Bulgarien

von: naero

Bulgarien - 30.12.13 12:32

Vielen Dank für die Blumen! Ich war bis jetzt ziemlich oft in der Luxussituation, dass ich genug Zeit hatte um auf diese Art zu reisen. Für mich gibt das ein enorm befriedigendes Gefühl von Freiheit. Und genau dieses Gefühl ist einer der Gründe, warum ich diese Reisen mache.

Nach etwas Internetärger geht's nun auf dem Europäischem Festland weiter.

Entlang der Strasse stand wieder eine Interessante Pflanze. Ich meine mich zu erinnern dass das der wilde Vorfahre unserer Gurke ist, bin mir aber nicht sicher. Botaniker, wo seid ihr? Ich schnitt eine Frucht auf, und dachte mir nichts böses. Als ich dann später mein Taschenmesser wieder benutzte, war die Melone auf einmal fürchterlich bitter. Ich habe mich wirklich erschreckt: Ich mache das ja öfter, Früchte aufschneiden, oder puhle auch mal an einer Pflanze herum. Was, wenn die Sache dann mal furchtbar giftig ist? Ab jetzt wird die Klinge nach solchen Spielereien gespült und geputzt.





Ups:



Noch ein Aufruf: an die versierten Feldentomologen unter euch, was ist das? Ich tippe mal auf eine Wanze in einem frühen Nymphenstadium:





Auf der Halbinsel kam mir der Wind ziemlich heftig entgegen. Das scheint keine Ausnahme zu sein, und so gab es wenig Hoffnung auf BEsserung.



Schnell hatte ich keine Lust mehr um in nur mässig interessanter Landschaft mit 10 km/h gegen den Wind zu zockeln, und nahm einen Bus bis in der Nähe der Griechischen Grenze. Voll Stolz fuhr ich etwa 4 Stunden durch Griechenland, danach war ich schon wieder in Bulgarien. Griechenland habe ich dieses Jahr ein bischen besser unter die Lupe genommen, das ist aber eine andere Geschichte. Auf jeden Fall fühlte ich mich ein bischen analfabetisch.



In Bulgarien war es wieder so richtig schön ländlich; Tabakernten, und süsse Dörfer.









In Smolyan fiel mir die riesige, moderne Kirche auf. Auch fand ich einen Lidl. Nennt mich einen Spiesser, aber Ich geniesse es dann auch richtig, um wieder in einem gut sortierten Supermarkt einzukaufen und zu wissen wieviel was kostet.



Es wurde dann auch wieder ziemlich steil; hier wird mit den Monstern aus der Sowjetära ziemlich intensive Forstwirtschaft betrieben wenn das Gelände es hergibt; auch Forellen werden hier viel gezüchtet.

Dagegen ist ein Unimog ein Kinderspielzeug:








Forellenzucht:





Dann und wann sieht man hier noch die charmanten alten Brücken stehen.



Viele Fahrzeuge, die hier noch gebraucht werden, sind bei uns schon sehr lange aus dem Strassenbild verschwunden. Man beachte den Helm!



Auch an den grenzen des Rila National parks wird flink geforstwirtschaftet; Ein IFA voll mit Holz kam mir entgegen, und verlor genau in der kurve vor mir ein paar Baumstämme. Einer rollte mir bis 4 meter vors Rad. Eine ziemliche Schrecksekunde, was bin ich froh dass die Dinger nicht schön rund sind. Hier hätte es nicht viel gefehlt, und Ich hätte den Bericht nie schreiben können.

Nachts wurde ich auf einmal durch laute Geräusche vor dem Zelt geweckt, es klang alsob etwas grosses vor dem Zelt stehen würde. Ich raffte all meinen Mut zusammen, kletterte hinaus, und fand diesen Witzbold.



Auf der wirklichen Grenze des Rila Nationalparks wird dann wieder weniger intensiv Forstwirtschaft betrieben



Und auch die Landwirtschaft macht nicht den meist modernen Eindruck:





Im Nationalpark ist es dann sehr feucht und sehr schön, die Tannenwälder hängen voll mit Flechten.







Ich beobachte Kreuzschnäbel dabei, wie sie ihre Schnäbel schärfen. Sie werden benutzt, um Samen aus Tannenzapfen zu präparieren.



Der Park selbst ist wunderschön! Dann und wann muss man aber schieben...















Wieder in der bewohnten Welt musste ich ein kurzes Stück über die Autobahn. Baustelle! Das ist ziemlich ärgerlich, denn man will ja eigentlich nicht auf einer Strasse fahren, wo 40-Tonner mit 80 auf 15 cm vorbeidonnern. Zum Glück war die eine Strassenseite schon fertig, wurde aber noch nicht befahren. Eine halbe Autobahn für mich alleine!



Bulgarien ist als Reiseradland auch eine ernsthafte Empfehlung wert!
Fortsetzung folgt.