinkflaschen.
Die Flasche wiegt leer vca. 250 Gramm. Ein Luxusartikel ...

Das möchte ich aus aktuellem Anlass noch mal aufgreifen. Ich habe das auf meiner Radreise in den letzten 3 Wochen beobachtet (bin sogar durch Graz gekommen).

Wenn es so heiß ist, nämlich über 30°C, dass ich unbedingt was gekühltes trinken möchte, dann trinke ich gut und gern 1 L auf 10 bis 15 km. Alles in allem 5 bis 7 Liter pro Tour (nicht gerechnet früh und abends). Ein gekühlter Dreiviertelliter ist ein Tropfen auf den heißen Stein.

Und wenn mir 0,75 Liter reichen, dann sind draußen solche Temperaturen, dass ich nichts extra gekühltes brauche.

Ich kann mir das für mich überhaupt nicht vorstellen, eine Thermosflasche mitzuschleppen. Ich halte die für mich schlicht für sinnlos (außer im Winter).

Es kann natürlich jeder halten, wie er will. Aber wundern tut mich das schon.

Gruß
Thoralf
von: natash

Re: Radreisen bei 40° ? - 02.08.22 13:38

Ich habe früher immer eine mitgeschleift, damit ich abends Tee für den nächsten Morgen kochen konnte um da früher loszukommen. Wegen Hitze würde ich auch nie eine mitschleppen, kalte Getränke sind mir nicht wichtig genug. Auch ist ausgesprochene Hitze bei meinen Touren eher selten, wenn es doch vorkommt, gelüstet es mich stark nach einem kühlen Bier. Dafür würde ich aber sowieso eine Bar aufsuchen.

Gruß

Nat

von: MichiV

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.04.23 11:22

Meine Radreisen finden ja grundsätzlich bei 40°C + statt. Ab 19 Juli ist es wieder so weit.

Wie schon geschrieben, echte Sport-Thermosflaschen von Thermos hab ich dabei, diesmal 2 Stück. Und eine KunststoffIsoFlasche von CamelBak. Das Modell Podium Ice ist die Beste unter den isolierenden Kunststoffflaschen.

Dazu ein Zelt dass von allen vier Seiten geöffnet werden kann, um da Nachts Abkühlung rein zu kriegen.

Ein extrem durchlüfteten Helm, und da drunter, ein Woll-Kunstfaser Kopftuch von PAC "MerinoTech".










von: Velocio

Re: Radreisen bei 40° ? - 22.04.23 16:00

In Antwort auf: cyclerps
Bei meiner Tour vor 4 Jahren durch Frankreich und kürzlich in Südfrankreich hatte ich um die 38 Grad im Schatten.

Da war ich auch schon öfters unterwegs. Bis so 30 finde ich es wirklich angenehmen. Deutlich besser als bei 20 Grad, wo ich dann schnell friere. Kühlen tut ja der Fahrtwind. Ich hab'für die warmen Tage ein Netzhemd und wenn es sehr warm ist, fahre ich auch mal ohne Trikot. Einmal bin ich bei ca.38 Grad in der Mittagssonne in den Cevennen zum Mont Aigoual hoch gefahren. Es gab häufig aufmunternde Worte. Für kühlenden Fahrtwind war ich nicht schnell genug schmunzel , ich bin aber oben angekommen.